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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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des Grabmals, ließ die Gebeine verbrennen und die Asche in die Winde streuen.


Beckmann, Johann, berühmter landwirthschaftlicher und technolog. Schriftsteller, geb. 1739 zu Hoya, wurde 1763 Professor der Physik und Naturgeschichte in Petersburg, besuchte später die Bergwerke in Schweden, ward 1766 Professor der Philosophie und 1770 der Technologie u. Oekonomie in Göttingen, Hofrath, u. st. daselbst 1811. Schriften: "Grundsätze der deutschen Landwirthschaft" 6. Aufl. 1806; "Anleitung zur Technologie" 5. Aufl. 1807; "Beiträge zur Geschichte der Erfindungen" 5 Bde. 1780-1805; "Physikalisch-ökonomische Bibliothek" 33 Bde. 1770-1808.


Beckmann, Friedrich, berühmter Komiker, geb. 1803 zu Breslau, kam 1824 als Schauspieler zum Königstädter Theater in Berlin, wo er durch seinen trefflichen Humor und extemporirte Witze bald der Liebling des Publikums wurde. Seit 1844 in Wien, zuerst am Theater an der Wien, später am Burgtheater.


Beckum, Kreisstadt in preuß. Westfalen, an der Deuz-Mindener Eisenbahn, mit 2300 E.


Becquerel (Bekerel), Antoine Cesar, berühmter franz. Physiker, geb. 1788 zu Chatillon-sur-Loing, kam 1808 zum Ingenieurcorps, zeichnete sich im span. Feldzug unter Suchet aus und erhielt den Orden der Ehrenlegion. Nach dem Feldzug von 1814 entlassen, beschäftigte er sich ausschließlich mit chemischen und physikalischen Untersuchungen, besonders über Elektricität und Magnetismus, in Folge deren er 1829 Mitglied der Akademie wurde. Sein "Traite experimental de l'electricite et du magnetisme" ist eine vollständige Zusammenstellung seiner eigenen und der Entdeckungen der übrigen Physiker.


Becskerek (Betschkerek), Groß-B., Marktflecken im Comitate Torontal, am Begakanal, 17000 E., Handel mit Getreide und Vieh, Seidenbau.


Beczka (Betschka), poln. Flüssigkeitsmaß, in Krakau = 68851/5, in Warschau 5041 Par. Kubikzoll.


Beda venerabilis (B. der Ehrwürdige), geb. 671, in der Schule Benedikts, des Stifters der Abtei von Weremouth in Northumberland, gebildet, 19jährig Diakon, 30jährig Presbyter, ist einer der größten Gelehrten, vielleicht das Licht seines Zeitalters zu nennen. Er lebte als Mönch zuerst im Kloster seines Geburtsortes Weremouth und dann in Jarrow, wo er 735 st. Der Umstand, daß zu seiner Zeit zum kirchlichen Verkehr zwischen Rom und England ein wissenschaftlicher trat, indem Rom seine reichen Bücherschätze den bücherarmen Klöstern öffnete, hat B.'s Streben nach Gelehrsamkeit und den hohen Ruhm derselben mächtig gefördert. Gewiß bleibt, daß Papst Sergius ihn zur Lösung schwieriger Fragen nach Rom berief, ungewiß dagegen, ob B. England jemals verließ, weil Sergius rasch weggestorben. - Seine 1688 zu Köln in 8 Foliobänden herausgegebenen Werke sprechen für große Vielseitigkeit und beziehen sich auf Sprache (de orthographia - de metrica ratione), Mathematik, Physik, Philosophie, Archäologie, Exegese und Geschichte; seine Leistungen für Geschichtschreibung finden allgemeine Anerkennung; durch ihn kam die Zeitrechnung Dionys des Kleinen im Abendland in Aufnahme und seine bis 731 reichende hist. eccl. gentis Anglorum in 5 Büchern nebst dem epitome hist. Anglorum bleiben Hauptquellen für die Geschichte Englands (vgl. angelsächsische Literatur).


Bedaren, in der Seemannssprache das allmälige Nachlassen des Sturmes.


Bedarieux (Bedariöh), franz. Stadt im Depart. Herault, am Orbe, mit 10000 E., Tuch-, Wollenzeug-, Papierfabriken.


Beddoes (Beddohs), Thom., engl. Arzt und Chemiker, geb. 1754 zu Shiffnall, gest. 1808 zu Bristol, 1786 Prof. der Chemie zu Oxford, zog sich aber 1792 zurück, schriftstellerischen Arbeiten lebend. Hier schrieb er: "Geschichte Isaak Jenkins" eine bald sehr verbreitete Volksschrift. 1798 gründete er eine Anstalt zur Heilung von Krankheiten, namentlich der Schwindsucht, mit künstlichen Luftarten, die aber noch vor seinem Tode wieder einging. Schrieb viel über seine Heilmethode.

des Grabmals, ließ die Gebeine verbrennen und die Asche in die Winde streuen.


