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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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nennt man die Entzündung der Ohrspeicheldrüse, der Parotis. Diese Krankheit zeigt sich als eine bisweilen schmerzhafte und heiße, bisweilen aber auch als schmerzlose u. kalte Geschwulst vor, hinter und unter dem äußeren Gehörgange, mit erschwertem Kauen und Schlingen. Ihr Verlauf dauert 8-14 Tage, aber sie hat große Neigung zu schnellem Verschwinden, wo dann gerne üble Entzündungen der Brüste, Ovarien, Hoden erfolgen. Die Krankheit kann als katarrhalische Affektion der Speicheldrüse betrachtet werden, und erfordert auch die gewöhnliche antikatarrhalische Behandlung. Bei schnellem Verschwinden legt man ein Vesicator auf die Wange.


Bauge (Boscheh), Bezirksstadt im franz. Depart. Maine-Loire, 4000 E., Fabriken in Leinen und Wolle.


Baugefangene, dasselbe was Festungssträflinge.


Bauhaft halten, ein Bergwerk im Stande halten; es nur langsam betreiben.


Bauhinia (Leguminosae. Decandria Monogynia), hübsche Schlingpflanzen für's Warmhaus, namentlich die B. racemosa, übrigens nicht gerne blühend; auffallend durch die eigenthümlich zweilappigen Blätter, die auch Plumier veranlaßt haben sollen, diese Gattung zu Ehren der Gebrüder C. Bauhin (gest. 1624 als Prof. der Medizin zu Basel) und J. Bauhin (gest. 1613 als Leibarzt des Herzogs von Württemberg) zu benennen.


Bauhütten oder Baugesellschaften hießen im Mittelalter die mit bestimmten Rechten u. Gesetzen ausgestatteten Zünfte der Baumeister u. Steinmetzen, die sich in Deutschland eine gemeinsame Ordnung gaben, welche Kaiser Max I. 1498 bestätigte; die deutschen Hauptorte waren Straßburg, Köln, Bern und Wien. In Frankreich wurden die Bauhütten im 16. Jahrh., in Deutschland 1707 verboten. Von ihren Gebräuchen und Benennungen haben die Freimaurer manches aufgenommen. - Neuerer Zeit haben sich Vereine von Baumeistern, Ingenieuren u. dergl. unter dem Namen B. gebildet.


Baukunst oder Architektur. Je nach dem Zweck, den sie in den einzelnen Fällen zu erreichen strebt, kann die B. unterschieden werden in die höhere B. und die bürgerliche. Jene gehört mehr als diese in das eigentliche Gebiet der Kunst, weil bei den Gebilden, die sie zu schaffen hat, das Moment der gemeinen Nützlichkeit mehr in den Hintergrund tritt, und ihre Bestimmung eine erhabenere, geistigere ist; so der Tempel- und Monumentenbau. Indeß auch die bürgerliche B., wenn sie gleich mehr den Zwecken des gemeinen Lebens dient, bietet der Kunst noch ein weites Feld, am wenigsten jedoch der Theil der bürgerlichen B., der es mit Brücken-, Straßen-, Schiffsbauten etc. zu thun hat. Die B. ist die älteste der Künste, begründet in dem Bedürfnisse des Menschen nach einer Wohnung, und wie die Kunst überhaupt, so ist besonders diese der Ausdruck der jeweiligen Culturstufe der Völker und das Abbild ihrer geistigen Eigenthümlichkeiten; kein Wunder daher, daß die christl. Zeit das Höchste, was hierin bisher erreicht wurde, geleistet hat. - Die noch übrigen architektonischen Denkmäler aus den frühesten Zeiten haben alle den Charakter der größten Einfachheit, es sind aufgerichtete Erdhügel, Steine und Felsblöcke, bei Anhäufungen in der natürlichsten Form der Pyramide oder des Kreises, ohne genauere Maßbestimmung. Viel höher stehen schon die mehr abgemessenen und ausgeschmückten Monumente in Mittelamerika und den Südseeinseln. Eine kunstvollere Gestaltung der Architektur finden wir zuerst bei den Aegyptern und Indiern. Die Aegypter hatten ebenfalls die Pyramide als Grundform, doch schon die Verbindung mit einem ausgebildeteren Säulenbau, der Malerei und Bildhauerkunst, so mangelhaft auch die Ausführung im Einzelnen ist, gaben überall Zierde und Schmuck. Im Ganzen herrscht indessen das Massenhafte vor mit düsterem, strengem Charakter. Solche Reste ägypt. B. sind die Ruinen colossaler Tempel und Paläste und die riesigen Pyramiden bei Memphis, Gizeh etc. - Auch bei der B. der Indier herrscht im Freibau die Pyramidenform vor, aber überladen mit Zierathen und

