Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Scythen am Dnieper und der Donau (Achillesinsel). Achillesschluß, einer der sophistischen Schlüsse; A. könne eine Schildkröte nicht einholen, wenn diese einen Vorsprung habe, denn A. müsse immer erst dahin kommen, wo die Schildkröte schon gewesen sei. Achillessehne (Tendo Achillis) heißt die starke vorspringende Sehne am hintern Theil des Unterfußes, die vom untern Ende der Wadenmuskeln entspringt und sich nach unten an das Fersenbein befestigt. Vermittelst ihrer ziehen jene Muskeln bei ihrer Verkürzung die Ferse in die Höhe, wodurch die Fußspitze herabgezogen und so das Gehen vermittelt wird. Sie ist die stärkste Sehne des Körpers. Achilles Tatius, Alexandriner um das 5. Jahrh. nach Chr., schrieb einen schlüpfrigen Roman "Leucippe und Klitophon", zuletzt herausgegeben und übersetzt von Fr. Jakobs. Achilli, neapol. Geistlicher, wegen unzüchtiger Lebensweise vielfach gestraft, wurde 1848 Revolutionär, flüchtete nach England, convertirte und predigte gegen die Kirche. Dr. Newman enthüllte ihn, verlor aber (1852) den von Achilli gegen ihn erhobenen Proceß vor der englischen Jury trotz der beigebrachten Zeugen; doch wurde Achilli in der öffentlichen Meinung ruinirt. Achillini, geb. 1463 zu Bologna und dort 1512 gest., Philosoph u. Anatom. Achim, altdsch. Vorname; s. Arnim. Achmed (der Lobeswürdige), häufiger arab. und türk. Name. Achmed I. Sultan von 1603-1617. Achmed II. 1691-1695. Achmed III. 1703-1730. Achromatisch nennt man die aus Flint- und Crownglas gefertigten Linsen der Fernröhren, in welchen die Lichtstrahlen am Rande nicht in verschiedenen Farben gebrochen werden. 1758 erfand sie Dollond, verbessert wurden sie durch Ramsden, Frauenhofer, Reichenbach und Plößl etc. Achse, des Wagenrades; 2. Einer geometr. Linie, diejenige gerade Linie, welche die krumme in 2 gleiche, ähnliche oder ähnlich liegende symetrische Theile theilt, also der Ellipse, Parabel, Hyperbel. 3. Die Linie eines geometr. Körpers, welche durch die Mittelpunkte aller ähnlichen parallelen Durchschnitte des Körpers geht; daher 4. jene Durchschnittslinie, um welche sich der Körper dreht. 5. Die Achse einer Linse geht durch den Mittelpunkt beider Kugelflächen des Glases; die des Auges durch die Mitte der Pupille und der Krystallinse; die Achse eines Fernrohrs geht durch die Mittelpunkte aller in demselben enthaltenen Gläser. Acht (bannum, proscriptio) im alten deutschen Reich traf 1. einfache Acht den eines Verbrechens Angeschuldigten, der nicht zur rechten Zeit der Vorladung vor Gericht Folge leistete. Dadurch verlor er sein bürgerliches Recht und den Schutz der Gesetze, galt demnach als Verbrecher, bis er seine Unschuld bewiesen hatte. Dieß mußte binnen angesetzter Frist geschehen, sonst verfiel er 2. in die Aberacht, welche Vogelfreiheit, bürgerlichen Tod, Verlust der Lehen und bürgerliche Auflösung der Ehe zur Folge hatte. Wer einen Geächteten aufnahm, fiel selbst in die Acht. 3. Die Reichsacht machte im ganzen Reiche rechtslos und traf einigemal wegen Ungehorsams gegen den Kaiser mächtige Fürsten. Sie wurde von dem Kaiser ausgesprochen, sein Recht aber immer mehr durch den Reichstag, d. h. die Fürsten, beschränkt. Im Laufe der Zeit milderten sich überhaupt die Formen und Folgen der Acht und mit dem Reiche hörte sie ganz auf. Achtuba, Hauptmündung der Wolga. Achtyrka, russ. Festung im Gouvernement Charkow mit 17000 E. Acidum = Säure. Acilius, plebej. Geschlecht in Rom aus mehreren Familien bestehend. Daher Aciliae leges 1. Colonien nach verschiedenen Orten Italiens zu führen 197 v. Chr. 2. Daß die wegen Erpressung Angeklagten schneller abgeurtheilt würden, 101 v. Chr. Aäer bedeutete ursprünglich Weideland; als das Urvolk der indogermanischen Nationen aber vom Hirtenleben zum Anbau des Bodens fortschritt, das Land, das umgebrochen und bebaut wird. Acker ist in vielen Ländern ein Scythen am Dnieper und der Donau (Achillesinsel). Achillesschluß, einer der sophistischen Schlüsse; A. könne eine Schildkröte nicht einholen, wenn diese einen Vorsprung habe, denn A. müsse immer erst dahin kommen, wo die Schildkröte schon gewesen sei. Achillessehne (Tendo Achillis) heißt die starke vorspringende Sehne am hintern Theil