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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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jetzt im Vatican; stellt eine Hochzeit vor, mit deren Deutung sich die berühmtesten Alterthumsforscher beschäftigt haben.


Aldringer, Joh., Freiherr v. Koschitz, Graf von Ligma, geb. zu Diedenhofen im Luxemburgischen um 1590, war zuerst Bedienter, dann Schreiber, wurde Soldat im kaiserl. Heere und schon 1622 Oberst. 1626 focht er unter Wallenstein bei Dessau und wurde Freiherr, zog 1629 als General nach Italien, half Mantua erstürmen und plündern und kam 1631 nach Deutschland zurück. Er vereinigte sich in Hessen mit dem bei Leipzig geschlagenen Tilly, kämpfte ruhmvoll am Main, am Lech und bei Nürnberg; an Wallensteins Verrath nahm er keinen Antheil und fiel 1632 d. 12. Juli bei Landshut.


Ale (sp. Ehl), stärkste Sorte des engl. Bieres aus hellbraunem Gerstenmalz, weißem Weizenmalz, etwas Hopfenextract und geröstetem Zucker gebraut, weinhell, gelblich, pikant, prickelnd wie Champagner, hält sich 3 Jahre.


Alea, lat., der Würfel; daher: alea jacta est, der Würfel ist geworfen!


Aleander, Sohn des armen Grafen von Leandro, erwarb sich schon als Jüngling den Ruhm ausgebreiteter Gelehrsamkeit, wurde Lehrer der Philologie in Venedig, in Paris, wo er die Weihen erhielt, in Orleans, dann Kanzler des Bischofs von Lüttich und Domherr an dessen Kathedrale. Leo X. machte ihn zum Bibliothekar am Vatican und schickte ihn 1520 als Nuntius nach Deutschland. Hier arbeitete er mit Einsicht und Kraft der Reformation entgegen, bekanntlich ohne wesentlichen Erfolg; er hielt auf dem Wormser Reichstage eine dreistündige Rede gegen Luther und soll auch dessen Achtserklärung verfaßt haben. Darauf begab er sich in die Niederlande und später als Nuntius zu Franz I. nach Frankreich, mit dem er bei Pavia 1525 gefangen wurde. Clemens VII. schickte ihn, nachdem A. sich nur kurze Zeit in Brindisi aufgehalten hatten, dessen Erzb. er 1524 geworden war, 1531 als Legaten nach Deutschland; Paul III. erhob ihn zum Cardinal und übertrug ihm abermals eine Sendung nach Deutschland 1539. Er st. 1542 in Rom, mit Ausarbeitung von Rathschlägen für ein allgem. Concilium beschäftigt. - A. gab ein lexicon graeco-latinum heraus, das beste seiner Zeit, kleinere philolog. Schriften und religiöse Gedichte.


Aleatico, würzhafter süßer Wein von Florenz od. Elba, künstlich versetzt.


Alecto, myth., eine der 3 Furien, des Aether und der Erde Tochter, wird gedeutet "die in ihrem Grimme nie Ruhende".


Alegre, Stadt in Brasilien, Prov. Rio Grande do Sul, 8000 E., Handelsplatz.


Aleman, Mateo, Sekretär bei der Hofstaatskasse Philipps II., st. 1593; schrieb den Roman "Guzman de Alfarache", der fast in alle europ. Sprachen übersetzt ist; franz. bearbeitet von le Sage.


Alemannen, nach Grimm "edle Männer, Nachkommen des Mannus, Deutsche", ein Kriegsbund deutscher Völkerschaften, der im Anfange des 3. Jahrh. n. Chr. unter Caracalla zum erstenmal genannt wird; von dieser Zeit sind sie fast in beständigem, wechselvollen Kampfe mit den Römern, bis es ihnen gelingt, sich des Landes von Bingen rheinaufwärts bis in das schweizerische Hochgebirge, westlich bis an die Vogesen, östl. bis an die thüring. und bayer. Gränze zu bemächtigen. Von Chlodewig wurden die Alemannen besiegt und ein Theil unterworfen, während die südlichen sich dem Schutze des Ostgothen Dietrich unterwarfen. Später wurde ganz Alemannien fränkisch, die Versuche der alemannischen Herzoge sich freizumachen endigten unter den ersten Karolingern mit gänzlicher Unterwerfung und Aufhebung des Herzogthums. Im Anfange des 10. Jahrh. unter Konrad I. und Heinrich I. gelang es jedoch den alemannischen Großen ihrem Stamme neben den andern wieder Geltung zu verschaffen und der Landgraf des Thurgaus, Burkart, war der erste anerkannte Herzog Alemanniens, das von jetzt an Schwaben genannt wird, welcher Name den Alemanniens endlich verdrängt; die

jetzt im Vatican; stellt eine Hochzeit vor, mit deren Deutung sich die berühmtesten Alterthumsforscher beschäftigt haben.


