Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Alsirat, nach dem Glauben der Mohammedaner die Brücke über die Hölle, die jeder überschreiten muß, wenn er in das Paradies gelangen will; sie ist seiner als Spinnwebe und schärfer als ein Schwert und die Gottlosen stürzen von ihr hinab in die Hölle. Alsleben, Stadt an der Saale im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E., Kümmelbau. Alster, Fluß, in Holstein entspringend, mit der Trave durch einen Kanal verbunden, bildet vor Hamburg einen See, die Außenalster, in Hamburg das Becken Binnenalster, ergießt sich nach 5 M. langem Laufe in Hamburg in die Elbe. Alstroemeria, s. Amaryllideae. Alt (ital., alto, hoch), die 2. der vier Hauptklassen der menschlichen Stimme, tiefe weibliche oder Knabenstimme. Alt, Aluta, Nebenfluß der Donau in Siebenbürgen, an der Csik entspringend, geht durch den Rothenthurm-Paß in die Walachei und fällt bei Nikopolis nach einem Laufe von 74 M. in die Donau; die A. führt Gold, ist wegen Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. alta atras (Sprung rückwärts) nennt man in den spanischen Kolonien, wenn sich ein weißeres Weib mit einem dunkleren Manne z. B. Mulatten verheirathet. Altai (d. h. Goldgebirge) auf eine Strecke von 600 M. die Gränze des sibirischen Tieflandes und des mongolischen Hochlandes, auch Rußlands und Chinas, die höchsten Gipfel sollen bis 13000' steigen. Das ungeheuere Gebirge ist noch zum größten Theile unbekannt. Nach den chines. Berichten bildet die Nordkette den eigentlichen A. an der sibirischen Gränze; die Südkette den Kang-kai an der Gränze der Wüste Kobi; die Ostkette den Kentai-Chan, der bis an den Ochotzkischen Meerbusen reicht; dieser Eintheilung entsprechen so ziemlich die geographischen Namen: kleiner A., sajanisches und daurisches Gebirge. Ihnen entquellen die Ströme Irtisch, Jenisei, Lena und Amur. Das Gebirge ist außerordentlich reich an Metallen, namentlich an Gold, Kupfer und Blei und wird auf russischer Seite sehr thätig bebaut. Die Bevölkerung ist durchaus mongolischen Stammes, dünn, nomadisch, deßwegen ist ihre Anzahl nicht leicht zu bestimmen. alta jurisdictio, criminale Obergerichtsbarkeit, Hochgericht in der alten Sprache. Altamura, Stadt in der neapolit. Prov. Bari, 15000 E., Wein- u. Oelbau. Altan oder Altyn, Salzsee und Fluß im russ. sibirischen Gouvernement Irkuzk. Altan, arab., freier Platz auf einem Dache, mit ebenem, festem Fußboden, gewöhnlich mit einem Geländer umgeben. Uneigentlich braucht man A. oft für Balkon. Altandach, Dach mit sehr weniger Neigung. Altar (Altare, weil erhöhet), bei vielen alten Völkern eine besondere Erhöhung von Erde, Rasen, Holz oder Steinen, um darauf zu opfern. Bei den Israeliten durften nach dem Gesetze keine A. errichtet werden, die in der Stiftshütte, später die A. in dem Tempel, waren für das gesammte Volk bestimmt. Man unterschied nämlich 2 A., den Brandaltar, den größeren, im Vorhofe unter freiem Himmel stehenden, auf welchem die Opferthiere verbrannt wurden, und den Rauchaltar oder kleineren, der innerhalb stund; auf ihm wurde das Räucherwerk verbrannt. - Der A. der ersten Christen war ein Tisch, auf welchem sie das hl. Opfer darbrachten; auch zur Zeit, als sie bereits Kirchen hatten, behielt der A. die Form eines Tisches und war von Holz; jetzt bestehen die A. vorschriftmäßig aus Stein, bildlich auf den wahren Eckstein hinweisend. Jeder eigentliche A. muß consecrirt sein und soll wo möglich Reliquien enthalten. Privilegirte A. sind solche, auf welchen mit päpstlicher Erlaubniß Votiv- und Seelemessen auch wider die Rubrik gelesen werden dürfen. Altarad, s. Arad. Altarlehen ist entweder das Recht, den zu einem bestimmten Altare gehörigen Geistlichen zu bestellen, oder das Lehnrecht über die zu einem Altare gestifteten Güter und Einkünfte. Alta viola, ital., Altgeige, Bratsche. Altdeutsche Kunst, altdeutsche Literatur u. s. w., s. deutsche Kunst, deutsche Literatur. Alsirat, nach dem Glauben der Mohammedaner die Brücke über die Hölle, die jeder überschreiten muß, wenn er in das Paradies gelangen will; sie ist seiner als Spinnwebe und schärfer als ein Schwert und die Gottlosen stürzen von ihr hinab in die Hölle. Alsleben, Stadt an der Saale