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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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die Rheinebene erweitert; aus der breisgauischen Ebene erhebt sich der basaltische Gebirgsstock des Kaiserstuhls bis 1780'. Der westl. Abfall des Schwarzwaldes ist ziemlich schroff und bildet deßwegen tief eingeschnittene Thäler, im Osten dagegen dacht er sich allmälig zu den schwäbischen Hochebenen ab. Sein Hauptstock ist der Feldberg, 4597' hoch; andere Höhen: der Blauen 3586', der Belchen 4313', der Kandel 3903', das Herzogenhorn 4300' u. s. w. Die wichtigsten Pässe sind: der Höllenpaß, der von der Rheinebene an die Donau und den oberen Neckar, der Kniebis, der an den mittleren Neckar führt. Den Kern des Gebirgs bildet die Granit-Gneußformation, daher der Reichthum an trefflichen Quellen und eine üppige Waldvegetation; vielfach überlagert diese Formation der ältere Sandstein, östl. lehnt sich der rothe Sandstein an, nordöstl. die Kalkformation. Der Jura setzt aus der Schweiz unterhalb und bei Schaffhausen über den Rhein, sinkt aber zu einer Hochfläche ein, die an ihrem Rande von den Phonolithkegeln des Hegaus (Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenhöwen u. s. w.) durchbrochen wird und zieht dann als Heuberg in das Württembergische. Von dem oberschwäb. Plateau reicht ein Zug (der Heiligenberg 2206' hoch) den Bodensee entlang bis an die Juraformation und bildet mit dieser die Wasserscheide des Rheins und der Donau. An den Schwarzwald, der sich aber unterhalb Pforzheim verflacht, schließt sich der Odenwald an, der einen Theil des Landes zwischen dem Neckar u. Main füllt und sich im Katzenbuckel, 1917' erhebt; vorherrschend ist der bunte Sandstein, an den sich südöstl. der Muschelkalk anlegt. - Baden gehört größtentheils dem Rheingebiete an, welcher Strom das Land südl. und westl. umsäumt; er ist von Konstanz bis Schaffhausen und von Basel an fortwährend schiffbar; seine bedeutendsten Zuflüsse sind: Wutach, Wiese, Elz mit Treisam, Kinzig, Murg, Pfinz, der schiffbare Neckar; der Main berührt die Nordgränze und nimmt die Tauber auf. Von der Donau hat Baden nur die Quellbäche. An dem Bodensee hat es unter den 6 an dieses Becken stoßenden Staaten den größten Antheil; die anderen Seen sind unbedeutende Gebirgsseen: Titisee, Schluchsee, Feldsee, Mummelsee, Ilmensee u. s. w. - Das Klima des Landes ist bei seiner verschiedenen Erhebung sehr abwechselnd, im allgemeinen jedoch sehr gesund und günstig; der Weinstock und Nußbaum geht bis 1400' über dem Rheine, der Obstbau bis 2400', Getreide und Kartoffel bis 3500', und nur auf wenigen Höhen hört der Waldwuchs und aller Anbau auf. Im Ganzen ist Baden eines der fruchtbarsten, wohlangebautesten u. darum schönsten Länder Europas; das Ackerland ist = 97 #M., Waldung = 85 #M. (davon 15 #M. Staatseigenthum), Wiesen und Weiden = 41 #M., Weinland = 5 #M., Gartenland = 31/2 #M.; Ortschaften, Straßen, Gewässer u. s. w. = 44 #M. B. erzeugt: Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Mais, Kartoffeln, trefflichen Hanf und Flachs, Hopfen, Reps, Mohn, Hülsenfrüchte, alle Gemüse, Tabak (1851 Centner 135496 zu einem Erlös von 1816584 fl.), treffliches Obst, besonders Walnüsse und Kirschen, gute Weine (durchschnittlich 407504 Ohm, die Ohm = 