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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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als Commentator und Uebersetzer des Aristoteles Verdienste erworben; wir haben von ihm auch eine "Psychologie criminelle."


Barthelemy, August, geb. 1796 zu Marseille, schrieb seit 1822 lange gemeinschaftlich mit seinem Landsmann Mery eine Anzahl polit. Gedichte, die ganz auf die Stimmung des Augenblicks berechnet waren; wegen seines "le fils de l'homme" ("der Sohn des Mannes", d. h. Napoleons), wurde er zu 10000 Fr. Strafe und 3 Monat Gefängniß verurtheilt. 1832 ging er auf die Regierungsseite über und verlor seine Popularität, nach der Februarrevolution war er Republikaner und ist jetzt eben so gut kaiserlich. Sein histor. Gedicht "Napoleon en Egypte" 1828, hat Gust. Schwab übersetzt.


Barthez (Barthehs), Paul, geb. 1735 in Montpellier, im 16. Jahre Dr. med., später auch Dr. jur., schrieb philosophische, physikalische und medicinische Werke, die von Sprengel und Bischof deutsch übersetzt wurden, st. 1806.


Barthold, Friedr. Wilhelm, geb. 1799 zu Berlin, seit 1834 Professor der Geschichte in Greifswalde, fruchtbarer Geschichtschreiber und einer von den prot. Geschichtsforschern, denen die Wahrheit mehr gilt als die Rücksichten auf die Glaubenspartei; seine bedeutendsten Schriften sind: Geschichte des 30jährigen Krieges von der Schlacht von Lützen bis zum westfäl. Frieden; die Hugenottenkriege und Deutschland; Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Bürgerthums; der Römerzug König Heinrichs von Lützelburg; Geschichte von Pommern; Johann von Werth; Georg von Freundsberg; viele Aufsätze in Raumers histor. Taschenbuche.


Bartholdy, Jak. Sal., geb. zu Berlin 1779, jüdischer Abkunft. studierte in Halle, durchreiste die klass. Länder und Frankreich und wurde 1805 Prot. 1809 focht er als österr. Oberlieutenant, von 1813-15 arbeitete er in der Kanzlei des Fürsten Hardenberg und soll das Landwehredikt verfaßt haben, 1818 war er auf dem Wiener und Aachener Congresse, später Gesandter in Florenz und Legationsrath, st. 1825 pensionirt in Rom. Er war Kunstkenner und trug zum Wiederaufleben der Frescomalerei bei, schrieb: der Aufstand der Tyroler Landleute 1809; Züge aus dem Leben des Cardinals Consalvi.


Bartholin, dänisches Gelehrtengeschlecht. Kaspar B. aus Malmö, geb. 1585, Theolog, Philosoph, Philolog, 1613 in Kopenhagen Professor in allen diesen Wissenschaften, st. 1629; sein Hauptwerk ist: Institutiones anatomicae corporis humani. Sein Sohn Thomas B. war gleich ihm Universalgelehrter, Professor in Kopenhagen und Leibarzt des Königs, st. 1680; er erwarb sich um Anatomie und Physiologie unsterbliches Verdienst und das von ihm umgearbeitete anatom. Werk seines Vaters war bis in das vorige Jahrh. bei den Vorlesungen Handbuch. Sein Sohn Kaspar B. 1654-1704 war gleichfalls berühmter Anatom und Arzt, und der andere, Thomas B., 1659-90 Jurist und Historiker, königl. Archivar, Verfasser der "Antiquitates danicae."


Bartholomäus, d. i. Sohn des Tholmai, aus Kana in Galiläa, war einer der 12 Apostel und mit Nathanael wahrscheinlich eine und dieselbe Person. Er trug das Evangelium bis zu den äußersten Gränzen des glücklichen Arabien, traf später mit Philippus zusammen, lehrte in Lykaonien und Großarmenien, wo er Wunder gewirkt, königl. Personen mit den Einwohnern von 12 Städten bekehrt, endlich dem Hasse des Bruders des Königs und der Götzenpfaffen erlegen und zu Albanopolis (Derbent am kaspischen Meer) geschunden und in verkehrter Stellung gekreuzigt worden sein soll. Seine Reliquien befinden sich seit 983 in Rom. - 2. B. von Brescia, berühmter Rechtslehrer und Gloßator des 13. Jahrh. zu Bologna. - 3. B. de martyribus (1514 bis 1590) Erzbischof von Braga in Portugal, wurde berühmt durch theolog. Schriften, sowie durch ächt reformator. Thätigkeit auf dem Tridentiner Concil.


Bartholomäusnacht, s. Bluthochzeit.


