Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

mit den Stoppeln, und statt der Brache den Anbau der Hackfrüchte empfiehlt. "Neues Ackerbausystem von B. Aus dem Engl. von Hauman" 1830.


Beattie (Bihti), James, geb. 1735 in Schottland, Professor der Moral u. Logik zu Aberdeen, erwarb sich Ruf durch seine philosoph. Schriften über Gedächtniß und Einbildungskraft, Träume, über Dichtkunst und Tonkunst etc., Versuch über die Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit, und durch einige, jedoch weniger geschätzte, dichterische Versuche; sein Minstrel wird allein noch gelesen; st. 1803.


beau (frz. boh), schön, als Substantiv ein Stutzer, Zierbengel; b. monde (-mongd), die elegante Welt; b. sexe das schöne Geschlecht.; beaute, Schönheit, eine schöne Frau.


Beaucaire (Bokär), Stadt im frz. Departement des Gard, an der Rhone, 11000 E., mit dem gegenüber liegenden Tarascon durch eine Kettenbrücke verbunden, hat einen Hafen, und ist hauptsächlich berühmt durch seine 1217 von Raimund von Toulouse gestiftete große Messe, die früher Besucher aus allen Weltgegenden erhielt, doch auch jetzt noch bis 30 Mill. Fr. jährlich umsetzt. Der Handel besteht gegenwärtig hauptsächlich in Seide, Wein, Oel, Baumwolle, Leder, Südfrüchten. Von B. geht ein 50334 Metres langer Kanal aus der Rhone nach Aiguesmortes in die See.


Beauchamp (Boschang), Alphonse de, franz. Geschichtsschreiber u. Journalist, geb. 1767 zu Monaco, diente zuerst in Sardinien, ging später nach Frankreich, erhielt eine Anstellung bei der pariser Polizei, wurde aber wegen seiner Schrift "Histoire de la Vendee et des Chouans" 1806 vom Kaiser nach Rheims verbannt. 1820 erhielt er eine Pension, schrieb dann für den Moniteur und die Gazette u. st. 1832. Schriften: "Histoire de la campagne de 1814 et 15"; "Histoire du Bresil" 1815; "Histoire de la revolution du Piemont" 1823.


Beauce (Bohß), franz. Landschaft mit der Hauptstadt Chartres, Theile der Depart. Eure-Loire und Loire-Cher bildend, sehr fruchtbar, früher die Kornkammer von Paris genannt.


Beaufort (Bohfohr), berühmtes Geschlecht in England, hat den Namen von einem Ort in Anjou. B. (Joh. l), natürlicher Sohn Johannes von Gaunt, eines Sohns Eduard's III., später legitimirt, 1397 Graf von Sommerset, 1398 Marquis von Dorset. - B. (Joh. II.), des Vorigen Sohn, wurde erster Herzog von Sommerset; seine Tochter Margaretha war als Gemahlin Edmund Tudors die Mutter Heinrichs VII. - B., Eduard, Bruder des Vorigen, ward Regent von Frankreich, erfüllte seine Stelle aber so schlecht, daß England fast alle Besitzungen in Frankreich wieder verlor; blieb in der Schlacht bei St. Albans gegen den Herzog von York 1455. Zwei seiner Söhne wurden hingerichtet, mit dem 3., Johann, erlosch die legitime Linie der B. Die jetzigen engl. Herzöge von B. stammen von Karl Sommerset, einem natürlichen Sohne Heinrich B. s. Die franz. Herzoge von B. stammten von Gabriele d'Estrees, der Geliebten Heinrichs IV. Besonders bekannt unter diesen ist Franc. de Vendome, Herzog von B., Enkel Gabrieles. - Auch in Belgien kommen Grafen u. Herzöge von B. vor, nach einem Schlosse benannt, welches Kaiser Heinrich V. an einen Sohn des Ardennenfürsten Gottfried verlieh.


