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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Java, seit 1803 holländisch, 150 #M. groß, mit 250000 E., führt Reis und Pfeffer aus.


Bantry (Bäntry), irische Stadt in der Provinz Ulster, 4300 E., Hafen, Fischerei; der Meerbusen von B. ist eine treffliche Rhede.


Banz, ehemalige Benediktinerabtei im bayer. Oberfranken, 6 Stunden von Bamberg in herrlicher Lage; gestiftet 1069, zerstört im Bauernkriege 1525, abermals zerstört im 30jährigen Kriege, blühte wieder auf und war noch in der letzten Zeit Pflanzschule gelehrter Männer; säcularisirt 1803, 1814 von Herzog Wilhelm von Bayern angekauft, ist jetzt schönes Schloß mit sehenswerther Kirche.


Baobab oder Affenbrotbaum. Adansonia digitata (Bombaceae. Monadelphia Polyandria). Soll der umfangreichste; wenn auch nicht höchste Baum sein, der bis jetzt entdeckt ist; Zweige von 50-60 Fuß Länge und so verästet, daß jeder für sich einen stattlichen Baum abgeben könnte, sind nichts Seltenes; dabei eine Stammhöhe von kaum 18-20 Fuß. Seine Heimath ist am Senegal, und die gurkenähnlichen Früchte werden dort zu verschiedenen Geschirren, so wie der Bast zu groben Geweben benutzt, das säuerliche Mark genossen.


Baol, Negerreich in Senegambien, abhängig von Cayor, von den rohen Serreren bewohnt.


Baphia, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie her Leguminosae Schwartzieae, in der Sierra Leona einheimischer Baum, liefert das afrikan. Rothholz, ein gutes Färbeholz.


Baphomet, unbekanntes Symbol der Tempelherren, nach einigen aus Mahomed entstellt; nach Hammer ist das Symbol aus Stein oder Erz, weiblich mit bärtigem Kopfe, mit Schlangen umwunden, die gnostische Wiedertaufe bedeutend.


Baptisia, Pflanzengattung aus der Familie Leguminosae-Papilionaceae; B. australis aus Carolina, blaublühende Zierpflanze in unsern Gärten; B. tinctoria, in Virginien, Farbepflanze.


Baptisten, s. Wiedertäufer.


Baptisterium, in den Zeiten nach Constantin ein Nebengebäude der bischöfl. Kathedrale, oft von beträchtlichem Umfange, rund oder 6- oder 8eckig in Form eines Kreuzes gebaut, als Spitze ein Kuppelthürmchen, durch welches das B. sein Licht erhält; in der Mitte war der Taufbrunnen, mit steinernen Stufen eingefaßt, mit einem Geländer umgeben. In denselben stieg der Täufling auf 3 Stufen hinab u. wurde von dem Bischofe durch 3maliges Untertauchen getauft. Seit aber die Parochialverfassung sich ausbildete und zugleich die Kindertaufe und die Besprengung mit Wasser eingeführt wurde, erhielt jede Pfarrkirche ihr B., das sich in eine Art von Urne umgestaltete, die an einem passenden Orte in der Kirche angebracht, wohl verschlossen u. passend verziert sein soll.


Baquet (frz. Bakeh), Kasten, Kübel; der Aetzkasten der Kupferstecher; die magnetische Wanne des Magnetiseurs.


Bar, neufranz. Gewicht = 20 Zollcent. 14,2 Pf.


Bar, russ. Stadt in Podolien 7800 E., geschichtlich merkwürdig durch Barer Conföderation eines Theils des poln. Adels, gegen die russ. Eroberungsplane gerichtet, 29. Febr. 1768.


Bar, Grafschaft, später Herzogthum mit der Hauptstadt Bar-le-Duc, mit Frankreich vereinigt 1766, bildet das Departement der Maas. Der älteste bekannte Graf ist Friedrich, gest. 984, aus dem Hause Lothringen; 1355 nannte sich Robert Herzog von B., 1431 wurde es mit Lothringen vereinigt und fiel mit diesem an Frankreich.


Bar, Dorf im Depart. des Puy de Dom, berühmt durch sein Bitterwasser. - Bar le Duc, Hauptst. des Depart. der Maas, 15000 E., Fabrikation in Wolle u. Baumwolle, Leder u. Stahlwaaren; Handel in Wein, Holz, Wolle u. Confituren. - B. sur Aube (für Ob), Stadt in der Champagne, 4500 E., Weinhandel; den 29. Jan. 1814 und 27. Februar 1814 hier die Franzosen durch die Verbündeten unter Schwarzenberg geschlagen. - B. sur Seine, unweit Troyes, 2800 E., Weinbau und Weinhandel.


Baraba, Steppe in Sibirien, in den Gouvernements Tomsk und Tobolsk mit salzhaltigen Seen, die immer kleiner

Java, seit 1803 holländisch, 150 □M. groß, mit 250000 E., führt Reis und Pfeffer aus.


Bantry (Bäntry), irische Stadt in der Provinz Ulster, 4300 E., Hafen, Fischerei; der Meerbusen von B. ist eine treffliche Rhede.


Banz, ehemalige Benediktinerabtei im bayer. Oberfranken, 6 Stunden von Bamberg in herrlicher Lage; gestiftet 1069, zerstört im Bauernkriege 1525, abermals zerstört im 30jährigen Kriege, blühte wieder auf und war noch in der letzten Zeit Pflanzschule gelehrter Männer; säcularisirt 1803, 1814 von Herzog Wilhelm von Bayern angekauft, ist jetzt schönes Schloß mit sehenswerther Kirche.


Baobab oder Affenbrotbaum. Adansonia digitata (Bombaceae. Monadelphia Polyandria). Soll der umfangreichste; wenn auch nicht höchste Baum sein, der bis jetzt entdeckt ist; Zweige von 50–60 Fuß Länge und so verästet, daß jeder für sich einen stattlichen Baum abgeben könnte, sind nichts Seltenes; dabei eine Stammhöhe von kaum 18–20 Fuß. Seine Heimath ist am Senegal, und die gurkenähnlichen Früchte werden dort zu verschiedenen Geschirren, so wie der Bast zu groben Geweben benutzt, das säuerliche Mark genossen.


Baol, Negerreich in Senegambien, abhängig von Cayor, von den rohen Serreren bewohnt.


Baphia, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie her Leguminosae Schwartzieae, in der Sierra Leona einheimischer Baum, liefert das afrikan. Rothholz, ein gutes Färbeholz.


Baphomet, unbekanntes Symbol der Tempelherren, nach einigen aus Mahomed entstellt; nach Hammer ist das Symbol aus Stein oder Erz, weiblich mit bärtigem Kopfe, mit Schlangen umwunden, die gnostische Wiedertaufe bedeutend.


Baptisia, Pflanzengattung aus der Familie Leguminosae-Papilionaceae; B. australis aus Carolina, blaublühende Zierpflanze in unsern Gärten; B. tinctoria, in Virginien, Farbepflanze.


Baptisten, s. Wiedertäufer.


Baptisterium, in den Zeiten nach Constantin ein Nebengebäude der bischöfl. Kathedrale, oft von beträchtlichem Umfange, rund oder 6- oder 8eckig in Form eines Kreuzes gebaut, als Spitze ein Kuppelthürmchen, durch welches das B. sein Licht erhält; in der Mitte war der Taufbrunnen, mit steinernen Stufen eingefaßt, mit einem Geländer umgeben. In denselben stieg der Täufling auf 3 Stufen hinab u. wurde von dem Bischofe durch 3maliges Untertauchen getauft. Seit aber die Parochialverfassung sich ausbildete und zugleich die Kindertaufe und die Besprengung mit Wasser eingeführt wurde, erhielt jede Pfarrkirche ihr B., das sich in eine Art von Urne umgestaltete, die an einem passenden Orte in der Kirche angebracht, wohl verschlossen u. passend verziert sein soll.


Baquet (frz. Bakeh), Kasten, Kübel; der Aetzkasten der Kupferstecher; die magnetische Wanne des Magnetiseurs.


Bar, neufranz. Gewicht = 20 Zollcent. 14,2 Pf.


Bar, russ. Stadt in Podolien 7800 E., geschichtlich merkwürdig durch Barer Conföderation eines Theils des poln. Adels, gegen die russ. Eroberungsplane gerichtet, 29. Febr. 1768.


Bar, Grafschaft, später Herzogthum mit der Hauptstadt Bar-le-Duc, mit Frankreich vereinigt 1766, bildet das Departement der Maas. Der älteste bekannte Graf ist Friedrich, gest. 984, aus dem Hause Lothringen; 1355 nannte sich Robert Herzog von B., 1431 wurde es mit Lothringen vereinigt und fiel mit diesem an Frankreich.


Bar, Dorf im Depart. des Puy de Dom, berühmt durch sein Bitterwasser. – Bar le Duc, Hauptst. des Depart. der Maas, 15000 E., Fabrikation in Wolle u. Baumwolle, Leder u. Stahlwaaren; Handel in Wein, Holz, Wolle u. Confituren. – B. sur Aube (für Ob), Stadt in der Champagne, 4500 E., Weinhandel; den 29. Jan. 1814 und 27. Februar 1814 hier die Franzosen durch die Verbündeten unter Schwarzenberg geschlagen. – B. sur Seine, unweit Troyes, 2800 E., Weinbau und Weinhandel.


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[402/0403] Java, seit 1803 holländisch, 150 □M. groß, mit 250000 E., führt Reis und Pfeffer aus. Bantry (Bäntry), irische Stadt in der Provinz Ulster, 4300 E., Hafen, Fischerei; der Meerbusen von B. ist eine treffliche Rhede. Banz, ehemalige Benediktinerabtei im bayer. Oberfranken, 6 Stunden von Bamberg in herrlicher Lage; gestiftet 1069, zerstört im Bauernkriege 1525, abermals zerstört im 30jährigen Kriege, blühte wieder auf und war noch in der letzten Zeit Pflanzschule gelehrter Männer; säcularisirt 1803, 1814 von Herzog Wilhelm von Bayern angekauft, ist jetzt schönes Schloß mit sehenswerther Kirche. Baobab oder Affenbrotbaum. Adansonia digitata (Bombaceae. Monadelphia Polyandria). Soll der umfangreichste; wenn auch nicht höchste Baum sein, der bis jetzt entdeckt ist; Zweige von 50–60 Fuß Länge und so verästet, daß jeder für sich einen stattlichen Baum abgeben könnte, sind nichts Seltenes; dabei eine Stammhöhe von kaum 18–20 Fuß. Seine Heimath ist am Senegal, und die gurkenähnlichen Früchte werden dort zu verschiedenen Geschirren, so wie der Bast zu groben Geweben benutzt, das säuerliche Mark genossen. Baol, Negerreich in Senegambien, abhängig von Cayor, von den rohen Serreren bewohnt. Baphia, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie her Leguminosae Schwartzieae, in der Sierra Leona einheimischer Baum, liefert das afrikan. Rothholz, ein gutes Färbeholz. Baphomet, unbekanntes Symbol der Tempelherren, nach einigen aus Mahomed entstellt; nach Hammer ist das Symbol aus Stein oder Erz, weiblich mit bärtigem Kopfe, mit Schlangen umwunden, die gnostische Wiedertaufe bedeutend. Baptisia, Pflanzengattung aus der Familie Leguminosae-Papilionaceae; B. australis aus Carolina, blaublühende Zierpflanze in unsern Gärten; B. tinctoria, in Virginien, Farbepflanze. Baptisten, s. Wiedertäufer. Baptisterium, in den Zeiten nach Constantin ein Nebengebäude der bischöfl. Kathedrale, oft von beträchtlichem Umfange, rund oder 6- oder 8eckig in Form eines Kreuzes gebaut, als Spitze ein Kuppelthürmchen, durch welches das B. sein Licht erhält; in der Mitte war der Taufbrunnen, mit steinernen Stufen eingefaßt, mit einem Geländer umgeben. In denselben stieg der Täufling auf 3 Stufen hinab u. wurde von dem Bischofe durch 3maliges Untertauchen getauft. Seit aber die Parochialverfassung sich ausbildete und zugleich die Kindertaufe und die Besprengung mit Wasser eingeführt wurde, erhielt jede Pfarrkirche ihr B., das sich in eine Art von Urne umgestaltete, die an einem passenden Orte in der Kirche angebracht, wohl verschlossen u. passend verziert sein soll. Baquet (frz. Bakeh), Kasten, Kübel; der Aetzkasten der Kupferstecher; die magnetische Wanne des Magnetiseurs. Bar, neufranz. Gewicht = 20 Zollcent. 14,2 Pf. Bar, russ. Stadt in Podolien 7800 E., geschichtlich merkwürdig durch Barer Conföderation eines Theils des poln. Adels, gegen die russ. Eroberungsplane gerichtet, 29. Febr. 1768. Bar, Grafschaft, später Herzogthum mit der Hauptstadt Bar-le-Duc, mit Frankreich vereinigt 1766, bildet das Departement der Maas. Der älteste bekannte Graf ist Friedrich, gest. 984, aus dem Hause Lothringen; 1355 nannte sich Robert Herzog von B., 1431 wurde es mit Lothringen vereinigt und fiel mit diesem an Frankreich. Bar, Dorf im Depart. des Puy de Dom, berühmt durch sein Bitterwasser. – Bar le Duc, Hauptst. des Depart. der Maas, 15000 E., Fabrikation in Wolle u. Baumwolle, Leder u. Stahlwaaren; Handel in Wein, Holz, Wolle u. Confituren. – B. sur Aube (für Ob), Stadt in der Champagne, 4500 E., Weinhandel; den 29. Jan. 1814 und 27. Februar 1814 hier die Franzosen durch die Verbündeten unter Schwarzenberg geschlagen. – B. sur Seine, unweit Troyes, 2800 E., Weinbau und Weinhandel. Baraba, Steppe in Sibirien, in den Gouvernements Tomsk und Tobolsk mit salzhaltigen Seen, die immer kleiner

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/403>, abgerufen am 22.11.2024.