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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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am Adour in herrlicher Gegend, 8500 E. (Aquae Bigerronum der Römer) hat erdigsalinische Quellen von 22-43°R. Wärme, wird sehr stark besucht, eines der vornehmen Bäder. - B. de Luchon (Lüschong) (Aquae Convenarum bei den Römern) im Depart. der Obergaronne, 2900 E., Schwefelbäder von 15-48°R. Wärme; hat viele röm. Alterthümer.


Bagno (ital., eigentlich Bad, Banjo), hieß vor Zeiten der Ort, wo in mohammedan. Staaten die Christensklaven aufbewahrt wurden; in den franz. Seestädten das Gefängniß für die Galeerensträflinge, die nun freilich nicht mehr die Galeeren rudern müssen, sondern zu Hafenarbeiten u. dgl. verwendet werden.


Bagnoles (frz. Bannjol), Bad im franz. Departement Orne, Schwefelquellen von 22°R. Wärme, kohlensaures Gas und salzsaures Natron enthaltend.


Bagnoles les bains (Banjol leh bäng), Bad im franz. Depart. Lozere mit salinischen Schwefelquellen von 36°R. Wärme.


Bagnolette (Banjolett), Halbschleier.


Bagolino, lombard. Marktflecken bei Brescia, 4500 E., Eisenschmelzen, Eisen- und Stahlhämmer (Brescianer Stahl).


Bagraditen, armenisches Fürstengeschlecht, das von 885-1045 mit königl. Titel über Armenien herrschte. Die Bagraditen in Georgien sind eine Seitenlinie der armenischen, und von dem georgischen stammt die russ. Fürstenfamilie Bagration.


Bagration, Peter, Fürst, geb. 1765, diente seit 1783, focht unter Suwarow gegen Türken, Polen und Franzosen, 1805 unter Kutusow, wo er durch die Gefechte von Amstetten und Hollabronn die russ. Hauptarmee rettete; 1807 führte er die Avantgarde und zeichnete sich bei Eilau, Heilsberg u. Friedland aus. Im schwed. Kriege von 1808 marschirte er über das Eis des bothnischen Meerbusens und besetzte die Alandsinseln, focht 1809 gegen die Türken, befehligte 1812 zuerst das Westkorps, warf sich bei Mohilew ohne Erfolg auf Davoust, erreichte aber trotz der franz. Manövers die russ. Hauptarmee, schlug sich bei Smolensk; auf dem weiteren Rückzuge befehligte er die Arrieregarde, in der Schlacht an der Moskwa 7. Sept. den linken Flügel und wurde hier tödtlich verwundet und starb den 7. Oktbr., der fähigste russ. General jener Zeit.


Baguette (frz. Bagett), Ruthe, Gerte, Ladstock.


Bahamaholz, Allerheiligenholz, Brasilienholz von den Bahamainseln.


Bahama- oder Lucayische Inseln, Inselgruppe des mexican. Meerbusens, erstreckt sich vom neuen Bahamacanal bis zum alten, d. h. von Florida bis zur Insel Kuba, besteht aus mehr als 600 Inseln und Klippen, 257 #M. groß mit mehr als 20000 E., unter denen mehr als die Hälfte Farbige. Der Boden ist kalkig oder Felsengrund, fast alle Inseln sind wasserarm, aber gesünder als die Antillen. Um die ganze Gruppe liegt die sehr weit ausgedehnte Bahamabank mit schmalen Kanälen tiefen Fahrwassers, so daß die Schiffahrt sehr gefährlich ist. Die Hauptinsel, Grande Bahama, ist 161/2 #M. groß, in der Mitte der Gruppe aber liegt New Providence mit dem Fort Nassau, wo der engl. Gouverneur residirt; zu bemerken sind ferner Harbour-Island, Cat Island oder San Salvador oder Guanahani, wo Columbus landete. Seit 1673 sind B. engl. und haben die engl. Colonialverfassung der älteren Colonien; sie führen Baumwolle u. etwas Farbeholz, Salz, Fische und Schildkröten aus.


Bahar, Handelsgewicht in Ostindien von 400-450 Pfd.


Bahar, Provinz der ostind. Präsidentschaft Bengalen, 2400 #M. groß mit 12 Mill. E., theils Hindu, theils Mohammedaner. Das Land ist fruchtbar und wohlangebaut, führt Opium, Indigo, Baumwolle, Zucker u. Tabak aus. Die Hauptstadt ist Patna; die Bezirkshauptstadt B. hat 15000 E., schöne Moscheen, Bazar, beträchtlichen Handel. Das Land ist seit 1765 englisch.


Bahia, span. und portug., die Bai, Bucht.


