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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Fußgänger und dienten viel in der Fremde um Sold.


Arkadier, eine akadem. Gesellschaft in Rom, 1690 entstanden, deren Zweck besonders die Ausbildung der ital. Dichtkunst ist. Die Leitung des Vereins hat ein Präsident mit einem Rath von 12 Beisitzern; jedes Mitglied hat einen griech. Schäfernamen. Von besondern Leistungen dieser A. hat noch wenig verlautet. - A. war auch anderwärts der Name poetisirender Vereine.


Arkansas, großer Nebenfluß des Missisippi von den Rocky Mountains (Felsbergen) kommend, 434 M. lang, tritt im Frühling über seine Ufer und überschwemmt das Flachland weithin. Von ihm hat der Staat A. den Namen, der seit 1836 als Staat in die Union aufgenommen ist; auf 2800 #M. wohnen 215000 E., unter diesen wenigstens 50000 Sklaven. Das Klima ist in den Flußniederungen ungesund, der Boden aber außerordentlich fruchtbar; der Staat ist in rascher Entwicklung begriffen. Seine Verfassung ist in den Grundzügen derjenigen aller einzelnen Staaten der Union gleich; bei der Präsidentenwahl hat er 3 Stimmen.


Arke, Stadt am Libanon, Geburtsort des Kaisers Alexander Severus, von ihm Caesarea Libani genannt.


Arkebuse, Hackenbüchse, seit dem Ende des 15. Jahrh. gebräuchlich, schoß beinahe 4 Loth Blei und mußte aufgelegt werden; die Schützen hießen Arkebusire im Gegensatz zu den Landsknechten; arkebusiren hieß das standrechtliche Todtschießen. Kleine A. wurde die schwere Reiterpistole mit dem Radschlosse genannt; die so bewaffneten Reiter hießen ebenfalls Arkebusire.


Arklow, Flecken in der irischen Grafschaft Wiklow, 3800 E., Hafen, Häringsfischerei, Kupferminen.


Arkona, nördl. Vorgebirge der Insel Rügen, aus Kreidefels- und Lehmmassen bestehend; hier stand der Tempel des Swantewit, den Waldemar I. von Dänemark 1168 zerstörte. Seit 1827 Leuchtthurm.


Arktisch, was zum Nordpol gehört; also: arktisches Polarland, Meer, arktischer Polarkreis; das Gegentheil ist antarktisch.


Arkwrigt (engl. Aerkreit), Richard, zuerst Barbier, Liebhaber der Mechanik, wurde der Erfinder der Baumwollenspinnmaschine 1768; er erhielt das Patent und hinterließ bei seinem Tode 1793 ein Vermögen von 500000 Pfd. Sterling.


Arlay, Flecken im franz. Departement des Jura, vormals Baronie; später ging die Besitzung auf den Ahn des Hauses Oranien, Jean de Chalons, über, erbte im vorigen Jahrh. an die Fürsten von Aremberg, deren Schloß an der Stelle der alten Burg steht. Bis 1817 nannten sich die preuß. Könige wegen Ansprüchen auf die Herrschaft Arlay Herren derselben.


Arlberg (Mons Arula), nicht Adlerberg, hat seinen Namen von Arle (pinus montana), welches Wort in der dortigen Volkssprache und in Graubünden zwergartiges Nadelholz bezeichnet, und ist jener Arm der rhätischen Alpen, der vom Gebirgsknoten des Selvretta sich nördlich gegen den Allgäu niedersenkt und Tyrol von der vor ihm gelegenen und nach ihm genannten Landschaft Vorarlberg scheidet. Einst führte nur im hohen Sommer ein Steig für Reitpferde und Saumthiere über denselben; dann ward im J. 1309 von tyrolischer Seite die Oeffnung des Pfades etwas erweitert, um von Hall das Salz in die jenseitigen Lande zu bringen; wir finden 1343 daselbst eine Zollstätte. Später errichtete ein armer Jüngling, Heinrich das Findelkind, mit 15 Gulden, seinem sechsjährigen Hirtenlohne, den Anfang machend, und unter den größten Beschwernissen von 1386 bis 1414 Deutschland, Böhmen, Polen, Ungarn und Croatien um Beiträge durchwandernd, die St. Christophs-Bruderschaft zur Rettung verunglückter, von Schneelawinen oder in trügerische Klüfte gestürzter Wanderer. Die unter Kaiser Joseph II. gebahnte und 1822-1825 verbesserte Straße (895,5 Wiener Klafter über der Meeresfläche) führt von Landeck am Inn durch das Stanzerthal über den Arlberg ins Klosterthal an der Alsenz und Ill bis Feldkirch. Bis hieher,

Fußgänger und dienten viel in der Fremde um Sold.


Arkadier, eine akadem. Gesellschaft in Rom, 1690 entstanden, deren Zweck besonders die Ausbildung der ital. Dichtkunst ist. Die Leitung des Vereins hat ein Präsident mit einem Rath von 12 Beisitzern; jedes Mitglied hat einen griech. Schäfernamen. Von besondern Leistungen dieser A. hat noch wenig verlautet. – A. war auch anderwärts der Name poetisirender Vereine.


Arkansas, großer Nebenfluß des Missisippi von den Rocky Mountains (Felsbergen) kommend, 434 M. lang, tritt im Frühling über seine Ufer und überschwemmt das Flachland weithin. Von ihm hat der Staat A. den Namen, der seit 1836 als Staat in die Union aufgenommen ist; auf 2800 □M. wohnen 215000 E., unter diesen wenigstens 50000 Sklaven. Das Klima ist in den Flußniederungen ungesund, der Boden aber außerordentlich fruchtbar; der Staat ist in rascher Entwicklung begriffen. Seine Verfassung ist in den Grundzügen derjenigen aller einzelnen Staaten der Union gleich; bei der Präsidentenwahl hat er 3 Stimmen.


Arke, Stadt am Libanon, Geburtsort des Kaisers Alexander Severus, von ihm Caesarea Libani genannt.


Arkebuse, Hackenbüchse, seit dem Ende des 15. Jahrh. gebräuchlich, schoß beinahe 4 Loth Blei und mußte aufgelegt werden; die Schützen hießen Arkebusire im Gegensatz zu den Landsknechten; arkebusiren hieß das standrechtliche Todtschießen. Kleine A. wurde die schwere Reiterpistole mit dem Radschlosse genannt; die so bewaffneten Reiter hießen ebenfalls Arkebusire.


Arklow, Flecken in der irischen Grafschaft Wiklow, 3800 E., Hafen, Häringsfischerei, Kupferminen.


Arkona, nördl. Vorgebirge der Insel Rügen, aus Kreidefels- und Lehmmassen bestehend; hier stand der Tempel des Swantewit, den Waldemar I. von Dänemark 1168 zerstörte. Seit 1827 Leuchtthurm.


Arktisch, was zum Nordpol gehört; also: arktisches Polarland, Meer, arktischer Polarkreis; das Gegentheil ist antarktisch.


Arkwrigt (engl. Aerkreit), Richard, zuerst Barbier, Liebhaber der Mechanik, wurde der Erfinder der Baumwollenspinnmaschine 1768; er erhielt das Patent und hinterließ bei seinem Tode 1793 ein Vermögen von 500000 Pfd. Sterling.


Arlay, Flecken im franz. Departement des Jura, vormals Baronie; später ging die Besitzung auf den Ahn des Hauses Oranien, Jean de Chalons, über, erbte im vorigen Jahrh. an die Fürsten von Aremberg, deren Schloß an der Stelle der alten Burg steht. Bis 1817 nannten sich die preuß. Könige wegen Ansprüchen auf die Herrschaft Arlay Herren derselben.


Arlberg (Mons Arula), nicht Adlerberg, hat seinen Namen von Arle (pinus montana), welches Wort in der dortigen Volkssprache und in Graubünden zwergartiges Nadelholz bezeichnet, und ist jener Arm der rhätischen Alpen, der vom Gebirgsknoten des Selvretta sich nördlich gegen den Allgäu niedersenkt und Tyrol von der vor ihm gelegenen und nach ihm genannten Landschaft Vorarlberg scheidet. Einst führte nur im hohen Sommer ein Steig für Reitpferde und Saumthiere über denselben; dann ward im J. 1309 von tyrolischer Seite die Oeffnung des Pfades etwas erweitert, um von Hall das Salz in die jenseitigen Lande zu bringen; wir finden 1343 daselbst eine Zollstätte. Später errichtete ein armer Jüngling, Heinrich das Findelkind, mit 15 Gulden, seinem sechsjährigen Hirtenlohne, den Anfang machend, und unter den größten Beschwernissen von 1386 bis 1414 Deutschland, Böhmen, Polen, Ungarn und Croatien um Beiträge durchwandernd, die St. Christophs-Bruderschaft zur Rettung verunglückter, von Schneelawinen oder in trügerische Klüfte gestürzter Wanderer. Die unter Kaiser Joseph II. gebahnte und 1822–1825 verbesserte Straße (895,5 Wiener Klafter über der Meeresfläche) führt von Landeck am Inn durch das Stanzerthal über den Arlberg ins Klosterthal an der Alsenz und Ill bis Feldkirch. Bis hieher,

