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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Schlesien (9. Apr. 1241 Schlacht bei Liegnitz), wandte sich dann nach Ungarn, das er fast ausmordete, führte jedoch später sein Heer nach Asien zurück; st. 1256.


Batum oder Bathumi, türk. Handelsplatz mit Hafen, an der Ostküste des schwarzen Meeres, 30,000 E.; bedeutender Handelsverkehr nach den kaukasischen Ländern, besonders mit Schiffbauholz, ferner Wachs, Honig, Häuten.


Batz, Joh. Friedr., aus Bamberg, geb. 1770, gest. 1807 als Pfarrer zu Baunach; schrieb ein kleineres und größeres Lehrbuch der christlichen Religion, die beide mehr als 20 Auflagen erlebten.


Batzen, Münze in der Schweiz und Süddeutschland seit dem 15. Jahrh., soll von dem Berner Wappenbären (Bätz) den Namen haben, gilt 4 Kr. rheinisch; seit 1850 prägt die Schweiz keine B. mehr.


Bau, Dorf in Schleswig mit 1300 E., Treffen zwischen den dän. und schleswig-holst. Truppen den 9. Apr. 1848, das unglücklich für die letzteren ausfiel.


Bau, im Bergwesen die Arbeit die Mineralien zu gewinnen; Gebäude; die Höhle der Füchse, Dächse, Wölfe, Fischottern, Kaninchen; in Norddeutschland Festung und Festungsstrafe.


Bauch, s. Abdomen.


Bauchfell (Peritonaeum) heißt die glatte, seröse Haut, welche das Innere der Bauchhöhle auskleidet und die in derselben liegenden Verdauungsorgane, besonders Magen, Darm und Leber, und den obern und hintern Theil der Blase überzieht. Das Ganze des B.s bildet einen geschlossenen Sack und die Umkleidung der Baucheingeweide durch dasselbe geschieht so, daß die Eingeweide gleichsam in Einstülpungen des Sackes eingelegt sind. Auch das Gekröse und das große und kleine Netz sind aus diesen Einstülpungen gebildet.


Bauchpresse, ein Kunstausdruck in der Geburtshilfe, unter dem man die Anstrengung der zur Vollendung des Geburtsaktes dienlichen Muskeln versteht, wobei die Bauchmuskeln eine Hauptrolle spielen (Prelum abdominale).


Bauchredner oder Ventriloquisten nennt man Leute, welche es durch Uebung dahin gebracht haben, unter langsamem Ausathmen ohne Bewegung der Lippen und mit besonderer Modulation der Stimme mittelst der Muskeln des Kehlkopfs zu sprechen, so daß die Täuschung entsteht, als kämen die Worte von ganz andern Orten und Personen her. Diese Kunst war schon bei den Griechen bekannt. In neuerer Zeit machten sich als B. besonders berühmt der Franzose Alexander und der Engländer Fiz James.


Bauchschnitt, chirurgische Operation, welche zur Entfernung eines in der Unterleibshöhle befindlichen schädlichen Körpers unternommen wird, jedoch selten, da sie sehr gefährlich ist. Die Entbindung durch Hysterotomie (Kaiserschnitt an einer Lebenden) und die Entfernung von Eierstocksdegenerationen sind die gewöhnlichsten Veranlassungen.


Bauchschwangerschaft, diejenige unglückliche Schwangerschaft, wo das befruchtete Ei statt durch die Falopische Röhre in die Gebärmutter zu gelangen in die Bauchhöhle fällt und dort sich zum Fötus entwickelt.


Bauchspeicheldrüse, Pankreas, eine über einen halben Schuh lange, platte Drüse in der Oberbauchgegend, hinter dem Magen. Sie sondert den Bauchspeichel (Succus pancreaticus) ab, eine speichelähnliche Flüssigkeit, die durch den Ausführungsgang der Drüse in den Zwölffingerdarm tritt und dort zur Verdauung des Speisebreis beiträgt.


Bauchstich (Paracentese), chirurgische Operation, wodurch die in der Bauchhöhle oder in einem eigenen Sack vorhandene Flüssigkeit mittelst des Troikarts (ein stiletartiges, mit einer Canule, Röhre versehenes Instrument) abgelassen wird.


Bauchwassersucht (hydrops ascites), Krankheit, welche eine größere oder geringere Ansammlung von Wasser zur Folge hat. Meistens befindet sich das Wasser in der Bauchhöhle selbst, seltener in einem eigenen Sacke (hydrops saccatus), der entweder eine Art Neubildung ist oder von der Zellgewebshülle irgend eines parenchymatischen, durch Krankheit ausgeweiteten Unterleibsorganes ausgebildet wird, so insbesondere die Zellgewebskapsel

Schlesien (9. Apr. 1241 Schlacht bei Liegnitz), wandte sich dann nach Ungarn, das er fast ausmordete, führte jedoch später sein Heer nach Asien zurück; st. 1256.


