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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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im Schussenthal, an der oberschwäb. Eisenbahn, 1050 E., Schloß des Grafen Königsegg-Aulendorf, schöne Kirche.


Aulet, Flötenspieler; Auletik, Flötenspielkunst.


Aulich, Ludwig, geb. 1792 zu Preßburg, 1848 k. k. Oberstlieutenant im Infanterieregiment Kaiser Alexander, diente der ungar. Regierung auch dann noch, als sie ihre Rebellion proclamirt hatte, ließ sich zum Corpskommandanten ernennen, focht als solcher gegen die kaiserl. Armee, übernahm das Kriegsministerium unter Kossuth, stimmte zuletzt in Arad für die Unterhandlung mit den Russen, wurde als Gefangener durch das Kriegsgericht zum Strang verurtheilt und den 6. Okt. 1849 gehängt.


Aulicus, lat., Hofmann.


Aulne (Oln), Fluß im franz. Depart. Finisterre, bildet eine Strecke des Kanals von Nantes nach Brest, und mündet in die Bucht von Brest.


Aulnoy oder Aunoy (Onoa), Gräfin, 1650-1705, Schriftstellerin, brachte mit Perrault die Feenmährchen in Aufnahme; ihre Memoiren sind zur Kenntniß der Sitten und des Hoflebens merkwürdig, ebenso ihre "Reise nach Spanien".


Aumale (Omal), franz. Stadt im Depart. der untern Seine, 1900 E. A. gab einer Grafschaft, später einem Herzogthum den Namen, von denen mehrere lothring. Prinzen sich nannten; der letzte starb 1631 als Flüchtling zu Brüssel. - Heinrich Eugen Philipp d'Orleans, der 4. Sohn König Louis Philipps, geb. 1822, Erbe des Prinzen Conde, vermählt 1844 mit der neapol. Prinzessin Karoline, zeichnete sich in Algier aus, wurde 1847 dort Generalgouverneur, 1848 mit der königl. Familie durch die Revolution vertrieben.


au marc = al marco.


au moment (frz. o momang), im Augenblick.


Aumonier, s. Almosenier.


Aumont, alte franz. Familie, deren Glieder seit dem 12. Jahrh. hohe Staatsämter begleiteten und in den Heeren dienten, ohne jedoch die erste Rolle zu spielen; seit 1665 mit dem Herzogstitel.


a una chorda, ital., in der Musik das Zeichen für Bogeninstrumente, eine Passage nur auf einer Saite zu spielen.


Aune (aulne, ulna), die alte Elle in Frankreich und den franz. Cantonen der Schweiz.


au pave (frz. o pawe), auf dem Pflaster.


Aupe, Aupa, die große, Nebenfluß der Elbe in Böhmen, entspringt auf der Hochfläche zwischen der Schneekoppe und dem Brunnenberge, stürzt in den Riesengrund und bildet einen schönen Wasserfall; die kleine A. kommt vom Forstkamme. Große und kleine A. ist auch der Name einer sehr großen und zerstreuten Gebirgsgemeinde mit 3500 E., dem schles. Oberschmiedeberg gegenüber.


Aupik, franz. General und Diplomat, geb. 1789, machte die Feldzüge des Kaiserthums mit, 1823 den spanischen, 1830-31 die algierischen, war 1848 Gesandter in Constantinopel, 1851 in London, zuletzt in Madrid.


au pis aller, frz., im schlimmsten Falle.


au porteur (frz. o portör), bedeutet auf Werthpapieren, daß sie dem jedesmaligen Inhaber ausbezahlt werden.


A. U. P. S. = Augustae Vindelicorum Pecunia Signata, Münzzeichen der unter Maximus zu Augsburg geprägten röm. Münzen.


Aura, lat., Luft, Wind; a. popularis, Volksgunst; a. vitalis, Lebenslust.


Aurad, Abschnitte des Koran, welche von den Moslemin zu gewissen Zeiten hergesagt werden müssen.


Auranitis, die südl. Landschaft von Trachonitis in Palästina, jenseits des Jordan; auch gleichbedeutend mit Ituräa,


Aurantiaceae. Die Familie der pomeranzenfrüchtigen Gewächse wird sowohl für den Pflanzenfreund als auch den Mediciner durch die Gattung Citrus (Citrone und Pomeranze) repräsentirt (s. Citrus). Die andern 10 Gattungen bieten wenig Interesse. Man nennt sie auch die Familie der Agrumen oder der Hesperiden.


Auray (Orä), Stadt in Frankreich im Depart. Morbihan, 4000 E., Hafen, lebhafter Handel. Hier 1364 Schlacht, durch welche Frankreich die Bretagne gewann.

im Schussenthal, an der oberschwäb. Eisenbahn, 1050 E., Schloß des Grafen Königsegg-Aulendorf, schöne Kirche.


