Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Bendemann, Eduard, einer der ausgezeichnetsten Maler aus der Düsseldorfer Schule, geb. 1811 zu Berlin, Sohn eines Bankier. Er machte seine Studien hauptsächlich unter Wilh. Schadow. Als Jugendarbeit ist besonders "Booz und Ruth" bekannt, und "die trauernden Juden im Exil" wurden bereits 1832 auf der Ausstellung in Berlin als Meisterwerk gefeiert. Später folgten: "Zwei Mädchen am Brunnen"; "Die Aernte"; "Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem"; "Die Töchter des serbischen Fürsten". Aber auch als Portrait- und Freskomaler ist B. gleich ausgezeichnet. 1838 ward er mit Hübner als Professor der Kunstakademie nach Dresden berufen und mit Ausführung größerer Frescomalereien im königl. Schlosse beauftragt.


Bender, stark befestigte Stadt im russischen Bessarabien, am Dniester, mit 12000 E. und einem auf einer Anhöhe liegenden Castell mit Arsenal und Magazinen. Vorher türk. (von Panin 1770 durch gräßlichen Sturm erobert), kam es 1812 durch den Frieden von Bukarest mit ganz Bessarabien an Rußland. In der Nähe B.s war der mehrjährige Aufenthalt Karls XII. von Schweden, von 1709-12.


Bender, Blasius, geb. 1713 zu Gengenbach in Baden, trat 1733 in kaiserliche Dienste, focht unter 4 Regenten in allen Kriegen des Hauses Oesterreich, stieg von Stufe zu Stufe, wurde 1791 Feldmarschall und st. 1798 als kommandirender General von Böhmen. Er erhielt bei der belg. Revolution von 1798 dem Kaiser Luxemburg und machte das Jahr darauf der Revolution selbst ein Ende; 1794 vertheidigte er Luxemburg gegen die Franzosen 8 Monate lang und nur die schrecklichste Hungersnoth konnte ihn zur Kapitulation zwingen.


Bene, lat., wohl, gut.


Benecke, Georg Friedr., geb. 1762 zu Mönchsrode im Fürstenthum Oettingen, 1814 Prof. der Philosophie zu Göttingen, 1820 Hofrath und später Bibliothekar. Seine Thätigkeit widmete er besonders der mittelhochdeutschen Dichtkunst, wie er auch der erste ist der öffentliche Vorlesungen über altdeutsche Literatur hielt. Er schrieb "Beiträge zur Kenntniß der altdeutschen Sprache und Literatur", 2 Bde. 1810-32 und gab Boners "Edelstein", Gravenbergs "Wigalois", sowie Hartmanns von der Aue "Iwein" heraus.


Benedeien, vom latein. benedicere segnen, lobpreisen.


Benedek, Ludwig von, geb. 1804 zu Oedenburg, Soldat 1822, 1843 Oberstlieutenant, 1846 bei der Unterdrückung des krakauischen Aufstandes thätig, 1847 in Italien; in dem italien. Kriege zeichnete er sich rühmlich aus, erstürmte als Oberst Mortara und entschied dadurch diese Schlacht, ging 1849 als Generalmajor nach Ungarn, wo er die gleiche kriegerische Tüchtigkeit bewies; ist jetzt Chef des Generalquartiermeisterstabs des 2. Armeekorps in Italien, einer von den ausgezeichneten Zöglingen Radetzky's.


Benedicamus Domino (preisen wir den Herrn!) Danksagungsformel, welche statt der Schlußformel ite missa est bei den Messen vorkommt, für welche die blaue Farbe vorgeschrieben ist; ebenso bei Vespern, kleinen Tagszeiten u. s. w.