Batum oder Bathumi, türk. Handelsplatz mit Hafen, an der Ostküste des schwarzen Meeres, 30,000 E.; bedeutender Handelsverkehr nach den kaukasischen Ländern, besonders mit Schiffbauholz, ferner Wachs, Honig, Häuten.


Batz, Joh. Friedr., aus Bamberg, geb. 1770, gest. 1807 als Pfarrer zu Baunach; schrieb ein kleineres und größeres Lehrbuch der christlichen Religion, die beide mehr als 20 Auflagen erlebten.


Batzen, Münze in der Schweiz und Süddeutschland seit dem 15. Jahrh., soll von dem Berner Wappenbären (Bätz) den Namen haben, gilt 4 Kr. rheinisch; seit 1850 prägt die Schweiz keine B. mehr.


Bau, Dorf in Schleswig mit 1300 E., Treffen zwischen den dän. und schleswig-holst. Truppen den 9. Apr. 1848, das unglücklich für die letzteren ausfiel.


Bau, im Bergwesen die Arbeit die Mineralien zu gewinnen; Gebäude; die Höhle der Füchse, Dächse, Wölfe, Fischottern, Kaninchen; in Norddeutschland Festung und Festungsstrafe.


Bauch, s. Abdomen.


Bauchfell (Peritonaeum) heißt die glatte, seröse Haut, welche das Innere der Bauchhöhle auskleidet und die in derselben liegenden Verdauungsorgane, besonders Magen, Darm und Leber, und den obern und hintern Theil der Blase überzieht. Das Ganze des B.s bildet einen geschlossenen Sack und die Umkleidung der Baucheingeweide durch dasselbe geschieht so, daß die Eingeweide gleichsam in Einstülpungen des Sackes eingelegt sind. Auch das Gekröse und das große und kleine Netz sind aus diesen Einstülpungen gebildet.


Bauchpresse, ein Kunstausdruck in der Geburtshilfe, unter dem man die Anstrengung der zur Vollendung des Geburtsaktes dienlichen Muskeln versteht, wobei die Bauchmuskeln eine Hauptrolle spielen (Prelum abdominale).


Bauchredner oder Ventriloquisten nennt man Leute, welche es durch Uebung dahin gebracht haben, unter langsamem Ausathmen ohne Bewegung der Lippen und mit besonderer Modulation der Stimme mittelst der Muskeln des Kehlkopfs zu sprechen, so daß die Täuschung entsteht, als kämen die Worte von ganz andern Orten und Personen her. Diese Kunst war schon bei den Griechen bekannt. In neuerer Zeit machten sich als B. besonders berühmt der Franzose Alexander und der Engländer Fiz James.


Bauchschnitt, chirurgische Operation, welche zur Entfernung eines in der Unterleibshöhle befindlichen schädlichen Körpers unternommen wird, jedoch selten, da sie sehr gefährlich ist. Die Entbindung durch Hysterotomie (Kaiserschnitt an einer Lebenden) und die Entfernung von Eierstocksdegenerationen sind die gewöhnlichsten Veranlassungen.


Bauchschwangerschaft, diejenige unglückliche Schwangerschaft, wo das befruchtete Ei statt durch die Falopische Röhre in die Gebärmutter zu gelangen in die Bauchhöhle fällt und dort sich zum Fötus entwickelt.


Bauchspeicheldrüse, Pankreas, eine über einen halben Schuh lange, platte Drüse in der Oberbauchgegend, hinter dem Magen. Sie sondert den Bauchspeichel (Succus pancreaticus) ab, eine speichelähnliche Flüssigkeit, die durch den Ausführungsgang der Drüse in den Zwölffingerdarm tritt und dort zur Verdauung des Speisebreis beiträgt.


Bauchstich (Paracentese), chirurgische Operation, wodurch die in der Bauchhöhle oder in einem eigenen Sack vorhandene Flüssigkeit mittelst des Troikarts (ein stiletartiges, mit einer Canule, Röhre versehenes Instrument) abgelassen wird.


