Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Schriften von Weiße u. a. den meisten Stoff lieferten. den er eigenthümlich verarbeitete; st. 21. Dec. 1791.


Berruyer, Joseph Isaak, geb. 1681 zu Rouen. franz. Jesuit, hatte den Einfall, aus der Bibel einen Roman in dem Geschmacke seiner Zeitgenossen zu formen. dem es an abgeschmackter Sentimentalität, an Koketterie und schlüpfrigen Scenen nicht fehlen durfte; Titel: Histoire du peuple de Dieu depuis son origine jusqu'a la naissance du Messie, tiree des seuls livres saints; ou le texte sacre des livres de l'ancien testament reduit en un corps d'histoire, Paris 1728, und 1753 als Fortsetzung: Histoire du peuple de Dieu depuis la naissance du Messie jusqu'a la fin de la synagogue, in demselben Geiste, nur weniger anstößig, wie er auch auf Befehl des Ordensgenerals den 1. Thl. umgearbeitet hatte. Benedict XIV. verdammte 1758 das Buch, einzelne Bischöfe hatten es schon vorher gethan, aber das Aergerniß war nicht mehr ungeschehen zu machen.


Berry oder Berri, ehemalige Prov. Frankreichs, bildet jetzt die Departemente des Cher und Indre, fruchtbar an Getreide, berühmt durch Schafzucht, mit Bergbau auf Eisen. Der Name soll von den gallischen Bituriges herkommen; zuerst Grafschaft, dann 1360 Herzogthum, war B. oft Appanage nachgeborner Prinzen. Der Kanal du Duc de Berry oder du Cher beginnt bei Commentry, theilt sich in 2 Arme, von denen der eine mit dem Aubois verbunden ist. der andere geht dem Auron entlang bis Bourges, dann dem Evre entlang bis an den Cher und dann diesem entlang bis St. Aignan (21 Meilen), wo der Cher schiffbar wird.


Berry, Charles Ferdinand, Herzog von, geb. den 24. Jan. 1778, zweiter Sohn des Grafen von Artois (König Karl X.), ging mit den Seinigen bei dem Ausbruch der franz. Revolution in die Verbannung, heirathete in Schottland morganatisch (von seinen 2 Töchtern wurde die eine an den Marquis von Charette, die andere an den Prinzen von Faucigny vermählt), 1816 nach der Restauration die neapolitan. Prinzessin Karoline Ferdinande Louise; auf ihm beruhte die Hoffnung der Fortdauer der älteren Linie der Bourbonen, deßwegen ermordete ihn den 13. Febr. 1820 ein fanatischer Sattler, Louvel, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen, denn die Herzogin gebar den 29. Dec. 1820 einen Erben, Heinrich, Herzog von Bordeaux (Graf Chambord, Heinrich V.). Nach der Juliusrevolution ging die Herzogin mit Karl X. nach Schottland, 1831 nach Italien und erschien 1832 in der Vendee und proclamirte Heinrich V. Sie bestand viele Gefahren mit Muth und Entschlossenheit, der Aufstand der Vendeer wurde aber leicht unterdrückt, sie selbst in Nantes durch den Verrath des getauften Juden Deutz aus Köln den 27. Nov. 1832 gefangen und auf die Citadelle Blaye unter General Bugeauds Obhut gebracht. Hier erklärte sie sich nach einiger Zeit mit dem Grafen Luchesi Palli vermählt und schwanger und wurde von Louis Philipp, nachdem sie ein Töchterlein geboren hatte, im Juni 1833 entlassen, weil sie ihre Bedeutung als Mutter Heinrichs V. vollständig eingebüßt hatte.


Berry, türk. Meile, ungefähr 1/5 der geographischen Meile.


