Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

oder dem Rechtsgesetze widersprechen, machen einen Vertrag ungültig.


Bedlam (spr. Beddlämm) oder Bethlehem-Hospital, ein großes Irrenhaus in London, daher Bedlamit soviel als Wahnsinniger.


Bedlis, Stadt in Kurdistan mit ohngefähr 12000 E.; Gold-, Silber- und Gewehrfabriken.


Bednore, Stadt in Hindostan, Provinz Maissur, mit 12000 E.; obgleich heruntergekommen, hat B. noch beträchtlichen Verkehr.


Bedschapur, Provinz der engl. Präsidentschaft Bombay in Hindostan, 1700 #M. groß, reich an den meisten ostind. Erzeugnissen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 100000 E. hat die alte Herrlichkeit eingebüßt und zeigt noch die Reste vergangener Pracht.


Beduinen (Bedawi, Wüstenbewohner), die unabhängigen Araberhorden in Arabien, Aegypten, dem nördl. Afrika, in Syrien und am unteren Euphrat, Nomaden, theilweise auch mit etwas Ackerbau. Ihre Verfassung ist patriarchalisch; die Stämme haben einige aristokratische Familien (Sheikhs), aus denen die Kaids oder Emire gewählt werden, deren Gewalt jedoch nicht weit reicht. Sie halten ihr Wort, ebenso die Rechte der Gastfreundschaft und üben die Blutrache; der Raub und Diebstahl an Fremden geübt gilt als ehrenvoll. Durch Ueberfälle furchtbar, halten sie in einem geregelten Kampfe nicht aus. Sie sind sehr wohlgebaut, sehnig, adlernasig, braun, ausdauernd, außerordentlich mäßig. Sie tragen ein Unterkleid, Haik: über demselben einen groben Mantel, Burnus; die Wohnung ist das Zelt. Ihr Reichthum sind Pferde und Kamele, auch Schafe. Ihr Handel besteht im Austausch der Produkte ihrer Viehzucht gegen Waffen, Pulvern. dergl., Datteln, Gerste und weniger Manufakturwaaren.


Beecher Stowe (Bietscher Stow), s. Stowe.


Beechey (spr. Bihtschi), Sir William), berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1753, kam 1772 als Zögling in die Akademie zu London, bildete sich daselbst zum ausgezeichneten Porträtmaler, wurde der Lieblingsmaler der vornehmen Welt, 1793 Mitglied der Akademie, Hofmaler und Ritter; st. 1839.


Beechey (spr. Bihtschi, Sir William), Sohn des vorigen, engl. Seefahrer. geb. 1796 zu London, machte 1818 und 192 Nordpolexpeditionen mit, und 1821 eine Expedition an die Nordküste Afrikas. 1825 ging er als Commodore im Auftrag der Regierung nach der Nordwestküste Amerikas, um sich womöglich mit Franklin zu vereinigen, was ihm aber nicht gelang, weßhalb er 1829 zurückkehrte. Die Resultate seiner Reisen hat er in trefflichen Reiseberichten niedergelegt.


Beeder (spr. Bider), ein Staat Vorderindiens, 934 #M. groß, sehr fruchtbar, mit den Flüssen Godaweri und Manjera. Die Hauptstadt führt den gleichen Namen; B. ist Vasallenstaat des Nizams von Hyderabad.


Beedermann, ein halbleinener, halbwollener Zeug von geringer Qualität, in Hannover verfertigt.


Beeidigung, s. Eid.


Beeliz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, mit fast 3000 E., Leinen- und Wollenweberei, Viehzucht und Flachsbau.


Beelzebub kommt von Baal-Zebub, Fliegenbaal (s. Baal), d. h. ein Gott, der das in heißen Ländern so lästige Ungeziefer abwehrt. Baal-Zebub hatte in Philistäa ein angesehenes Orakel und die Gräuel des Baalcultus, über welche die Schrift so oft klagt, boten den Anlaß, den Obersten der gefallenen Engel statt Satan und Teufel auch B. zu nennen.


Beemsch, eine Schaffhausische Münze von 1377, dem altböhm. Groschen gleich, daher der Name; längst abgegangen.


Beer (Jak. Meyer), gewöhnlicher Giacomo Meyerbeer, Operncomponist, geb. 1794 zu Berlin, der Sohn des reichen jüd. Bankiers B., bildete sich unter Zelter und Abt Vogler, erwarb sich zuerst als Claviervirtuos den glänzendsten Ruf. wandte sich aber bald allein der Composition zu. Nachdem seine ersten Werke, eine Cantate und die Oper "Jephtha" wenig beifällig aufgenommen worden, ging er, ungeduldig nach Ruhm. bald von der ernstern deutschen Richtung zum leichtern, sinnlichen, neuital. Styl

oder dem Rechtsgesetze widersprechen, machen einen Vertrag ungültig.