nennt man die Entzündung der Ohrspeicheldrüse, der Parotis. Diese Krankheit zeigt sich als eine bisweilen schmerzhafte und heiße, bisweilen aber auch als schmerzlose u. kalte Geschwulst vor, hinter und unter dem äußeren Gehörgange, mit erschwertem Kauen und Schlingen. Ihr Verlauf dauert 8–14 Tage, aber sie hat große Neigung zu schnellem Verschwinden, wo dann gerne üble Entzündungen der Brüste, Ovarien, Hoden erfolgen. Die Krankheit kann als katarrhalische Affektion der Speicheldrüse betrachtet werden, und erfordert auch die gewöhnliche antikatarrhalische Behandlung. Bei schnellem Verschwinden legt man ein Vesicator auf die Wange.


Baugé (Boscheh), Bezirksstadt im franz. Depart. Maine-Loire, 4000 E., Fabriken in Leinen und Wolle.


Baugefangene, dasselbe was Festungssträflinge.


Bauhaft halten, ein Bergwerk im Stande halten; es nur langsam betreiben.


Bauhinia (Leguminosae. Decandria Monogynia), hübsche Schlingpflanzen fürʼs Warmhaus, namentlich die B. racemosa, übrigens nicht gerne blühend; auffallend durch die eigenthümlich zweilappigen Blätter, die auch Plumier veranlaßt haben sollen, diese Gattung zu Ehren der Gebrüder C. Bauhin (gest. 1624 als Prof. der Medizin zu Basel) und J. Bauhin (gest. 1613 als Leibarzt des Herzogs von Württemberg) zu benennen.


Bauhütten oder Baugesellschaften hießen im Mittelalter die mit bestimmten Rechten u. Gesetzen ausgestatteten Zünfte der Baumeister u. Steinmetzen, die sich in Deutschland eine gemeinsame Ordnung gaben, welche Kaiser Max I. 1498 bestätigte; die deutschen Hauptorte waren Straßburg, Köln, Bern und Wien. In Frankreich wurden die Bauhütten im 16. Jahrh., in Deutschland 1707 verboten. Von ihren Gebräuchen und Benennungen haben die Freimaurer manches aufgenommen. – Neuerer Zeit haben sich Vereine von Baumeistern, Ingenieuren u. dergl. unter dem Namen B. gebildet.


Baukunst oder Architektur. Je nach dem Zweck, den sie in den einzelnen Fällen zu erreichen strebt, kann die B. unterschieden werden in die höhere B. und die bürgerliche. Jene gehört mehr als diese in das eigentliche Gebiet der Kunst, weil bei den Gebilden, die sie zu schaffen hat, das Moment der gemeinen Nützlichkeit mehr in den Hintergrund tritt, und ihre Bestimmung eine erhabenere, geistigere ist; so der Tempel- und Monumentenbau. Indeß auch die bürgerliche B., wenn sie gleich mehr den Zwecken des gemeinen Lebens dient, bietet der Kunst noch ein weites Feld, am wenigsten jedoch der Theil der bürgerlichen B., der es mit Brücken-, Straßen-, Schiffsbauten etc. zu thun hat. Die B. ist die älteste der Künste, begründet in dem Bedürfnisse des Menschen nach einer Wohnung, und wie die Kunst überhaupt, so ist besonders diese der Ausdruck der jeweiligen Culturstufe der Völker und das Abbild ihrer geistigen Eigenthümlichkeiten; kein Wunder daher, daß die christl. Zeit das Höchste, was hierin bisher erreicht wurde, geleistet hat. – Die noch übrigen architektonischen Denkmäler aus den frühesten Zeiten haben alle den Charakter der größten Einfachheit, es sind aufgerichtete Erdhügel, Steine und Felsblöcke, bei Anhäufungen in der natürlichsten Form der Pyramide oder des Kreises, ohne genauere Maßbestimmung. Viel höher stehen schon die mehr abgemessenen und ausgeschmückten Monumente in Mittelamerika und den Südseeinseln. Eine kunstvollere Gestaltung der Architektur finden wir zuerst bei den Aegyptern und Indiern. Die Aegypter hatten ebenfalls die Pyramide als Grundform, doch schon die Verbindung mit einem ausgebildeteren Säulenbau, der Malerei und Bildhauerkunst, so mangelhaft auch die Ausführung im Einzelnen ist, gaben überall Zierde und Schmuck. Im Ganzen herrscht indessen das Massenhafte vor mit düsterem, strengem Charakter. Solche Reste ägypt. B. sind die Ruinen colossaler Tempel und Paläste und die riesigen Pyramiden bei Memphis, Gizeh etc. – Auch bei der B. der Indier herrscht im Freibau die Pyramidenform vor, aber überladen mit Zierathen und