Beaufortia (Myrtaceae. Polyadelphia Icosandria). immergrüne sehr schöne Ziersträucher aus Neuholland, mit rothen Blüthen im Sommer, namentl. B. decussata und splendens. Siehe Myrtaceae und Neuholländer Pflanzen.


Beauforts, im franz. Beaufort gefertigtes Hauszeug, zu Segeltuch verwendet.


Beaugency (Boschangßi), Stadt im französ. Departem. Loiret an der Loire, 5300 E., Fabriken in Wolle u. Leder. Handel mit Wein und Getreide.


Beauharnais (Boharnä), die Familie, stammt von einem geadelten Bürger Beaurit aus Orleans her. Historische Namen: Francois Marquis de B., 1756-1819, in der Nationalversammlung von 1789 einer der wenigen strengen Royalisten (daher Feal B. sans amendements); 1792 emigrirt focht er in Conde's Heer. wurde 1804 begnadigt. 1807

mit den Stoppeln, und statt der Brache den Anbau der Hackfrüchte empfiehlt. „Neues Ackerbausystem von B. Aus dem Engl. von Hauman“ 1830.


Beattie (Bihti), James, geb. 1735 in Schottland, Professor der Moral u. Logik zu Aberdeen, erwarb sich Ruf durch seine philosoph. Schriften über Gedächtniß und Einbildungskraft, Träume, über Dichtkunst und Tonkunst etc., Versuch über die Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit, und durch einige, jedoch weniger geschätzte, dichterische Versuche; sein Minstrel wird allein noch gelesen; st. 1803.


beau (frz. boh), schön, als Substantiv ein Stutzer, Zierbengel; b. monde (–mongd), die elegante Welt; b. sexe das schöne Geschlecht.; beauté, Schönheit, eine schöne Frau.


Beaucaire (Bokär), Stadt im frz. Departement des Gard, an der Rhône, 11000 E., mit dem gegenüber liegenden Tarascon durch eine Kettenbrücke verbunden, hat einen Hafen, und ist hauptsächlich berühmt durch seine 1217 von Raimund von Toulouse gestiftete große Messe, die früher Besucher aus allen Weltgegenden erhielt, doch auch jetzt noch bis 30 Mill. Fr. jährlich umsetzt. Der Handel besteht gegenwärtig hauptsächlich in Seide, Wein, Oel, Baumwolle, Leder, Südfrüchten. Von B. geht ein 50334 Metres langer Kanal aus der Rhone nach Aiguesmortes in die See.


Beauchamp (Boschang), Alphonse de, franz. Geschichtsschreiber u. Journalist, geb. 1767 zu Monaco, diente zuerst in Sardinien, ging später nach Frankreich, erhielt eine Anstellung bei der pariser Polizei, wurde aber wegen seiner Schrift „Histoire de la Vendée et des Chouans“ 1806 vom Kaiser nach Rheims verbannt. 1820 erhielt er eine Pension, schrieb dann für den Moniteur und die Gazette u. st. 1832. Schriften: „Histoire de la campagne de 1814 et 15“; „Histoire du Brésil“ 1815; „Histoire de la révolution du Piémont“ 1823.


Beauce (Bohß), franz. Landschaft mit der Hauptstadt Chartres, Theile der Depart. Eure-Loire und Loire-Cher bildend, sehr fruchtbar, früher die Kornkammer von Paris genannt.


Beaufort (Bohfohr), berühmtes Geschlecht in England, hat den Namen von einem Ort in Anjou. B. (Joh. l), natürlicher Sohn Johannes von Gaunt, eines Sohns Eduardʼs III., später legitimirt, 1397 Graf von Sommerset, 1398 Marquis von Dorset. – B. (Joh. II.), des Vorigen Sohn, wurde erster Herzog von Sommerset; seine Tochter Margaretha war als Gemahlin Edmund Tudors die Mutter Heinrichs VII. – B., Eduard, Bruder des Vorigen, ward Regent von Frankreich, erfüllte seine Stelle aber so schlecht, daß England fast alle Besitzungen in Frankreich wieder verlor; blieb in der Schlacht bei St. Albans gegen den Herzog von York 1455. Zwei seiner Söhne wurden hingerichtet, mit dem 3., Johann, erlosch die legitime Linie der B. Die jetzigen engl. Herzöge von B. stammen von Karl Sommerset, einem natürlichen Sohne Heinrich B. s. Die franz. Herzoge von B. stammten von Gabriele dʼEstrées, der Geliebten Heinrichs IV. Besonders bekannt unter diesen ist Franc. de Vendôme, Herzog von B., Enkel Gabrieles. – Auch in Belgien kommen Grafen u. Herzöge von B. vor, nach einem Schlosse benannt, welches Kaiser Heinrich V. an einen Sohn des Ardennenfürsten Gottfried verlieh.