Bauchwassersucht (hydrops ascites), Krankheit, welche eine größere oder geringere Ansammlung von Wasser zur Folge hat. Meistens befindet sich das Wasser in der Bauchhöhle selbst, seltener in einem eigenen Sacke (hydrops saccatus), der entweder eine Art Neubildung ist oder von der Zellgewebshülle irgend eines parenchymatischen, durch Krankheit ausgeweiteten Unterleibsorganes ausgebildet wird, so insbesondere die Zellgewebskapsel

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[429/0430] Schlesien (9. Apr. 1241 Schlacht bei Liegnitz), wandte sich dann nach Ungarn, das er fast ausmordete, führte jedoch später sein Heer nach Asien zurück; st. 1256. Batum oder Bathumi, türk. Handelsplatz mit Hafen, an der Ostküste des schwarzen Meeres, 30,000 E.; bedeutender Handelsverkehr nach den kaukasischen Ländern, besonders mit Schiffbauholz, ferner Wachs, Honig, Häuten. Batz, Joh. Friedr., aus Bamberg, geb. 1770, gest. 1807 als Pfarrer zu Baunach; schrieb ein kleineres und größeres Lehrbuch der christlichen Religion, die beide mehr als 20 Auflagen erlebten. Batzen, Münze in der Schweiz und Süddeutschland seit dem 15. Jahrh., soll von dem Berner Wappenbären (Bätz) den Namen haben, gilt 4 Kr. rheinisch; seit 1850 prägt die Schweiz keine B. mehr. Bau, Dorf in Schleswig mit 1300 E., Treffen zwischen den dän. und schleswig-holst. Truppen den 9. Apr. 1848, das unglücklich für die letzteren ausfiel. Bau, im Bergwesen die Arbeit die Mineralien zu gewinnen; Gebäude; die Höhle der Füchse, Dächse, Wölfe, Fischottern, Kaninchen; in Norddeutschland Festung und Festungsstrafe. Bauch, s. Abdomen. Bauchfell (Peritonaeum) heißt die glatte, seröse Haut, welche das Innere der Bauchhöhle auskleidet und die in derselben liegenden Verdauungsorgane, besonders Magen, Darm und Leber, und den obern und hintern Theil der Blase überzieht. Das Ganze des B.s bildet einen geschlossenen Sack und die Umkleidung der Baucheingeweide durch dasselbe geschieht so, daß die Eingeweide gleichsam in Einstülpungen des Sackes eingelegt sind. Auch das Gekröse und das große und kleine Netz sind aus diesen Einstülpungen gebildet. Bauchpresse, ein Kunstausdruck in der Geburtshilfe, unter dem man die Anstrengung der zur Vollendung des Geburtsaktes dienlichen Muskeln versteht, wobei die Bauchmuskeln eine Hauptrolle spielen (Prelum abdominale). Bauchredner oder Ventriloquisten nennt man Leute, welche es durch Uebung dahin gebracht haben, unter langsamem Ausathmen ohne Bewegung der Lippen und mit besonderer Modulation der Stimme mittelst der Muskeln des Kehlkopfs zu sprechen, so daß die Täuschung entsteht, als kämen die Worte von ganz andern Orten und Personen her. Diese Kunst war schon bei den Griechen bekannt. In neuerer Zeit machten sich als B. besonders berühmt der Franzose Alexander und der Engländer Fiz James. Bauchschnitt, chirurgische Operation, welche zur Entfernung eines in der Unterleibshöhle befindlichen schädlichen Körpers unternommen wird, jedoch selten, da sie sehr gefährlich ist. Die Entbindung durch Hysterotomie (Kaiserschnitt an einer Lebenden) und die Entfernung von Eierstocksdegenerationen sind die gewöhnlichsten Veranlassungen. Bauchschwangerschaft, diejenige unglückliche Schwangerschaft, wo das befruchtete Ei statt durch die Falopische Röhre in die Gebärmutter zu gelangen in die Bauchhöhle fällt und dort sich zum Fötus entwickelt. Bauchspeicheldrüse, Pankreas, eine über einen halben Schuh lange, platte Drüse in der Oberbauchgegend, hinter dem Magen. Sie sondert den Bauchspeichel (Succus pancreaticus) ab, eine speichelähnliche Flüssigkeit, die durch den Ausführungsgang der Drüse in den Zwölffingerdarm tritt und dort zur Verdauung des Speisebreis beiträgt. Bauchstich (Paracentese), chirurgische Operation, wodurch die in der Bauchhöhle oder in einem eigenen Sack vorhandene Flüssigkeit mittelst des Troikarts (ein stiletartiges, mit einer Canule, Röhre versehenes Instrument) abgelassen wird. Bauchwassersucht (hydrops ascites), Krankheit, welche eine größere oder geringere Ansammlung von Wasser zur Folge hat. Meistens befindet sich das Wasser in der Bauchhöhle selbst, seltener in einem eigenen Sacke (hydrops saccatus), der entweder eine Art Neubildung ist oder von der Zellgewebshülle irgend eines parenchymatischen, durch Krankheit ausgeweiteten Unterleibsorganes ausgebildet wird, so insbesondere die Zellgewebskapsel

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/430>, abgerufen am 21.11.2024.