Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.ist das durch Anreichern reichhaltiger gewordene Product, stets eine Verbindung von Schwefelmetallen. Anrüchig, nicht ganz ehrenhaft; früher waren gewisse Gewerbe anrüchig (unehrlich) und schlossen ihre Betreiber von gewissen Rechten und Ehren aus, was durch die neuen Gesetzgebungen beseitigt ist. Ansatz, in der Musik das bei Instrumenten an die Lippen gesetzte Mundstück; die Art, wie es an die Lippen gebracht und die Form der letzteren, um einen bestimmten Ton hervorzubringen. Ansbach, Anspach, vor Zeiten Onolzbach, Hauptst. im bayer. Mittelfranken an der fränk. Rezat, 16400 E.; 2 Hospitäler, Waisenhaus, Gymnasium, Taubstummeninstitut, bedeutende Industrie und Handelsthätigkeit. Schloß, ehemals Residenz der brandenburgischen Markgrafen, dabei Garten mit Denkmal des Dichters Uz; (Kaspar Hauser ermordet 1833). - Das Fürstenthum Ansbach war etwa 65 #M. groß mit 270000 E., von den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern, von verschiedenen Herren zusammengekauft; 1398 theilte es sich unter den Söhnen Friedrichs V. in Ansbach und Kulmbach-Baireuth, die 1474 wieder zusammenkamen, sich abermals theilten, 1525 durch Markgrafen Georg, den Vormund des unmündigen Kulmbachers Albrecht, protestantisch wurden und 1769 durch das Erlöschen der Bayreuther Linie abermals vereinigt wurden. Der letzte Markgraf von Ansbach, Karl Friedrich, trat es 1791 an Preußen ab; dieses verlor es durch den Tilsiter Frieden an Frankreich, das es mit Bayern 1810 vereinigte. Anschilden, s. oculiren. Anschlag, in der Musik die Art, wie die Tasten eines Instrumentes mit den Fingern in Bewegung gesetzt werden; anschlagende Noten sind stark accentuirte. In der Baukunst ist Anschlag die Fuge, worein eine Thüre oder ein Fenster paßt. Anschneiden, im Bergwesen so viel als Rechnung ablegen; bei den Jägern, wenn die Hunde Wild anfressen. Anschrot, die Salleiste, das Aeußerste an den wollenen Tüchern der Länge nach, aus großem Wollfaden bestehend. Anschütz, Schauspielerfamilie; Heinrich A., geb. 1787 zu Luckau, vertauschte das Studium 1807 mit dem Theater, ward 1821 am Hofburgtheater in Wien angestellt, wo er jetzt Regisseur ist. Seine erste Frau, Josephine, von der er sich scheiden ließ, war beliebte Sängerin; die zweite, Emilie, kam an die Wiener Hofbühne. Emilie und Alexander A., Heinrichs A. Kinder erster Ehe haben sich ebenfalls dem Theater zugewendet; die Tochter Auguste aus der zweiten Ehe, an den Maler Koberwein verheirathet, ist am Hofburgtheater in Wien angestellt, ebenso Eduard A., zugleich als Novellist bekannt. Anselm, St., Erzbischof von Canterbury, geb. 1033 zu Aosta in Piemont, ging nach dem Tode seiner Mutter als 16jähriger Jüngling in das Kloster Bec in der Normandie, wo er sich solche Achtung erwarb, daß er zuerst Prior und endlich Abt wurde. Der Flor der Klosterschule und die Leistungen A.s als Schriftsteller, so wie seine Tugenden erwarben ihm nah und fern einen an Verehrung gränzenden Ruhm, und diesem verdankte er 1093 seine Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Canterbury. In dieser Stellung verfocht er mit Aufopferung und glücklichem Erfolge die Rechte der Kirche gegen die Ansprüche der normannisch-englischen Könige Wilhelm II. und Heinrich I. und st. den 21. April 1109. A. war durch sein Wirken als engl. Primas eine Säule der Kirche in jener Zeit, durch seine Schriften aber gab er der Wissenschaft neuen Anstoß und Richtung. Bei seinen Forschungen war es ihm Aufgabe, die Harmonie des Glaubens und der Vernunft, sofern alle Erkenntniß aus dem Glauben hervorgeht, zu erweisen und man hat ihn deßwegen den Vater der scholastischen Theologie genannt, die er jedoch der Form nach nicht gründete. Seine bedeutendsten Werke in dieser Richtung sind sein Proslogion und Monologion, in welchem er den bekannten ontologischen Beweis für das Dasein Gottes aufstellte; cur Deus homo (warum ist Gott Mensch geworden)? de libero arbitrio (von dem freien Willen). Wir haben von ihm auch Homilien, Gleichnisse, Meditationen ist das durch Anreichern reichhaltiger gewordene Product, stets eine Verbindung von Schwefelmetallen. Anrüchig, nicht ganz ehrenhaft; früher waren gewisse Gewerbe anrüchig (unehrlich) und schlossen ihre Betreiber von gewissen Rechten und