Beaufortia (Myrtaceae. Polyadelphia Icosandria). immergrüne sehr schöne Ziersträucher aus Neuholland, mit rothen Blüthen im Sommer, namentl. B. decussata und splendens. Siehe Myrtaceae und Neuholländer Pflanzen.


Beauforts, im franz. Beaufort gefertigtes Hauszeug, zu Segeltuch verwendet.


Beaugency (Boschangßi), Stadt im französ. Departem. Loiret an der Loire, 5300 E., Fabriken in Wolle u. Leder. Handel mit Wein und Getreide.


Beauharnais (Boharnä), die Familie, stammt von einem geadelten Bürger Beaurit aus Orleans her. Historische Namen: François Marquis de B., 1756–1819, in der Nationalversammlung von 1789 einer der wenigen strengen Royalisten (daher Féal B. sans amendements); 1792 emigrirt focht er in Condéʼs Heer. wurde 1804 begnadigt. 1807

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0448" n="447"/>
mit den Stoppeln, und statt der Brache den Anbau der Hackfrüchte empfiehlt. &#x201E;Neues Ackerbausystem von B. Aus dem Engl. von Hauman&#x201C; 1830.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beattie</hi> (Bihti), James, geb. 1735 in Schottland, Professor der Moral u. Logik zu Aberdeen, erwarb sich Ruf durch seine philosoph. Schriften über Gedächtniß und Einbildungskraft, Träume, über Dichtkunst und Tonkunst etc., Versuch über die Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit, und durch einige, jedoch weniger geschätzte, dichterische Versuche; sein Minstrel wird allein noch gelesen; st. 1803.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">beau</hi> (frz. boh), schön, als Substantiv ein Stutzer, Zierbengel; <hi rendition="#i">b. monde</hi> (&#x2013;mongd), die elegante Welt; <hi rendition="#i">b. sexe</hi> das schöne Geschlecht.; <hi rendition="#i">beauté</hi>, Schönheit, eine schöne Frau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beaucaire</hi> (Bokär), Stadt im frz. Departement des Gard, an der Rhône, 11000 E., mit dem gegenüber liegenden Tarascon durch eine Kettenbrücke verbunden, hat einen Hafen, und ist hauptsächlich berühmt durch seine 1217 von Raimund von Toulouse gestiftete große Messe, die früher Besucher aus allen Weltgegenden erhielt, doch auch jetzt noch bis 30 Mill. Fr. jährlich umsetzt. Der Handel besteht gegenwärtig hauptsächlich in Seide, Wein, Oel, Baumwolle, Leder, Südfrüchten. Von B. geht ein 50334 Metres langer Kanal aus der Rhone nach Aiguesmortes in die See.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beauchamp</hi> (Boschang), Alphonse de, franz. Geschichtsschreiber u. Journalist, geb. 1767 zu Monaco, diente zuerst in Sardinien, ging später nach Frankreich, erhielt eine Anstellung bei der pariser Polizei, wurde aber wegen seiner Schrift &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire de la Vendée et des Chouans</hi>&#x201C; 1806 vom Kaiser nach Rheims verbannt. 1820 erhielt er eine Pension, schrieb dann für den <hi rendition="#i">Moniteur</hi> und die <hi rendition="#i">Gazette</hi> u. st. 1832. Schriften: &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire de la campagne de</hi> 1814 <hi rendition="#i">et</hi> 15&#x201C;; &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire du Brésil</hi>&#x201C; 1815; &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire de la révolution du Piémont</hi>&#x201C; 1823.