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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Balzac, Honore, geb. 1799, zuerst Schreiber, dann Schriftsteller, besonders im Fache des Romans und Sittengemäldes, ungeheuer fruchtbar und nicht weniger anspruchsvoll, viel gelesen wegen seiner Bloßlegung gesellschaftl. Mängel, seiner Schilderungen aus dem Leben der Frauen und unteren Volksklassen, seiner Keckheit und Schlüpfrigkeit; seine sämmtlichen Schriften gab er unter dem Titel "La comedie humaine" (die menschliche Komedie) heraus, st. 1850.


Bamba, Provinz des westafrikan. Königreichs Kongo zwischen den Flüssen Ambriz und Loge, wohl bewässert, fruchtbar, reich an Gold, Silber, Kupfer und Salz, dicht bevölkert von kriegerischen Einwohnern; die gleichnamige Hauptstadt liegt am Zusammenflusse des Ambriz und Loge.


Bambara, 4500 #M., großes Königreich im innern Afrika, am Dscholiba, wohl bewässert, wohl angebaut, fruchtbar; der Butterbaum ist hier einheimisch. Die Einwohner sind Neger, Fulahs, beide für den Islam gewonnen und Mauren; der Handelsverkehr ist sehr lebhaft. B. wird in Ober- und Unterbambara getheilt, in dem einen ist Sego, in diesem Dschinan die Hauptstadt.


Bamberg, Stadt im bayer. Oberfranken, an der Regnitz und dem Ludwigskanale, der bayer.-sächs. Eisenbahn, in schöner, fruchtbarer, wohl angebauter Gegend, berühmt durch Gärtnerei, 18511 E., darunter 1091 Prot., 452 Juden; B. ist Sitz eines Erzbischofs, des Oberapellationsgerichts für Oberfranken, hat ein Lyceum, Schullehrerseminar, polytechnische Schule, öffentliche Bibliothek, Kunstverein, Waisen- und Irrenhaus, Hospital u. s. w. Die Stadt ist schön, hat ansehnliche öffentliche Plätze und Gebäude; das merkwürdigste der Dom, ein Meisterwerk byzantin. Baukunst, geweiht 1012, abgebrannt 1081, zweite Weihe 1111; was er durch die Zeit und ungeschickte Renovationen gelitten, stellte König Ludwig I. von Bayern von 1828-36 wieder her; er hat herrliche Altäre und namentlich eine wahre Sammlung von künstlerisch merkwürdigen Grabmonumenten, unter ihnen das der Gründer Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde. Die Industrie der Stadt ist nicht sehr bedeutend, auch der Handel hat die Ausdehnung noch nicht, wie die vortheilhafte Lage der Stadt erwarten läßt. - B. soll unter Carl dem Gr. gegründet und von den Grafen von Babenberg (Bamberg), welche auf der nahen Altenburg saßen, zur Stadt erweitert worden sein. Von diesen kam es an den Kaiser, der die Herzoge von Bayern damit belehnte; Heinrich II. gründete und dotirte 1007 das Bisthum, es zählte bis zu seiner Säcularisation 1803 eine Reihe von 62 Bischöfen, wurde im 13. Jahrh. reichsunmittelbar, hatte 1803 ein Gebiet von 65 #M. mit mehr als 200000 E. 1817 wurde B. Erzbisthum; Joseph Maria von Frauenberg, gest. 1842, war erster Erzbischof.


Bambocciaden (ital., Bambotschaden), in der Malerei komische Darstellungen aus dem gemeinen Leben, von bamboccio, Krüppel, oder von dem niederländ. Maler Peter von Laar, dem die Italiener, wie es heißt, jenen Spottnamen gaben.


Bamboo (Bämbu), Getreidemaß auf Sumatra = 3,7 Zollpfd., Flüssigkeitsmaß auf Sumatra = 208,4 par. Kub.-zoll, Längemaß in Birma = 1813,46 par. Linien.


Bambuk, großes aber ziemlich unbekanntes Negerreich in Senegambien, reich an Gold und Vieh, die Einw. auf 1 Mill. angeschlagen, sind mohammedanische Mandingos.


Bambusen, die Handlanger der Matrosen und Schiffszimmerleute.


Bambusrohr kommt von den getrockneten Halmen der größten bekannten Schilfart (Bambusa arundinacea); in China, Japan und Ostindien einheimisch und dort eines der nützlichsten Gewächse für technische Zwecke aller Art. Merkwürdig für den Chemiker ist die in den Bambushalmen zu gewissen Jahreszeiten sich vorfindenden kieselerdenhaltige Substanz, welche unter dem Namen des Tabachir bei den arabischen Aerzten in hoher Achtung steht, bei uns aber noch keine Beachtung gefunden hat.


