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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Rudolf, 1809 einen jährlichen Gehalt von 4000 Gulden. Frei von Sorgen um eine Existenz zog er sich nun allmälig zurück, nur in seiner Tonwelt lebend, und dieß mehr noch, als ihn ein Gehörleiden befiel, das sich zuletzt bis zu gänzlicher Taubheit steigerte. Aber diese Zeit der Isolirung von der Welt ist auch die Zeit seiner großartigsten und tiefsten Schöpfungen. Er starb den 26. März 1827. B. verließ in seinen Compositionen bald den Weg der Wiener Schule, um ganz aus der Eigenthümlichkeit seines außerordentl. Geistes zu schaffen, und so kamen jene Schätze zu Tag, jene Sonaten, Quartetten, Symphonien und Concerte, die durch hohe Originalität wie durch Großartigkeit, Ernst und Tiefe des Gefühls durch alle Zeiten glänzen werden. Opern schrieb er nur eine, den "Fidelio", der anfangs wenig Glück machte, später aber um so begeisterter aufgenommen wurde. Gleich ausgezeichnet sind seine Messen, besonders die Missa solemnis in D moll und seine Liedercompositionen, namentlich die unübertreffliche "Adelaide."


Befana (aus Epiphania), in Florenz und mehreren ital. Städten der hl. Dreikönigstag; auch gräuliche Puppe, welche am Vorabende durch die Straßen getragen wird; das Gespenst, das die unartigen Kinder schreckt, den artigen aber Geschenke bringt (Knecht Ruprecht).


Befestigungskunst, s. Kriegsbaukunst.


Befort, s. Belfort.


Befruchtung nennt man in der Physiologie die Einwirkung eines männlichen Zeugungsstoffes auf einen weiblichen Fruchtkeim, wodurch in dem letztern eine eigene Lebensthätigkeit erweckt und derselbe zur Ausbildung eines selbstständigen lebenden Organismus befähigt wird. In der ganzen organischen Welt ist mit wenigen Ausnahmen (Knospentheilung bei den niedersten Thierklassen) zur Fortpflanzung der Art die Befruchtung nöthig. Bei der Mehrzahl der Thiere geschieht die Befruchtung der Keime innerhalb des weiblichen Körpers, bei den Fischen aber und mehren Amphibien außerhalb desselben, indem erst der vom weiblichen Thiere abgesetzte Laich befruchtet wird. Zeugungsstoff und Fruchtkeim sind in der Thierwelt fast durchgängig getrennt von einander in unterschiedenen Individuen (Männchen und Weibchen). Nur bei einigen Arten der niedern Thierklassen finden sich dieselben vereinigt in einem Individuum (Hermaphroditen). Diese Hermaphroditen befruchten sich dann entweder jeder selbst, so die Egelschnecken, oder aber sie befruchten sich gegenseitig einander, so Regenwürmer, Gartenschnecken. - Bei den Pflanzen verhält es sich umgekehrt, indem bei weitem die meisten derselben hermaphroditisch sind. - Bei der B. der Thiere gelangt der Zeugungsstoff (der Samen) durch den Fruchthalter und Eileiter zu dem im Eierstock befindlichen Keime, Ei, bei den Pflanzen setzt sich der Zeugungsstoff (Blüthenstaub oder Pollenkörner) auf der Narbe des Pistills ab; der noch feinere Inhalt der Pollenkörner dringt dann zwischen dem Zellgewebe des Griffels hinunter und gelangt so zu den im Fruchtknoten befindlichen Eierchen.


Befruchtung, künstliche, der Blumen. Sie beruht auf der Erfahrung, daß das Uebertragen des Blumenstaubes, welcher in den Staubbeuteln enthalten ist, auf die Narbe des Staubweges in frisch aufgeblühten Blumen die Keimfähigkeit der im Eierstock zur Reise kommenden Samen bewirkt. Diese Uebertragung kann künstlich geschehen mittelst seiner Pinsel, Federmesser u. dergl. m., es nehmen jedoch nur ganz nahe verwandte Gattungen, meist nur die Arten und Spielarten einer und derselben Gattung diese künstliche Befruchtung an; bei solchen aber ist man nicht selten im Stande, mit ihrer Hilfe Samen zu erzielen, welche oft die schönsten Bastarde (Hybride, daher Hybridation) nach Form, Farbe und Geruch liefern. Es gibt ganze Gattungen und sehr viele Arten, welche leicht verbastardiren, z. B. Rhododendron, Azalea, Primula, Passiflora, Mimulus, Dianthus, Cineraria, Petunia, Rosa u. a. m., bei anderen will es nur schwer oder gar nicht gelingen. Wesentlich ist, den richtigen Moment zu treffen und keine anderen Blumen derselben Art als nur die künstlich befruchteten in der Nähe blühen zu lassen. In erster Beziehung muß vor allem verhindert werden. daß die Narbe