des Unterfußes, die vom untern Ende der Wadenmuskeln entspringt und sich nach unten an das Fersenbein befestigt. Vermittelst ihrer ziehen jene Muskeln bei ihrer Verkürzung die Ferse in die Höhe, wodurch die Fußspitze herabgezogen und so das Gehen vermittelt wird. Sie ist die stärkste Sehne des Körpers. Achilles Tatius, Alexandriner um das 5. Jahrh. nach Chr., schrieb einen schlüpfrigen Roman „Leucippe und Klitophon“, zuletzt herausgegeben und übersetzt von Fr. Jakobs. Achilli, neapol. Geistlicher, wegen unzüchtiger Lebensweise vielfach gestraft, wurde 1848 Revolutionär, flüchtete nach England, convertirte und predigte gegen die Kirche. Dr. Newman enthüllte ihn, verlor aber (1852) den von Achilli gegen ihn erhobenen Proceß vor der englischen Jury trotz der beigebrachten Zeugen; doch wurde Achilli in der öffentlichen Meinung ruinirt. Achillini, geb. 1463 zu Bologna und dort 1512 gest., Philosoph u. Anatom. Achim, altdsch. Vorname; s. Arnim. Achmed (der Lobeswürdige), häufiger arab. und türk. Name. Achmed I. Sultan von 1603–1617. Achmed II. 1691–1695. Achmed III. 1703–1730. Achromatisch nennt man die aus Flint- und Crownglas gefertigten Linsen der Fernröhren, in welchen die Lichtstrahlen am Rande nicht in verschiedenen Farben gebrochen werden. 1758 erfand sie Dollond, verbessert wurden sie durch Ramsden, Frauenhofer, Reichenbach und Plößl etc. Achse, des Wagenrades; 2. Einer geometr. Linie, diejenige gerade Linie, welche die krumme in 2 gleiche, ähnliche oder ähnlich liegende symetrische Theile theilt, also der Ellipse, Parabel, Hyperbel. 3. Die Linie eines geometr. Körpers, welche durch die Mittelpunkte aller ähnlichen parallelen Durchschnitte des Körpers geht; daher 4. jene Durchschnittslinie, um welche sich der Körper dreht. 5. Die Achse einer Linse geht durch den Mittelpunkt beider Kugelflächen des Glases; die des Auges durch die Mitte der Pupille und der Krystallinse; die Achse eines Fernrohrs geht durch die Mittelpunkte aller in demselben enthaltenen Gläser. Acht (bannum, proscriptio) im alten deutschen Reich traf 1. einfache Acht den eines Verbrechens Angeschuldigten, der nicht zur rechten Zeit der Vorladung vor Gericht Folge leistete. Dadurch verlor er sein bürgerliches Recht und den Schutz der Gesetze, galt demnach als Verbrecher, bis er seine Unschuld bewiesen hatte. Dieß mußte binnen angesetzter Frist geschehen, sonst verfiel er 2. in die Aberacht, welche Vogelfreiheit, bürgerlichen Tod, Verlust der Lehen und bürgerliche Auflösung der Ehe zur Folge hatte. Wer einen Geächteten aufnahm, fiel selbst in die Acht. 3. Die Reichsacht machte im ganzen Reiche rechtslos und traf einigemal wegen Ungehorsams gegen den Kaiser mächtige Fürsten. Sie wurde von dem Kaiser ausgesprochen, sein Recht aber immer mehr durch den Reichstag, d. h. die Fürsten, beschränkt. Im Laufe der Zeit milderten sich überhaupt die Formen und Folgen der Acht und mit dem Reiche hörte sie ganz auf. Achtuba, Hauptmündung der Wolga. Achtyrka, russ. Festung im Gouvernement Charkow mit 17000 E. Acidum = Säure. Acilius, plebej. Geschlecht in Rom aus mehreren Familien bestehend. Daher Aciliae leges 1. Colonien nach verschiedenen Orten Italiens zu führen 197 v. Chr. 2. Daß die wegen Erpressung Angeklagten schneller abgeurtheilt würden, 101 v. Chr. Aäer bedeutete ursprünglich Weideland; als das Urvolk der indogermanischen Nationen aber vom Hirtenleben zum Anbau des Bodens fortschritt, das Land, das umgebrochen und bebaut wird. Acker ist in vielen Ländern ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="30"/> Scythen am Dnieper und der Donau (Achillesinsel).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achillesschluß</hi>, einer der sophistischen Schlüsse; A. könne eine Schildkröte nicht einholen, wenn diese einen Vorsprung habe, denn A. müsse immer erst dahin kommen, wo die Schildkröte schon gewesen sei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achillessehne</hi><hi rendition="#i">(Tendo Achillis)</hi> heißt die starke vorspringende Sehne am hintern Theil des Unterfußes, die vom untern Ende der Wadenmuskeln entspringt und sich nach unten an das Fersenbein befestigt. Vermittelst ihrer ziehen jene Muskeln bei ihrer Verkürzung die Ferse in die Höhe, wodurch die Fußspitze herabgezogen und so das Gehen vermittelt wird. Sie ist die stärkste Sehne des Körpers.