Bamian, Thallandschaft zwischen


Balzac, Honoré, geb. 1799, zuerst Schreiber, dann Schriftsteller, besonders im Fache des Romans und Sittengemäldes, ungeheuer fruchtbar und nicht weniger anspruchsvoll, viel gelesen wegen seiner Bloßlegung gesellschaftl. Mängel, seiner Schilderungen aus dem Leben der Frauen und unteren Volksklassen, seiner Keckheit und Schlüpfrigkeit; seine sämmtlichen Schriften gab er unter dem Titel „La comédie humaine“ (die menschliche Komedie) heraus, st. 1850.


Bamba, Provinz des westafrikan. Königreichs Kongo zwischen den Flüssen Ambriz und Loge, wohl bewässert, fruchtbar, reich an Gold, Silber, Kupfer und Salz, dicht bevölkert von kriegerischen Einwohnern; die gleichnamige Hauptstadt liegt am Zusammenflusse des Ambriz und Loge.


Bambara, 4500 □M., großes Königreich im innern Afrika, am Dscholiba, wohl bewässert, wohl angebaut, fruchtbar; der Butterbaum ist hier einheimisch. Die Einwohner sind Neger, Fulahs, beide für den Islam gewonnen und Mauren; der Handelsverkehr ist sehr lebhaft. B. wird in Ober- und Unterbambara getheilt, in dem einen ist Sego, in diesem Dschinan die Hauptstadt.


Bamberg, Stadt im bayer. Oberfranken, an der Regnitz und dem Ludwigskanale, der bayer.-sächs. Eisenbahn, in schöner, fruchtbarer, wohl angebauter Gegend, berühmt durch Gärtnerei, 18511 E., darunter 1091 Prot., 452 Juden; B. ist Sitz eines Erzbischofs, des Oberapellationsgerichts für Oberfranken, hat ein Lyceum, Schullehrerseminar, polytechnische Schule, öffentliche Bibliothek, Kunstverein, Waisen- und Irrenhaus, Hospital u. s. w. Die Stadt ist schön, hat ansehnliche öffentliche Plätze und Gebäude; das merkwürdigste der Dom, ein Meisterwerk byzantin. Baukunst, geweiht 1012, abgebrannt 1081, zweite Weihe 1111; was er durch die Zeit und ungeschickte Renovationen gelitten, stellte König Ludwig I. von Bayern von 1828–36 wieder her; er hat herrliche Altäre und namentlich eine wahre Sammlung von künstlerisch merkwürdigen Grabmonumenten, unter ihnen das der Gründer Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde. Die Industrie der Stadt ist nicht sehr bedeutend, auch der Handel hat die Ausdehnung noch nicht, wie die vortheilhafte Lage der Stadt erwarten läßt. – B. soll unter Carl dem Gr. gegründet und von den Grafen von Babenberg (Bamberg), welche auf der nahen Altenburg saßen, zur Stadt erweitert worden sein. Von diesen kam es an den Kaiser, der die Herzoge von Bayern damit belehnte; Heinrich II. gründete und dotirte 1007 das Bisthum, es zählte bis zu seiner Säcularisation 1803 eine Reihe von 62 Bischöfen, wurde im 13. Jahrh. reichsunmittelbar, hatte 1803 ein Gebiet von 65 □M. mit mehr als 200000 E. 1817 wurde B. Erzbisthum; Joseph Maria von Frauenberg, gest. 1842, war erster Erzbischof.


Bambocciaden (ital., Bambotschaden), in der Malerei komische Darstellungen aus dem gemeinen Leben, von bamboccio, Krüppel, oder von dem niederländ. Maler Peter von Laar, dem die Italiener, wie es heißt, jenen Spottnamen gaben.


Bamboo (Bämbu), Getreidemaß auf Sumatra = 3,7 Zollpfd., Flüssigkeitsmaß auf Sumatra = 208,4 par. Kub.-zoll, Längemaß in Birma = 1813,46 par. Linien.


Bambuk, großes aber ziemlich unbekanntes Negerreich in Senegambien, reich an Gold und Vieh, die Einw. auf 1 Mill. angeschlagen, sind mohammedanische Mandingos.


Bambusen, die Handlanger der Matrosen und Schiffszimmerleute.


Bambusrohr kommt von den getrockneten Halmen der größten bekannten Schilfart (Bambusa arundinacea); in China, Japan und Ostindien einheimisch und dort eines der nützlichsten Gewächse für technische Zwecke aller Art. Merkwürdig für den Chemiker ist die in den Bambushalmen zu gewissen Jahreszeiten sich vorfindenden kieselerdenhaltige Substanz, welche unter dem Namen des Tabachir bei den arabischen Aerzten in hoher Achtung steht, bei uns aber noch keine Beachtung gefunden hat.