Bartholomäussee, romant. Gebirgssee in Oberbayern bei Berchtesgaden, 11/4 #M. lang, 1/4 #M. breit. hängt

als Commentator und Uebersetzer des Aristoteles Verdienste erworben; wir haben von ihm auch eine „Psychologie criminelle.“


Barthélemy, August, geb. 1796 zu Marseille, schrieb seit 1822 lange gemeinschaftlich mit seinem Landsmann Méry eine Anzahl polit. Gedichte, die ganz auf die Stimmung des Augenblicks berechnet waren; wegen seines „le fils de lʼhomme“ („der Sohn des Mannes“, d. h. Napoleons), wurde er zu 10000 Fr. Strafe und 3 Monat Gefängniß verurtheilt. 1832 ging er auf die Regierungsseite über und verlor seine Popularität, nach der Februarrevolution war er Republikaner und ist jetzt eben so gut kaiserlich. Sein histor. Gedicht „Napoleon en Egypte“ 1828, hat Gust. Schwab übersetzt.


Barthez (Barthehs), Paul, geb. 1735 in Montpellier, im 16. Jahre Dr. med., später auch Dr. jur., schrieb philosophische, physikalische und medicinische Werke, die von Sprengel und Bischof deutsch übersetzt wurden, st. 1806.


Barthold, Friedr. Wilhelm, geb. 1799 zu Berlin, seit 1834 Professor der Geschichte in Greifswalde, fruchtbarer Geschichtschreiber und einer von den prot. Geschichtsforschern, denen die Wahrheit mehr gilt als die Rücksichten auf die Glaubenspartei; seine bedeutendsten Schriften sind: Geschichte des 30jährigen Krieges von der Schlacht von Lützen bis zum westfäl. Frieden; die Hugenottenkriege und Deutschland; Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Bürgerthums; der Römerzug König Heinrichs von Lützelburg; Geschichte von Pommern; Johann von Werth; Georg von Freundsberg; viele Aufsätze in Raumers histor. Taschenbuche.


Bartholdy, Jak. Sal., geb. zu Berlin 1779, jüdischer Abkunft. studierte in Halle, durchreiste die klass. Länder und Frankreich und wurde 1805 Prot. 1809 focht er als österr. Oberlieutenant, von 1813–15 arbeitete er in der Kanzlei des Fürsten Hardenberg und soll das Landwehredikt verfaßt haben, 1818 war er auf dem Wiener und Aachener Congresse, später Gesandter in Florenz und Legationsrath, st. 1825 pensionirt in Rom. Er war Kunstkenner und trug zum Wiederaufleben der Frescomalerei bei, schrieb: der Aufstand der Tyroler Landleute 1809; Züge aus dem Leben des Cardinals Consalvi.


Bartholin, dänisches Gelehrtengeschlecht. Kaspar B. aus Malmö, geb. 1585, Theolog, Philosoph, Philolog, 1613 in Kopenhagen Professor in allen diesen Wissenschaften, st. 1629; sein Hauptwerk ist: Institutiones anatomicae corporis humani. Sein Sohn Thomas B. war gleich ihm Universalgelehrter, Professor in Kopenhagen und Leibarzt des Königs, st. 1680; er erwarb sich um Anatomie und Physiologie unsterbliches Verdienst und das von ihm umgearbeitete anatom. Werk seines Vaters war bis in das vorige Jahrh. bei den Vorlesungen Handbuch. Sein Sohn Kaspar B. 1654–1704 war gleichfalls berühmter Anatom und Arzt, und der andere, Thomas B., 1659–90 Jurist und Historiker, königl. Archivar, Verfasser der „Antiquitates danicae.“


Bartholomäus, d. i. Sohn des Tholmai, aus Kana in Galiläa, war einer der 12 Apostel und mit Nathanael wahrscheinlich eine und dieselbe Person. Er trug das Evangelium bis zu den äußersten Gränzen des glücklichen Arabien, traf später mit Philippus zusammen, lehrte in Lykaonien und Großarmenien, wo er Wunder gewirkt, königl. Personen mit den Einwohnern von 12 Städten bekehrt, endlich dem Hasse des Bruders des Königs und der Götzenpfaffen erlegen und zu Albanopolis (Derbent am kaspischen Meer) geschunden und in verkehrter Stellung gekreuzigt worden sein soll. Seine Reliquien befinden sich seit 983 in Rom. – 2. B. von Brescia, berühmter Rechtslehrer und Gloßator des 13. Jahrh. zu Bologna. – 3. B. de martyribus (1514 bis 1590) Erzbischof von Braga in Portugal, wurde berühmt durch theolog. Schriften, sowie durch ächt reformator. Thätigkeit auf dem Tridentiner Concil.


Bartholomäusnacht, s. Bluthochzeit.