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achilles Tatius</hi>, Alexandriner um das 5. Jahrh. nach Chr., schrieb einen schlüpfrigen Roman „Leucippe und Klitophon“, zuletzt herausgegeben und übersetzt von Fr. Jakobs.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achilli</hi>, neapol. Geistlicher, wegen unzüchtiger Lebensweise vielfach gestraft, wurde 1848 Revolutionär, flüchtete nach England, convertirte und predigte gegen die Kirche. <hi rendition="#i">Dr.</hi> Newman enthüllte ihn, verlor aber (1852) den von Achilli gegen ihn erhobenen Proceß vor der englischen Jury trotz der beigebrachten Zeugen; doch wurde Achilli in der öffentlichen Meinung ruinirt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achillini</hi>, geb. 1463 zu Bologna und dort 1512 gest., Philosoph u. Anatom.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achim</hi>, altdsch. Vorname; s. Arnim.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achmed</hi> (der Lobeswürdige), häufiger arab. und türk. Name. Achmed I. Sultan von 1603–1617. Achmed II. 1691–1695. Achmed III. 1703–1730.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achromatisch</hi> nennt man die aus Flint- und Crownglas gefertigten Linsen der Fernröhren, in welchen die Lichtstrahlen am Rande nicht in verschiedenen Farben gebrochen werden. 1758 erfand sie Dollond, verbessert wurden sie durch Ramsden, Frauenhofer, Reichenbach und Plößl etc.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achse</hi>, des Wagenrades; 2. Einer geometr. Linie, diejenige gerade Linie, welche die krumme in 2 gleiche, ähnliche oder ähnlich liegende symetrische Theile theilt, also der Ellipse, Parabel, Hyperbel. 3. Die Linie eines geometr. Körpers, welche durch die Mittelpunkte aller ähnlichen parallelen Durchschnitte des Körpers geht; daher 4. jene Durchschnittslinie, um welche sich der Körper dreht. 5. Die Achse einer Linse geht durch den Mittelpunkt beider Kugelflächen des Glases; die des Auges durch die Mitte der Pupille und der Krystallinse; die Achse eines Fernrohrs geht durch die Mittelpunkte aller in demselben enthaltenen Gläser.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Acht</hi><hi rendition="#i">(bannum, proscriptio)</hi> im alten deutschen Reich traf 1. einfache Acht den eines Verbrechens Angeschuldigten, der nicht zur rechten Zeit der Vorladung vor Gericht Folge leistete. Dadurch verlor er sein bürgerliches Recht und den Schutz der Gesetze, galt demnach als Verbrecher, bis er seine Unschuld bewiesen hatte. Dieß mußte binnen angesetzter Frist geschehen, sonst verfiel er 2. in die Aberacht, welche Vogelfreiheit, bürgerlichen Tod, Verlust der Lehen und bürgerliche Auflösung der Ehe zur Folge hatte. Wer einen Geächteten aufnahm, fiel selbst in die Acht. 3. Die Reichsacht machte im ganzen Reiche rechtslos und traf einigemal wegen Ungehorsams gegen den Kaiser mächtige Fürsten. Sie wurde von dem Kaiser ausgesprochen, sein Recht aber immer mehr durch den Reichstag, d. h. die Fürsten, beschränkt. Im Laufe der Zeit milderten sich überhaupt die Formen und Folgen der Acht und mit dem Reiche hörte sie ganz auf.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achtuba</hi>, Hauptmündung der Wolga.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Achtyrka</hi>, russ. Festung im Gouvernement Charkow mit 17000 E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Acidum</hi> = Säure.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Acilius</hi>, plebej. Geschlecht in Rom aus mehreren Familien bestehend. Daher <hi rendition="#i">Aciliae leges</hi> 1. Colonien nach verschiedenen Orten Italiens zu führen 197 v. Chr. 2. Daß die wegen Erpressung Angeklagten schneller abgeurtheilt würden, 101 v. Chr.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Aäer</hi> bedeutete ursprünglich Weideland; als das Urvolk der indogermanischen Nationen aber vom Hirtenleben zum Anbau des Bodens fortschritt, das Land, das umgebrochen und bebaut wird. Acker ist in vielen Ländern ein </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0031]
Scythen am Dnieper und der Donau (Achillesinsel).