Bedlam (spr. Beddlämm) oder Bethlehem-Hospital, ein großes Irrenhaus in London, daher Bedlamit soviel als Wahnsinniger.


Bedlis, Stadt in Kurdistan mit ohngefähr 12000 E.; Gold-, Silber- und Gewehrfabriken.


Bednore, Stadt in Hindostan, Provinz Maïssur, mit 12000 E.; obgleich heruntergekommen, hat B. noch beträchtlichen Verkehr.


Bedschapur, Provinz der engl. Präsidentschaft Bombay in Hindostan, 1700 □M. groß, reich an den meisten ostind. Erzeugnissen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 100000 E. hat die alte Herrlichkeit eingebüßt und zeigt noch die Reste vergangener Pracht.


Beduinen (Bedawi, Wüstenbewohner), die unabhängigen Araberhorden in Arabien, Aegypten, dem nördl. Afrika, in Syrien und am unteren Euphrat, Nomaden, theilweise auch mit etwas Ackerbau. Ihre Verfassung ist patriarchalisch; die Stämme haben einige aristokratische Familien (Sheikhs), aus denen die Kaïds oder Emire gewählt werden, deren Gewalt jedoch nicht weit reicht. Sie halten ihr Wort, ebenso die Rechte der Gastfreundschaft und üben die Blutrache; der Raub und Diebstahl an Fremden geübt gilt als ehrenvoll. Durch Ueberfälle furchtbar, halten sie in einem geregelten Kampfe nicht aus. Sie sind sehr wohlgebaut, sehnig, adlernasig, braun, ausdauernd, außerordentlich mäßig. Sie tragen ein Unterkleid, Haik: über demselben einen groben Mantel, Burnus; die Wohnung ist das Zelt. Ihr Reichthum sind Pferde und Kamele, auch Schafe. Ihr Handel besteht im Austausch der Produkte ihrer Viehzucht gegen Waffen, Pulvern. dergl., Datteln, Gerste und weniger Manufakturwaaren.


Beecher Stowe (Bietscher Stow), s. Stowe.


Beechey (spr. Bihtschi), Sir William), berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1753, kam 1772 als Zögling in die Akademie zu London, bildete sich daselbst zum ausgezeichneten Porträtmaler, wurde der Lieblingsmaler der vornehmen Welt, 1793 Mitglied der Akademie, Hofmaler und Ritter; st. 1839.


Beechey (spr. Bihtschi, Sir William), Sohn des vorigen, engl. Seefahrer. geb. 1796 zu London, machte 1818 und 192 Nordpolexpeditionen mit, und 1821 eine Expedition an die Nordküste Afrikas. 1825 ging er als Commodore im Auftrag der Regierung nach der Nordwestküste Amerikas, um sich womöglich mit Franklin zu vereinigen, was ihm aber nicht gelang, weßhalb er 1829 zurückkehrte. Die Resultate seiner Reisen hat er in trefflichen Reiseberichten niedergelegt.


Beeder (spr. Bider), ein Staat Vorderindiens, 934 □M. groß, sehr fruchtbar, mit den Flüssen Godaweri und Manjera. Die Hauptstadt führt den gleichen Namen; B. ist Vasallenstaat des Nizams von Hyderabad.


Beedermann, ein halbleinener, halbwollener Zeug von geringer Qualität, in Hannover verfertigt.


Beeidigung, s. Eid.


Beeliz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, mit fast 3000 E., Leinen- und Wollenweberei, Viehzucht und Flachsbau.


Beelzebub kommt von Baal-Zebub, Fliegenbaal (s. Baal), d. h. ein Gott, der das in heißen Ländern so lästige Ungeziefer abwehrt. Baal-Zebub hatte in Philistäa ein angesehenes Orakel und die Gräuel des Baalcultus, über welche die Schrift so oft klagt, boten den Anlaß, den Obersten der gefallenen Engel statt Satan und Teufel auch B. zu nennen.


Beemsch, eine Schaffhausische Münze von 1377, dem altböhm. Groschen gleich, daher der Name; längst abgegangen.


Beer (Jak. Meyer), gewöhnlicher Giacomo Meyerbeer, Operncomponist, geb. 1794 zu Berlin, der Sohn des reichen jüd. Bankiers B., bildete sich unter Zelter und Abt Vogler, erwarb sich zuerst als Claviervirtuos den glänzendsten Ruf. wandte sich aber bald allein der Composition zu. Nachdem seine ersten Werke, eine Cantate und die Oper „Jephtha“ wenig beifällig aufgenommen worden, ging er, ungeduldig nach Ruhm. bald von der ernstern deutschen Richtung zum leichtern, sinnlichen, neuital. Styl

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0457" n="456"/>
oder dem Rechtsgesetze widersprechen, machen einen Vertrag ungültig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bedlam</hi> (spr. Beddlämm) oder Bethlehem-Hospital, ein großes Irrenhaus in London, daher Bedlamit soviel als Wahnsinniger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bedlis</hi>, Stadt in Kurdistan mit ohngefähr 12000 E.; Gold-, Silber- und Gewehrfabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bednore</hi>, Stadt in Hindostan, Provinz Maïssur, mit 12000 E.; obgleich heruntergekommen, hat B. noch beträchtlichen Verkehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bedschapur</hi>, Provinz der engl. Präsidentschaft Bombay in Hindostan, 1700 &#x25A1;M. groß, reich an den meisten ostind. Erzeugnissen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 100000 E. hat die alte Herrlichkeit eingebüßt und zeigt noch die Reste vergangener Pracht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beduinen</hi> (Bedawi, Wüstenbewohner), die unabhängigen Araberhorden in Arabien, Aegypten, dem nördl. Afrika, in Syrien und am unteren Euphrat, Nomaden, theilweise auch mit etwas Ackerbau. Ihre Verfassung ist patriarchalisch; die Stämme haben einige aristokratische Familien (Sheikhs), aus denen die Kaïds oder Emire gewählt werden, deren Gewalt jedoch nicht weit reicht. Sie halten ihr Wort, ebenso die Rechte der Gastfreundschaft und üben die Blutrache; der Raub und Diebstahl an Fremden geübt gilt als ehrenvoll. Durch Ueberfälle furchtbar, halten sie in einem geregelten Kampfe nicht aus. Sie sind sehr wohlgebaut, sehnig, adlernasig, braun, ausdauernd, außerordentlich mäßig. Sie tragen ein Unterkleid, Haik: über demselben einen groben Mantel, Burnus; die Wohnung ist das Zelt. Ihr Reichthum sind Pferde und Kamele, auch Schafe. Ihr Handel besteht im Austausch der Produkte ihrer Viehzucht gegen Waffen, Pulvern. dergl., Datteln, Gerste und weniger Manufakturwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beecher Stowe</hi> (Bietscher Stow), s. Stowe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beechey</hi> (spr. Bihtschi), Sir William), berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1753, kam 1772 als Zögling in die Akademie zu London, bildete sich daselbst zum ausgezeichneten Porträtmaler, wurde der Lieblingsmaler der vornehmen Welt, 1793 Mitglied der Akademie, Hofmaler und Ritter; st. 1839.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beechey</hi> (spr. Bihtschi, Sir William), Sohn des vorigen, engl. Seefahrer. geb. 1796 zu London, machte 1818 und 192 Nordpolexpeditionen mit, und 1821 eine Expedition an die Nordküste Afrikas. 1825 ging er als Commodore im Auftrag der Regierung nach der Nordwestküste Amerikas, um sich womöglich mit Franklin zu vereinigen, was ihm aber nicht gelang, weßhalb er 1829 zurückkehrte. Die Resultate seiner Reisen hat er in trefflichen Reiseberichten niedergelegt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beeder</hi> (spr. Bider), ein Staat Vorderindiens, 934 &#x25A1;M. groß, sehr fruchtbar, mit den Flüssen Godaweri und Manjera. Die Hauptstadt führt den gleichen Namen; B. ist Vasallenstaat des Nizams von Hyderabad.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beedermann</hi>, ein halbleinener, halbwollener Zeug von geringer Qualität, in Hannover verfertigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beeidigung</hi>, s. Eid.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beeliz</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, mit fast 3000 E., Leinen- und Wollenweberei, Viehzucht und Flachsbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beelzebub</hi> kommt von Baal-Zebub, Fliegenbaal (s. Baal), d. h. ein Gott, der das in heißen Ländern so lästige Ungeziefer abwehrt. Baal-Zebub hatte in Philistäa ein angesehenes Orakel und die Gräuel des Baalcultus, über welche die Schrift so oft klagt, boten den Anlaß, den Obersten der gefallenen Engel statt Satan und Teufel auch B. zu nennen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beemsch</hi>, eine Schaffhausische Münze von 1377, dem altböhm. Groschen gleich, daher der Name; längst abgegangen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beer</hi> (Jak. Meyer), gewöhnlicher Giacomo Meyerbeer, Operncomponist, geb. 1794 zu Berlin, der Sohn des reichen jüd. Bankiers B., bildete sich unter Zelter und Abt Vogler, erwarb sich zuerst als Claviervirtuos den glänzendsten Ruf. wandte sich aber bald allein der Composition zu. Nachdem seine ersten Werke, eine Cantate und die Oper &#x201E;Jephtha&#x201C; wenig beifällig aufgenommen worden, ging er, ungeduldig nach Ruhm. bald von der ernstern deutschen Richtung zum leichtern, sinnlichen, neuital. Styl
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[456/0457] oder dem Rechtsgesetze widersprechen, machen einen Vertrag ungültig. Bedlam (spr. Beddlämm) oder Bethlehem-Hospital, ein großes Irrenhaus in London, daher Bedlamit soviel als Wahnsinniger. Bedlis, Stadt in Kurdistan mit ohngefähr 12000 E.; Gold-, Silber- und Gewehrfabriken. Bednore, Stadt in Hindostan, Provinz Maïssur, mit 12000 E.; obgleich heruntergekommen, hat B. noch beträchtlichen Verkehr. Bedschapur, Provinz der engl. Präsidentschaft Bombay in Hindostan, 1700 □M. groß, reich an den meisten ostind. Erzeugnissen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 100000 E. hat die alte Herrlichkeit eingebüßt und zeigt noch die Reste vergangener Pracht. Beduinen (Bedawi, Wüstenbewohner), die unabhängigen Araberhorden in Arabien, Aegypten, dem nördl. Afrika, in Syrien und am unteren Euphrat, Nomaden, theilweise auch mit etwas Ackerbau. Ihre Verfassung ist patriarchalisch; die Stämme haben einige aristokratische Familien (Sheikhs), aus denen die Kaïds oder Emire gewählt werden, deren Gewalt jedoch nicht weit reicht. Sie halten ihr Wort, ebenso die Rechte der Gastfreundschaft und üben die Blutrache; der Raub und Diebstahl an Fremden geübt gilt als ehrenvoll. Durch Ueberfälle furchtbar, halten sie in einem geregelten Kampfe nicht aus. Sie sind sehr wohlgebaut, sehnig, adlernasig, braun, ausdauernd, außerordentlich mäßig. Sie tragen ein Unterkleid, Haik: über demselben einen groben Mantel, Burnus; die Wohnung ist das Zelt. Ihr Reichthum sind Pferde und Kamele, auch Schafe. Ihr Handel besteht im Austausch der Produkte ihrer Viehzucht gegen Waffen, Pulvern. dergl., Datteln, Gerste und weniger Manufakturwaaren. Beecher Stowe (Bietscher Stow), s. Stowe. Beechey (spr. Bihtschi), Sir William), berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1753, kam 1772 als Zögling in die Akademie zu London, bildete sich daselbst zum ausgezeichneten Porträtmaler, wurde der Lieblingsmaler der vornehmen Welt, 1793 Mitglied der Akademie, Hofmaler und Ritter; st. 1839. Beechey (spr. Bihtschi, Sir William), Sohn des vorigen, engl. Seefahrer. geb. 1796 zu London, machte 1818 und 192 Nordpolexpeditionen mit, und 1821 eine Expedition an die Nordküste Afrikas. 1825 ging er als Commodore im Auftrag der Regierung nach der Nordwestküste Amerikas, um sich womöglich mit Franklin zu vereinigen, was ihm aber nicht gelang, weßhalb er 1829 zurückkehrte. Die Resultate seiner Reisen hat er in trefflichen Reiseberichten niedergelegt. Beeder (spr. Bider), ein Staat Vorderindiens, 934 □M. groß, sehr fruchtbar, mit den Flüssen Godaweri und Manjera. Die Hauptstadt führt den gleichen Namen; B. ist Vasallenstaat des Nizams von Hyderabad. Beedermann, ein halbleinener, halbwollener Zeug von geringer Qualität, in Hannover verfertigt. Beeidigung, s. Eid. Beeliz, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, mit fast 3000 E., Leinen- und Wollenweberei, Viehzucht und Flachsbau. Beelzebub kommt von Baal-Zebub, Fliegenbaal (s. Baal), d. h. ein Gott, der das in heißen Ländern so lästige Ungeziefer abwehrt. Baal-Zebub hatte in Philistäa ein angesehenes Orakel und die Gräuel des Baalcultus, über welche die Schrift so oft klagt, boten den Anlaß, den Obersten der gefallenen Engel statt Satan und Teufel auch B. zu nennen. Beemsch, eine Schaffhausische Münze von 1377, dem altböhm. Groschen gleich, daher der Name; längst abgegangen. Beer (Jak. Meyer), gewöhnlicher Giacomo Meyerbeer, Operncomponist, geb. 1794 zu Berlin, der Sohn des reichen jüd. Bankiers B., bildete sich unter Zelter und Abt Vogler, erwarb sich zuerst als Claviervirtuos den glänzendsten Ruf. wandte sich aber bald allein der Composition zu. Nachdem seine ersten Werke, eine Cantate und die Oper „Jephtha“ wenig beifällig aufgenommen worden, ging er, ungeduldig nach Ruhm. bald von der ernstern deutschen Richtung zum leichtern, sinnlichen, neuital. Styl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/457
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/457>, abgerufen am 22.11.2024.