Benedict, der Heilige, Vater des abendländ. Mönchthums, stammte von einer gräflichen Familie, wurde 480 zu Nursia (Norcia) in Umbrien geboren, studierte in Rom, floh aber in eine Wildniß und unterzog sich jahrelang fast unglaublichen Kasteiungen. Kurze Zeit Abt von Vicovaro, wo ihn die ausschweifenden Mönche vergiften wollten, ging er wieder in die Einöde, errichtete seit 515 mehrere Klöster, erlitt neue Verfolgung und gründete 529 auf der Stelle eines alten Apollotempels das Kloster Monte-Casino, dessen Abt er wurde. Von hier aus verbreitete sich seine tiefdurchdachte Regel nach den Stürmen der Völkerwanderung im ganzen Abendlande, st. 643; seit 653 befinden sich seine Ueberreste im Kloster Fleury (Saint Benoeit sur Loire).


Benedict von Aniane, Gründer und Abt des gleichnamigen gallischen Klosters, wird auch "der zweite B." genannt, weil er durch seine "concordantia regularum" im 9. Jahrh. alle ältern Regeln auf die ursprüngliche des hl. B. zurückzuführen strebte. Von Karl d. Gr. zum Oberhaupte aller Klöster ernannt. wurden


Bendemann, Eduard, einer der ausgezeichnetsten Maler aus der Düsseldorfer Schule, geb. 1811 zu Berlin, Sohn eines Bankier. Er machte seine Studien hauptsächlich unter Wilh. Schadow. Als Jugendarbeit ist besonders „Booz und Ruth“ bekannt, und „die trauernden Juden im Exil“ wurden bereits 1832 auf der Ausstellung in Berlin als Meisterwerk gefeiert. Später folgten: „Zwei Mädchen am Brunnen“; „Die Aernte“; „Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem“; „Die Töchter des serbischen Fürsten“. Aber auch als Portrait- und Freskomaler ist B. gleich ausgezeichnet. 1838 ward er mit Hübner als Professor der Kunstakademie nach Dresden berufen und mit Ausführung größerer Frescomalereien im königl. Schlosse beauftragt.


Bender, stark befestigte Stadt im russischen Bessarabien, am Dniester, mit 12000 E. und einem auf einer Anhöhe liegenden Castell mit Arsenal und Magazinen. Vorher türk. (von Panin 1770 durch gräßlichen Sturm erobert), kam es 1812 durch den Frieden von Bukarest mit ganz Bessarabien an Rußland. In der Nähe B.s war der mehrjährige Aufenthalt Karls XII. von Schweden, von 1709–12.


Bender, Blasius, geb. 1713 zu Gengenbach in Baden, trat 1733 in kaiserliche Dienste, focht unter 4 Regenten in allen Kriegen des Hauses Oesterreich, stieg von Stufe zu Stufe, wurde 1791 Feldmarschall und st. 1798 als kommandirender General von Böhmen. Er erhielt bei der belg. Revolution von 1798 dem Kaiser Luxemburg und machte das Jahr darauf der Revolution selbst ein Ende; 1794 vertheidigte er Luxemburg gegen die Franzosen 8 Monate lang und nur die schrecklichste Hungersnoth konnte ihn zur Kapitulation zwingen.


Bene, lat., wohl, gut.


Benecke, Georg Friedr., geb. 1762 zu Mönchsrode im Fürstenthum Oettingen, 1814 Prof. der Philosophie zu Göttingen, 1820 Hofrath und später Bibliothekar. Seine Thätigkeit widmete er besonders der mittelhochdeutschen Dichtkunst, wie er auch der erste ist der öffentliche Vorlesungen über altdeutsche Literatur hielt. Er schrieb „Beiträge zur Kenntniß der altdeutschen Sprache und Literatur“, 2 Bde. 1810–32 und gab Boners „Edelstein“, Gravenbergs „Wigalois“, sowie Hartmanns von der Aue „Iwein“ heraus.


Benedeien, vom latein. benedicere segnen, lobpreisen.


Benedek, Ludwig von, geb. 1804 zu Oedenburg, Soldat 1822, 1843 Oberstlieutenant, 1846 bei der Unterdrückung des krakauischen Aufstandes thätig, 1847 in Italien; in dem italien. Kriege zeichnete er sich rühmlich aus, erstürmte als Oberst Mortara und entschied dadurch diese Schlacht, ging 1849 als Generalmajor nach Ungarn, wo er die gleiche kriegerische Tüchtigkeit bewies; ist jetzt Chef des Generalquartiermeisterstabs des 2. Armeekorps in Italien, einer von den ausgezeichneten Zöglingen Radetzkyʼs.