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[254/0255] Fußgänger und dienten viel in der Fremde um Sold. Arkadier, eine akadem. Gesellschaft in Rom, 1690 entstanden, deren Zweck besonders die Ausbildung der ital. Dichtkunst ist. Die Leitung des Vereins hat ein Präsident mit einem Rath von 12 Beisitzern; jedes Mitglied hat einen griech. Schäfernamen. Von besondern Leistungen dieser A. hat noch wenig verlautet. – A. war auch anderwärts der Name poetisirender Vereine. Arkansas, großer Nebenfluß des Missisippi von den Rocky Mountains (Felsbergen) kommend, 434 M. lang, tritt im Frühling über seine Ufer und überschwemmt das Flachland weithin. Von ihm hat der Staat A. den Namen, der seit 1836 als Staat in die Union aufgenommen ist; auf 2800 □M. wohnen 215000 E., unter diesen wenigstens 50000 Sklaven. Das Klima ist in den Flußniederungen ungesund, der Boden aber außerordentlich fruchtbar; der Staat ist in rascher Entwicklung begriffen. Seine Verfassung ist in den Grundzügen derjenigen aller einzelnen Staaten der Union gleich; bei der Präsidentenwahl hat er 3 Stimmen. Arke, Stadt am Libanon, Geburtsort des Kaisers Alexander Severus, von ihm Caesarea Libani genannt. Arkebuse, Hackenbüchse, seit dem Ende des 15. Jahrh. gebräuchlich, schoß beinahe 4 Loth Blei und mußte aufgelegt werden; die Schützen hießen Arkebusire im Gegensatz zu den Landsknechten; arkebusiren hieß das standrechtliche Todtschießen. Kleine A. wurde die schwere Reiterpistole mit dem Radschlosse genannt; die so bewaffneten Reiter hießen ebenfalls Arkebusire. Arklow, Flecken in der irischen Grafschaft Wiklow, 3800 E., Hafen, Häringsfischerei, Kupferminen. Arkona, nördl. Vorgebirge der Insel Rügen, aus Kreidefels- und Lehmmassen bestehend; hier stand der Tempel des Swantewit, den Waldemar I. von Dänemark 1168 zerstörte. Seit 1827 Leuchtthurm. Arktisch, was zum Nordpol gehört; also: arktisches Polarland, Meer, arktischer Polarkreis; das Gegentheil ist antarktisch. Arkwrigt (engl. Aerkreit), Richard, zuerst Barbier, Liebhaber der Mechanik, wurde der Erfinder der Baumwollenspinnmaschine 1768; er erhielt das Patent und hinterließ bei seinem Tode 1793 ein Vermögen von 500000 Pfd. Sterling. Arlay, Flecken im franz. Departement des Jura, vormals Baronie; später ging die Besitzung auf den Ahn des Hauses Oranien, Jean de Chalons, über, erbte im vorigen Jahrh. an die Fürsten von Aremberg, deren Schloß an der Stelle der alten Burg steht. Bis 1817 nannten sich die preuß. Könige wegen Ansprüchen auf die Herrschaft Arlay Herren derselben. Arlberg (Mons Arula), nicht Adlerberg, hat seinen Namen von Arle (pinus montana), welches Wort in der dortigen Volkssprache und in Graubünden zwergartiges Nadelholz bezeichnet, und ist jener Arm der rhätischen Alpen, der vom Gebirgsknoten des Selvretta sich nördlich gegen den Allgäu niedersenkt und Tyrol von der vor ihm gelegenen und nach ihm genannten Landschaft Vorarlberg scheidet. Einst führte nur im hohen Sommer ein Steig für Reitpferde und Saumthiere über denselben; dann ward im J. 1309 von tyrolischer Seite die Oeffnung des Pfades etwas erweitert, um von Hall das Salz in die jenseitigen Lande zu bringen; wir finden 1343 daselbst eine Zollstätte. Später errichtete ein armer Jüngling, Heinrich das Findelkind, mit 15 Gulden, seinem sechsjährigen Hirtenlohne, den Anfang machend, und unter den größten Beschwernissen von 1386 bis 1414 Deutschland, Böhmen, Polen, Ungarn und Croatien um Beiträge durchwandernd, die St. Christophs-Bruderschaft zur Rettung verunglückter, von Schneelawinen oder in trügerische Klüfte gestürzter Wanderer. Die unter Kaiser Joseph II. gebahnte und 1822–1825 verbesserte Straße (895,5 Wiener Klafter über der Meeresfläche) führt von Landeck am Inn durch das Stanzerthal über den Arlberg ins Klosterthal an der Alsenz und Ill bis Feldkirch. Bis hieher,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/255>, abgerufen am 24.11.2024.