Beckmann, Johann, berühmter landwirthschaftlicher und technolog. Schriftsteller, geb. 1739 zu Hoya, wurde 1763 Professor der Physik und Naturgeschichte in Petersburg, besuchte später die Bergwerke in Schweden, ward 1766 Professor der Philosophie und 1770 der Technologie u. Oekonomie in Göttingen, Hofrath, u. st. daselbst 1811. Schriften: „Grundsätze der deutschen Landwirthschaft“ 6. Aufl. 1806; „Anleitung zur Technologie“ 5. Aufl. 1807; „Beiträge zur Geschichte der Erfindungen“ 5 Bde. 1780–1805; „Physikalisch-ökonomische Bibliothek“ 33 Bde. 1770–1808.


Beckmann, Friedrich, berühmter Komiker, geb. 1803 zu Breslau, kam 1824 als Schauspieler zum Königstädter Theater in Berlin, wo er durch seinen trefflichen Humor und extemporirte Witze bald der Liebling des Publikums wurde. Seit 1844 in Wien, zuerst am Theater an der Wien, später am Burgtheater.


Beckum, Kreisstadt in preuß. Westfalen, an der Deuz-Mindener Eisenbahn, mit 2300 E.


Becquerel (Bekerel), Antoine César, berühmter franz. Physiker, geb. 1788 zu Châtillon-sur-Loing, kam 1808 zum Ingenieurcorps, zeichnete sich im span. Feldzug unter Suchet aus und erhielt den Orden der Ehrenlegion. Nach dem Feldzug von 1814 entlassen, beschäftigte er sich ausschließlich mit chemischen und physikalischen Untersuchungen, besonders über Elektricität und Magnetismus, in Folge deren er 1829 Mitglied der Akademie wurde. Sein „Traité expérimental de lʼélectricité et du magnetisme“ ist eine vollständige Zusammenstellung seiner eigenen und der Entdeckungen der übrigen Physiker.


Becskerek (Betschkerek), Groß-B., Marktflecken im Comitate Torontal, am Begakanal, 17000 E., Handel mit Getreide und Vieh, Seidenbau.


Beczka (Betschka), poln. Flüssigkeitsmaß, in Krakau = 68851/5, in Warschau 5041 Par. Kubikzoll.


Beda venerabilis (B. der Ehrwürdige), geb. 671, in der Schule Benedikts, des Stifters der Abtei von Weremouth in Northumberland, gebildet, 19jährig Diakon, 30jährig Presbyter, ist einer der größten Gelehrten, vielleicht das Licht seines Zeitalters zu nennen. Er lebte als Mönch zuerst im Kloster seines Geburtsortes Weremouth und dann in Jarrow, wo er 735 st. Der Umstand, daß zu seiner Zeit zum kirchlichen Verkehr zwischen Rom und England ein wissenschaftlicher trat, indem Rom seine reichen Bücherschätze den bücherarmen Klöstern öffnete, hat B.ʼs Streben nach Gelehrsamkeit und den hohen Ruhm derselben mächtig gefördert. Gewiß bleibt, daß Papst Sergius ihn zur Lösung schwieriger Fragen nach Rom berief, ungewiß dagegen, ob B. England jemals verließ, weil Sergius rasch weggestorben. – Seine 1688 zu Köln in 8 Foliobänden herausgegebenen Werke sprechen für große Vielseitigkeit und beziehen sich auf Sprache (de orthographiade metrica ratione), Mathematik, Physik, Philosophie, Archäologie, Exegese und Geschichte; seine Leistungen für Geschichtschreibung finden allgemeine Anerkennung; durch ihn kam die Zeitrechnung Dionys des Kleinen im Abendland in Aufnahme und seine bis 731 reichende hist. eccl. gentis Anglorum in 5 Büchern nebst dem epitome hist. Anglorum bleiben Hauptquellen für die Geschichte Englands (vgl. angelsächsische Literatur).


Bedaren, in der Seemannssprache das allmälige Nachlassen des Sturmes.


Bedarieux (Bedariöh), franz. Stadt im Depart. Hérault, am Orbe, mit 10000 E., Tuch-, Wollenzeug-, Papierfabriken.


Beddoës (Beddohs), Thom., engl. Arzt und Chemiker, geb. 1754 zu Shiffnall, gest. 1808 zu Bristol, 1786 Prof. der Chemie zu Oxford, zog sich aber 1792 zurück, schriftstellerischen Arbeiten lebend. Hier schrieb er: „Geschichte Isaak Jenkins“ eine bald sehr verbreitete Volksschrift. 1798 gründete er eine Anstalt zur Heilung von Krankheiten, namentlich der Schwindsucht, mit künstlichen Luftarten, die aber noch vor seinem Tode wieder einging. Schrieb viel über seine Heilmethode.

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[454/0455] des Grabmals, ließ die Gebeine verbrennen und die Asche in die Winde streuen. Beckmann, Johann, berühmter landwirthschaftlicher und technolog. Schriftsteller, geb. 1739 zu Hoya, wurde 1763 Professor der Physik und Naturgeschichte in Petersburg, besuchte später die Bergwerke in Schweden, ward 1766 Professor der Philosophie und 1770 der Technologie u. Oekonomie in Göttingen, Hofrath, u. st. daselbst 1811. Schriften: „Grundsätze der deutschen Landwirthschaft“ 6. Aufl. 1806; „Anleitung zur Technologie“ 5. Aufl. 1807; „Beiträge zur Geschichte der Erfindungen“ 5 Bde. 1780–1805; „Physikalisch-ökonomische Bibliothek“ 33 Bde. 1770–1808. Beckmann, Friedrich, berühmter Komiker, geb. 1803 zu Breslau, kam 1824 als Schauspieler zum Königstädter Theater in Berlin, wo er durch seinen trefflichen Humor und extemporirte Witze bald der Liebling des Publikums wurde. Seit 1844 in Wien, zuerst am Theater an der Wien, später am Burgtheater. Beckum, Kreisstadt in preuß. Westfalen, an der Deuz-Mindener Eisenbahn, mit 2300 E. Becquerel (Bekerel), Antoine César, berühmter franz. Physiker, geb. 1788 zu Châtillon-sur-Loing, kam 1808 zum Ingenieurcorps, zeichnete sich im span. Feldzug unter Suchet aus und erhielt den Orden der Ehrenlegion. Nach dem Feldzug von 1814 entlassen, beschäftigte er sich ausschließlich mit chemischen und physikalischen Untersuchungen, besonders über Elektricität und Magnetismus, in Folge deren er 1829 Mitglied der Akademie wurde. Sein „Traité expérimental de lʼélectricité et du magnetisme“ ist eine vollständige Zusammenstellung seiner eigenen und der Entdeckungen der übrigen Physiker. Becskerek (Betschkerek), Groß-B., Marktflecken im Comitate Torontal, am Begakanal, 17000 E., Handel mit Getreide und Vieh, Seidenbau. Beczka (Betschka), poln. Flüssigkeitsmaß, in Krakau = 68851/5, in Warschau 5041 Par. Kubikzoll. Beda venerabilis (B. der Ehrwürdige), geb. 671, in der Schule Benedikts, des Stifters der Abtei von Weremouth in Northumberland, gebildet, 19jährig Diakon, 30jährig Presbyter, ist einer der größten Gelehrten, vielleicht das Licht seines Zeitalters zu nennen. Er lebte als Mönch zuerst im Kloster seines Geburtsortes Weremouth und dann in Jarrow, wo er 735 st. Der Umstand, daß zu seiner Zeit zum kirchlichen Verkehr zwischen Rom und England ein wissenschaftlicher trat, indem Rom seine reichen Bücherschätze den bücherarmen Klöstern öffnete, hat B.ʼs Streben nach Gelehrsamkeit und den hohen Ruhm derselben mächtig gefördert. Gewiß bleibt, daß Papst Sergius ihn zur Lösung schwieriger Fragen nach Rom berief, ungewiß dagegen, ob B. England jemals verließ, weil Sergius rasch weggestorben. – Seine 1688 zu Köln in 8 Foliobänden herausgegebenen Werke sprechen für große Vielseitigkeit und beziehen sich auf Sprache (de orthographia – de metrica ratione), Mathematik, Physik, Philosophie, Archäologie, Exegese und Geschichte; seine Leistungen für Geschichtschreibung finden allgemeine Anerkennung; durch ihn kam die Zeitrechnung Dionys des Kleinen im Abendland in Aufnahme und seine bis 731 reichende hist. eccl. gentis Anglorum in 5 Büchern nebst dem epitome hist. Anglorum bleiben Hauptquellen für die Geschichte Englands (vgl. angelsächsische Literatur). Bedaren, in der Seemannssprache das allmälige Nachlassen des Sturmes. Bedarieux (Bedariöh), franz. Stadt im Depart. Hérault, am Orbe, mit 10000 E., Tuch-, Wollenzeug-, Papierfabriken. Beddoës (Beddohs), Thom., engl. Arzt und Chemiker, geb. 1754 zu Shiffnall, gest. 1808 zu Bristol, 1786 Prof. der Chemie zu Oxford, zog sich aber 1792 zurück, schriftstellerischen Arbeiten lebend. Hier schrieb er: „Geschichte Isaak Jenkins“ eine bald sehr verbreitete Volksschrift. 1798 gründete er eine Anstalt zur Heilung von Krankheiten, namentlich der Schwindsucht, mit künstlichen Luftarten, die aber noch vor seinem Tode wieder einging. Schrieb viel über seine Heilmethode.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/455>, abgerufen am 29.06.2024.