Benedicamus Domino (preisen wir den Herrn!) Danksagungsformel, welche statt der Schlußformel ite missa est bei den Messen vorkommt, für welche die blaue Farbe vorgeschrieben ist; ebenso bei Vespern, kleinen Tagszeiten u. s. w.


Benedict, der Heilige, Vater des abendländ. Mönchthums, stammte von einer gräflichen Familie, wurde 480 zu Nursia (Norcia) in Umbrien geboren, studierte in Rom, floh aber in eine Wildniß und unterzog sich jahrelang fast unglaublichen Kasteiungen. Kurze Zeit Abt von Vicovaro, wo ihn die ausschweifenden Mönche vergiften wollten, ging er wieder in die Einöde, errichtete seit 515 mehrere Klöster, erlitt neue Verfolgung und gründete 529 auf der Stelle eines alten Apollotempels das Kloster Monte-Casino, dessen Abt er wurde. Von hier aus verbreitete sich seine tiefdurchdachte Regel nach den Stürmen der Völkerwanderung im ganzen Abendlande, st. 643; seit 653 befinden sich seine Ueberreste im Kloster Fleury (Saint Benoît sur Loire).


Benedict von Aniane, Gründer und Abt des gleichnamigen gallischen Klosters, wird auch „der zweite B.“ genannt, weil er durch seine „concordantia regularum“ im 9. Jahrh. alle ältern Regeln auf die ursprüngliche des hl. B. zurückzuführen strebte. Von Karl d. Gr. zum Oberhaupte aller Klöster ernannt. wurden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0479" n="478"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bendemann</hi>, Eduard, einer der ausgezeichnetsten Maler aus der Düsseldorfer Schule, geb. 1811 zu Berlin, Sohn eines Bankier. Er machte seine Studien hauptsächlich unter Wilh. Schadow. Als Jugendarbeit ist besonders &#x201E;Booz und Ruth&#x201C; bekannt, und &#x201E;die trauernden Juden im Exil&#x201C; wurden bereits 1832 auf der Ausstellung in Berlin als Meisterwerk gefeiert. Später folgten: &#x201E;Zwei Mädchen am Brunnen&#x201C;; &#x201E;Die Aernte&#x201C;; &#x201E;Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem&#x201C;; &#x201E;Die Töchter des serbischen Fürsten&#x201C;. Aber auch als Portrait- und Freskomaler ist B. gleich ausgezeichnet. 1838 ward er mit Hübner als Professor der Kunstakademie nach Dresden berufen und mit Ausführung größerer Frescomalereien im königl. Schlosse beauftragt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bender</hi>, stark befestigte Stadt im russischen Bessarabien, am Dniester, mit 12000 E. und einem auf einer Anhöhe liegenden Castell mit Arsenal und Magazinen. Vorher türk. (von Panin 1770 durch gräßlichen Sturm erobert), kam es 1812 durch den Frieden von Bukarest mit ganz Bessarabien an Rußland. In der Nähe B.s war der mehrjährige Aufenthalt Karls XII. von Schweden, von 1709&#x2013;12.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bender</hi>, Blasius, geb. 1713 zu Gengenbach in Baden, trat 1733 in kaiserliche Dienste, focht unter 4 Regenten in allen Kriegen des Hauses Oesterreich, stieg von Stufe zu Stufe, wurde 1791 Feldmarschall und st. 1798 als kommandirender General von Böhmen. Er erhielt bei der belg. Revolution von 1798 dem Kaiser Luxemburg und machte das Jahr darauf der Revolution selbst ein Ende; 1794 vertheidigte er Luxemburg gegen die Franzosen 8 Monate lang und nur die schrecklichste Hungersnoth konnte ihn zur Kapitulation zwingen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bene</hi>, lat., wohl, gut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benecke</hi>, Georg Friedr., geb. 1762 zu Mönchsrode im Fürstenthum Oettingen, 1814 Prof. der