Aulet, Flötenspieler; Auletik, Flötenspielkunst.


Aulich, Ludwig, geb. 1792 zu Preßburg, 1848 k. k. Oberstlieutenant im Infanterieregiment Kaiser Alexander, diente der ungar. Regierung auch dann noch, als sie ihre Rebellion proclamirt hatte, ließ sich zum Corpskommandanten ernennen, focht als solcher gegen die kaiserl. Armee, übernahm das Kriegsministerium unter Kossuth, stimmte zuletzt in Arad für die Unterhandlung mit den Russen, wurde als Gefangener durch das Kriegsgericht zum Strang verurtheilt und den 6. Okt. 1849 gehängt.


Aulicus, lat., Hofmann.


Aulne (Oln), Fluß im franz. Depart. Finisterre, bildet eine Strecke des Kanals von Nantes nach Brest, und mündet in die Bucht von Brest.


Aulnoy oder Aunoy (Onoa), Gräfin, 1650–1705, Schriftstellerin, brachte mit Perrault die Feenmährchen in Aufnahme; ihre Memoiren sind zur Kenntniß der Sitten und des Hoflebens merkwürdig, ebenso ihre „Reise nach Spanien“.


Aumale (Omal), franz. Stadt im Depart. der untern Seine, 1900 E. A. gab einer Grafschaft, später einem Herzogthum den Namen, von denen mehrere lothring. Prinzen sich nannten; der letzte starb 1631 als Flüchtling zu Brüssel. – Heinrich Eugen Philipp dʼOrleans, der 4. Sohn König Louis Philipps, geb. 1822, Erbe des Prinzen Condé, vermählt 1844 mit der neapol. Prinzessin Karoline, zeichnete sich in Algier aus, wurde 1847 dort Generalgouverneur, 1848 mit der königl. Familie durch die Revolution vertrieben.


au marc = al marco.


au moment (frz. o momang), im Augenblick.


Aumonier, s. Almosenier.


Aumont, alte franz. Familie, deren Glieder seit dem 12. Jahrh. hohe Staatsämter begleiteten und in den Heeren dienten, ohne jedoch die erste Rolle zu spielen; seit 1665 mit dem Herzogstitel.


a una chorda, ital., in der Musik das Zeichen für Bogeninstrumente, eine Passage nur auf einer Saite zu spielen.


Aune (aulne, ulna), die alte Elle in Frankreich und den franz. Cantonen der Schweiz.


au pavé (frz. o pawe), auf dem Pflaster.


Aupe, Aupa, die große, Nebenfluß der Elbe in Böhmen, entspringt auf der Hochfläche zwischen der Schneekoppe und dem Brunnenberge, stürzt in den Riesengrund und bildet einen schönen Wasserfall; die kleine A. kommt vom Forstkamme. Große und kleine A. ist auch der Name einer sehr großen und zerstreuten Gebirgsgemeinde mit 3500 E., dem schles. Oberschmiedeberg gegenüber.


Aupik, franz. General und Diplomat, geb. 1789, machte die Feldzüge des Kaiserthums mit, 1823 den spanischen, 1830–31 die algierischen, war 1848 Gesandter in Constantinopel, 1851 in London, zuletzt in Madrid.


au pis aller, frz., im schlimmsten Falle.


au porteur (frz. o portör), bedeutet auf Werthpapieren, daß sie dem jedesmaligen Inhaber ausbezahlt werden.


A. U. P. S. = Augustae Vindelicorum Pecunia Signata, Münzzeichen der unter Maximus zu Augsburg geprägten röm. Münzen.


Aura, lat., Luft, Wind; a. popularis, Volksgunst; a. vitalis, Lebenslust.


Aurad, Abschnitte des Koran, welche von den Moslemin zu gewissen Zeiten hergesagt werden müssen.


Auranitis, die südl. Landschaft von Trachonitis in Palästina, jenseits des Jordan; auch gleichbedeutend mit Ituräa,


Aurantiaceae. Die Familie der pomeranzenfrüchtigen Gewächse wird sowohl für den Pflanzenfreund als auch den Mediciner durch die Gattung Citrus (Citrone und Pomeranze) repräsentirt (s. Citrus). Die andern 10 Gattungen bieten wenig Interesse. Man nennt sie auch die Familie der Agrumen oder der Hesperiden.


Auray (Orä), Stadt in Frankreich im Depart. Morbihan, 4000 E., Hafen, lebhafter Handel. Hier 1364 Schlacht, durch welche Frankreich die Bretagne gewann.