Bartholomäussee, romant. Gebirgssee in Oberbayern bei Berchtesgaden, 11/4 □M. lang, 1/4 □M. breit. hängt

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[415/0416] als Commentator und Uebersetzer des Aristoteles Verdienste erworben; wir haben von ihm auch eine „Psychologie criminelle.“ Barthélemy, August, geb. 1796 zu Marseille, schrieb seit 1822 lange gemeinschaftlich mit seinem Landsmann Méry eine Anzahl polit. Gedichte, die ganz auf die Stimmung des Augenblicks berechnet waren; wegen seines „le fils de lʼhomme“ („der Sohn des Mannes“, d. h. Napoleons), wurde er zu 10000 Fr. Strafe und 3 Monat Gefängniß verurtheilt. 1832 ging er auf die Regierungsseite über und verlor seine Popularität, nach der Februarrevolution war er Republikaner und ist jetzt eben so gut kaiserlich. Sein histor. Gedicht „Napoleon en Egypte“ 1828, hat Gust. Schwab übersetzt. Barthez (Barthehs), Paul, geb. 1735 in Montpellier, im 16. Jahre Dr. med., später auch Dr. jur., schrieb philosophische, physikalische und medicinische Werke, die von Sprengel und Bischof deutsch übersetzt wurden, st. 1806. Barthold, Friedr. Wilhelm, geb. 1799 zu Berlin, seit 1834 Professor der Geschichte in Greifswalde, fruchtbarer Geschichtschreiber und einer von den prot. Geschichtsforschern, denen die Wahrheit mehr gilt als die Rücksichten auf die Glaubenspartei; seine bedeutendsten Schriften sind: Geschichte des 30jährigen Krieges von der Schlacht von Lützen bis zum westfäl. Frieden; die Hugenottenkriege und Deutschland; Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Bürgerthums; der Römerzug König Heinrichs von Lützelburg; Geschichte von Pommern; Johann von Werth; Georg von Freundsberg; viele Aufsätze in Raumers histor. Taschenbuche. Bartholdy, Jak. Sal., geb. zu Berlin 1779, jüdischer Abkunft. studierte in Halle, durchreiste die klass. Länder und Frankreich und wurde 1805 Prot. 1809 focht er als österr. Oberlieutenant, von 1813–15 arbeitete er in der Kanzlei des Fürsten Hardenberg und soll das Landwehredikt verfaßt haben, 1818 war er auf dem Wiener und Aachener Congresse, später Gesandter in Florenz und Legationsrath, st. 1825 pensionirt in Rom. Er war Kunstkenner und trug zum Wiederaufleben der Frescomalerei bei, schrieb: der Aufstand der Tyroler Landleute 1809; Züge aus dem Leben des Cardinals Consalvi. Bartholin, dänisches Gelehrtengeschlecht. Kaspar B. aus Malmö, geb. 1585, Theolog, Philosoph, Philolog, 1613 in Kopenhagen Professor in allen diesen Wissenschaften, st. 1629; sein Hauptwerk ist: Institutiones anatomicae corporis humani. Sein Sohn Thomas B. war gleich ihm Universalgelehrter, Professor in Kopenhagen und Leibarzt des Königs, st. 1680; er erwarb sich um Anatomie und Physiologie unsterbliches Verdienst und das von ihm umgearbeitete anatom. Werk seines Vaters war bis in das vorige Jahrh. bei den Vorlesungen Handbuch. Sein Sohn Kaspar B. 1654–1704 war gleichfalls berühmter Anatom und Arzt, und der andere, Thomas B., 1659–90 Jurist und Historiker, königl. Archivar, Verfasser der „Antiquitates danicae.“ Bartholomäus, d. i. Sohn des Tholmai, aus Kana in Galiläa, war einer der 12 Apostel und mit Nathanael wahrscheinlich eine und dieselbe Person. Er trug das Evangelium bis zu den äußersten Gränzen des glücklichen Arabien, traf später mit Philippus zusammen, lehrte in Lykaonien und Großarmenien, wo er Wunder gewirkt, königl. Personen mit den Einwohnern von 12 Städten bekehrt, endlich dem Hasse des Bruders des Königs und der Götzenpfaffen erlegen und zu Albanopolis (Derbent am kaspischen Meer) geschunden und in verkehrter Stellung gekreuzigt worden sein soll. Seine Reliquien befinden sich seit 983 in Rom. – 2. B. von Brescia, berühmter Rechtslehrer und Gloßator des 13. Jahrh. zu Bologna. – 3. B. de martyribus (1514 bis 1590) Erzbischof von Braga in Portugal, wurde berühmt durch theolog. Schriften, sowie durch ächt reformator. Thätigkeit auf dem Tridentiner Concil. Bartholomäusnacht, s. Bluthochzeit. Bartholomäussee, romant. Gebirgssee in Oberbayern bei Berchtesgaden, 11/4 □M. lang, 1/4 □M. breit. hängt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/416>, abgerufen am 21.11.2024.