Bahia (San Salvador de Bahia), feste brasilische Stadt an der Allerheiligenbai (Bahia de todos os Santos), mit großem, vortrefflichem Hafen, 190000 E., worunter°, Weiße. B. ist ein Haupthandelsplatz,

am Adour in herrlicher Gegend, 8500 E. (Aquae Bigerronum der Römer) hat erdigsalinische Quellen von 22–43°R. Wärme, wird sehr stark besucht, eines der vornehmen Bäder. – B. de Luchon (Lüschong) (Aquae Convenarum bei den Römern) im Depart. der Obergaronne, 2900 E., Schwefelbäder von 15–48°R. Wärme; hat viele röm. Alterthümer.


Bagno (ital., eigentlich Bad, Banjo), hieß vor Zeiten der Ort, wo in mohammedan. Staaten die Christensklaven aufbewahrt wurden; in den franz. Seestädten das Gefängniß für die Galeerensträflinge, die nun freilich nicht mehr die Galeeren rudern müssen, sondern zu Hafenarbeiten u. dgl. verwendet werden.


Bagnoles (frz. Bannjol), Bad im franz. Departement Orne, Schwefelquellen von 22°R. Wärme, kohlensaures Gas und salzsaures Natron enthaltend.


Bagnoles les bains (Banjol leh bäng), Bad im franz. Depart. Lozère mit salinischen Schwefelquellen von 36°R. Wärme.


Bagnolette (Banjolett), Halbschleier.


Bagolino, lombard. Marktflecken bei Brescia, 4500 E., Eisenschmelzen, Eisen- und Stahlhämmer (Brescianer Stahl).


Bagraditen, armenisches Fürstengeschlecht, das von 885–1045 mit königl. Titel über Armenien herrschte. Die Bagraditen in Georgien sind eine Seitenlinie der armenischen, und von dem georgischen stammt die russ. Fürstenfamilie Bagration.


Bagration, Peter, Fürst, geb. 1765, diente seit 1783, focht unter Suwarow gegen Türken, Polen und Franzosen, 1805 unter Kutusow, wo er durch die Gefechte von Amstetten und Hollabronn die russ. Hauptarmee rettete; 1807 führte er die Avantgarde und zeichnete sich bei Eilau, Heilsberg u. Friedland aus. Im schwed. Kriege von 1808 marschirte er über das Eis des bothnischen Meerbusens und besetzte die Alandsinseln, focht 1809 gegen die Türken, befehligte 1812 zuerst das Westkorps, warf sich bei Mohilew ohne Erfolg auf Davoust, erreichte aber trotz der franz. Manövers die russ. Hauptarmee, schlug sich bei Smolensk; auf dem weiteren Rückzuge befehligte er die Arrieregarde, in der Schlacht an der Moskwa 7. Sept. den linken Flügel und wurde hier tödtlich verwundet und starb den 7. Oktbr., der fähigste russ. General jener Zeit.


Baguette (frz. Bagett), Ruthe, Gerte, Ladstock.


Bahamaholz, Allerheiligenholz, Brasilienholz von den Bahamainseln.


Bahama- oder Lucayische Inseln, Inselgruppe des mexican. Meerbusens, erstreckt sich vom neuen Bahamacanal bis zum alten, d. h. von Florida bis zur Insel Kuba, besteht aus mehr als 600 Inseln und Klippen, 257 □M. groß mit mehr als 20000 E., unter denen mehr als die Hälfte Farbige. Der Boden ist kalkig oder Felsengrund, fast alle Inseln sind wasserarm, aber gesünder als die Antillen. Um die ganze Gruppe liegt die sehr weit ausgedehnte Bahamabank mit schmalen Kanälen tiefen Fahrwassers, so daß die Schiffahrt sehr gefährlich ist. Die Hauptinsel, Grande Bahama, ist 161/2 □M. groß, in der Mitte der Gruppe aber liegt New Providence mit dem Fort Nassau, wo der engl. Gouverneur residirt; zu bemerken sind ferner Harbour-Island, Cat Island oder San Salvador oder Guanahani, wo Columbus landete. Seit 1673 sind B. engl. und haben die engl. Colonialverfassung der älteren Colonien; sie führen Baumwolle u. etwas Farbeholz, Salz, Fische und Schildkröten aus.


Bahar, Handelsgewicht in Ostindien von 400–450 Pfd.


Bahar, Provinz der ostind. Präsidentschaft Bengalen, 2400 □M. groß mit 12 Mill. E., theils Hindu, theils Mohammedaner. Das Land ist fruchtbar und wohlangebaut, führt Opium, Indigo, Baumwolle, Zucker u. Tabak aus. Die Hauptstadt ist Patna; die Bezirkshauptstadt B. hat 15000 E., schöne Moscheen, Bazar, beträchtlichen Handel. Das Land ist seit 1765 englisch.


Bahia, span. und portug., die Bai, Bucht.