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beauce</hi> (Bohß), franz. Landschaft mit der Hauptstadt Chartres, Theile der Depart. Eure-Loire und Loire-Cher bildend, sehr fruchtbar, früher die Kornkammer von Paris genannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beaufort</hi> (Bohfohr), berühmtes Geschlecht in England, hat den Namen von einem Ort in Anjou. B. (Joh. l), natürlicher Sohn Johannes von Gaunt, eines Sohns Eduard&#x02BC;s III., später legitimirt, 1397 Graf von Sommerset, 1398 Marquis von Dorset. &#x2013; B. (Joh. II.), des Vorigen Sohn, wurde erster Herzog von Sommerset; seine Tochter Margaretha war als Gemahlin Edmund Tudors die Mutter Heinrichs VII. &#x2013; B., Eduard, Bruder des Vorigen, ward Regent von Frankreich, erfüllte seine Stelle aber so schlecht, daß England fast alle Besitzungen in Frankreich wieder verlor; blieb in der Schlacht bei St. Albans gegen den Herzog von York 1455. Zwei seiner Söhne wurden hingerichtet, mit dem 3., Johann, erlosch die legitime Linie der B. Die jetzigen engl. Herzöge von B. stammen von Karl Sommerset, einem natürlichen Sohne Heinrich B. s. Die franz. Herzoge von B. stammten von Gabriele d&#x02BC;Estrées, der Geliebten Heinrichs IV. Besonders bekannt unter diesen ist Franc. de Vendôme, Herzog von B., Enkel Gabrieles. &#x2013; Auch in Belgien kommen Grafen u. Herzöge von B. vor, nach einem Schlosse benannt, welches Kaiser Heinrich V. an einen Sohn des Ardennenfürsten Gottfried verlieh.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beaufortia</hi><hi rendition="#i">(Myrtaceae. Polyadelphia Icosandria)</hi>. immergrüne sehr schöne Ziersträucher aus Neuholland, mit rothen Blüthen im Sommer, namentl. <hi rendition="#i">B. decussata</hi> und <hi rendition="#i">splendens</hi>. Siehe <hi rendition="#i">Myrtaceae</hi> und Neuholländer Pflanzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beauforts</hi>, im franz. Beaufort gefertigtes Hauszeug, zu Segeltuch verwendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beaugency</hi> (Boschangßi), Stadt im französ. Departem. Loiret an der Loire, 5300 E., Fabriken in Wolle u. Leder. Handel mit Wein und Getreide.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beauharnais</hi> (Boharnä), die Familie, stammt von einem geadelten Bürger Beaurit aus Orleans her. Historische Namen: François Marquis de B., 1756&#x2013;1819, in der Nationalversammlung von 1789 einer der wenigen strengen Royalisten (daher <hi rendition="#i">Féal B. sans amendements</hi>); 1792 emigrirt focht er in Condé&#x02BC;s Heer. wurde 1804 begnadigt. 1807
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[447/0448] mit den Stoppeln, und statt der Brache den Anbau der Hackfrüchte empfiehlt. „Neues Ackerbausystem von B. Aus dem Engl. von Hauman“ 1830. Beattie (Bihti), James, geb. 1735 in Schottland, Professor der Moral u. Logik zu Aberdeen, erwarb sich Ruf durch seine philosoph. Schriften über Gedächtniß und Einbildungskraft, Träume, über Dichtkunst und Tonkunst etc., Versuch über die Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit, und durch einige, jedoch weniger geschätzte, dichterische Versuche; sein Minstrel wird allein noch gelesen; st. 1803. beau (frz. boh), schön, als Substantiv ein Stutzer, Zierbengel; b. monde (–mongd), die elegante Welt; b. sexe das schöne Geschlecht.; beauté, Schönheit, eine schöne