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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Norden der Halbinsel zieht ebenfalls ein Gebirge in östl. Richtung, das immer höher wird und sich an das armenische Gebirge anschließt. In das schwarze Meer fließen der Halys (Kisil Irmak) und Sagarja (Sangarius), in d. Mittelmeer der Mäander (Minder). Es gibt öde Hochebenen, im ganzen aber ist das Land äußerst fruchtbar und erzeugt: alle Getreide, Reis, Wein, Feigen, Südfrüchte, trefflichen Tabak, Oel, Baumwolle, Krapp, Mohn, Indigo. Alle europ. Hausthiere gedeihen trefflich, an Wild und Fischen ist Ueberfluß, Seidenraupen und Bienen liefern reichlichen Ertrag. Es liegt zum Theil öde, hat vielleicht 8 Mill. E., Türken, Griechen, Armenier, Perser, Kurden u. andere nomadisirende Stämme. Die bedeutendsten Städte sind: Brussa, Smyrna, Koniah, Kiutahiah, Angora, Amasin, Tarabosan.


Anatolius, Kirchenvater aus Alexandrien, einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit, eröffnete die erste christliche Schule der aristotelischen Philosophie, und als wohlbewanderter Mathematiker und Astronom führte er die 19jähr. Periode (Metonischer Cyklus) behufs der Osterrechnung ein. Um 269 wurde er Coadjutor des Bischofs Theotekius im palästin. Cäsarea und 270 Bischof von Laodicea. Sein Todesjahr ist unbekannt; von seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig.


Anatolius, früher Diakon in Alexandrien und Gesandter des alexandr. Patriarchen Dioskur in Konstantinopel, wurde 449 Bischof von Konstantinopel und zeigte sich auf dem 4. Concil zu Chalcedon als entschiedenen Vertheidiger der Kirchenlehre gegen den Monophysitismus. Als er aber auf dem nämlichen Concil dem Bischofe von Konstantinopel den nächsten Rang nach dem Papste anwies, protestirten die Patriarchen von Alexandrien und Antiochien dagegen, und auch Papst Leo I. verweigerte ihm die Anerkennung; A. st. 458.


Anatomie, ein Theil d. Naturwissenschaft, der sich mit der Zerlegung und Beschreibung der organischen Körper beschäftigt. Je nachdem Menschen, Thiere oder Pflanzen zerlegt, heißt sie Anthropo-, Zoo- und Phyto-tomie; und behandelt sie beim menschlichen und thierischen Körper die Knochen, so ist sie Osteologie, die Bänder Syndesmologie, die Muskeln Myologie, die Nerven Neurologie, die Eingeweide Splanchniologie, die Gefäße Angiologie. Die pathologische A. hat die Organe im krankhaften Zustande zu untersuchen; die vergleichende A. verbindet die Anatomie des menschlichen und thierischen Körpers und erforscht durch diese Vergleichung die Gesetze der Entwicklung der organischen Bildungen und ihrer Verrichtungen; sie ist besonders in neuester Zeit ausgebildet worden. - Im Alterthume beschäftigten sich besonders die Alexandriner mit der Anatomie, Galen (131 n. Chr.) hat uns die damalige Wissenschaft überliefert und sein Werk blieb lange Zeit der Codex der Aerzte. Im 14 Jahrh. begann das anatomische Studium in Italien durch Mondini de Luzzi; im 16. Jahrh. bezeichnet Vesalius (aus Wesel) einen bedeutenden Fortschritt, ihm folgten Eustach, Fallopia, Columb, Harvey, Ruysch, Morgagni, Albin, dann der große Haller. Von ihm an datirt die neue Epoche der Anatomie, welche durch die vergleichenden und mikroskopischen Untersuchungen eine früher nicht geahnte Ausbildung erhalten hat und fortwährend noch erhält.


Anatomische Plastik, liefert Nachbildungen von Organen in Holz, Elfenbein, besonders in Wachs zur Erleichterung des anatom. Studiums. Die trefflichsten Wachspräparate haben die medicinisch-chirurgischen Anstalten in Wien und Paris.


Anatomische Präparate sind abgesonderte Organe, welche für den Anschauungsunterricht der Studierenden kunstgemäß dargelegt werden; oder sie werden so behandelt und dann aufbewahrt, indem man die Gefäße mit Wachs, Quecksilber u. dergl. ausspritzt; noch häufiger bringt man sie, nachdem sie gegen Fäulniß gesichert worden, in Gläser mit Spiritus, welche gegen den Zutritt der Luft aufs sorgfältigste geschützt werden.


Anaxagoras, geb. um 499 v. Chr. zu Klagomenä in Ionien, kam zur Zeit der Perserkriege nach Athen, wo er die angesehensten Männer zu Schülern hatte. Allein schon bei ihm kam die Volksreligion

Norden der Halbinsel zieht ebenfalls ein Gebirge in östl. Richtung, das immer höher wird und sich an das armenische Gebirge anschließt. In das schwarze Meer fließen der Halys (Kisil Irmak) und Sagarja (Sangarius), in d. Mittelmeer der Mäander (Minder). Es gibt öde Hochebenen, im ganzen aber ist das Land äußerst fruchtbar und erzeugt: alle Getreide, Reis, Wein, Feigen, Südfrüchte, trefflichen Tabak, Oel, Baumwolle, Krapp, Mohn, Indigo. Alle europ. Hausthiere gedeihen trefflich, an Wild und Fischen ist Ueberfluß, Seidenraupen und Bienen liefern reichlichen Ertrag. Es liegt zum Theil öde, hat vielleicht 8 Mill. E., Türken, Griechen, Armenier, Perser, Kurden u. andere nomadisirende Stämme. Die bedeutendsten Städte sind: Brussa, Smyrna, Koniah, Kiutahiah, Angora, Amasin, Tarabosan.


Anatolius, Kirchenvater aus Alexandrien, einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit, eröffnete die erste christliche Schule der aristotelischen Philosophie, und als wohlbewanderter Mathematiker und Astronom führte er die 19jähr. Periode (Metonischer Cyklus) behufs der Osterrechnung ein. Um 269 wurde er Coadjutor des Bischofs Theotekius im palästin. Cäsarea und 270 Bischof von Laodicea. Sein Todesjahr ist unbekannt; von seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig.


Anatolius, früher Diakon in Alexandrien und Gesandter des alexandr. Patriarchen Dioskur in Konstantinopel, wurde 449 Bischof von Konstantinopel und zeigte sich auf dem 4. Concil zu Chalcedon als entschiedenen Vertheidiger der Kirchenlehre gegen den Monophysitismus. Als er aber auf dem nämlichen Concil dem Bischofe von Konstantinopel den nächsten Rang nach dem Papste anwies, protestirten die Patriarchen von Alexandrien und Antiochien dagegen, und auch Papst Leo I. verweigerte ihm die Anerkennung; A. st. 458.


Anatomie, ein Theil d. Naturwissenschaft, der sich mit der Zerlegung und Beschreibung der organischen Körper beschäftigt. Je nachdem Menschen, Thiere oder Pflanzen zerlegt, heißt sie Anthropo-, Zoo- und Phyto-tomie; und behandelt sie beim menschlichen und thierischen Körper die Knochen, so ist sie Osteologie, die Bänder Syndesmologie, die Muskeln Myologie, die Nerven Neurologie, die Eingeweide Splanchniologie, die Gefäße Angiologie. Die pathologische A. hat die Organe im krankhaften Zustande zu untersuchen; die vergleichende A. verbindet die Anatomie des menschlichen und thierischen Körpers und erforscht durch diese Vergleichung die Gesetze der Entwicklung der organischen Bildungen und ihrer Verrichtungen; sie ist besonders in neuester Zeit ausgebildet worden. – Im Alterthume beschäftigten sich besonders die Alexandriner mit der Anatomie, Galen (131 n. Chr.) hat uns die damalige Wissenschaft überliefert und sein Werk blieb lange Zeit der Codex der Aerzte. Im 14 Jahrh. begann das anatomische Studium in Italien durch Mondini de Luzzi; im 16. Jahrh. bezeichnet Vesalius (aus Wesel) einen bedeutenden Fortschritt, ihm folgten Eustach, Fallopia, Columb, Harvey, Ruysch, Morgagni, Albin, dann der große Haller. Von ihm an datirt die neue Epoche der Anatomie, welche durch die vergleichenden und mikroskopischen Untersuchungen eine früher nicht geahnte Ausbildung erhalten hat und fortwährend noch erhält.


Anatomische Plastik, liefert Nachbildungen von Organen in Holz, Elfenbein, besonders in Wachs zur Erleichterung des anatom. Studiums. Die trefflichsten Wachspräparate haben die medicinisch-chirurgischen Anstalten in Wien und Paris.


Anatomische Präparate sind abgesonderte Organe, welche für den Anschauungsunterricht der Studierenden kunstgemäß dargelegt werden; oder sie werden so behandelt und dann aufbewahrt, indem man die Gefäße mit Wachs, Quecksilber u. dergl. ausspritzt; noch häufiger bringt man sie, nachdem sie gegen Fäulniß gesichert worden, in Gläser mit Spiritus, welche gegen den Zutritt der Luft aufs sorgfältigste geschützt werden.


Anaxagoras, geb. um 499 v. Chr. zu Klagomenä in Ionien, kam zur Zeit der Perserkriege nach Athen, wo er die angesehensten Männer zu Schülern hatte. Allein schon bei ihm kam die Volksreligion