Achillesschluß, einer der sophistischen Schlüsse; A. könne eine Schildkröte nicht einholen, wenn diese einen Vorsprung habe, denn A. müsse immer erst dahin kommen, wo die Schildkröte schon gewesen sei.
Achillessehne (Tendo Achillis) heißt die starke vorspringende Sehne am hintern Theil des Unterfußes, die vom untern Ende der Wadenmuskeln entspringt und sich nach unten an das Fersenbein befestigt. Vermittelst ihrer ziehen jene Muskeln bei ihrer Verkürzung die Ferse in die Höhe, wodurch die Fußspitze herabgezogen und so das Gehen vermittelt wird. Sie ist die stärkste Sehne des Körpers.
Achilles Tatius, Alexandriner um das 5. Jahrh. nach Chr., schrieb einen schlüpfrigen Roman „Leucippe und Klitophon“, zuletzt herausgegeben und übersetzt von Fr. Jakobs.
Achilli, neapol. Geistlicher, wegen unzüchtiger Lebensweise vielfach gestraft, wurde 1848 Revolutionär, flüchtete nach England, convertirte und predigte gegen die Kirche. Dr. Newman enthüllte ihn, verlor aber (1852) den von Achilli gegen ihn erhobenen Proceß vor der englischen Jury trotz der beigebrachten Zeugen; doch wurde Achilli in der öffentlichen Meinung ruinirt.
Achillini, geb. 1463 zu Bologna und dort 1512 gest., Philosoph u. Anatom.
Achim, altdsch. Vorname; s. Arnim.
Achmed (der Lobeswürdige), häufiger arab. und türk. Name. Achmed I. Sultan von 1603–1617. Achmed II. 1691–1695. Achmed III. 1703–1730.
Achromatisch nennt man die aus Flint- und Crownglas gefertigten Linsen der Fernröhren, in welchen die Lichtstrahlen am Rande nicht in verschiedenen Farben gebrochen werden. 1758 erfand sie Dollond, verbessert wurden sie durch Ramsden, Frauenhofer, Reichenbach und Plößl etc.
Achse, des Wagenrades; 2. Einer geometr. Linie, diejenige gerade Linie, welche die krumme in 2 gleiche, ähnliche oder ähnlich liegende symetrische Theile theilt, also der Ellipse, Parabel, Hyperbel. 3. Die Linie eines geometr. Körpers, welche durch die Mittelpunkte aller ähnlichen parallelen Durchschnitte des Körpers geht; daher 4. jene Durchschnittslinie, um welche sich der Körper dreht. 5. Die Achse einer Linse geht durch den Mittelpunkt beider Kugelflächen des Glases; die des Auges durch die Mitte der Pupille und der Krystallinse; die Achse eines Fernrohrs geht durch die Mittelpunkte aller in demselben enthaltenen Gläser.
Acht (bannum, proscriptio) im alten deutschen Reich traf 1. einfache Acht den eines Verbrechens Angeschuldigten, der nicht zur rechten Zeit der Vorladung vor Gericht Folge leistete. Dadurch verlor er sein bürgerliches Recht und den Schutz der Gesetze, galt demnach als Verbrecher, bis er seine Unschuld bewiesen hatte. Dieß mußte binnen angesetzter Frist geschehen, sonst verfiel er 2. in die Aberacht, welche Vogelfreiheit, bürgerlichen Tod, Verlust der Lehen und bürgerliche Auflösung der Ehe zur Folge hatte. Wer einen Geächteten aufnahm, fiel selbst in die Acht. 3. Die Reichsacht machte im ganzen Reiche rechtslos und traf einigemal wegen Ungehorsams gegen den Kaiser mächtige Fürsten. Sie wurde von dem Kaiser ausgesprochen, sein Recht aber immer mehr durch den Reichstag, d. h. die Fürsten, beschränkt. Im Laufe der Zeit milderten sich überhaupt die Formen und Folgen der Acht und mit dem Reiche hörte sie ganz auf.
Achtuba, Hauptmündung der Wolga.
Achtyrka, russ. Festung im Gouvernement Charkow mit 17000 E.
Acidum = Säure.
Acilius, plebej. Geschlecht in Rom aus mehreren Familien bestehend. Daher Aciliae leges 1. Colonien nach verschiedenen Orten Italiens zu führen 197 v. Chr. 2. Daß die wegen Erpressung Angeklagten schneller abgeurtheilt würden, 101 v. Chr.
Aäer bedeutete ursprünglich Weideland; als das Urvolk der indogermanischen Nationen aber vom Hirtenleben zum Anbau des Bodens fortschritt, das Land, das umgebrochen und bebaut wird. Acker ist in vielen Ländern ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |