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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und gegenwärtig dauert derselbe noch fort.


Bern, Hauptst. des Kantons, 1856' über dem Meere, auf einer Anhöhe, welche die Aare bis auf einen schmalen Hals umfließt, 28000 E., seit 1847 Sitz der eidgenöss. Regierung. B. ist eine schöne Stadt mit breiten, wohlgepflasterten Straßen (an der Hauptstraße sind Arkaden), schönen Thoren und Brunnen. Unter den öffentlichen Gebäuden sind die merkwürdigsten: das goth. Münster (innen durch eine Quermauer verunstaltet), das letzte große Bauwerk in diesem Styl; die Heiliggeistkirche, das Bürgerspital, das Krankenhaus, die Insel, das alte Rathhaus, das Gemeinderathhaus, die Stadtbibliothek, das Zeughaus, die neue steinerne Aarbrücke; die 1834 gestiftete Universität gedeiht nicht; Bank seit 1846. B. hat ein großes Gemeindevermögen und die Bürgerschaft gehört noch immer zu den wohlhabendsten und behaglichst lebenden auf dem Continent.


Bernadotte, s. Karl Johann IV.


Bernard, geb. 1779 in der Franche Comte, Bauernsohn, trat 1791 als Freiwilliger in die franz. Armee, wurde 1796 Genieoffizier; 1809 schlug er die Donaubrücken bei der Lobau, erregte Napoleons Aufmerksamkeit, wurde Oberst, 1813 kaiserl. Adjutant, bald darauf General und Baron. Er focht bei Waterloo, wanderte dann nach Nordamerika aus und wurde als Chef des Geniewesens verwendet. 1830 nach Frankreich zurückgekehrt wurde er Generallieutenant, 1836 Kriegsminister, st. 1839.


Bernardin de St. Pierre, s. St. Pierre.


Bernardon, komische Figur auf den Wiener Volkstheatern, von dem Schauspieler B. im Anfang des vorigen Jahrhunderts (eigentl. Kurz) so genannt.


Bernau, preuß. Stadt in Brandenburg, 4400 E., Fabriken in Wolle, Baumwolle und Seide.


Bernauer, Agnes, die schöne und tugendhafte Tochter des armen Baders Kaspar B. in Augsburg, mit Herzog Albrecht von Bayern, Herzog Ernsts Sohn und Nachfolger, heimlich vermählt. Als der Vater dies erfuhr u. Albrecht zu keiner andern Heirath vermögen konnte, faßte er heftigen Groll gegen die niedriggeborne Schwiegertochter und 1435 bemächtigte er sich derselben in Albrechts Abwesenheit. Sie wurde als Zauberin angeklagt und den 12. Okt. 1435 von der Donaubrücke zu Straubing in den Fluß gestürzt; die Wellen trugen sie an das Ufer, aber einer der Henker faßte mit der Stange ihre langen Haare und hielt sie so lange unter das Wasser, bis sie todt war. Albrecht befehdete nun seinen Vater, versöhnte sich jedoch bald mit ihm, stiftete für die Gemordete eine ewige Messe, setzte ihr ein Denkmal und ließ sie an hl. Stätte begraben. Agnes B. hat Stoff zu Volksliedern, Dramen und Novellen gegeben, die zum Theil sehr schwächlicher Natur sind.


Bernay, franz. Stadt im Departem. der Eure, 7400 E., Tuch-, Band-, Papierfabriken, Pferdehandel.


Bernburg, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt B., an der Saale, fürstl. Residenzschloß mit schönem Garten, Gymnasium; nicht unwichtige Industrie und Handelsthätigkeit; 7100 E.


Berncastel, preuß. Kreisstadt an der Mosel, im Reg.-Bez. Trier, 2400 E., Handel mit Wein und Schiefersteinen.


Bernd, Christian, geb. 1775, seit 1822 Prof. der Diplomatik, Sphragistik und Heraldik in Bonn. Schrieb außer einigen auf die deutsche Sprache bezügl. Werken: "Allgemeine Schriftenkunde der gesammten Wappenwissenschaft", 1830-41; "Wappenbuch der preuß. Rheinprovinz" 1835; "die Hauptstücke der Wappenwissenschaft", 1841-49; 1848 "die deutschen Farben und ein deutsches Wappen".


Berneck, Stadt im bayer. Oberfranken, am Einfluß der Oelsnitz in den Main, 1300 E., Perlenfischerei in der Oelsnitz, Drathzüge, Alaun- u. Vitriolhütten.


Berneck, Karl Gustav von, Lehrer der Taktik am Cadettenhause, der Geschichte der Kriegskunst an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin, belletrist. Schriftsteller unter dem Namen Bernd von Guseck. "Novellen und Erzählungen", 1837; "Vom Borne der Zeiten", 1844; "Wildfeuer", 1845 u. a.

und gegenwärtig dauert derselbe noch fort.