im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E., Kümmelbau. Alster, Fluß, in Holstein entspringend, mit der Trave durch einen Kanal verbunden, bildet vor Hamburg einen See, die Außenalster, in Hamburg das Becken Binnenalster, ergießt sich nach 5 M. langem Laufe in Hamburg in die Elbe. Alstroemeria, s. Amaryllideae. Alt (ital., alto, hoch), die 2. der vier Hauptklassen der menschlichen Stimme, tiefe weibliche oder Knabenstimme. Alt, Aluta, Nebenfluß der Donau in Siebenbürgen, an der Csik entspringend, geht durch den Rothenthurm-Paß in die Walachei und fällt bei Nikopolis nach einem Laufe von 74 M. in die Donau; die A. führt Gold, ist wegen Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. alta atras (Sprung rückwärts) nennt man in den spanischen Kolonien, wenn sich ein weißeres Weib mit einem dunkleren Manne z. B. Mulatten verheirathet. Altai (d. h. Goldgebirge) auf eine Strecke von 600 M. die Gränze des sibirischen Tieflandes und des mongolischen Hochlandes, auch Rußlands und Chinas, die höchsten Gipfel sollen bis 13000' steigen. Das ungeheuere Gebirge ist noch zum größten Theile unbekannt. Nach den chines. Berichten bildet die Nordkette den eigentlichen A. an der sibirischen Gränze; die Südkette den Kang-kai an der Gränze der Wüste Kobi; die Ostkette den Kentai-Chan, der bis an den Ochotzkischen Meerbusen reicht; dieser Eintheilung entsprechen so ziemlich die geographischen Namen: kleiner A., sajanisches und daurisches Gebirge. Ihnen entquellen die Ströme Irtisch, Jenisei, Lena und Amur. Das Gebirge ist außerordentlich reich an Metallen, namentlich an Gold, Kupfer und Blei und wird auf russischer Seite sehr thätig bebaut. Die Bevölkerung ist durchaus mongolischen Stammes, dünn, nomadisch, deßwegen ist ihre Anzahl nicht leicht zu bestimmen. alta jurisdictio, criminale Obergerichtsbarkeit, Hochgericht in der alten Sprache. Altamura, Stadt in der neapolit. Prov. Bari, 15000 E., Wein- u. Oelbau. Altan oder Altyn, Salzsee und Fluß im russ. sibirischen Gouvernement Irkuzk. Altan, arab., freier Platz auf einem Dache, mit ebenem, festem Fußboden, gewöhnlich mit einem Geländer umgeben. Uneigentlich braucht man A. oft für Balkon. Altandach, Dach mit sehr weniger Neigung. Altar (Altare, weil erhöhet), bei vielen alten Völkern eine besondere Erhöhung von Erde, Rasen, Holz oder Steinen, um darauf zu opfern. Bei den Israeliten durften nach dem Gesetze keine A. errichtet werden, die in der Stiftshütte, später die A. in dem Tempel, waren für das gesammte Volk bestimmt. Man unterschied nämlich 2 A., den Brandaltar, den größeren, im Vorhofe unter freiem Himmel stehenden, auf welchem die Opferthiere verbrannt wurden, und den Rauchaltar oder kleineren, der innerhalb stund; auf ihm wurde das Räucherwerk verbrannt. – Der A. der ersten Christen war ein Tisch, auf welchem sie das hl. Opfer darbrachten; auch zur Zeit, als sie bereits Kirchen hatten, behielt der A. die Form eines Tisches und war von Holz; jetzt bestehen die A. vorschriftmäßig aus Stein, bildlich auf den wahren Eckstein hinweisend. Jeder eigentliche A. muß consecrirt sein und soll wo möglich Reliquien enthalten. Privilegirte A. sind solche, auf welchen mit päpstlicher Erlaubniß Votiv- und Seelemessen auch wider die Rubrik gelesen werden dürfen. Altarad, s. Arad. Altarlehen ist entweder das Recht, den zu einem bestimmten Altare gehörigen Geistlichen zu bestellen, oder das Lehnrecht über die zu einem Altare gestifteten Güter und Einkünfte. Alta viola, ital., Altgeige, Bratsche. 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Opfer darbrachten; auch zur Zeit, als sie bereits Kirchen hatten, behielt der A. die Form eines Tisches und war von Holz; jetzt bestehen die A. vorschriftmäßig aus Stein, bildlich auf den wahren Eckstein hinweisend. Jeder eigentliche A. muß consecrirt sein und soll wo möglich Reliquien enthalten. Privilegirte A. sind solche, auf welchen mit päpstlicher Erlaubniß Votiv- und Seelemessen auch wider die Rubrik gelesen werden dürfen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Altarad</hi>, s. 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Alsleben, Stadt an der Saale im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E., Kümmelbau.
Alster, Fluß, in Holstein entspringend, mit der Trave durch einen Kanal verbunden, bildet vor Hamburg einen See, die Außenalster, in Hamburg das Becken Binnenalster, ergießt sich nach 5 M. langem Laufe in Hamburg in die Elbe.
Alstroemeria, s. Amaryllideae.
Alt (ital., alto, hoch), die 2. der vier Hauptklassen der menschlichen Stimme, tiefe weibliche oder Knabenstimme.
Alt, Aluta, Nebenfluß der Donau in Siebenbürgen, an der Csik entspringend, geht durch den Rothenthurm-Paß in die Walachei und fällt bei Nikopolis nach einem Laufe von 74 M. in die Donau; die A. führt Gold, ist wegen Stromschnellen nur streckenweise schiffbar.
alta atras (Sprung rückwärts) nennt man in den spanischen Kolonien, wenn sich ein weißeres Weib mit einem dunkleren Manne z. B. Mulatten verheirathet.
Altai (d. h. Goldgebirge) auf eine Strecke von 600 M. die Gränze des sibirischen Tieflandes und des mongolischen Hochlandes, auch Rußlands und Chinas, die höchsten Gipfel sollen bis 13000' steigen. Das ungeheuere Gebirge ist noch zum größten Theile unbekannt. Nach den chines. Berichten bildet die Nordkette den eigentlichen A. an der sibirischen Gränze; die Südkette den Kang-kai an der Gränze der Wüste Kobi; die Ostkette den Kentai-Chan, der bis an den Ochotzkischen Meerbusen reicht; dieser Eintheilung entsprechen so ziemlich die geographischen Namen: kleiner A., sajanisches und daurisches Gebirge. Ihnen entquellen die Ströme Irtisch, Jenisei, Lena und Amur. Das Gebirge ist außerordentlich reich an Metallen, namentlich an Gold, Kupfer und Blei und wird auf russischer Seite sehr thätig bebaut. Die Bevölkerung ist durchaus mongolischen Stammes, dünn, nomadisch, deßwegen ist ihre Anzahl nicht leicht zu bestimmen.
alta jurisdictio, criminale Obergerichtsbarkeit, Hochgericht in der alten Sprache.
Altamura, Stadt in der neapolit. Prov. Bari, 15000 E., Wein- u. Oelbau.
Altan oder Altyn, Salzsee und Fluß im russ. sibirischen Gouvernement Irkuzk.
Altan, arab., freier Platz auf einem Dache, mit ebenem, festem Fußboden, gewöhnlich mit einem Geländer umgeben. Uneigentlich braucht man A. oft für Balkon.
Altandach, Dach mit sehr weniger Neigung.
Altar (Altare, weil erhöhet), bei vielen alten Völkern eine besondere Erhöhung von Erde, Rasen, Holz oder Steinen, um darauf zu opfern. Bei den Israeliten durften nach dem Gesetze keine A. errichtet werden, die in der Stiftshütte, später die A. in dem Tempel, waren für das gesammte Volk bestimmt. Man unterschied nämlich 2 A., den Brandaltar, den größeren, im Vorhofe unter freiem Himmel stehenden, auf welchem die Opferthiere verbrannt wurden, und den Rauchaltar oder kleineren, der innerhalb stund; auf ihm wurde das Räucherwerk verbrannt. – Der A. der ersten Christen war ein Tisch, auf welchem sie das hl. Opfer darbrachten; auch zur Zeit, als sie bereits Kirchen hatten, behielt der A. die Form eines Tisches und war von Holz; jetzt bestehen die A. vorschriftmäßig aus Stein, bildlich auf den wahren Eckstein hinweisend. Jeder eigentliche A. muß consecrirt sein und soll wo möglich Reliquien enthalten. Privilegirte A. sind solche, auf welchen mit päpstlicher Erlaubniß Votiv- und Seelemessen auch wider die Rubrik gelesen werden dürfen.
Altarad, s. Arad.
Altarlehen ist entweder das Recht, den zu einem bestimmten Altare gehörigen Geistlichen zu bestellen, oder das Lehnrecht über die zu einem Altare gestifteten Güter und Einkünfte.
Alta viola, ital., Altgeige, Bratsche.
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