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[433/0434] nennt man die Entzündung der Ohrspeicheldrüse, der Parotis. Diese Krankheit zeigt sich als eine bisweilen schmerzhafte und heiße, bisweilen aber auch als schmerzlose u. kalte Geschwulst vor, hinter und unter dem äußeren Gehörgange, mit erschwertem Kauen und Schlingen. Ihr Verlauf dauert 8–14 Tage, aber sie hat große Neigung zu schnellem Verschwinden, wo dann gerne üble Entzündungen der Brüste, Ovarien, Hoden erfolgen. Die Krankheit kann als katarrhalische Affektion der Speicheldrüse betrachtet werden, und erfordert auch die gewöhnliche antikatarrhalische Behandlung. Bei schnellem Verschwinden legt man ein Vesicator auf die Wange. Baugé (Boscheh), Bezirksstadt im franz. Depart. Maine-Loire, 4000 E., Fabriken in Leinen und Wolle. Baugefangene, dasselbe was Festungssträflinge. Bauhaft halten, ein Bergwerk im Stande halten; es nur langsam betreiben. Bauhinia (Leguminosae. Decandria Monogynia), hübsche Schlingpflanzen fürʼs Warmhaus, namentlich die B. racemosa, übrigens nicht gerne blühend; auffallend durch die eigenthümlich zweilappigen Blätter, die auch Plumier veranlaßt haben sollen, diese Gattung zu Ehren der Gebrüder C. Bauhin (gest. 1624 als Prof. der Medizin zu Basel) und J. Bauhin (gest. 1613 als Leibarzt des Herzogs von Württemberg) zu benennen. Bauhütten oder Baugesellschaften hießen im Mittelalter die mit bestimmten Rechten u. Gesetzen ausgestatteten Zünfte der Baumeister u. Steinmetzen, die sich in Deutschland eine gemeinsame Ordnung gaben, welche Kaiser Max I. 1498 bestätigte; die deutschen Hauptorte waren Straßburg, Köln, Bern und Wien. In Frankreich wurden die Bauhütten im 16. Jahrh., in Deutschland 1707 verboten. Von ihren Gebräuchen und Benennungen haben die Freimaurer manches aufgenommen. – Neuerer Zeit haben sich Vereine von Baumeistern, Ingenieuren u. dergl. unter dem Namen B. gebildet. Baukunst oder Architektur. Je nach dem Zweck, den sie in den einzelnen Fällen zu erreichen strebt, kann die B. unterschieden werden in die höhere B. und die bürgerliche. Jene gehört mehr als diese in das eigentliche Gebiet der Kunst, weil bei den Gebilden, die sie zu schaffen hat, das Moment der gemeinen Nützlichkeit mehr in den Hintergrund tritt, und ihre Bestimmung eine erhabenere, geistigere ist; so der Tempel- und Monumentenbau. Indeß auch die bürgerliche B., wenn sie gleich mehr den Zwecken des gemeinen Lebens dient, bietet der Kunst noch ein weites Feld, am wenigsten jedoch der Theil der bürgerlichen B., der es mit Brücken-, Straßen-, Schiffsbauten etc. zu thun hat. Die B. ist die älteste der Künste, begründet in dem Bedürfnisse des Menschen nach einer Wohnung, und wie die Kunst überhaupt, so ist besonders diese der Ausdruck der jeweiligen Culturstufe der Völker und das Abbild ihrer geistigen Eigenthümlichkeiten; kein Wunder daher, daß die christl. Zeit das Höchste, was hierin bisher erreicht wurde, geleistet hat. – Die noch übrigen architektonischen Denkmäler aus den frühesten Zeiten haben alle den Charakter der größten Einfachheit, es sind aufgerichtete Erdhügel, Steine und Felsblöcke, bei Anhäufungen in der natürlichsten Form der Pyramide oder des Kreises, ohne genauere Maßbestimmung. Viel höher stehen schon die mehr abgemessenen und ausgeschmückten Monumente in Mittelamerika und den Südseeinseln. Eine kunstvollere Gestaltung der Architektur finden wir zuerst bei den Aegyptern und Indiern. Die Aegypter hatten ebenfalls die Pyramide als Grundform, doch schon die Verbindung mit einem ausgebildeteren Säulenbau, der Malerei und Bildhauerkunst, so mangelhaft auch die Ausführung im Einzelnen ist, gaben überall Zierde und Schmuck. Im Ganzen herrscht indessen das Massenhafte vor mit düsterem, strengem Charakter. Solche Reste ägypt. B. sind die Ruinen colossaler Tempel und Paläste und die riesigen Pyramiden bei Memphis, Gizeh etc. – Auch bei der B. der Indier herrscht im Freibau die Pyramidenform vor, aber überladen mit Zierathen und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/434>, abgerufen am 22.11.2024.