100 Maß); die Waldungen liefern Bau- und Brennholz im Ueberfluß und zur Ausfuhr. Nicht minder günstig ist der Viehstand, man rechnet: 80000 Pferde, 570000 Rinder, 200000 Schafe, 490000 Schweine, 24000 Ziegen, 14030 Bienenstöcke. Das Mineralreich liefert: Silber (600 Mark), Eisen (170000 Ctr.), Blei, Bleiglätte, Kupfer, Kobalt, Braunstein, sehr viel Galmei bei Wiesloch, Alaun, Vitriol, Marmor, Alabaster, Sandstein, wenig Steinkohlen, Torf, hinlänglich Salz, etwas Waschgold im Rheine. Mineralquellen hat B. im Ueberfluß (60); die bekanntesten sind: Baden-Baden, Badenweiler, Rippoldsau, Rappenau, Langenbrücken, Antogast, Ueberlingen u. s. w. Die Industrie liefert: Wollen- u. Baumwollenwaaren, Leder, Bijouteriewaaren (Pforzheim), Rauch- und Schnupftabak, Cichorienkaffee, Glas, Papier, Fayence, Rübenzucker, Uhren (Schwarzwald), Strohgeflechte u. s. w. Ausgeführt

die Rheinebene erweitert; aus der breisgauischen Ebene erhebt sich der basaltische Gebirgsstock des Kaiserstuhls bis 1780'. Der westl. Abfall des Schwarzwaldes ist ziemlich schroff und bildet deßwegen tief eingeschnittene Thäler, im Osten dagegen dacht er sich allmälig zu den schwäbischen Hochebenen ab. Sein Hauptstock ist der Feldberg, 4597' hoch; andere Höhen: der Blauen 3586', der Belchen 4313', der Kandel 3903', das Herzogenhorn 4300' u. s. w. Die wichtigsten Pässe sind: der Höllenpaß, der von der Rheinebene an die Donau und den oberen Neckar, der Kniebis, der an den mittleren Neckar führt. Den Kern des Gebirgs bildet die Granit-Gneußformation, daher der Reichthum an trefflichen Quellen und eine üppige Waldvegetation; vielfach überlagert diese Formation der ältere Sandstein, östl. lehnt sich der rothe Sandstein an, nordöstl. die Kalkformation. Der Jura setzt aus der Schweiz unterhalb und bei Schaffhausen über den Rhein, sinkt aber zu einer Hochfläche ein, die an ihrem Rande von den Phonolithkegeln des Hegaus (Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenhöwen u. s. w.) durchbrochen wird und zieht dann als Heuberg in das Württembergische. Von dem oberschwäb. Plateau reicht ein Zug (der Heiligenberg 2206' hoch) den Bodensee entlang bis an die Juraformation und bildet mit dieser die Wasserscheide des Rheins und der Donau. An den Schwarzwald, der sich aber unterhalb Pforzheim verflacht, schließt sich der Odenwald an, der einen Theil des Landes zwischen dem Neckar u. Main füllt und sich im Katzenbuckel, 1917' erhebt; vorherrschend ist der bunte Sandstein, an den sich südöstl. der Muschelkalk anlegt. – Baden gehört größtentheils dem Rheingebiete an, welcher Strom das Land südl. und westl. umsäumt; er ist von Konstanz bis Schaffhausen und von Basel an fortwährend schiffbar; seine bedeutendsten Zuflüsse sind: Wutach, Wiese, Elz mit Treisam, Kinzig, Murg, Pfinz, der schiffbare Neckar; der Main berührt die Nordgränze und nimmt die Tauber auf. Von der Donau hat Baden nur die Quellbäche. An dem Bodensee hat es unter den 6 an dieses Becken stoßenden Staaten den größten Antheil; die anderen Seen sind unbedeutende Gebirgsseen: Titisee, Schluchsee, Feldsee, Mummelsee, Ilmensee u. s. w. – Das Klima des Landes ist bei seiner verschiedenen Erhebung sehr abwechselnd, im allgemeinen jedoch sehr gesund und günstig; der Weinstock und Nußbaum geht bis 1400' über dem Rheine, der Obstbau bis 2400', Getreide