Bahia (San Salvador de Bahia), feste brasilische Stadt an der Allerheiligenbai (Bahia de todos os Santos), mit großem, vortrefflichem Hafen, 190000 E., worunter°, Weiße. B. ist ein Haupthandelsplatz,

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[383/0384] am Adour in herrlicher Gegend, 8500 E. (Aquae Bigerronum der Römer) hat erdigsalinische Quellen von 22–43°R. Wärme, wird sehr stark besucht, eines der vornehmen Bäder. – B. de Luchon (Lüschong) (Aquae Convenarum bei den Römern) im Depart. der Obergaronne, 2900 E., Schwefelbäder von 15–48°R. Wärme; hat viele röm. Alterthümer. Bagno (ital., eigentlich Bad, Banjo), hieß vor Zeiten der Ort, wo in mohammedan. Staaten die Christensklaven aufbewahrt wurden; in den franz. Seestädten das Gefängniß für die Galeerensträflinge, die nun freilich nicht mehr die Galeeren rudern müssen, sondern zu Hafenarbeiten u. dgl. verwendet werden. Bagnoles (frz. Bannjol), Bad im franz. Departement Orne, Schwefelquellen von 22°R. Wärme, kohlensaures Gas und salzsaures Natron enthaltend. Bagnoles les bains (Banjol leh bäng), Bad im franz. Depart. Lozère mit salinischen Schwefelquellen von 36°R. Wärme. Bagnolette (Banjolett), Halbschleier. Bagolino, lombard. Marktflecken bei Brescia, 4500 E., Eisenschmelzen, Eisen- und Stahlhämmer (Brescianer Stahl). Bagraditen, armenisches Fürstengeschlecht, das von 885–1045 mit königl. Titel über Armenien herrschte. Die Bagraditen in Georgien sind eine Seitenlinie der armenischen, und von dem georgischen stammt die russ. Fürstenfamilie Bagration. Bagration, Peter, Fürst, geb. 1765, diente seit 1783, focht unter Suwarow gegen Türken, Polen und Franzosen, 1805 unter Kutusow, wo er durch die Gefechte von Amstetten und Hollabronn die russ. Hauptarmee rettete; 1807 führte er die Avantgarde und zeichnete sich bei Eilau, Heilsberg u. Friedland aus. Im schwed. Kriege von 1808 marschirte er über das Eis des bothnischen Meerbusens und besetzte die Alandsinseln, focht 1809 gegen die Türken, befehligte 1812 zuerst das Westkorps, warf sich bei Mohilew ohne Erfolg auf Davoust, erreichte aber trotz der franz. Manövers die russ. Hauptarmee, schlug sich bei Smolensk; auf dem weiteren Rückzuge befehligte er die Arrieregarde, in der Schlacht an der Moskwa 7. Sept. den linken Flügel und wurde hier tödtlich verwundet und starb den 7. Oktbr., der fähigste russ. General jener Zeit. Baguette (frz. Bagett), Ruthe, Gerte, Ladstock. Bahamaholz, Allerheiligenholz, Brasilienholz von den Bahamainseln. Bahama- oder Lucayische Inseln, Inselgruppe des mexican. Meerbusens, erstreckt sich vom neuen Bahamacanal bis zum alten, d. h. von Florida bis zur Insel Kuba, besteht aus mehr als 600 Inseln und Klippen, 257 □M. groß mit mehr als 20000 E., unter denen mehr als die Hälfte Farbige. Der Boden ist kalkig oder Felsengrund, fast alle Inseln sind wasserarm, aber gesünder als die Antillen. Um die ganze Gruppe liegt die sehr weit ausgedehnte Bahamabank mit schmalen Kanälen tiefen Fahrwassers, so daß die Schiffahrt sehr gefährlich ist. Die Hauptinsel, Grande Bahama, ist 161/2 □M. groß, in der Mitte der Gruppe aber liegt New Providence mit dem Fort Nassau, wo der engl. Gouverneur residirt; zu bemerken sind ferner Harbour-Island, Cat Island oder San Salvador oder Guanahani, wo Columbus landete. Seit 1673 sind B. engl. und haben die engl. Colonialverfassung der älteren Colonien; sie führen Baumwolle u. etwas Farbeholz, Salz, Fische und Schildkröten aus. Bahar, Handelsgewicht in Ostindien von 400–450 Pfd. Bahar, Provinz der ostind. Präsidentschaft Bengalen, 2400 □M. groß mit 12 Mill. E., theils Hindu, theils Mohammedaner. Das Land ist fruchtbar und wohlangebaut, führt Opium, Indigo, Baumwolle, Zucker u. Tabak aus. Die Hauptstadt ist Patna; die Bezirkshauptstadt B. hat 15000 E., schöne Moscheen, Bazar, beträchtlichen Handel. Das Land ist seit 1765 englisch. Bahia, span. und portug., die Bai, Bucht. Bahia (San Salvador de Bahia), feste brasilische Stadt an der Allerheiligenbai (Bahia de todos os Santos), mit großem, vortrefflichem Hafen, 190000 E., worunter°, Weiße. B. ist ein Haupthandelsplatz,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/384>, abgerufen am 01.06.2024.