Frau. Beaucaire (Bokär), Stadt im frz. Departement des Gard, an der Rhône, 11000 E., mit dem gegenüber liegenden Tarascon durch eine Kettenbrücke verbunden, hat einen Hafen, und ist hauptsächlich berühmt durch seine 1217 von Raimund von Toulouse gestiftete große Messe, die früher Besucher aus allen Weltgegenden erhielt, doch auch jetzt noch bis 30 Mill. Fr. jährlich umsetzt. Der Handel besteht gegenwärtig hauptsächlich in Seide, Wein, Oel, Baumwolle, Leder, Südfrüchten. Von B. geht ein 50334 Metres langer Kanal aus der Rhone nach Aiguesmortes in die See. Beauchamp (Boschang), Alphonse de, franz. Geschichtsschreiber u. Journalist, geb. 1767 zu Monaco, diente zuerst in Sardinien, ging später nach Frankreich, erhielt eine Anstellung bei der pariser Polizei, wurde aber wegen seiner Schrift „Histoire de la Vendée et des Chouans“ 1806 vom Kaiser nach Rheims verbannt. 1820 erhielt er eine Pension, schrieb dann für den Moniteur und die Gazette u. st. 1832. Schriften: „Histoire de la campagne de 1814 et 15“; „Histoire du Brésil“ 1815; „Histoire de la révolution du Piémont“ 1823. Beauce (Bohß), franz. Landschaft mit der Hauptstadt Chartres, Theile der Depart. Eure-Loire und Loire-Cher bildend, sehr fruchtbar, früher die Kornkammer von Paris genannt. Beaufort (Bohfohr), berühmtes Geschlecht in England, hat den Namen von einem Ort in Anjou. B. (Joh. l), natürlicher Sohn Johannes von Gaunt, eines Sohns Eduardʼs III., später legitimirt, 1397 Graf von Sommerset, 1398 Marquis von Dorset. – B. (Joh. II.), des Vorigen Sohn, wurde erster Herzog von Sommerset; seine Tochter Margaretha war als Gemahlin Edmund Tudors die Mutter Heinrichs VII. – B., Eduard, Bruder des Vorigen, ward Regent von Frankreich, erfüllte seine Stelle aber so schlecht, daß England fast alle Besitzungen in Frankreich wieder verlor; blieb in der Schlacht bei St. Albans gegen den Herzog von York 1455. Zwei seiner Söhne wurden hingerichtet, mit dem 3., Johann, erlosch die legitime Linie der B. Die jetzigen engl. Herzöge von B. stammen von Karl Sommerset, einem natürlichen Sohne Heinrich B. s. Die franz. Herzoge von B. stammten von Gabriele dʼEstrées, der Geliebten Heinrichs IV. Besonders bekannt unter diesen ist Franc. de Vendôme, Herzog von B., Enkel Gabrieles. – Auch in Belgien kommen Grafen u. Herzöge von B. vor, nach einem Schlosse benannt, welches Kaiser Heinrich V. an einen Sohn des Ardennenfürsten Gottfried verlieh. Beaufortia (Myrtaceae. Polyadelphia Icosandria). immergrüne sehr schöne Ziersträucher aus Neuholland, mit rothen Blüthen im Sommer, namentl. B. decussata und splendens. Siehe Myrtaceae und Neuholländer Pflanzen. Beauforts, im franz. Beaufort gefertigtes Hauszeug, zu Segeltuch verwendet. Beaugency (Boschangßi), Stadt im französ. Departem. Loiret an der Loire, 5300 E., Fabriken in Wolle u. Leder. Handel mit Wein und Getreide. Beauharnais (Boharnä), die Familie, stammt von einem geadelten Bürger Beaurit aus Orleans her. Historische Namen: François Marquis de B., 1756–1819, in der Nationalversammlung von 1789 einer der wenigen strengen Royalisten (daher Féal B. sans amendements); 1792 emigrirt focht er in Condéʼs Heer. wurde 1804 begnadigt. 1807

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/448
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/448>, abgerufen am 16.06.2024.