und Kartoffel bis 3500', und nur auf wenigen Höhen hört der Waldwuchs und aller Anbau auf. Im Ganzen ist Baden eines der fruchtbarsten, wohlangebautesten u. darum schönsten Länder Europas; das Ackerland ist = 97 □M., Waldung = 85 □M. (davon 15 □M. Staatseigenthum), Wiesen und Weiden = 41 □M., Weinland = 5 □M., Gartenland = 31/2 □M.; Ortschaften, Straßen, Gewässer u. s. w. = 44 □M. B. erzeugt: Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Mais, Kartoffeln, trefflichen Hanf und Flachs, Hopfen, Reps, Mohn, Hülsenfrüchte, alle Gemüse, Tabak (1851 Centner 135496 zu einem Erlös von 1816584 fl.), treffliches Obst, besonders Walnüsse und Kirschen, gute Weine (durchschnittlich 407504 Ohm, die Ohm = 100 Maß); die Waldungen liefern Bau- und Brennholz im Ueberfluß und zur Ausfuhr. Nicht minder günstig ist der Viehstand, man rechnet: 80000 Pferde, 570000 Rinder, 200000 Schafe, 490000 Schweine, 24000 Ziegen, 14030 Bienenstöcke. Das Mineralreich liefert: Silber (600 Mark), Eisen (170000 Ctr.), Blei, Bleiglätte, Kupfer, Kobalt, Braunstein, sehr viel Galmei bei Wiesloch, Alaun, Vitriol, Marmor, Alabaster, Sandstein, wenig Steinkohlen, Torf, hinlänglich Salz, etwas Waschgold im Rheine. Mineralquellen hat B. im Ueberfluß (60); die bekanntesten sind: Baden-Baden, Badenweiler, Rippoldsau, Rappenau, Langenbrücken, Antogast, Ueberlingen u. s. w. Die Industrie liefert: Wollen- u. Baumwollenwaaren, Leder, Bijouteriewaaren (Pforzheim), Rauch- und Schnupftabak, Cichorienkaffee, Glas, Papier, Fayence, Rübenzucker, Uhren (Schwarzwald), Strohgeflechte u. s. w. Ausgeführt

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die Rheinebene erweitert; aus der breisgauischen Ebene erhebt sich der basaltische Gebirgsstock des Kaiserstuhls bis 1780'. Der westl. Abfall des Schwarzwaldes ist ziemlich schroff und bildet deßwegen tief eingeschnittene Thäler, im Osten dagegen dacht er sich allmälig zu den schwäbischen Hochebenen ab. Sein Hauptstock ist der Feldberg, 4597' hoch; andere Höhen: der Blauen 3586', der Belchen 4313', der Kandel 3903', das Herzogenhorn 4300' u. s. w. Die wichtigsten Pässe sind: der Höllenpaß, der von der Rheinebene an die Donau und den oberen Neckar, der Kniebis, der an den mittleren Neckar führt. Den Kern des Gebirgs bildet die Granit-Gneußformation, daher der Reichthum an trefflichen Quellen und eine üppige Waldvegetation; vielfach überlagert diese Formation der ältere Sandstein, östl. lehnt sich der rothe Sandstein an, nordöstl. die Kalkformation. Der Jura setzt aus der Schweiz unterhalb und bei Schaffhausen über den Rhein, sinkt aber zu einer Hochfläche ein, die an ihrem Rande von den Phonolithkegeln des Hegaus (Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenhöwen u. s. w.) durchbrochen wird und zieht dann als Heuberg in das Württembergische. Von dem oberschwäb. Plateau reicht ein Zug (der Heiligenberg 2206' hoch) den Bodensee entlang bis an die Juraformation und bildet mit dieser die Wasserscheide des Rheins und der Donau. An den Schwarzwald, der sich aber unterhalb Pforzheim verflacht, schließt sich der Odenwald an, der einen Theil des Landes zwischen dem Neckar u. Main füllt und sich im Katzenbuckel, 1917' erhebt; vorherrschend ist der bunte Sandstein, an den sich südöstl. der Muschelkalk anlegt. &#x2013; Baden gehört größtentheils