Ehren aus, was durch die neuen Gesetzgebungen beseitigt ist. Ansatz, in der Musik das bei Instrumenten an die Lippen gesetzte Mundstück; die Art, wie es an die Lippen gebracht und die Form der letzteren, um einen bestimmten Ton hervorzubringen. Ansbach, Anspach, vor Zeiten Onolzbach, Hauptst. im bayer. Mittelfranken an der fränk. Rezat, 16400 E.; 2 Hospitäler, Waisenhaus, Gymnasium, Taubstummeninstitut, bedeutende Industrie und Handelsthätigkeit. Schloß, ehemals Residenz der brandenburgischen Markgrafen, dabei Garten mit Denkmal des Dichters Uz; (Kaspar Hauser ermordet 1833). – Das Fürstenthum Ansbach war etwa 65 □M. groß mit 270000 E., von den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern, von verschiedenen Herren zusammengekauft; 1398 theilte es sich unter den Söhnen Friedrichs V. in Ansbach und Kulmbach-Baireuth, die 1474 wieder zusammenkamen, sich abermals theilten, 1525 durch Markgrafen Georg, den Vormund des unmündigen Kulmbachers Albrecht, protestantisch wurden und 1769 durch das Erlöschen der Bayreuther Linie abermals vereinigt wurden. Der letzte Markgraf von Ansbach, Karl Friedrich, trat es 1791 an Preußen ab; dieses verlor es durch den Tilsiter Frieden an Frankreich, das es mit Bayern 1810 vereinigte. Anschilden, s. oculiren. Anschlag, in der Musik die Art, wie die Tasten eines Instrumentes mit den Fingern in Bewegung gesetzt werden; anschlagende Noten sind stark accentuirte. In der Baukunst ist Anschlag die Fuge, worein eine Thüre oder ein Fenster paßt. Anschneiden, im Bergwesen so viel als Rechnung ablegen; bei den Jägern, wenn die Hunde Wild anfressen. Anschrot, die Salleiste, das Aeußerste an den wollenen Tüchern der Länge nach, aus großem Wollfaden bestehend. Anschütz, Schauspielerfamilie; Heinrich A., geb. 1787 zu Luckau, vertauschte das Studium 1807 mit dem Theater, ward 1821 am Hofburgtheater in Wien angestellt, wo er jetzt Regisseur ist. Seine erste Frau, Josephine, von der er sich scheiden ließ, war beliebte Sängerin; die zweite, Emilie, kam an die Wiener Hofbühne. Emilie und Alexander A., Heinrichs A. Kinder erster Ehe haben sich ebenfalls dem Theater zugewendet; die Tochter Auguste aus der zweiten Ehe, an den Maler Koberwein verheirathet, ist am Hofburgtheater in Wien angestellt, ebenso Eduard A., zugleich als Novellist bekannt. Anselm, St., Erzbischof von Canterbury, geb. 1033 zu Aosta in Piemont, ging nach dem Tode seiner Mutter als 16jähriger Jüngling in das Kloster Bec in der Normandie, wo er sich solche Achtung erwarb, daß er zuerst Prior und endlich Abt wurde. Der Flor der Klosterschule und die Leistungen A.s als Schriftsteller, so wie seine Tugenden erwarben ihm nah und fern einen an Verehrung gränzenden Ruhm, und diesem verdankte er 1093 seine Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Canterbury. In dieser Stellung verfocht er mit Aufopferung und glücklichem Erfolge die Rechte der Kirche gegen die Ansprüche der normannisch-englischen Könige Wilhelm II. und Heinrich I. und st. den 21. April 1109. A. war durch sein Wirken als engl. Primas eine Säule der Kirche in jener Zeit, durch seine Schriften aber gab er der Wissenschaft neuen Anstoß und Richtung. Bei seinen Forschungen war es ihm Aufgabe, die Harmonie des Glaubens und der Vernunft, sofern alle Erkenntniß aus dem Glauben hervorgeht, zu erweisen und man hat ihn deßwegen den Vater der scholastischen Theologie genannt, die er jedoch der Form nach nicht gründete. Seine bedeutendsten Werke in dieser Richtung sind sein Proslogion und Monologion, in welchem er den bekannten ontologischen Beweis für das Dasein Gottes aufstellte; cur Deus homo (warum ist Gott Mensch geworden)? de libero arbitrio (von dem freien Willen). Wir haben von ihm auch Homilien, Gleichnisse, Meditationen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0202" n="201"/> ist das durch Anreichern reichhaltiger gewordene Product, stets eine Verbindung von Schwefelmetallen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anrüchig</hi>, nicht ganz ehrenhaft; früher waren gewisse Gewerbe anrüchig (unehrlich) und schlossen ihre Betreiber von gewissen Rechten und Ehren aus, was durch die neuen Gesetzgebungen beseitigt ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ansatz</hi>, in der Musik das bei Instrumenten an die Lippen