Bern, Hauptst. des Kantons, 1856' über dem Meere, auf einer Anhöhe, welche die Aare bis auf einen schmalen Hals umfließt, 28000 E., seit 1847 Sitz der eidgenöss. Regierung. B. ist eine schöne Stadt mit breiten, wohlgepflasterten Straßen (an der Hauptstraße sind Arkaden), schönen Thoren und Brunnen. Unter den öffentlichen Gebäuden sind die merkwürdigsten: das goth. Münster (innen durch eine Quermauer verunstaltet), das letzte große Bauwerk in diesem Styl; die Heiliggeistkirche, das Bürgerspital, das Krankenhaus, die Insel, das alte Rathhaus, das Gemeinderathhaus, die Stadtbibliothek, das Zeughaus, die neue steinerne Aarbrücke; die 1834 gestiftete Universität gedeiht nicht; Bank seit 1846. B. hat ein großes Gemeindevermögen und die Bürgerschaft gehört noch immer zu den wohlhabendsten und behaglichst lebenden auf dem Continent.


Bernadotte, s. Karl Johann IV.


Bernard, geb. 1779 in der Franche Comté, Bauernsohn, trat 1791 als Freiwilliger in die franz. Armee, wurde 1796 Genieoffizier; 1809 schlug er die Donaubrücken bei der Lobau, erregte Napoleons Aufmerksamkeit, wurde Oberst, 1813 kaiserl. Adjutant, bald darauf General und Baron. Er focht bei Waterloo, wanderte dann nach Nordamerika aus und wurde als Chef des Geniewesens verwendet. 1830 nach Frankreich zurückgekehrt wurde er Generallieutenant, 1836 Kriegsminister, st. 1839.


Bernardin de St. Pierre, s. St. Pierre.


Bernardon, komische Figur auf den Wiener Volkstheatern, von dem Schauspieler B. im Anfang des vorigen Jahrhunderts (eigentl. Kurz) so genannt.


Bernau, preuß. Stadt in Brandenburg, 4400 E., Fabriken in Wolle, Baumwolle und Seide.


Bernauer, Agnes, die schöne und tugendhafte Tochter des armen Baders Kaspar B. in Augsburg, mit Herzog Albrecht von Bayern, Herzog Ernsts Sohn und Nachfolger, heimlich vermählt. Als der Vater dies erfuhr u. Albrecht zu keiner andern Heirath vermögen konnte, faßte er heftigen Groll gegen die niedriggeborne Schwiegertochter und 1435 bemächtigte er sich derselben in Albrechts Abwesenheit. Sie wurde als Zauberin angeklagt und den 12. Okt. 1435 von der Donaubrücke zu Straubing in den Fluß gestürzt; die Wellen trugen sie an das Ufer, aber einer der Henker faßte mit der Stange ihre langen Haare und hielt sie so lange unter das Wasser, bis sie todt war. Albrecht befehdete nun seinen Vater, versöhnte sich jedoch bald mit ihm, stiftete für die Gemordete eine ewige Messe, setzte ihr ein Denkmal und ließ sie an hl. Stätte begraben. Agnes B. hat Stoff zu Volksliedern, Dramen und Novellen gegeben, die zum Theil sehr schwächlicher Natur sind.


Bernay, franz. Stadt im Departem. der Eure, 7400 E., Tuch-, Band-, Papierfabriken, Pferdehandel.


Bernburg, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt B., an der Saale, fürstl. Residenzschloß mit schönem Garten, Gymnasium; nicht unwichtige Industrie und Handelsthätigkeit; 7100 E.


Berncastel, preuß. Kreisstadt an der Mosel, im Reg.-Bez. Trier, 2400 E., Handel mit Wein und Schiefersteinen.


Bernd, Christian, geb. 1775, seit 1822 Prof. der Diplomatik, Sphragistik und Heraldik in Bonn. Schrieb außer einigen auf die deutsche Sprache bezügl. Werken: „Allgemeine Schriftenkunde der gesammten Wappenwissenschaft“, 1830–41; „Wappenbuch der preuß. Rheinprovinz“ 1835; „die Hauptstücke der Wappenwissenschaft“, 1841–49; 1848 „die deutschen Farben und ein deutsches Wappen“.


Berneck, Stadt im bayer. Oberfranken, am Einfluß der Oelsnitz in den Main, 1300 E., Perlenfischerei in der Oelsnitz, Drathzüge, Alaun- u. Vitriolhütten.


Berneck, Karl Gustav von, Lehrer der Taktik am Cadettenhause, der Geschichte der Kriegskunst an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin, belletrist. Schriftsteller unter dem Namen Bernd von Guseck. „Novellen und Erzählungen“, 1837; „Vom Borne der Zeiten“, 1844; „Wildfeuer“, 1845 u. a.

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[499/0500] und gegenwärtig dauert derselbe noch fort. Bern, Hauptst. des Kantons, 1856' über dem Meere, auf einer Anhöhe, welche die Aare bis auf einen schmalen Hals umfließt, 28000 E., seit 1847 Sitz der eidgenöss. Regierung. B. ist eine schöne Stadt mit breiten, wohlgepflasterten Straßen (an der Hauptstraße sind Arkaden), schönen Thoren und Brunnen. Unter den öffentlichen Gebäuden sind die merkwürdigsten: das goth. Münster (innen durch eine Quermauer verunstaltet), das letzte große Bauwerk in diesem Styl; die Heiliggeistkirche, das Bürgerspital, das Krankenhaus, die Insel, das alte Rathhaus, das Gemeinderathhaus, die Stadtbibliothek, das Zeughaus, die neue steinerne Aarbrücke; die 1834 gestiftete Universität gedeiht nicht; Bank seit 1846. B. hat ein großes Gemeindevermögen und die Bürgerschaft gehört noch immer zu den wohlhabendsten und behaglichst lebenden auf dem Continent. Bernadotte, s. Karl Johann IV. Bernard, geb. 1779 in der Franche Comté, Bauernsohn, trat 1791 als Freiwilliger in die franz. Armee, wurde 1796 Genieoffizier; 1809 schlug er die Donaubrücken bei der Lobau, erregte Napoleons Aufmerksamkeit, wurde Oberst, 1813 kaiserl. Adjutant, bald darauf General und Baron. Er focht bei Waterloo, wanderte dann nach Nordamerika aus und wurde als Chef des Geniewesens verwendet. 1830 nach Frankreich zurückgekehrt wurde er Generallieutenant, 1836 Kriegsminister, st. 1839. Bernardin de St. Pierre, s. St. Pierre. Bernardon, komische Figur auf den Wiener Volkstheatern, von dem Schauspieler B. im Anfang des vorigen Jahrhunderts (eigentl. Kurz) so genannt. Bernau, preuß. Stadt in Brandenburg, 4400 E., Fabriken in Wolle, Baumwolle und Seide. Bernauer, Agnes, die schöne und tugendhafte Tochter des armen Baders Kaspar B. in Augsburg, mit Herzog Albrecht von Bayern, Herzog Ernsts Sohn und Nachfolger, heimlich vermählt. Als der Vater dies erfuhr u. Albrecht zu keiner andern Heirath vermögen konnte, faßte er heftigen Groll gegen die niedriggeborne Schwiegertochter und 1435 bemächtigte er sich derselben in Albrechts Abwesenheit. Sie wurde als Zauberin angeklagt und den 12. Okt. 1435 von der Donaubrücke zu Straubing in den Fluß gestürzt; die Wellen trugen sie an das Ufer, aber einer der Henker faßte mit der Stange ihre langen Haare und hielt sie so lange unter das Wasser, bis sie todt war. Albrecht befehdete nun seinen Vater, versöhnte sich jedoch bald mit ihm, stiftete für die Gemordete eine ewige Messe, setzte ihr ein Denkmal und ließ sie an hl. Stätte begraben. Agnes B. hat Stoff zu Volksliedern, Dramen und Novellen gegeben, die zum Theil sehr schwächlicher Natur sind. Bernay, franz. Stadt im Departem. der Eure, 7400 E., Tuch-, Band-, Papierfabriken, Pferdehandel. Bernburg, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt B., an der Saale, fürstl. Residenzschloß mit schönem Garten, Gymnasium; nicht unwichtige Industrie und Handelsthätigkeit; 7100 E. Berncastel, preuß. Kreisstadt an der Mosel, im Reg.-Bez. Trier, 2400 E., Handel mit Wein und Schiefersteinen. Bernd, Christian, geb. 1775, seit 1822 Prof. der Diplomatik, Sphragistik und Heraldik in Bonn. Schrieb außer einigen auf die deutsche Sprache bezügl. Werken: „Allgemeine Schriftenkunde der gesammten Wappenwissenschaft“, 1830–41; „Wappenbuch der preuß. Rheinprovinz“ 1835; „die Hauptstücke der Wappenwissenschaft“, 1841–49; 1848 „die deutschen Farben und ein deutsches Wappen“. Berneck, Stadt im bayer. Oberfranken, am Einfluß der Oelsnitz in den Main, 1300 E., Perlenfischerei in der Oelsnitz, Drathzüge, Alaun- u. Vitriolhütten. Berneck, Karl Gustav von, Lehrer der Taktik am Cadettenhause, der Geschichte der Kriegskunst an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin, belletrist. Schriftsteller unter dem Namen Bernd von Guseck. „Novellen und Erzählungen“, 1837; „Vom Borne der Zeiten“, 1844; „Wildfeuer“, 1845 u. a.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/500>, abgerufen am 29.06.2024.