dem Rheingebiete an, welcher Strom das Land südl. und westl. umsäumt; er ist von Konstanz bis Schaffhausen und von Basel an fortwährend schiffbar; seine bedeutendsten Zuflüsse sind: Wutach, Wiese, Elz mit Treisam, Kinzig, Murg, Pfinz, der schiffbare Neckar; der Main berührt die Nordgränze und nimmt die Tauber auf. Von der Donau hat Baden nur die Quellbäche. An dem Bodensee hat es unter den 6 an dieses Becken stoßenden Staaten den größten Antheil; die anderen Seen sind unbedeutende Gebirgsseen: Titisee, Schluchsee, Feldsee, Mummelsee, Ilmensee u. s. w. &#x2013; Das Klima des Landes ist bei seiner verschiedenen Erhebung sehr abwechselnd, im allgemeinen jedoch sehr gesund und günstig; der Weinstock und Nußbaum geht bis 1400' über dem Rheine, der Obstbau bis 2400', Getreide und Kartoffel bis 3500', und nur auf wenigen Höhen hört der Waldwuchs und aller Anbau auf. Im Ganzen ist Baden eines der fruchtbarsten, wohlangebautesten u. darum schönsten Länder Europas; das Ackerland ist = 97 &#x25A1;M., Waldung = 85 &#x25A1;M. (davon 15 &#x25A1;M. Staatseigenthum), Wiesen und Weiden = 41 &#x25A1;M., Weinland = 5 &#x25A1;M., Gartenland = 3<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M.; Ortschaften, Straßen, Gewässer u. s. w. = 44 &#x25A1;M. B. erzeugt: Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Mais, Kartoffeln, trefflichen Hanf und Flachs, Hopfen, Reps, Mohn, Hülsenfrüchte, alle Gemüse, Tabak (1851 Centner 135496 zu einem Erlös von 1816584 fl.), treffliches Obst, besonders Walnüsse und Kirschen, gute Weine (durchschnittlich 407504 Ohm, die Ohm = 100 Maß); die Waldungen liefern Bau- und Brennholz im Ueberfluß und zur Ausfuhr. Nicht minder günstig ist der Viehstand, man rechnet: 80000 Pferde, 570000 Rinder, 200000 Schafe, 490000 Schweine, 24000 Ziegen, 14030 Bienenstöcke. Das Mineralreich liefert: Silber (600 Mark), Eisen (170000 Ctr.), Blei, Bleiglätte, Kupfer, Kobalt, Braunstein, sehr viel Galmei bei Wiesloch, Alaun, Vitriol, Marmor, Alabaster, Sandstein, wenig Steinkohlen, Torf, hinlänglich Salz, etwas Waschgold im Rheine. Mineralquellen hat B. im Ueberfluß (60); die bekanntesten sind: Baden-Baden, Badenweiler, Rippoldsau, Rappenau, Langenbrücken, Antogast, Ueberlingen u. s. w. Die Industrie liefert: Wollen- u. Baumwollenwaaren, Leder, Bijouteriewaaren (Pforzheim), Rauch- und Schnupftabak, Cichorienkaffee, Glas, Papier, Fayence, Rübenzucker, Uhren (Schwarzwald), Strohgeflechte u. s. w. Ausgeführt
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[377/0378] die Rheinebene erweitert; aus der breisgauischen Ebene erhebt sich der basaltische Gebirgsstock des Kaiserstuhls bis 1780'. Der westl. Abfall des Schwarzwaldes ist ziemlich schroff und bildet deßwegen tief eingeschnittene Thäler, im Osten dagegen dacht er sich allmälig zu den schwäbischen Hochebenen ab. Sein Hauptstock ist der Feldberg, 4597' hoch; andere Höhen: der Blauen 3586', der Belchen 4313', der Kandel 3903', das Herzogenhorn 4300' u. s. w. Die wichtigsten Pässe sind: der Höllenpaß, der von der Rheinebene an die Donau und den oberen Neckar, der Kniebis, der an den mittleren Neckar führt. Den Kern des Gebirgs bildet die Granit-Gneußformation, daher der Reichthum an trefflichen Quellen und eine üppige Waldvegetation; vielfach überlagert diese Formation der ältere Sandstein, östl. lehnt