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[395/0396] Balzac, Honoré, geb. 1799, zuerst Schreiber, dann Schriftsteller, besonders im Fache des Romans und Sittengemäldes, ungeheuer fruchtbar und nicht weniger anspruchsvoll, viel gelesen wegen seiner Bloßlegung gesellschaftl. Mängel, seiner Schilderungen aus dem Leben der Frauen und unteren Volksklassen, seiner Keckheit und Schlüpfrigkeit; seine sämmtlichen Schriften gab er unter dem Titel „La comédie humaine“ (die menschliche Komedie) heraus, st. 1850. Bamba, Provinz des westafrikan. Königreichs Kongo zwischen den Flüssen Ambriz und Loge, wohl bewässert, fruchtbar, reich an Gold, Silber, Kupfer und Salz, dicht bevölkert von kriegerischen Einwohnern; die gleichnamige Hauptstadt liegt am Zusammenflusse des Ambriz und Loge. Bambara, 4500 □M., großes Königreich im innern Afrika, am Dscholiba, wohl bewässert, wohl angebaut, fruchtbar; der Butterbaum ist hier einheimisch. Die Einwohner sind Neger, Fulahs, beide für den Islam gewonnen und Mauren; der Handelsverkehr ist sehr lebhaft. B. wird in Ober- und Unterbambara getheilt, in dem einen ist Sego, in diesem Dschinan die Hauptstadt. Bamberg, Stadt im bayer. Oberfranken, an der Regnitz und dem Ludwigskanale, der bayer.-sächs. Eisenbahn, in schöner, fruchtbarer, wohl angebauter Gegend, berühmt durch Gärtnerei, 18511 E., darunter 1091 Prot., 452 Juden; B. ist Sitz eines Erzbischofs, des Oberapellationsgerichts für Oberfranken, hat ein Lyceum, Schullehrerseminar, polytechnische Schule, öffentliche Bibliothek, Kunstverein, Waisen- und Irrenhaus, Hospital u. s. w. Die Stadt ist schön, hat ansehnliche öffentliche Plätze und Gebäude; das merkwürdigste der Dom, ein Meisterwerk byzantin. Baukunst, geweiht 1012, abgebrannt 1081, zweite Weihe 1111; was er durch die Zeit und ungeschickte Renovationen gelitten, stellte König Ludwig I. von Bayern von 1828–36 wieder her; er hat herrliche Altäre und namentlich eine wahre Sammlung von künstlerisch merkwürdigen Grabmonumenten, unter ihnen das der Gründer Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde. Die Industrie der Stadt ist nicht sehr bedeutend, auch der Handel hat die Ausdehnung noch nicht, wie die vortheilhafte Lage der Stadt erwarten läßt. – B. soll unter Carl dem Gr. gegründet und von den Grafen von Babenberg (Bamberg), welche auf der nahen Altenburg saßen, zur Stadt erweitert worden sein. Von diesen kam es an den Kaiser, der die Herzoge von Bayern damit belehnte; Heinrich II. gründete und dotirte 1007 das Bisthum, es zählte bis zu seiner Säcularisation 1803 eine Reihe von 62 Bischöfen, wurde im 13. Jahrh. reichsunmittelbar, hatte 1803 ein Gebiet von 65 □M. mit mehr als 200000 E. 1817 wurde B. Erzbisthum; Joseph Maria von Frauenberg, gest. 1842, war erster Erzbischof. Bambocciaden (ital., Bambotschaden), in der Malerei komische Darstellungen aus dem gemeinen Leben, von bamboccio, Krüppel, oder von dem niederländ. Maler Peter von Laar, dem die Italiener, wie es heißt, jenen Spottnamen gaben. Bamboo (Bämbu), Getreidemaß auf Sumatra = 3,7 Zollpfd., Flüssigkeitsmaß auf Sumatra = 208,4 par. Kub.-zoll, Längemaß in Birma = 1813,46 par. Linien. Bambuk, großes aber ziemlich unbekanntes Negerreich in Senegambien, reich an Gold und Vieh, die Einw. auf 1 Mill. angeschlagen, sind mohammedanische Mandingos. Bambusen, die Handlanger der Matrosen und Schiffszimmerleute. Bambusrohr kommt von den getrockneten Halmen der größten bekannten Schilfart (Bambusa arundinacea); in China, Japan und Ostindien einheimisch und dort eines der nützlichsten Gewächse für technische Zwecke aller Art. Merkwürdig für den Chemiker ist die in den Bambushalmen zu gewissen Jahreszeiten sich vorfindenden kieselerdenhaltige Substanz, welche unter dem Namen des Tabachir bei den arabischen Aerzten in hoher Achtung steht, bei uns aber noch keine Beachtung gefunden hat. Bamian, Thallandschaft zwischen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/396>, abgerufen am 01.06.2024.