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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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über. Seine ersten in dieser Manier geschriebenen Opern fanden zwar in Italien und Frankreich, nicht aber in Deutschland, Beifall, bis er 1830 mit seinem "Robert der Teufel" und 1836 mit den "Hugenotten" (in welcher Oper er der kath. Kirche arg mitspielt) auftrat, mit denen er durch Aufbietung aller Aug und Ohr bestechenden Mittel, massenhafter Instrumentirung und höchsten Glanzes der Scenerie, auch das deutsche Theater eroberte. Er wurde nun Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1842 Generalmusikdirektor. Wo-möglich noch größern Erfolg hatte sein "Prophet", das erstemal 1849 in Paris aufgeführt.


Beer (Michael), Bruder des vorigen, dram. Dichter, geb. 1800 zu Berlin, studierte in Berlin und hielt sich nach seinen Reisen durch Frankreich und Italien in München auf, wo er 1833 starb. Seine gelungensten Tragödien sind "der Paria" 1823 u. "Struensee" 1829, kraftvolle Dichtungen mit herrlicher Sprache. Frühere Dichtungen sind "Klytemnestra" 1819 und "die Bräute von Aragonien." Seine sämmtlichen Werke gab Ed. von Schenk heraus 1835, zugleich mit Biographie.


Beer (Wilhelm), Geh. Commerzienrath und Bankier zu Berlin, geb. 1797, gest. 1850, ein sehr geschätzter Astronom. Nach den Befreiungskriegen, die er als Freiwilliger mitgemacht, widmete er sich der Handlung, lebte aber neben seinem Geschäfte mit Eifer der Wissenschaft, und zwar mit Vorliebe der Astronomie. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine mit seinem Freunde Mädler angestellten Mondbeobachtungen; die von ihm und Mädler 1836 erschienene Mondkarte in 4 Blättern ist allgemein als ein Meisterwerk anerkannt und wurde auch von der französ. Akademie mit dem Preise gekrönt. Ein Jahr später erschien von ihm: "der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie."


Beere (Bacca), heißt die Art von Pflanzenfrucht, die in ihrer ganzen Substanz fleischig, meist saftigfleischig ist, dabei im Innern mit einer weichen Haut ausgekleidet, welche bei fächerfrüchtigen Beeren die Scheidewände bildet. Die Beeren sind einfächerig oder vielfächerig, ferner oberständig (frei), so die B. der Weintraube oder unterständig, d. h. vom Kelch überzogen, z. B. die Stachelbeere, in welch letzterem Fall die den Fruchtboden überziehende Kelchröhre an der Bildung der Beere Antheil nimmt, was man an den auf dem Gipfel der Frucht stehenden Resten des Kelchsaumes sieht.


Beerfelden, großherzogl. hess. Marktflecken mit 3000 E. in einem fruchtbaren Thale; Feldbau, Strumpfwirkerei.


Beergelb, gelbe Farbe aus dem Safte des Kreuzdorns.


Beer'scher Augenstein (göttl. Augenstein, Lapis divinus, Lapis ophthalmicus St. Iwes, Cuprum aluminatum), ein von St. Iwes zuerst in den Arzneischatz eingeführtes Kupferpräparat, bereitet aus Grünspan, Salpeter, Alaun und etwas Kampfer, ausschließlich in der Augenheilkunde benützt. Von dem Augenarzte Beer besonders empfohlen.


Beerschwämme, Erdbeerschwämme, auch indian. oder Guineapocken (Framboesia), schwammig wuchernde, nässende Tuberkeln in der Haut, besonders des Kopfes; contagiös. Man hat sie theils bei afrikan. Negern, theils auf Amboina beobachtet, ähnliche Formen auch in Schottland und Irland.


Beeskow, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg an der Spree, Reg.-Bez. Potsdam, mit 3800 E., starker Tuch- und Leinwandfabrikation.


Beethoven (Ludwig von), einer der größten und eigenthümlichsten Tondichter, war 1770 zu Bonn geboren. Sein Vater, Tenorist an der kurfürstl. Kapelle, ließ ihn früh in der Musik unterrichten, für die er bald außerordentliches Talent verrieth; schon als 11jähriger Knabe componirte er Sonaten und Lieder. 1792 kam er als Hoforganist nach Wien, wo er sich besonders unter Haydn und Albrechtsberger vervollkommnete, und durch sein Klavierspiel, namentlich durch seine freien Phantasien, Bewunderung und Beifall erntete. Der Ruf durch seine Compositionen gründete sich erst später. Um ihn in Wien festzuhalten, sicherten ihm einige Freunde, darunter Erzherzog

über. Seine ersten in dieser Manier geschriebenen Opern fanden zwar in Italien und Frankreich, nicht aber in Deutschland, Beifall, bis er 1830 mit seinem „Robert der Teufel“ und 1836 mit den „Hugenotten“ (in welcher Oper er der kath. Kirche arg mitspielt) auftrat, mit denen er durch Aufbietung aller Aug und Ohr bestechenden Mittel, massenhafter Instrumentirung und höchsten Glanzes der Scenerie, auch das deutsche Theater eroberte. Er wurde nun Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1842 Generalmusikdirektor. Wo-möglich noch größern Erfolg hatte sein „Prophet“, das erstemal 1849 in Paris aufgeführt.


Beer (Michael), Bruder des vorigen, dram. Dichter, geb. 1800 zu Berlin, studierte in Berlin und hielt sich nach seinen Reisen durch Frankreich und Italien in München auf, wo er 1833 starb. Seine gelungensten Tragödien sind „der Paria“ 1823 u. „Struensee“ 1829, kraftvolle Dichtungen mit herrlicher Sprache. Frühere Dichtungen sind „Klytemnestra“ 1819 und „die Bräute von Aragonien.“ Seine sämmtlichen Werke gab Ed. von Schenk heraus 1835, zugleich mit Biographie.


Beer (Wilhelm), Geh. Commerzienrath und Bankier zu Berlin, geb. 1797, gest. 1850, ein sehr geschätzter Astronom. Nach den Befreiungskriegen, die er als Freiwilliger mitgemacht, widmete er sich der Handlung, lebte aber neben seinem Geschäfte mit Eifer der Wissenschaft, und zwar mit Vorliebe der Astronomie. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine mit seinem Freunde Mädler angestellten Mondbeobachtungen; die von ihm und Mädler 1836 erschienene Mondkarte in 4 Blättern ist allgemein als ein Meisterwerk anerkannt und wurde auch von der französ. Akademie mit dem Preise gekrönt. Ein Jahr später erschien von ihm: „der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie.“


Beere (Bacca), heißt die Art von Pflanzenfrucht, die in ihrer ganzen Substanz fleischig, meist saftigfleischig ist, dabei im Innern mit einer weichen Haut ausgekleidet, welche bei fächerfrüchtigen Beeren die Scheidewände bildet. Die Beeren sind einfächerig oder vielfächerig, ferner oberständig (frei), so die B. der Weintraube oder unterständig, d. h. vom Kelch überzogen, z. B. die Stachelbeere, in welch letzterem Fall die den Fruchtboden überziehende Kelchröhre an der Bildung der Beere Antheil nimmt, was man an den auf dem Gipfel der Frucht stehenden Resten des Kelchsaumes sieht.


Beerfelden, großherzogl. hess. Marktflecken mit 3000 E. in einem fruchtbaren Thale; Feldbau, Strumpfwirkerei.


Beergelb, gelbe Farbe aus dem Safte des Kreuzdorns.


Beer'scher Augenstein (göttl. Augenstein, Lapis divinus, Lapis ophthalmicus St. Iwes, Cuprum aluminatum), ein von St. Iwes zuerst in den Arzneischatz eingeführtes Kupferpräparat, bereitet aus Grünspan, Salpeter, Alaun und etwas Kampfer, ausschließlich in der Augenheilkunde benützt. Von dem Augenarzte Beer besonders empfohlen.


Beerschwämme, Erdbeerschwämme, auch indian. oder Guineapocken (Framboesia), schwammig wuchernde, nässende Tuberkeln in der Haut, besonders des Kopfes; contagiös. Man hat sie theils bei afrikan. Negern, theils auf Amboina beobachtet, ähnliche Formen auch in Schottland und Irland.


Beeskow, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg an der Spree, Reg.-Bez. Potsdam, mit 3800 E., starker Tuch- und Leinwandfabrikation.


Beethoven (Ludwig von), einer der größten und eigenthümlichsten Tondichter, war 1770 zu Bonn geboren. Sein Vater, Tenorist an der kurfürstl. Kapelle, ließ ihn früh in der Musik unterrichten, für die er bald außerordentliches Talent verrieth; schon als 11jähriger Knabe componirte er Sonaten und Lieder. 1792 kam er als Hoforganist nach Wien, wo er sich besonders unter Haydn und Albrechtsberger vervollkommnete, und durch sein Klavierspiel, namentlich durch seine freien Phantasien, Bewunderung und Beifall erntete. Der Ruf durch seine Compositionen gründete sich erst später. Um ihn in Wien festzuhalten, sicherten ihm einige Freunde, darunter Erzherzog

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[457/0458] über. Seine ersten in dieser Manier geschriebenen Opern fanden zwar in Italien und Frankreich, nicht aber in Deutschland, Beifall, bis er 1830 mit seinem „Robert der Teufel“ und 1836 mit den „Hugenotten“ (in welcher Oper er der kath. Kirche arg mitspielt) auftrat, mit denen er durch Aufbietung aller Aug und Ohr bestechenden Mittel, massenhafter Instrumentirung und höchsten Glanzes der Scenerie, auch das deutsche Theater eroberte. Er wurde nun Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1842 Generalmusikdirektor. Wo-möglich noch größern Erfolg hatte sein „Prophet“, das erstemal 1849 in Paris aufgeführt. Beer (Michael), Bruder des vorigen, dram. Dichter, geb. 1800 zu Berlin, studierte in Berlin und hielt sich nach seinen Reisen durch Frankreich und Italien in München auf, wo er 1833 starb. Seine gelungensten Tragödien sind „der Paria“ 1823 u. „Struensee“ 1829, kraftvolle Dichtungen mit herrlicher Sprache. Frühere Dichtungen sind „Klytemnestra“ 1819 und „die Bräute von Aragonien.“ Seine sämmtlichen Werke gab Ed. von Schenk heraus 1835, zugleich mit Biographie. Beer (Wilhelm), Geh. Commerzienrath und Bankier zu Berlin, geb. 1797, gest. 1850, ein sehr geschätzter Astronom. Nach den Befreiungskriegen, die er als Freiwilliger mitgemacht, widmete er sich der Handlung, lebte aber neben seinem Geschäfte mit Eifer der Wissenschaft, und zwar mit Vorliebe der Astronomie. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine mit seinem Freunde Mädler angestellten Mondbeobachtungen; die von ihm und Mädler 1836 erschienene Mondkarte in 4 Blättern ist allgemein als ein Meisterwerk anerkannt und wurde auch von der französ. Akademie mit dem Preise gekrönt. Ein Jahr später erschien von ihm: „der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie.“ Beere (Bacca), heißt die Art von Pflanzenfrucht, die in ihrer ganzen Substanz fleischig, meist saftigfleischig ist, dabei im Innern mit einer weichen Haut ausgekleidet, welche bei fächerfrüchtigen Beeren die Scheidewände bildet. Die Beeren sind einfächerig oder vielfächerig, ferner oberständig (frei), so die B. der Weintraube oder unterständig, d. h. vom Kelch überzogen, z. B. die Stachelbeere, in welch letzterem Fall die den Fruchtboden überziehende Kelchröhre an der Bildung der Beere Antheil nimmt, was man an den auf dem Gipfel der Frucht stehenden Resten des Kelchsaumes sieht. Beerfelden, großherzogl. hess. Marktflecken mit 3000 E. in einem fruchtbaren Thale; Feldbau, Strumpfwirkerei. Beergelb, gelbe Farbe aus dem Safte des Kreuzdorns. Beer'scher Augenstein (göttl. Augenstein, Lapis divinus, Lapis ophthalmicus St. Iwes, Cuprum aluminatum), ein von St. Iwes zuerst in den Arzneischatz eingeführtes Kupferpräparat, bereitet aus Grünspan, Salpeter, Alaun und etwas Kampfer, ausschließlich in der Augenheilkunde benützt. Von dem Augenarzte Beer besonders empfohlen. Beerschwämme, Erdbeerschwämme, auch indian. oder Guineapocken (Framboesia), schwammig wuchernde, nässende Tuberkeln in der Haut, besonders des Kopfes; contagiös. Man hat sie theils bei afrikan. Negern, theils auf Amboina beobachtet, ähnliche Formen auch in Schottland und Irland. Beeskow, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg an der Spree, Reg.-Bez. Potsdam, mit 3800 E., starker Tuch- und Leinwandfabrikation. Beethoven (Ludwig von), einer der größten und eigenthümlichsten Tondichter, war 1770 zu Bonn geboren. Sein Vater, Tenorist an der kurfürstl. Kapelle, ließ ihn früh in der Musik unterrichten, für die er bald außerordentliches Talent verrieth; schon als 11jähriger Knabe componirte er Sonaten und Lieder. 1792 kam er als Hoforganist nach Wien, wo er sich besonders unter Haydn und Albrechtsberger vervollkommnete, und durch sein Klavierspiel, namentlich durch seine freien Phantasien, Bewunderung und Beifall erntete. Der Ruf durch seine Compositionen gründete sich erst später. Um ihn in Wien festzuhalten, sicherten ihm einige Freunde, darunter Erzherzog

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/458>, abgerufen am 22.11.2024.