sich der rothe Sandstein an, nordöstl. die Kalkformation. Der Jura setzt aus der Schweiz unterhalb und bei Schaffhausen über den Rhein, sinkt aber zu einer Hochfläche ein, die an ihrem Rande von den Phonolithkegeln des Hegaus (Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenhöwen u. s. w.) durchbrochen wird und zieht dann als Heuberg in das Württembergische. Von dem oberschwäb. Plateau reicht ein Zug (der Heiligenberg 2206' hoch) den Bodensee entlang bis an die Juraformation und bildet mit dieser die Wasserscheide des Rheins und der Donau. An den Schwarzwald, der sich aber unterhalb Pforzheim verflacht, schließt sich der Odenwald an, der einen Theil des Landes zwischen dem Neckar u. Main füllt und sich im Katzenbuckel, 1917' erhebt; vorherrschend ist der bunte Sandstein, an den sich südöstl. der Muschelkalk anlegt. – Baden gehört größtentheils dem Rheingebiete an, welcher Strom das Land südl. und westl. umsäumt; er ist von Konstanz bis Schaffhausen und von Basel an fortwährend schiffbar; seine bedeutendsten Zuflüsse sind: Wutach, Wiese, Elz mit Treisam, Kinzig, Murg, Pfinz, der schiffbare Neckar; der Main berührt die Nordgränze und nimmt die Tauber auf. Von der Donau hat Baden nur die Quellbäche. An dem Bodensee hat es unter den 6 an dieses Becken stoßenden Staaten den größten Antheil; die anderen Seen sind unbedeutende Gebirgsseen: Titisee, Schluchsee, Feldsee, Mummelsee, Ilmensee u. s. w. – Das Klima des Landes ist bei seiner verschiedenen Erhebung sehr abwechselnd, im allgemeinen jedoch sehr gesund und günstig; der Weinstock und Nußbaum geht bis 1400' über dem Rheine, der Obstbau bis 2400', Getreide und Kartoffel bis 3500', und nur auf wenigen Höhen hört der Waldwuchs und aller Anbau auf. Im Ganzen ist Baden eines der fruchtbarsten, wohlangebautesten u. darum schönsten Länder Europas; das Ackerland ist = 97 □M., Waldung = 85 □M. (davon 15 □M. Staatseigenthum), Wiesen und Weiden = 41 □M., Weinland = 5 □M., Gartenland = 31/2 □M.; Ortschaften, Straßen, Gewässer u. s. w. = 44 □M. B. erzeugt: Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Mais, Kartoffeln, trefflichen Hanf und Flachs, Hopfen, Reps, Mohn, Hülsenfrüchte, alle Gemüse, Tabak (1851 Centner 135496 zu einem Erlös von 1816584 fl.), treffliches Obst, besonders Walnüsse und Kirschen, gute Weine (durchschnittlich 407504 Ohm, die Ohm = 100 Maß); die Waldungen liefern Bau- und Brennholz im Ueberfluß und zur Ausfuhr. Nicht minder günstig ist der Viehstand, man rechnet: 80000 Pferde, 570000 Rinder, 200000 Schafe, 490000 Schweine, 24000 Ziegen, 14030 Bienenstöcke. Das Mineralreich liefert: Silber (600 Mark), Eisen (170000 Ctr.), Blei, Bleiglätte, Kupfer, Kobalt, Braunstein, sehr viel Galmei bei Wiesloch, Alaun, Vitriol, Marmor, Alabaster, Sandstein, wenig Steinkohlen, Torf, hinlänglich Salz, etwas Waschgold im Rheine. Mineralquellen hat B. im Ueberfluß (60); die bekanntesten sind: Baden-Baden, Badenweiler, Rippoldsau, Rappenau, Langenbrücken, Antogast, Ueberlingen u. s. w. Die Industrie liefert: Wollen- u. Baumwollenwaaren, Leder, Bijouteriewaaren (Pforzheim), Rauch- und Schnupftabak, Cichorienkaffee, Glas, Papier, Fayence, Rübenzucker, Uhren (Schwarzwald), Strohgeflechte u. s. w. Ausgeführt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/378>, abgerufen am 26.06.2024.