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Norden der Halbinsel zieht ebenfalls ein Gebirge in östl. Richtung, das immer höher wird und sich an das armenische Gebirge anschließt. In das schwarze Meer fließen der Halys (Kisil Irmak) und Sagarja (Sangarius), in d. Mittelmeer der Mäander (Minder). Es gibt öde Hochebenen, im ganzen aber ist das Land äußerst fruchtbar und erzeugt: alle Getreide, Reis, Wein, Feigen, Südfrüchte, trefflichen Tabak, Oel, Baumwolle, Krapp, Mohn, Indigo. Alle europ. Hausthiere gedeihen trefflich, an Wild und Fischen ist Ueberfluß, Seidenraupen und Bienen liefern reichlichen Ertrag. Es liegt zum Theil öde, hat vielleicht 8 Mill. E., Türken, Griechen, Armenier, Perser, Kurden u. andere nomadisirende Stämme. Die bedeutendsten Städte sind: Brussa, Smyrna, Koniah, Kiutahiah, Angora, Amasin, Tarabosan.</p><lb/>
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[175/0176] Norden der Halbinsel zieht ebenfalls ein Gebirge in östl. Richtung, das immer höher wird und sich an das armenische Gebirge anschließt. In das schwarze Meer fließen der Halys (Kisil Irmak) und Sagarja (Sangarius), in d. Mittelmeer der Mäander (Minder). Es gibt öde Hochebenen, im ganzen aber ist das Land äußerst fruchtbar und erzeugt: alle Getreide, Reis, Wein, Feigen, Südfrüchte, trefflichen Tabak, Oel, Baumwolle, Krapp, Mohn, Indigo. Alle europ. Hausthiere gedeihen trefflich, an Wild und Fischen ist Ueberfluß, Seidenraupen und Bienen liefern reichlichen Ertrag. Es liegt zum Theil öde, hat vielleicht 8 Mill. E., Türken, Griechen, Armenier, Perser, Kurden u. andere nomadisirende Stämme. Die bedeutendsten Städte sind: Brussa, Smyrna, Koniah, Kiutahiah, Angora, Amasin, Tarabosan. Anatolius, Kirchenvater aus Alexandrien, einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit, eröffnete die erste christliche Schule der aristotelischen Philosophie, und als wohlbewanderter Mathematiker und Astronom führte er die 19jähr. Periode (Metonischer Cyklus) behufs der Osterrechnung ein. Um 269 wurde er Coadjutor des Bischofs Theotekius im palästin. Cäsarea und 270 Bischof von Laodicea. Sein Todesjahr ist unbekannt; von seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig. Anatolius, früher Diakon in Alexandrien und Gesandter des alexandr. Patriarchen Dioskur in Konstantinopel, wurde 449 Bischof von Konstantinopel und zeigte sich auf dem 4. Concil zu Chalcedon als entschiedenen Vertheidiger der Kirchenlehre gegen den Monophysitismus. Als er aber auf dem nämlichen Concil dem Bischofe von Konstantinopel den nächsten Rang nach dem Papste anwies, protestirten die Patriarchen von Alexandrien und Antiochien dagegen, und auch Papst Leo I. verweigerte ihm die Anerkennung; A. st. 458. Anatomie, ein Theil d. Naturwissenschaft, der sich mit der Zerlegung und Beschreibung der organischen Körper beschäftigt. Je nachdem Menschen, Thiere oder Pflanzen zerlegt, heißt sie Anthropo-, Zoo- und Phyto-tomie; und behandelt sie beim menschlichen und thierischen Körper die Knochen, so ist sie Osteologie, die Bänder Syndesmologie, die Muskeln Myologie, die Nerven Neurologie, die Eingeweide Splanchniologie, die Gefäße Angiologie. Die pathologische A. hat die Organe im krankhaften Zustande zu untersuchen; die vergleichende A. verbindet die Anatomie des menschlichen und thierischen Körpers und erforscht durch diese Vergleichung die Gesetze der Entwicklung der organischen Bildungen und ihrer Verrichtungen; sie ist besonders in neuester Zeit ausgebildet worden. – Im Alterthume beschäftigten sich besonders die Alexandriner mit der Anatomie, Galen (131 n. Chr.) hat uns die damalige Wissenschaft überliefert und sein Werk blieb lange Zeit der Codex der Aerzte. Im 14 Jahrh. begann das anatomische Studium in Italien durch Mondini de Luzzi; im 16. Jahrh. bezeichnet Vesalius (aus Wesel) einen bedeutenden Fortschritt, ihm folgten Eustach, Fallopia, Columb, Harvey, Ruysch, Morgagni, Albin, dann der große Haller. Von ihm an datirt die neue Epoche der Anatomie, welche durch die vergleichenden und mikroskopischen Untersuchungen eine früher nicht geahnte Ausbildung erhalten hat und fortwährend noch erhält. Anatomische Plastik, liefert Nachbildungen von Organen in Holz, Elfenbein, besonders in Wachs zur Erleichterung des anatom. Studiums. Die trefflichsten Wachspräparate haben die medicinisch-chirurgischen Anstalten in Wien und Paris. Anatomische Präparate sind abgesonderte Organe, welche für den Anschauungsunterricht der Studierenden kunstgemäß dargelegt werden; oder sie werden so behandelt und dann aufbewahrt, indem man die Gefäße mit Wachs, Quecksilber u. dergl. ausspritzt; noch häufiger bringt man sie, nachdem sie gegen Fäulniß gesichert worden, in Gläser mit Spiritus, welche gegen den Zutritt der Luft aufs sorgfältigste geschützt werden. Anaxagoras, geb. um 499 v. Chr. zu Klagomenä in Ionien, kam zur Zeit der Perserkriege nach Athen, wo er die angesehensten Männer zu Schülern hatte. Allein schon bei ihm kam die Volksreligion

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/176>, abgerufen am 21.11.2024.