Rudolf, 1809 einen jährlichen Gehalt von 4000 Gulden. Frei von Sorgen um eine Existenz zog er sich nun allmälig zurück, nur in seiner Tonwelt lebend, und dieß mehr noch, als ihn ein Gehörleiden befiel, das sich zuletzt bis zu gänzlicher Taubheit steigerte. Aber diese Zeit der Isolirung von der Welt ist auch die Zeit seiner großartigsten und tiefsten Schöpfungen. Er starb den 26. März 1827. B. verließ in seinen Compositionen bald den Weg der Wiener Schule, um ganz aus der Eigenthümlichkeit seines außerordentl. Geistes zu schaffen, und so kamen jene Schätze zu Tag, jene Sonaten, Quartetten, Symphonien und Concerte, die durch hohe Originalität wie durch Großartigkeit, Ernst und Tiefe des Gefühls durch alle Zeiten glänzen werden. Opern schrieb er nur eine, den „Fidelio“, der anfangs wenig Glück machte, später aber um so begeisterter aufgenommen wurde. Gleich ausgezeichnet sind seine Messen, besonders die Missa solemnis in D moll und seine Liedercompositionen, namentlich die unübertreffliche „Adelaide.“


Befana (aus Epiphania), in Florenz und mehreren ital. Städten der hl. Dreikönigstag; auch gräuliche Puppe, welche am Vorabende durch die Straßen getragen wird; das Gespenst, das die unartigen Kinder schreckt, den artigen aber Geschenke bringt (Knecht Ruprecht).


Befestigungskunst, s. Kriegsbaukunst.


Befort, s. Belfort.


Befruchtung nennt man in der Physiologie die Einwirkung eines männlichen Zeugungsstoffes auf einen weiblichen Fruchtkeim, wodurch in dem letztern eine eigene Lebensthätigkeit erweckt und derselbe zur Ausbildung eines selbstständigen lebenden Organismus befähigt wird. In der ganzen organischen Welt ist mit wenigen Ausnahmen (Knospentheilung bei den niedersten Thierklassen) zur Fortpflanzung der Art die Befruchtung nöthig. Bei der Mehrzahl der Thiere geschieht die Befruchtung der Keime innerhalb des weiblichen Körpers, bei den Fischen aber und mehren Amphibien außerhalb desselben, indem erst der vom weiblichen Thiere abgesetzte Laich befruchtet wird. Zeugungsstoff und Fruchtkeim sind in der Thierwelt fast durchgängig getrennt von einander in unterschiedenen Individuen (Männchen und Weibchen). Nur bei einigen Arten der niedern Thierklassen finden sich dieselben vereinigt in einem Individuum (Hermaphroditen). Diese Hermaphroditen befruchten sich dann entweder jeder selbst, so die Egelschnecken, oder aber sie befruchten sich gegenseitig einander, so Regenwürmer, Gartenschnecken. – Bei den Pflanzen verhält es sich umgekehrt, indem bei weitem die meisten derselben hermaphroditisch sind. – Bei der B. der Thiere gelangt der Zeugungsstoff (der Samen) durch den Fruchthalter und Eileiter zu dem im Eierstock befindlichen Keime, Ei, bei den Pflanzen setzt sich der Zeugungsstoff (Blüthenstaub oder Pollenkörner) auf der Narbe des Pistills ab; der noch feinere Inhalt der Pollenkörner dringt dann zwischen dem Zellgewebe des Griffels hinunter und gelangt so zu den im Fruchtknoten befindlichen Eierchen.


Befruchtung, künstliche, der Blumen. Sie beruht auf der Erfahrung, daß das Uebertragen des Blumenstaubes, welcher in den Staubbeuteln enthalten ist, auf die Narbe des Staubweges in frisch aufgeblühten Blumen die Keimfähigkeit der im Eierstock zur Reise kommenden Samen bewirkt. Diese Uebertragung kann künstlich geschehen mittelst seiner Pinsel, Federmesser u. dergl. m., es nehmen jedoch nur ganz nahe verwandte Gattungen, meist nur die Arten und Spielarten einer und derselben Gattung diese künstliche Befruchtung an; bei solchen aber ist man nicht selten im Stande, mit ihrer Hilfe Samen zu erzielen, welche oft die schönsten Bastarde (Hybride, daher Hybridation) nach Form, Farbe und Geruch liefern. Es gibt ganze Gattungen und sehr viele Arten, welche leicht verbastardiren, z. B. Rhododendron, Azalea, Primula, Passiflora, Mimulus, Dianthus, Cineraria, Petunia, Rosa u. a. m., bei anderen will es nur schwer oder gar nicht gelingen. Wesentlich ist, den richtigen Moment zu treffen und keine anderen Blumen derselben Art als nur die künstlich befruchteten in der Nähe blühen zu lassen. In erster Beziehung muß vor allem verhindert werden. daß die Narbe