Philosophie zu Göttingen, 1820 Hofrath und später Bibliothekar. Seine Thätigkeit widmete er besonders der mittelhochdeutschen Dichtkunst, wie er auch der erste ist der öffentliche Vorlesungen über altdeutsche Literatur hielt. Er schrieb &#x201E;Beiträge zur Kenntniß der altdeutschen Sprache und Literatur&#x201C;, 2 Bde. 1810&#x2013;32 und gab Boners &#x201E;Edelstein&#x201C;, Gravenbergs &#x201E;Wigalois&#x201C;, sowie Hartmanns von der Aue &#x201E;Iwein&#x201C; heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benedeien</hi>, vom latein. <hi rendition="#i">benedicere</hi> segnen, lobpreisen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benedek</hi>, Ludwig von, geb. 1804 zu Oedenburg, Soldat 1822, 1843 Oberstlieutenant, 1846 bei der Unterdrückung des krakauischen Aufstandes thätig, 1847 in Italien; in dem italien. Kriege zeichnete er sich rühmlich aus, erstürmte als Oberst Mortara und entschied dadurch diese Schlacht, ging 1849 als Generalmajor nach Ungarn, wo er die gleiche kriegerische Tüchtigkeit bewies; ist jetzt Chef des Generalquartiermeisterstabs des 2. Armeekorps in Italien, einer von den ausgezeichneten Zöglingen Radetzky&#x02BC;s.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benedicamus Domino</hi> (preisen wir den Herrn!) Danksagungsformel, welche statt der Schlußformel <hi rendition="#i">ite missa est</hi> bei den Messen vorkommt, für welche die blaue Farbe vorgeschrieben ist; ebenso bei Vespern, kleinen Tagszeiten u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benedict</hi>, der Heilige, Vater des abendländ. Mönchthums, stammte von einer gräflichen Familie, wurde 480 zu Nursia (Norcia) in Umbrien geboren, studierte in Rom, floh aber in eine Wildniß und unterzog sich jahrelang fast unglaublichen Kasteiungen. Kurze Zeit Abt von Vicovaro, wo ihn die ausschweifenden Mönche vergiften wollten, ging er wieder in die Einöde, errichtete seit 515 mehrere Klöster, erlitt neue Verfolgung und gründete 529 auf der Stelle eines alten Apollotempels das Kloster Monte-Casino, dessen Abt er wurde. Von hier aus verbreitete sich seine tiefdurchdachte Regel nach den Stürmen der Völkerwanderung im ganzen Abendlande, st. 643; seit 653 befinden sich seine Ueberreste im Kloster Fleury <hi rendition="#i">(Saint Benoît sur Loire).</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Benedict von Aniane</hi>, Gründer und Abt des gleichnamigen gallischen Klosters, wird auch &#x201E;der zweite B.&#x201C; genannt, weil er durch seine &#x201E;<hi rendition="#i">concordantia regularum</hi>&#x201C; im 9. Jahrh. alle ältern Regeln auf die ursprüngliche des hl. B. zurückzuführen strebte. Von Karl d. Gr. zum Oberhaupte aller Klöster ernannt. wurden
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[478/0479] Bendemann, Eduard, einer der ausgezeichnetsten Maler aus der Düsseldorfer Schule, geb. 1811 zu Berlin, Sohn eines Bankier. Er machte seine Studien hauptsächlich unter Wilh. Schadow. Als Jugendarbeit ist besonders „Booz und Ruth“ bekannt, und „die trauernden Juden im Exil“ wurden bereits 1832 auf der Ausstellung in Berlin als Meisterwerk gefeiert. Später folgten: „Zwei Mädchen am Brunnen“; „Die Aernte“; „Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem“; „Die Töchter des serbischen Fürsten“. Aber auch als Portrait- und Freskomaler ist B. gleich ausgezeichnet. 1838 ward er mit Hübner als Professor der Kunstakademie nach Dresden berufen und mit Ausführung größerer Frescomalereien im königl. Schlosse beauftragt. Bender, stark befestigte Stadt im russischen Bessarabien, am Dniester, mit 12000 E. und einem auf einer Anhöhe liegenden Castell mit Arsenal und Magazinen. Vorher türk. (von Panin 1770 durch gräßlichen Sturm erobert), kam es 1812 durch den Frieden von Bukarest mit ganz Bessarabien an Rußland. In der Nähe B.s war der mehrjährige Aufenthalt Karls XII. von Schweden, von 1709–12. Bender, Blasius, geb. 1713 zu Gengenbach in Baden, trat 1733 in kaiserliche Dienste, focht unter 4 Regenten in allen Kriegen des Hauses Oesterreich, stieg von Stufe zu Stufe, wurde 1791 Feldmarschall und st. 1798 als kommandirender General von Böhmen. Er erhielt bei der belg. Revolution von 1798 dem Kaiser Luxemburg und machte das Jahr darauf der Revolution selbst ein Ende; 1794 vertheidigte er Luxemburg gegen die Franzosen 8 Monate lang und nur die schrecklichste Hungersnoth konnte ihn zur Kapitulation zwingen. Bene, lat., wohl, gut. Benecke, Georg Friedr., geb. 1762 zu Mönchsrode im Fürstenthum Oettingen, 1814 Prof. der Philosophie zu Göttingen, 1820 Hofrath und später Bibliothekar. Seine Thätigkeit widmete er besonders der mittelhochdeutschen Dichtkunst, wie er auch der erste ist der öffentliche Vorlesungen über altdeutsche Literatur hielt. Er schrieb „Beiträge zur Kenntniß der altdeutschen Sprache und Literatur“, 2 Bde. 1810–32 und gab Boners „Edelstein“, Gravenbergs „Wigalois“, sowie Hartmanns von der Aue „Iwein“ heraus. Benedeien, vom latein. benedicere segnen, lobpreisen. Benedek, Ludwig von, geb. 1804 zu Oedenburg, Soldat 1822, 1843 Oberstlieutenant, 1846 bei der Unterdrückung des krakauischen Aufstandes thätig, 1847 in Italien; in dem italien. Kriege zeichnete er sich rühmlich aus, erstürmte als Oberst Mortara und entschied dadurch diese Schlacht, ging 1849 als Generalmajor nach Ungarn, wo er die gleiche kriegerische Tüchtigkeit bewies; ist jetzt Chef des Generalquartiermeisterstabs des 2. Armeekorps in Italien, einer von den ausgezeichneten Zöglingen Radetzkyʼs. Benedicamus Domino (preisen wir den Herrn!) Danksagungsformel, welche statt der Schlußformel ite missa est bei den Messen vorkommt, für welche die blaue Farbe vorgeschrieben ist; ebenso bei Vespern, kleinen Tagszeiten u. s. w. Benedict, der Heilige, Vater des abendländ. Mönchthums, stammte von einer gräflichen Familie, wurde 480 zu Nursia (Norcia) in Umbrien geboren, studierte in Rom, floh aber in eine Wildniß und unterzog sich jahrelang fast unglaublichen Kasteiungen. Kurze Zeit Abt von Vicovaro, wo ihn die ausschweifenden Mönche vergiften wollten, ging er wieder in die Einöde, errichtete seit 515 mehrere Klöster, erlitt neue Verfolgung und gründete 529 auf der Stelle eines alten Apollotempels das Kloster Monte-Casino, dessen Abt er wurde. Von hier aus verbreitete sich seine tiefdurchdachte Regel nach den Stürmen der Völkerwanderung im ganzen Abendlande, st. 643; seit 653 befinden sich seine Ueberreste im Kloster Fleury (Saint Benoît sur Loire). Benedict von Aniane, Gründer und Abt des gleichnamigen gallischen Klosters, wird auch „der zweite B.“ genannt, weil er durch seine „concordantia regularum“ im 9. Jahrh. alle ältern Regeln auf die ursprüngliche des hl. B. zurückzuführen strebte. Von Karl d. Gr. zum Oberhaupte aller Klöster ernannt. wurden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/479
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/479>, abgerufen am 29.06.2024.