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[339/0340] im Schussenthal, an der oberschwäb. Eisenbahn, 1050 E., Schloß des Grafen Königsegg-Aulendorf, schöne Kirche. Aulet, Flötenspieler; Auletik, Flötenspielkunst. Aulich, Ludwig, geb. 1792 zu Preßburg, 1848 k. k. Oberstlieutenant im Infanterieregiment Kaiser Alexander, diente der ungar. Regierung auch dann noch, als sie ihre Rebellion proclamirt hatte, ließ sich zum Corpskommandanten ernennen, focht als solcher gegen die kaiserl. Armee, übernahm das Kriegsministerium unter Kossuth, stimmte zuletzt in Arad für die Unterhandlung mit den Russen, wurde als Gefangener durch das Kriegsgericht zum Strang verurtheilt und den 6. Okt. 1849 gehängt. Aulicus, lat., Hofmann. Aulne (Oln), Fluß im franz. Depart. Finisterre, bildet eine Strecke des Kanals von Nantes nach Brest, und mündet in die Bucht von Brest. Aulnoy oder Aunoy (Onoa), Gräfin, 1650–1705, Schriftstellerin, brachte mit Perrault die Feenmährchen in Aufnahme; ihre Memoiren sind zur Kenntniß der Sitten und des Hoflebens merkwürdig, ebenso ihre „Reise nach Spanien“. Aumale (Omal), franz. Stadt im Depart. der untern Seine, 1900 E. A. gab einer Grafschaft, später einem Herzogthum den Namen, von denen mehrere lothring. Prinzen sich nannten; der letzte starb 1631 als Flüchtling zu Brüssel. – Heinrich Eugen Philipp dʼOrleans, der 4. Sohn König Louis Philipps, geb. 1822, Erbe des Prinzen Condé, vermählt 1844 mit der neapol. Prinzessin Karoline, zeichnete sich in Algier aus, wurde 1847 dort Generalgouverneur, 1848 mit der königl. Familie durch die Revolution vertrieben. au marc = al marco. au moment (frz. o momang), im Augenblick. Aumonier, s. Almosenier. Aumont, alte franz. Familie, deren Glieder seit dem 12. Jahrh. hohe Staatsämter begleiteten und in den Heeren dienten, ohne jedoch die erste Rolle zu spielen; seit 1665 mit dem Herzogstitel. a una chorda, ital., in der Musik das Zeichen für Bogeninstrumente, eine Passage nur auf einer Saite zu spielen. Aune (aulne, ulna), die alte Elle in Frankreich und den franz. Cantonen der Schweiz. au pavé (frz. o pawe), auf dem Pflaster. Aupe, Aupa, die große, Nebenfluß der Elbe in Böhmen, entspringt auf der Hochfläche zwischen der Schneekoppe und dem Brunnenberge, stürzt in den Riesengrund und bildet einen schönen Wasserfall; die kleine A. kommt vom Forstkamme. Große und kleine A. ist auch der Name einer sehr großen und zerstreuten Gebirgsgemeinde mit 3500 E., dem schles. Oberschmiedeberg gegenüber. Aupik, franz. General und Diplomat, geb. 1789, machte die Feldzüge des Kaiserthums mit, 1823 den spanischen, 1830–31 die algierischen, war 1848 Gesandter in Constantinopel, 1851 in London, zuletzt in Madrid. au pis aller, frz., im schlimmsten Falle. au porteur (frz. o portör), bedeutet auf Werthpapieren, daß sie dem jedesmaligen Inhaber ausbezahlt werden. A. U. P. S. = Augustae Vindelicorum Pecunia Signata, Münzzeichen der unter Maximus zu Augsburg geprägten röm. Münzen. Aura, lat., Luft, Wind; a. popularis, Volksgunst; a. vitalis, Lebenslust. Aurad, Abschnitte des Koran, welche von den Moslemin zu gewissen Zeiten hergesagt werden müssen. Auranitis, die südl. Landschaft von Trachonitis in Palästina, jenseits des Jordan; auch gleichbedeutend mit Ituräa, Aurantiaceae. Die Familie der pomeranzenfrüchtigen Gewächse wird sowohl für den Pflanzenfreund als auch den Mediciner durch die Gattung Citrus (Citrone und Pomeranze) repräsentirt (s. Citrus). Die andern 10 Gattungen bieten wenig Interesse. Man nennt sie auch die Familie der Agrumen oder der Hesperiden. Auray (Orä), Stadt in Frankreich im Depart. Morbihan, 4000 E., Hafen, lebhafter Handel. Hier 1364 Schlacht, durch welche Frankreich die Bretagne gewann.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/340>, abgerufen am 24.11.2024.