gesetzte Mundstück; die Art, wie es an die Lippen gebracht und die Form der letzteren, um einen bestimmten Ton hervorzubringen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ansbach</hi>, Anspach, vor Zeiten Onolzbach, Hauptst. im bayer. Mittelfranken an der fränk. Rezat, 16400 E.; 2 Hospitäler, Waisenhaus, Gymnasium, Taubstummeninstitut, bedeutende Industrie und Handelsthätigkeit. Schloß, ehemals Residenz der brandenburgischen Markgrafen, dabei Garten mit Denkmal des Dichters Uz; (Kaspar Hauser ermordet 1833). – Das Fürstenthum Ansbach war etwa 65 □M. groß mit 270000 E., von den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern, von verschiedenen Herren zusammengekauft; 1398 theilte es sich unter den Söhnen Friedrichs V. in Ansbach und Kulmbach-Baireuth, die 1474 wieder zusammenkamen, sich abermals theilten, 1525 durch Markgrafen Georg, den Vormund des unmündigen Kulmbachers Albrecht, protestantisch wurden und 1769 durch das Erlöschen der Bayreuther Linie abermals vereinigt wurden. Der letzte Markgraf von Ansbach, Karl Friedrich, trat es 1791 an Preußen ab; dieses verlor es durch den Tilsiter Frieden an Frankreich, das es mit Bayern 1810 vereinigte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anschilden</hi>, s. oculiren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anschlag</hi>, in der Musik die Art, wie die Tasten eines Instrumentes mit den Fingern in Bewegung gesetzt werden; anschlagende Noten sind stark accentuirte. In der Baukunst ist Anschlag die Fuge, worein eine Thüre oder ein Fenster paßt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anschneiden</hi>, im Bergwesen so viel als Rechnung ablegen; bei den Jägern, wenn die Hunde Wild anfressen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anschrot</hi>, die Salleiste, das Aeußerste an den wollenen Tüchern der Länge nach, aus großem Wollfaden bestehend.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anschütz</hi>, Schauspielerfamilie; Heinrich A., geb. 1787 zu Luckau, vertauschte das Studium 1807 mit dem Theater, ward 1821 am Hofburgtheater in Wien angestellt, wo er jetzt Regisseur ist. Seine erste Frau, Josephine, von der er sich scheiden ließ, war beliebte Sängerin; die zweite, Emilie, kam an die Wiener Hofbühne. Emilie und Alexander A., Heinrichs A. Kinder erster Ehe haben sich ebenfalls dem Theater zugewendet; die Tochter Auguste aus der zweiten Ehe, an den Maler Koberwein verheirathet, ist am Hofburgtheater in Wien angestellt, ebenso Eduard A., zugleich als Novellist bekannt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Anselm, St.</hi>, Erzbischof von Canterbury, geb. 1033 zu Aosta in Piemont, ging nach dem Tode seiner Mutter als 16jähriger Jüngling in das Kloster Bec in der Normandie, wo er sich solche Achtung erwarb, daß er zuerst Prior und endlich Abt wurde. Der Flor der Klosterschule und die Leistungen A.s als Schriftsteller, so wie seine Tugenden erwarben ihm nah und fern einen an Verehrung gränzenden Ruhm, und diesem verdankte er 1093 seine Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Canterbury. In dieser Stellung verfocht er mit Aufopferung und glücklichem Erfolge die Rechte der Kirche gegen die Ansprüche der normannisch-englischen Könige Wilhelm II. und Heinrich I. und st. den 21. April 1109. A. war durch sein Wirken als engl. Primas eine Säule der Kirche in jener Zeit, durch seine Schriften aber gab er der Wissenschaft neuen Anstoß und Richtung. Bei seinen Forschungen war es ihm Aufgabe, die Harmonie des Glaubens und der Vernunft, sofern alle Erkenntniß aus dem Glauben hervorgeht, zu erweisen und man hat ihn deßwegen den Vater der scholastischen Theologie genannt, die er jedoch der Form nach nicht gründete. Seine bedeutendsten Werke in dieser Richtung sind sein <hi rendition="#i">Proslogion</hi> und <hi rendition="#i">Monologion</hi>, in welchem er den bekannten ontologischen Beweis für das Dasein Gottes aufstellte; <hi rendition="#i">cur Deus homo</hi> (warum ist Gott Mensch geworden)? <hi rendition="#i">de libero arbitrio</hi> (von dem freien Willen). Wir haben von ihm auch Homilien, Gleichnisse, Meditationen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0202]
ist das durch Anreichern reichhaltiger gewordene Product, stets eine Verbindung von Schwefelmetallen.
Anrüchig, nicht ganz ehrenhaft; früher waren gewisse Gewerbe anrüchig (unehrlich) und schlossen ihre Betreiber von gewissen Rechten und Ehren aus, was durch die neuen Gesetzgebungen beseitigt ist.
Ansatz, in der Musik das bei Instrumenten an die Lippen gesetzte Mundstück; die Art, wie es an die Lippen gebracht und die Form der letzteren, um einen bestimmten Ton hervorzubringen.
Ansbach, Anspach, vor Zeiten Onolzbach, Hauptst. im bayer. Mittelfranken an der fränk. Rezat, 16400 E.; 2 Hospitäler, Waisenhaus, Gymnasium, Taubstummeninstitut, bedeutende Industrie und Handelsthätigkeit. Schloß, ehemals Residenz der brandenburgischen Markgrafen, dabei Garten mit Denkmal des Dichters Uz; (Kaspar Hauser ermordet 1833). – Das Fürstenthum Ansbach war etwa 65 □M. groß mit 270000 E., von den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern, von verschiedenen Herren zusammengekauft; 1398 theilte es sich unter den Söhnen Friedrichs V. in Ansbach und Kulmbach-Baireuth, die 1474 wieder zusammenkamen, sich abermals theilten, 1525 durch Markgrafen Georg, den Vormund des unmündigen Kulmbachers Albrecht, protestantisch wurden und 1769 durch das Erlöschen der Bayreuther Linie abermals vereinigt wurden. Der letzte Markgraf von Ansbach, Karl Friedrich, trat es 1791 an Preußen ab; dieses verlor es durch den Tilsiter Frieden an Frankreich, das es mit Bayern 1810 vereinigte.
Anschilden, s. oculiren.
Anschlag, in der Musik die Art, wie die Tasten eines Instrumentes mit den Fingern in Bewegung gesetzt werden; anschlagende Noten sind stark accentuirte. In der Baukunst ist Anschlag die Fuge, worein eine Thüre oder ein Fenster paßt.
Anschneiden, im Bergwesen so viel als Rechnung ablegen; bei den Jägern, wenn die Hunde Wild anfressen.
Anschrot, die Salleiste, das Aeußerste an den wollenen Tüchern der Länge nach, aus großem Wollfaden bestehend.
Anschütz, Schauspielerfamilie; Heinrich A., geb. 1787 zu Luckau, vertauschte das Studium 1807 mit dem Theater, ward 1821 am Hofburgtheater in Wien angestellt, wo er jetzt Regisseur ist. Seine erste Frau, Josephine, von der er sich scheiden ließ, war beliebte Sängerin; die zweite, Emilie, kam an die Wiener Hofbühne. Emilie und Alexander A., Heinrichs A. Kinder erster Ehe haben sich ebenfalls dem Theater zugewendet; die Tochter Auguste aus der zweiten Ehe, an den Maler Koberwein verheirathet, ist am Hofburgtheater in Wien angestellt, ebenso Eduard A., zugleich als Novellist bekannt.
Anselm, St., Erzbischof von Canterbury, geb. 1033 zu Aosta in Piemont, ging nach dem Tode seiner Mutter als 16jähriger Jüngling in das Kloster Bec in der Normandie, wo er sich solche Achtung erwarb, daß er zuerst Prior und endlich Abt wurde. Der Flor der Klosterschule und die Leistungen A.s als Schriftsteller, so wie seine Tugenden erwarben ihm nah und fern einen an Verehrung gränzenden Ruhm, und diesem verdankte er 1093 seine Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Canterbury. In dieser Stellung verfocht er mit Aufopferung und glücklichem Erfolge die Rechte der Kirche gegen die Ansprüche der normannisch-englischen Könige Wilhelm II. und Heinrich I. und st. den 21. April 1109. A. war durch sein Wirken als engl. Primas eine Säule der Kirche in jener Zeit, durch seine Schriften aber gab er der Wissenschaft neuen Anstoß und Richtung. Bei seinen Forschungen war es ihm Aufgabe, die Harmonie des Glaubens und der Vernunft, sofern alle Erkenntniß aus dem Glauben hervorgeht, zu erweisen und man hat ihn deßwegen den Vater der scholastischen Theologie genannt, die er jedoch der Form nach nicht gründete. Seine bedeutendsten Werke in dieser Richtung sind sein Proslogion und Monologion, in welchem er den bekannten ontologischen Beweis für das Dasein Gottes aufstellte; cur Deus homo (warum ist Gott Mensch geworden)? de libero arbitrio (von dem freien Willen). Wir haben von ihm auch Homilien, Gleichnisse, Meditationen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |