Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Amüsette hieß eine Kanone von 1 Pfd. Kaliber, früher im Gebirgskriege gebraucht, jetzt durch das neue Gebirgsgeschütz ersetzt.


Amussat, Arzt in Paris, erfand 1829 die Torsion der Arterien (die Blutung durch Drehen der Arterie zu stillen), vervollkommnete den Civiale'schen Apparat zur Zermalmung der Blasensteine. Schriften, die Krankheiten der Harnwerkzeuge, in das Deutsche übersetzt.


Amygdalineae. Die Familie der mandelartigen Gewächse besteht aus den Gattungen Prunus W. und Amygdalus W., d. h. aus den Steinobstgattungen, zu welchen Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Mandeln, Abrikosen und Pfirsiche gehören. Manche Arten aus dieser Familie enthalten ziemlich viel Blausäure, z. B. die bitteren Kerne der Mandeln und Abrikosen, sowie die Blätter des Kirschlorbeers, und die meisten Arten ein Gummiharz, verwandt mit dem bekannten Gummi arabicum.


Amygdalin gehört zu den indifferenten krystallisirbaren organischen Stoffen, der Formel C40 H27 NOa2 entsprechend, wird aus bittern Mandeln, welche vorher durch kaltes Pressen von ihrem fetten Oel befreit sind, mittelst Alkohol ausgezogen. Es bildet weiße, geruchlose, süßlich bitter schmeckende Schuppen oder Nadeln. 17 Gran Amygdalin liefern in 2 Loth Mandelmilch - in Folge der durch die letztere eingeleiteten Zersetzung. - einen Gran wasserfreie Blausäure.


Amyklä, uralte Stadt in Lakonien, die sich nach der dorischen Eroberung Sparta's noch Jahrhunderte lang hielt, endlich aber durch Mangel an Wachsamkeit in die Gewalt der Spartaner fiel. A. wurde Flecken, blieb aber durch sein Heiligthum des Apollo und das Fest der Hyacinthien in einem gewissen Ansehen. In der Kunstgeschichte ist die Bildsäule des Apollo und der sie umgebende sogenannte Thron von A. von Wichtigkeit; jene war 30 Ellen hoch, und glich außer dem Gesicht und den äußeren Theilen der Hände und Füße einer ehernen Säule; dieser umgab das Heiligthum, war mit Elfenbein und Gold überkleidet, mit Bildsäulen gestützt (2 Grazien, 2 Horen, Echidna und Typhoeus, Tritonen) und mit Reliefen geschmückt, die auf 42 Feldern Darstellungen aus der Götter- und Heroengeschichte zeigten.


Amylon, s. Stärke.


Amyntas, bei den Macedoniern sehr gebräuchlicher Name. A. I., König von Macedonien um 600 v. Chr.; A. II., König 394 n. Chr., Bundesgenosse der Spartaner. A., Sohn Perdikka's III., wurde von seinem Oheim und Vormund Philipp von der Thronfolge verdrängt und von dessen Sohn, Alexander d. Gr., hingerichtet. Von den Feldherren Alexanders fiel ein A. in Asien, ein anderer, der zu Darius übergegangen war, in Aegypten, ein dritter wurde Statthalter in Baktrien. Ein A. führte die Hilfstruppen des Galaters Dejotarus zu Antonius statt zu Brutus und Cassius, wofür ihn dieser zum Fürsten machte; vor der Schlacht von Actium ging er zu Octavian über, der ihm deßwegen seine Herrschaft ließ.


Amyot, 1513 zu Melun geb., lehrte in Bourges 10 Jahre griechische und lateinische Literatur, erhielt von Franz I. die Abtei Bellosane, war 1551 in Trient und wurde 1558 Lehrer der Söhne Heinrichs II., der späteren Könige Karl IX. und Heinrich III. Von Karl IX. wurde er zum Großalmosenier, Bischof von Auxerre, Curator der Universität Paris, von Heinrich III. zum Commenthur des hl. Geistsordens erhoben; er st. 1593. Von seinen Uebersetzungen wurde die des Plutarch in Frankreich gleichsam ein nationales Werk und blieb nicht ohne Einfluß auf die Geistesrichtung der Franzosen im 18. Jahrhundert.


Amyraut, Moses, berühmter reformirter Theologe in Frankreich, geb. 1596, 1633 Professor an der Hugenottenschule zu Saumur, zeichnete sich auf den hugenottischen Synoden von Charenton aus, und da er seine Glaubensgenossen beständig zum Gehorsam gegen die Krone ermahnte, so war er bei Ludwig XIII. und Richelieu in Gnaden. Seine Milderung der calvinischen Gnadenlehre erregte vielen Streit bei den Calvinisten in ganz Europa und machte dem A. viele Feinde; er st. 1664, Er schrieb: la morale


Amüsette hieß eine Kanone von 1 Pfd. Kaliber, früher im Gebirgskriege gebraucht, jetzt durch das neue Gebirgsgeschütz ersetzt.


Amussat, Arzt in Paris, erfand 1829 die Torsion der Arterien (die Blutung durch Drehen der Arterie zu stillen), vervollkommnete den Civialeʼschen Apparat zur Zermalmung der Blasensteine. Schriften, die Krankheiten der Harnwerkzeuge, in das Deutsche übersetzt.


Amygdalineae. Die Familie der mandelartigen Gewächse besteht aus den Gattungen Prunus W. und Amygdalus W., d. h. aus den Steinobstgattungen, zu welchen Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Mandeln, Abrikosen und Pfirsiche gehören. Manche Arten aus dieser Familie enthalten ziemlich viel Blausäure, z. B. die bitteren Kerne der Mandeln und Abrikosen, sowie die Blätter des Kirschlorbeers, und die meisten Arten ein Gummiharz, verwandt mit dem bekannten Gummi arabicum.


Amygdalin gehört zu den indifferenten krystallisirbaren organischen Stoffen, der Formel C40 H27 NOa2 entsprechend, wird aus bittern Mandeln, welche vorher durch kaltes Pressen von ihrem fetten Oel befreit sind, mittelst Alkohol ausgezogen. Es bildet weiße, geruchlose, süßlich bitter schmeckende Schuppen oder Nadeln. 17 Gran Amygdalin liefern in 2 Loth Mandelmilch – in Folge der durch die letztere eingeleiteten Zersetzung. – einen Gran wasserfreie Blausäure.


Amyklä, uralte Stadt in Lakonien, die sich nach der dorischen Eroberung Spartaʼs noch Jahrhunderte lang hielt, endlich aber durch Mangel an Wachsamkeit in die Gewalt der Spartaner fiel. A. wurde Flecken, blieb aber durch sein Heiligthum des Apollo und das Fest der Hyacinthien in einem gewissen Ansehen. In der Kunstgeschichte ist die Bildsäule des Apollo und der sie umgebende sogenannte Thron von A. von Wichtigkeit; jene war 30 Ellen hoch, und glich außer dem Gesicht und den äußeren Theilen der Hände und Füße einer ehernen Säule; dieser umgab das Heiligthum, war mit Elfenbein und Gold überkleidet, mit Bildsäulen gestützt (2 Grazien, 2 Horen, Echidna und Typhoeus, Tritonen) und mit Reliefen geschmückt, die auf 42 Feldern Darstellungen aus der Götter- und Heroengeschichte zeigten.


Amylon, s. Stärke.


Amyntas, bei den Macedoniern sehr gebräuchlicher Name. A. I., König von Macedonien um 600 v. Chr.; A. II., König 394 n. Chr., Bundesgenosse der Spartaner. A., Sohn Perdikkaʼs III., wurde von seinem Oheim und Vormund Philipp von der Thronfolge verdrängt und von dessen Sohn, Alexander d. Gr., hingerichtet. Von den Feldherren Alexanders fiel ein A. in Asien, ein anderer, der zu Darius übergegangen war, in Aegypten, ein dritter wurde Statthalter in Baktrien. Ein A. führte die Hilfstruppen des Galaters Dejotarus zu Antonius statt zu Brutus und Cassius, wofür ihn dieser zum Fürsten machte; vor der Schlacht von Actium ging er zu Octavian über, der ihm deßwegen seine Herrschaft ließ.


Amyot, 1513 zu Melun geb., lehrte in Bourges 10 Jahre griechische und lateinische Literatur, erhielt von Franz I. die Abtei Bellosane, war 1551 in Trient und wurde 1558 Lehrer der Söhne Heinrichs II., der späteren Könige Karl IX. und Heinrich III. Von Karl IX. wurde er zum Großalmosenier, Bischof von Auxerre, Curator der Universität Paris, von Heinrich III. zum Commenthur des hl. Geistsordens erhoben; er st. 1593. Von seinen Uebersetzungen wurde die des Plutarch in Frankreich gleichsam ein nationales Werk und blieb nicht ohne Einfluß auf die Geistesrichtung der Franzosen im 18. Jahrhundert.


Amyraut, Moses, berühmter reformirter Theologe in Frankreich, geb. 1596, 1633 Professor an der Hugenottenschule zu Saumur, zeichnete sich auf den hugenottischen Synoden von Charenton aus, und da er seine Glaubensgenossen beständig zum Gehorsam gegen die Krone ermahnte, so war er bei Ludwig XIII. und Richelieu in Gnaden. Seine Milderung der calvinischen Gnadenlehre erregte vielen Streit bei den Calvinisten in ganz Europa und machte dem A. viele Feinde; er st. 1664, Er schrieb: la morale