Aldringer, Joh., Freiherr v. Koschitz, Graf von Ligma, geb. zu Diedenhofen im Luxemburgischen um 1590, war zuerst Bedienter, dann Schreiber, wurde Soldat im kaiserl. Heere und schon 1622 Oberst. 1626 focht er unter Wallenstein bei Dessau und wurde Freiherr, zog 1629 als General nach Italien, half Mantua erstürmen und plündern und kam 1631 nach Deutschland zurück. Er vereinigte sich in Hessen mit dem bei Leipzig geschlagenen Tilly, kämpfte ruhmvoll am Main, am Lech und bei Nürnberg; an Wallensteins Verrath nahm er keinen Antheil und fiel 1632 d. 12. Juli bei Landshut.


Ale (sp. Ehl), stärkste Sorte des engl. Bieres aus hellbraunem Gerstenmalz, weißem Weizenmalz, etwas Hopfenextract und geröstetem Zucker gebraut, weinhell, gelblich, pikant, prickelnd wie Champagner, hält sich 3 Jahre.


Alea, lat., der Würfel; daher: alea jacta est, der Würfel ist geworfen!


Aleander, Sohn des armen Grafen von Leandro, erwarb sich schon als Jüngling den Ruhm ausgebreiteter Gelehrsamkeit, wurde Lehrer der Philologie in Venedig, in Paris, wo er die Weihen erhielt, in Orleans, dann Kanzler des Bischofs von Lüttich und Domherr an dessen Kathedrale. Leo X. machte ihn zum Bibliothekar am Vatican und schickte ihn 1520 als Nuntius nach Deutschland. Hier arbeitete er mit Einsicht und Kraft der Reformation entgegen, bekanntlich ohne wesentlichen Erfolg; er hielt auf dem Wormser Reichstage eine dreistündige Rede gegen Luther und soll auch dessen Achtserklärung verfaßt haben. Darauf begab er sich in die Niederlande und später als Nuntius zu Franz I. nach Frankreich, mit dem er bei Pavia 1525 gefangen wurde. Clemens VII. schickte ihn, nachdem A. sich nur kurze Zeit in Brindisi aufgehalten hatten, dessen Erzb. er 1524 geworden war, 1531 als Legaten nach Deutschland; Paul III. erhob ihn zum Cardinal und übertrug ihm abermals eine Sendung nach Deutschland 1539. Er st. 1542 in Rom, mit Ausarbeitung von Rathschlägen für ein allgem. Concilium beschäftigt. – A. gab ein lexicon graeco-latinum heraus, das beste seiner Zeit, kleinere philolog. Schriften und religiöse Gedichte.


Aleatico, würzhafter süßer Wein von Florenz od. Elba, künstlich versetzt.


Alecto, myth., eine der 3 Furien, des Aether und der Erde Tochter, wird gedeutet „die in ihrem Grimme nie Ruhende“.


Alegre, Stadt in Brasilien, Prov. Rio Grande do Sul, 8000 E., Handelsplatz.


Aleman, Mateo, Sekretär bei der Hofstaatskasse Philipps II., st. 1593; schrieb den Roman „Guzman de Alfarache“, der fast in alle europ. Sprachen übersetzt ist; franz. bearbeitet von le Sage.


Alemannen, nach Grimm „edle Männer, Nachkommen des Mannus, Deutsche“, ein Kriegsbund deutscher Völkerschaften, der im Anfange des 3. Jahrh. n. Chr. unter Caracalla zum erstenmal genannt wird; von dieser Zeit sind sie fast in beständigem, wechselvollen Kampfe mit den Römern, bis es ihnen gelingt, sich des Landes von Bingen rheinaufwärts bis in das schweizerische Hochgebirge, westlich bis an die Vogesen, östl. bis an die thüring. und bayer. Gränze zu bemächtigen. Von Chlodewig wurden die Alemannen besiegt und ein Theil unterworfen, während die südlichen sich dem Schutze des Ostgothen Dietrich unterwarfen. Später wurde ganz Alemannien fränkisch, die Versuche der alemannischen Herzoge sich freizumachen endigten unter den ersten Karolingern mit gänzlicher Unterwerfung und Aufhebung des Herzogthums. Im Anfange des 10. Jahrh. unter Konrad I. und Heinrich I. gelang es jedoch den alemannischen Großen ihrem Stamme neben den andern wieder Geltung zu verschaffen und der Landgraf des Thurgaus, Burkart, war der erste anerkannte Herzog Alemanniens, das von jetzt an Schwaben genannt wird, welcher Name den Alemanniens endlich verdrängt; die

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[105/0106] jetzt im Vatican; stellt eine Hochzeit vor, mit deren Deutung sich die berühmtesten Alterthumsforscher beschäftigt haben. Aldringer, Joh., Freiherr v. Koschitz, Graf von Ligma, geb. zu Diedenhofen im Luxemburgischen um 1590, war zuerst Bedienter, dann Schreiber, wurde Soldat im kaiserl. Heere und schon 1622 Oberst. 1626 focht er unter Wallenstein bei Dessau und wurde Freiherr, zog 1629 als General nach Italien, half Mantua erstürmen und plündern und kam 1631 nach Deutschland zurück. Er vereinigte sich in Hessen mit dem bei Leipzig geschlagenen Tilly, kämpfte ruhmvoll am Main, am Lech und bei Nürnberg; an Wallensteins Verrath nahm er keinen Antheil und fiel 1632 d. 12. Juli bei Landshut. Ale (sp. Ehl), stärkste Sorte des engl. Bieres aus hellbraunem Gerstenmalz, weißem Weizenmalz, etwas Hopfenextract und geröstetem Zucker gebraut, weinhell, gelblich, pikant, prickelnd wie Champagner, hält sich 3 Jahre. Alea, lat., der Würfel; daher: alea jacta est, der Würfel ist geworfen! Aleander, Sohn des armen Grafen von Leandro, erwarb sich schon als Jüngling den Ruhm ausgebreiteter Gelehrsamkeit, wurde Lehrer der Philologie in Venedig, in Paris, wo er die Weihen erhielt, in Orleans, dann Kanzler des Bischofs von Lüttich und Domherr an dessen Kathedrale. Leo X. machte ihn zum Bibliothekar am Vatican und schickte ihn 1520 als Nuntius nach Deutschland. Hier arbeitete er mit Einsicht und Kraft der Reformation entgegen, bekanntlich ohne wesentlichen Erfolg; er hielt auf dem Wormser Reichstage eine dreistündige Rede gegen Luther und soll auch dessen Achtserklärung verfaßt haben. Darauf begab er sich in die Niederlande und später als Nuntius zu Franz I. nach Frankreich, mit dem er bei Pavia 1525 gefangen wurde. Clemens VII. schickte ihn, nachdem A. sich nur kurze Zeit in Brindisi aufgehalten hatten, dessen Erzb. er 1524 geworden war, 1531 als Legaten nach Deutschland; Paul III. erhob ihn zum Cardinal und übertrug ihm abermals eine Sendung nach Deutschland 1539. Er st. 1542 in Rom, mit Ausarbeitung von Rathschlägen für ein allgem. Concilium beschäftigt. – A. gab ein lexicon graeco-latinum heraus, das beste seiner Zeit, kleinere philolog. Schriften und religiöse Gedichte. Aleatico, würzhafter süßer Wein von Florenz od. Elba, künstlich versetzt. Alecto, myth., eine der 3 Furien, des Aether und der Erde Tochter, wird gedeutet „die in ihrem Grimme nie Ruhende“. Alegre, Stadt in Brasilien, Prov. Rio Grande do Sul, 8000 E., Handelsplatz. Aleman, Mateo, Sekretär bei der Hofstaatskasse Philipps II., st. 1593; schrieb den Roman „Guzman de Alfarache“, der fast in alle europ. Sprachen übersetzt ist; franz. bearbeitet von le Sage. Alemannen, nach Grimm „edle Männer, Nachkommen des Mannus, Deutsche“, ein Kriegsbund deutscher Völkerschaften, der im Anfange des 3. Jahrh. n. Chr. unter Caracalla zum erstenmal genannt wird; von dieser Zeit sind sie fast in beständigem, wechselvollen Kampfe mit den Römern, bis es ihnen gelingt, sich des Landes von Bingen rheinaufwärts bis in das schweizerische Hochgebirge, westlich bis an die Vogesen, östl. bis an die thüring. und bayer. Gränze zu bemächtigen. Von Chlodewig wurden die Alemannen besiegt und ein Theil unterworfen, während die südlichen sich dem Schutze des Ostgothen Dietrich unterwarfen. Später wurde ganz Alemannien fränkisch, die Versuche der alemannischen Herzoge sich freizumachen endigten unter den ersten Karolingern mit gänzlicher Unterwerfung und Aufhebung des Herzogthums. Im Anfange des 10. Jahrh. unter Konrad I. und Heinrich I. gelang es jedoch den alemannischen Großen ihrem Stamme neben den andern wieder Geltung zu verschaffen und der Landgraf des Thurgaus, Burkart, war der erste anerkannte Herzog Alemanniens, das von jetzt an Schwaben genannt wird, welcher Name den Alemanniens endlich verdrängt; die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/106>, abgerufen am 21.11.2024.