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[458/0459] Rudolf, 1809 einen jährlichen Gehalt von 4000 Gulden. Frei von Sorgen um eine Existenz zog er sich nun allmälig zurück, nur in seiner Tonwelt lebend, und dieß mehr noch, als ihn ein Gehörleiden befiel, das sich zuletzt bis zu gänzlicher Taubheit steigerte. Aber diese Zeit der Isolirung von der Welt ist auch die Zeit seiner großartigsten und tiefsten Schöpfungen. Er starb den 26. März 1827. B. verließ in seinen Compositionen bald den Weg der Wiener Schule, um ganz aus der Eigenthümlichkeit seines außerordentl. Geistes zu schaffen, und so kamen jene Schätze zu Tag, jene Sonaten, Quartetten, Symphonien und Concerte, die durch hohe Originalität wie durch Großartigkeit, Ernst und Tiefe des Gefühls durch alle Zeiten glänzen werden. Opern schrieb er nur eine, den „Fidelio“, der anfangs wenig Glück machte, später aber um so begeisterter aufgenommen wurde. Gleich ausgezeichnet sind seine Messen, besonders die Missa solemnis in D moll und seine Liedercompositionen, namentlich die unübertreffliche „Adelaide.“ Befana (aus Epiphania), in Florenz und mehreren ital. Städten der hl. Dreikönigstag; auch gräuliche Puppe, welche am Vorabende durch die Straßen getragen wird; das Gespenst, das die unartigen Kinder schreckt, den artigen aber Geschenke bringt (Knecht Ruprecht). Befestigungskunst, s. Kriegsbaukunst. Befort, s. Belfort. Befruchtung nennt man in der Physiologie die Einwirkung eines männlichen Zeugungsstoffes auf einen weiblichen Fruchtkeim, wodurch in dem letztern eine eigene Lebensthätigkeit erweckt und derselbe zur Ausbildung eines selbstständigen lebenden Organismus befähigt wird. In der ganzen organischen Welt ist mit wenigen Ausnahmen (Knospentheilung bei den niedersten Thierklassen) zur Fortpflanzung der Art die Befruchtung nöthig. Bei der Mehrzahl der Thiere geschieht die Befruchtung der Keime innerhalb des weiblichen Körpers, bei den Fischen aber und mehren Amphibien außerhalb desselben, indem erst der vom weiblichen Thiere abgesetzte Laich befruchtet wird. Zeugungsstoff und Fruchtkeim sind in der Thierwelt fast durchgängig getrennt von einander in unterschiedenen Individuen (Männchen und Weibchen). Nur bei einigen Arten der niedern Thierklassen finden sich dieselben vereinigt in einem Individuum (Hermaphroditen). Diese Hermaphroditen befruchten sich dann entweder jeder selbst, so die Egelschnecken, oder aber sie befruchten sich gegenseitig einander, so Regenwürmer, Gartenschnecken. – Bei den Pflanzen verhält es sich umgekehrt, indem bei weitem die meisten derselben hermaphroditisch sind. – Bei der B. der Thiere gelangt der Zeugungsstoff (der Samen) durch den Fruchthalter und Eileiter zu dem im Eierstock befindlichen Keime, Ei, bei den Pflanzen setzt sich der Zeugungsstoff (Blüthenstaub oder Pollenkörner) auf der Narbe des Pistills ab; der noch feinere Inhalt der Pollenkörner dringt dann zwischen dem Zellgewebe des Griffels hinunter und gelangt so zu den im Fruchtknoten befindlichen Eierchen. Befruchtung, künstliche, der Blumen. Sie beruht auf der Erfahrung, daß das Uebertragen des Blumenstaubes, welcher in den Staubbeuteln enthalten ist, auf die Narbe des Staubweges in frisch aufgeblühten Blumen die Keimfähigkeit der im Eierstock zur Reise kommenden Samen bewirkt. Diese Uebertragung kann künstlich geschehen mittelst seiner Pinsel, Federmesser u. dergl. m., es nehmen jedoch nur ganz nahe verwandte Gattungen, meist nur die Arten und Spielarten einer und derselben Gattung diese künstliche Befruchtung an; bei solchen aber ist man nicht selten im Stande, mit ihrer Hilfe Samen zu erzielen, welche oft die schönsten Bastarde (Hybride, daher Hybridation) nach Form, Farbe und Geruch liefern. Es gibt ganze Gattungen und sehr viele Arten, welche leicht verbastardiren, z. B. Rhododendron, Azalea, Primula, Passiflora, Mimulus, Dianthus, Cineraria, Petunia, Rosa u. a. m., bei anderen will es nur schwer oder gar nicht gelingen. Wesentlich ist, den richtigen Moment zu treffen und keine anderen Blumen derselben Art als nur die künstlich befruchteten in der Nähe blühen zu lassen. In erster Beziehung muß vor allem verhindert werden. daß die Narbe

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/459>, abgerufen am 28.09.2024.