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0169" n="168"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amüsette</hi> hieß eine Kanone von 1 Pfd. Kaliber, früher im Gebirgskriege gebraucht, jetzt durch das neue Gebirgsgeschütz ersetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amussat</hi>, Arzt in Paris, erfand 1829 die Torsion der Arterien (die Blutung durch Drehen der Arterie zu stillen), vervollkommnete den Civiale&#x02BC;schen Apparat zur Zermalmung der Blasensteine. Schriften, die Krankheiten der Harnwerkzeuge, in das Deutsche übersetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amygdalineae</hi>. Die Familie der <hi rendition="#g">mandelartigen</hi> Gewächse besteht aus den Gattungen <hi rendition="#i">Prunus W</hi>. und <hi rendition="#i">Amygdalus W</hi>., d. h. aus den <hi rendition="#g">Steinobstgattungen</hi>, zu welchen Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Mandeln, Abrikosen und Pfirsiche gehören. Manche Arten aus dieser Familie enthalten ziemlich viel <hi rendition="#g">Blausäure</hi>, z. B. die bitteren Kerne der Mandeln und Abrikosen, sowie die Blätter des Kirschlorbeers, und die meisten Arten ein Gummiharz, verwandt mit dem bekannten <hi rendition="#i">Gummi arabicum</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amygdalin</hi> gehört zu den indifferenten krystallisirbaren organischen Stoffen, der Formel <hi rendition="#i">C<hi rendition="#sup">40</hi> H27 NO<hi rendition="#sup">a2</hi></hi> entsprechend, wird aus bittern Mandeln, welche vorher durch kaltes Pressen von ihrem fetten Oel befreit sind, mittelst Alkohol ausgezogen. Es bildet weiße, geruchlose, süßlich bitter schmeckende Schuppen oder Nadeln. 17 Gran Amygdalin liefern in 2 Loth Mandelmilch &#x2013; in Folge der durch die letztere eingeleiteten Zersetzung. &#x2013; einen Gran wasserfreie Blausäure.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amyklä</hi>, uralte Stadt in Lakonien, die sich nach der dorischen Eroberung Sparta&#x02BC;s noch Jahrhunderte lang hielt, endlich aber durch Mangel an Wachsamkeit in die Gewalt der Spartaner fiel. A. wurde Flecken, blieb aber durch sein Heiligthum des Apollo und das Fest der Hyacinthien in einem gewissen Ansehen. In der Kunstgeschichte ist die Bildsäule des Apollo und der sie umgebende sogenannte Thron von A. von Wichtigkeit; jene war 30 Ellen hoch, und glich außer dem Gesicht und den äußeren Theilen der Hände und Füße einer ehernen Säule; dieser umgab das Heiligthum, war mit Elfenbein und Gold überkleidet, mit Bildsäulen gestützt (2 Grazien, 2 Horen, Echidna und Typhoeus, Tritonen) und mit Reliefen geschmückt, die auf 42 Feldern Darstellungen aus der Götter- und Heroengeschichte zeigten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amylon</hi>, s. Stärke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amyntas</hi>, bei den Macedoniern sehr gebräuchlicher Name. A. I., König von Macedonien um 600 v. Chr.; A. II., König 394 n. Chr., Bundesgenosse der Spartaner. A., Sohn Perdikka&#x02BC;s III., wurde von seinem Oheim und Vormund Philipp von der Thronfolge verdrängt und von dessen Sohn, Alexander d. Gr., hingerichtet. Von den Feldherren Alexanders fiel ein A. in Asien, ein anderer, der zu Darius übergegangen war, in Aegypten, ein dritter wurde Statthalter in Baktrien. Ein A. führte die Hilfstruppen des Galaters Dejotarus zu Antonius statt zu Brutus und Cassius, wofür ihn dieser zum Fürsten machte; vor der Schlacht von Actium ging er zu Octavian über, der ihm deßwegen seine Herrschaft ließ.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amyot</hi>, 1513 zu Melun geb., lehrte in Bourges 10 Jahre griechische und lateinische Literatur, erhielt von Franz I. die Abtei Bellosane, war 1551 in Trient und wurde 1558 Lehrer der Söhne Heinrichs II., der späteren Könige Karl IX. und Heinrich III. Von Karl IX. wurde er zum Großalmosenier, Bischof von Auxerre, Curator der Universität Paris, von Heinrich III. zum Commenthur des hl. Geistsordens erhoben; er st. 1593. Von seinen Uebersetzungen wurde die des Plutarch in Frankreich gleichsam ein nationales Werk und blieb nicht ohne Einfluß auf die Geistesrichtung der Franzosen im 18. Jahrhundert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Amyraut</hi>, Moses, berühmter reformirter Theologe in Frankreich, geb. 1596, 1633 Professor an der Hugenottenschule zu Saumur, zeichnete sich auf den hugenottischen Synoden von Charenton aus, und da er seine Glaubensgenossen beständig zum Gehorsam gegen die Krone ermahnte, so war er bei Ludwig XIII. und Richelieu in Gnaden. Seine Milderung der calvinischen Gnadenlehre erregte vielen Streit bei den Calvinisten in ganz Europa und machte dem A. viele Feinde; er st. 1664, Er schrieb: <hi rendition="#i">la morale
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0169] Amüsette hieß eine Kanone von 1 Pfd. Kaliber, früher im Gebirgskriege gebraucht, jetzt durch das neue Gebirgsgeschütz ersetzt. Amussat, Arzt in Paris, erfand 1829 die Torsion der Arterien (die Blutung durch Drehen der Arterie zu stillen), vervollkommnete den Civialeʼschen Apparat zur Zermalmung der Blasensteine. Schriften, die Krankheiten der Harnwerkzeuge, in das Deutsche übersetzt. Amygdalineae. Die Familie der mandelartigen Gewächse besteht aus den Gattungen Prunus W. und Amygdalus W., d. h. aus den Steinobstgattungen, zu welchen Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Mandeln, Abrikosen und Pfirsiche gehören. Manche Arten aus dieser Familie enthalten ziemlich viel Blausäure, z. B. die bitteren Kerne der Mandeln und Abrikosen, sowie die Blätter des Kirschlorbeers, und die meisten Arten ein Gummiharz, verwandt mit dem bekannten Gummi arabicum. Amygdalin gehört zu den indifferenten krystallisirbaren organischen Stoffen, der Formel C40 H27 NOa2 entsprechend, wird aus bittern Mandeln, welche vorher durch kaltes Pressen von ihrem fetten Oel befreit sind, mittelst Alkohol ausgezogen. Es bildet weiße, geruchlose, süßlich bitter schmeckende Schuppen oder Nadeln. 17 Gran Amygdalin liefern in 2 Loth Mandelmilch – in Folge der durch die letztere eingeleiteten Zersetzung. – einen Gran wasserfreie Blausäure. Amyklä, uralte Stadt in Lakonien, die sich nach der dorischen Eroberung Spartaʼs noch Jahrhunderte lang hielt, endlich aber durch Mangel an Wachsamkeit in die Gewalt der Spartaner fiel. A. wurde Flecken, blieb aber durch sein Heiligthum des Apollo und das Fest der Hyacinthien in einem gewissen Ansehen. In der Kunstgeschichte ist die Bildsäule des Apollo und der sie umgebende sogenannte Thron von A. von Wichtigkeit; jene war 30 Ellen hoch, und glich außer dem Gesicht und den äußeren Theilen der Hände und Füße einer ehernen Säule; dieser umgab das Heiligthum, war mit Elfenbein und Gold überkleidet, mit Bildsäulen gestützt (2 Grazien, 2 Horen, Echidna und Typhoeus, Tritonen) und mit Reliefen geschmückt, die auf 42 Feldern Darstellungen aus der Götter- und Heroengeschichte zeigten. Amylon, s. Stärke. Amyntas, bei den Macedoniern sehr gebräuchlicher Name. A. I., König von Macedonien um 600 v. Chr.; A. II., König 394 n. Chr., Bundesgenosse der Spartaner. A., Sohn Perdikkaʼs III., wurde von seinem Oheim und Vormund Philipp von der Thronfolge verdrängt und von dessen Sohn, Alexander d. Gr., hingerichtet. Von den Feldherren Alexanders fiel ein A. in Asien, ein anderer, der zu Darius übergegangen war, in Aegypten, ein dritter wurde Statthalter in Baktrien. Ein A. führte die Hilfstruppen des Galaters Dejotarus zu Antonius statt zu Brutus und Cassius, wofür ihn dieser zum Fürsten machte; vor der Schlacht von Actium ging er zu Octavian über, der ihm deßwegen seine Herrschaft ließ. Amyot, 1513 zu Melun geb., lehrte in Bourges 10 Jahre griechische und lateinische Literatur, erhielt von Franz I. die Abtei Bellosane, war 1551 in Trient und wurde 1558 Lehrer der Söhne Heinrichs II., der späteren Könige Karl IX. und Heinrich III. Von Karl IX. wurde er zum Großalmosenier, Bischof von Auxerre, Curator der Universität Paris, von Heinrich III. zum Commenthur des hl. Geistsordens erhoben; er st. 1593. Von seinen Uebersetzungen wurde die des Plutarch in Frankreich gleichsam ein nationales Werk und blieb nicht ohne Einfluß auf die Geistesrichtung der Franzosen im 18. Jahrhundert. Amyraut, Moses, berühmter reformirter Theologe in Frankreich, geb. 1596, 1633 Professor an der Hugenottenschule zu Saumur, zeichnete sich auf den hugenottischen Synoden von Charenton aus, und da er seine Glaubensgenossen beständig zum Gehorsam gegen die Krone ermahnte, so war er bei Ludwig XIII. und Richelieu in Gnaden. Seine Milderung der calvinischen Gnadenlehre erregte vielen Streit bei den Calvinisten in ganz Europa und machte dem A. viele Feinde; er st. 1664, Er schrieb: la morale

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/169
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/169>, abgerufen am 18.05.2024.