Berryer (Berrijeh). Pierre Antoine, geb. 1792 zu Paris, einer der beredtesten Advocaten, seit 1829 Deputirter, war er nach der Juliusrevolution der Hauptsprecher der Legitimisten, aber ohne tiefer greifende Wirkung, da man wohl sein Talent, nicht aber seinen polit. Charakter achtete. Er vertheidigte vor den Schranken der Gerichte die angeklagten legitimist. und republikan. Journalisten, 1840 auch Louis Napoleon wegen des Attentats von Boulogne, griff in der Kammer jeden polit. Akt der Regierung Louis Philipps an und machte die legitimist. Pilgerfahrt 1843 zu dem Grafen Chambord nach London mit, blieb aber trotz allem beeidigtes Mitglied der Deputirtenkammer. Die Februarrevolution überrumpelte ihn wie alle liberalen und legitimist. Oppositionsmänner, als jedoch Cavaignac die Junischlacht gegen die socialist. Republikaner gewonnen und das Volk durch die Wahl Louis Napoleons zum Präsidenten seinen Protest gegen die Republik abgegeben hatte,

Schriften von Weiße u. a. den meisten Stoff lieferten. den er eigenthümlich verarbeitete; st. 21. Dec. 1791.


Berruyer, Joseph Isaak, geb. 1681 zu Rouen. franz. Jesuit, hatte den Einfall, aus der Bibel einen Roman in dem Geschmacke seiner Zeitgenossen zu formen. dem es an abgeschmackter Sentimentalität, an Koketterie und schlüpfrigen Scenen nicht fehlen durfte; Titel: Histoire du peuple de Dieu depuis son origine jusquʼà la naissance du Messie, tirée des seuls livres saints; ou le texte sacré des livres de lʼancien testament reduit en un corps dʼhistoire, Paris 1728, und 1753 als Fortsetzung: Histoire du peuple de Dieu depuis la naissance du Messie jusquʼà la fin de la synagogue, in demselben Geiste, nur weniger anstößig, wie er auch auf Befehl des Ordensgenerals den 1. Thl. umgearbeitet hatte. Benedict XIV. verdammte 1758 das Buch, einzelne Bischöfe hatten es schon vorher gethan, aber das Aergerniß war nicht mehr ungeschehen zu machen.


Berry oder Berri, ehemalige Prov. Frankreichs, bildet jetzt die Departemente des Cher und Indre, fruchtbar an Getreide, berühmt durch Schafzucht, mit Bergbau auf Eisen. Der Name soll von den gallischen Bituriges herkommen; zuerst Grafschaft, dann 1360 Herzogthum, war B. oft Appanage nachgeborner Prinzen. Der Kanal du Duc de Berry oder du Cher beginnt bei Commentry, theilt sich in 2 Arme, von denen der eine mit dem Aubois verbunden ist. der andere geht dem Auron entlang bis Bourges, dann dem Evre entlang bis an den Cher und dann diesem entlang bis St. Aignan (21 Meilen), wo der Cher schiffbar wird.


Berry, Charles Ferdinand, Herzog von, geb. den 24. Jan. 1778, zweiter Sohn des Grafen von Artois (König Karl X.), ging mit den Seinigen bei dem Ausbruch der franz. Revolution in die Verbannung, heirathete in Schottland morganatisch (von seinen 2 Töchtern wurde die eine an den Marquis von Charette, die andere an den Prinzen von Faucigny vermählt), 1816 nach der Restauration die neapolitan. Prinzessin Karoline Ferdinande Louise; auf ihm beruhte die Hoffnung der Fortdauer der älteren Linie der Bourbonen, deßwegen ermordete ihn den 13. Febr. 1820 ein fanatischer Sattler, Louvel, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen, denn die Herzogin gebar den 29. Dec. 1820 einen Erben, Heinrich, Herzog von Bordeaux (Graf Chambord, Heinrich V.). Nach der Juliusrevolution ging die Herzogin mit Karl X. nach Schottland, 1831 nach Italien und erschien 1832 in der Vendée und proclamirte Heinrich V. Sie bestand viele Gefahren mit Muth und Entschlossenheit, der Aufstand der Vendéer wurde aber leicht unterdrückt, sie selbst in Nantes durch den Verrath des getauften Juden Deutz aus Köln den 27. Nov. 1832 gefangen und auf die Citadelle Blaye unter General Bugeauds Obhut gebracht. Hier erklärte sie sich nach einiger Zeit mit dem Grafen Luchesi Palli vermählt und schwanger und wurde von Louis Philipp, nachdem sie ein Töchterlein geboren hatte, im Juni 1833 entlassen, weil sie ihre Bedeutung als Mutter Heinrichs V. vollständig eingebüßt hatte.


Berry, türk. Meile, ungefähr 1/5 der geographischen Meile.


Berryer (Berrijeh). Pierre Antoine, geb. 1792 zu Paris, einer der beredtesten Advocaten, seit 1829 Deputirter, war er nach der Juliusrevolution der Hauptsprecher der Legitimisten, aber ohne tiefer greifende Wirkung, da man wohl sein Talent, nicht aber seinen polit. Charakter achtete. Er vertheidigte vor den Schranken der Gerichte die angeklagten legitimist. und republikan. Journalisten, 1840 auch Louis Napoleon wegen des Attentats von Boulogne, griff in der Kammer jeden polit. Akt der Regierung Louis Philipps an und machte die legitimist. Pilgerfahrt 1843 zu dem Grafen Chambord nach London mit, blieb aber trotz allem beeidigtes Mitglied der Deputirtenkammer. Die Februarrevolution überrumpelte ihn wie alle liberalen und legitimist. Oppositionsmänner, als jedoch Cavaignac die Junischlacht gegen die socialist. Republikaner gewonnen und das Volk durch die Wahl Louis Napoleons zum Präsidenten seinen Protest gegen die Republik abgegeben hatte,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0507" n="506"/>
Schriften von Weiße u. a. den meisten Stoff lieferten. den er eigenthümlich verarbeitete; st. 21. Dec. 1791.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berruyer</hi>, Joseph Isaak, geb. 1681 zu Rouen. franz. Jesuit, hatte den Einfall, aus der Bibel einen Roman in dem Geschmacke seiner Zeitgenossen zu formen. dem es an abgeschmackter Sentimentalität, an Koketterie und schlüpfrigen Scenen nicht fehlen durfte; Titel: <hi rendition="#i">Histoire du peuple de Dieu depuis son origine jusqu&#x02BC;à la naissance du Messie, tirée des seuls livres saints; ou le texte sacré des livres de l&#x02BC;ancien testament reduit en un corps d&#x02BC;histoire</hi>, Paris 1728, und 1753 als Fortsetzung: <hi rendition="#i">Histoire du peuple de Dieu depuis la naissance du Messie jusqu&#x02BC;à la fin de la synagogue</hi>, in demselben Geiste, nur weniger anstößig, wie er auch auf Befehl des Ordensgenerals den 1. Thl. umgearbeitet hatte. Benedict XIV. verdammte 1758 das Buch, einzelne Bischöfe hatten es schon vorher gethan, aber das Aergerniß war nicht mehr ungeschehen zu machen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berry</hi> oder Berri, ehemalige Prov. Frankreichs, bildet jetzt die Departemente des Cher und Indre, fruchtbar an Getreide, berühmt durch Schafzucht, mit Bergbau auf Eisen. Der Name soll von den gallischen <hi rendition="#i">Bituriges</hi> herkommen; zuerst Grafschaft, dann 1360 Herzogthum, war B. oft Appanage nachgeborner Prinzen. Der Kanal <hi rendition="#i">du Duc de Berry</hi> oder <hi rendition="#i">du Cher</hi> beginnt bei Commentry, theilt sich in 2 Arme, von denen der eine mit dem Aubois verbunden ist. der andere geht dem Auron entlang bis Bourges, dann dem Evre entlang bis an den Cher und dann diesem entlang bis St. Aignan (21 Meilen), wo der Cher schiffbar wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berry</hi>, Charles Ferdinand, Herzog von, geb. den 24. Jan. 1778, zweiter Sohn des Grafen von Artois (König Karl X.), ging mit den Seinigen bei dem Ausbruch der franz. Revolution in die Verbannung, heirathete in Schottland morganatisch (von seinen 2 Töchtern wurde die eine an den Marquis von Charette, die andere an den Prinzen von Faucigny vermählt), 1816 nach der Restauration die neapolitan. Prinzessin Karoline Ferdinande Louise; auf ihm beruhte die Hoffnung der Fortdauer der älteren Linie der Bourbonen, deßwegen ermordete ihn den 13. Febr. 1820 ein fanatischer Sattler, Louvel, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen, denn die Herzogin gebar den 29. Dec. 1820 einen Erben, Heinrich, Herzog von Bordeaux (Graf Chambord, Heinrich V.). Nach der Juliusrevolution ging die Herzogin mit Karl X. nach Schottland, 1831 nach Italien und erschien 1832 in der Vendée und proclamirte Heinrich V. Sie bestand viele Gefahren mit Muth und Entschlossenheit, der Aufstand der Vendéer wurde aber leicht unterdrückt, sie selbst in Nantes durch den Verrath des getauften Juden Deutz aus Köln den 27. Nov. 1832 gefangen und auf die Citadelle Blaye unter General Bugeauds Obhut gebracht. Hier erklärte sie sich nach einiger Zeit mit dem Grafen Luchesi Palli vermählt und schwanger und wurde von Louis Philipp, nachdem sie ein Töchterlein geboren hatte, im Juni 1833 entlassen, weil sie ihre Bedeutung als Mutter Heinrichs V. vollständig eingebüßt hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berry</hi>, türk. Meile, ungefähr <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> der geographischen Meile.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berryer</hi> (Berrijeh). Pierre Antoine, geb. 1792 zu Paris, einer der beredtesten Advocaten, seit 1829 Deputirter, war er nach der Juliusrevolution der Hauptsprecher der Legitimisten, aber ohne tiefer greifende Wirkung, da man wohl sein Talent, nicht aber seinen polit. Charakter achtete. Er vertheidigte vor den Schranken der Gerichte die angeklagten legitimist. und republikan. Journalisten, 1840 auch Louis Napoleon wegen des Attentats von Boulogne, griff in der Kammer jeden polit. Akt der Regierung Louis Philipps an und machte die legitimist. Pilgerfahrt 1843 zu dem Grafen Chambord nach London mit, blieb aber trotz allem beeidigtes Mitglied der Deputirtenkammer. Die Februarrevolution überrumpelte ihn wie alle liberalen und legitimist. Oppositionsmänner, als jedoch Cavaignac die Junischlacht gegen die socialist. Republikaner gewonnen und das Volk durch die Wahl Louis Napoleons zum Präsidenten seinen Protest gegen die Republik abgegeben hatte,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[506/0507] Schriften von Weiße u. a. den meisten Stoff lieferten. den er eigenthümlich verarbeitete; st. 21. Dec. 1791. Berruyer, Joseph Isaak, geb. 1681 zu Rouen. franz. Jesuit, hatte den Einfall, aus der Bibel einen Roman in dem Geschmacke seiner Zeitgenossen zu formen. dem es an abgeschmackter Sentimentalität, an Koketterie und schlüpfrigen Scenen nicht fehlen durfte; Titel: Histoire du peuple de Dieu depuis son origine jusquʼà la naissance du Messie, tirée des seuls livres saints; ou le texte sacré des livres de lʼancien testament reduit en un corps dʼhistoire, Paris 1728, und 1753 als Fortsetzung: Histoire du peuple de Dieu depuis la naissance du Messie jusquʼà la fin de la synagogue, in demselben Geiste, nur weniger anstößig, wie er auch auf Befehl des Ordensgenerals den 1. Thl. umgearbeitet hatte. Benedict XIV. verdammte 1758 das Buch, einzelne Bischöfe hatten es schon vorher gethan, aber das Aergerniß war nicht mehr ungeschehen zu machen. Berry oder Berri, ehemalige Prov. Frankreichs, bildet jetzt die Departemente des Cher und Indre, fruchtbar an Getreide, berühmt durch Schafzucht, mit Bergbau auf Eisen. Der Name soll von den gallischen Bituriges herkommen; zuerst Grafschaft, dann 1360 Herzogthum, war B. oft Appanage nachgeborner Prinzen. Der Kanal du Duc de Berry oder du Cher beginnt bei Commentry, theilt sich in 2 Arme, von denen der eine mit dem Aubois verbunden ist. der andere geht dem Auron entlang bis Bourges, dann dem Evre entlang bis an den Cher und dann diesem entlang bis St. Aignan (21 Meilen), wo der Cher schiffbar wird. Berry, Charles Ferdinand, Herzog von, geb. den 24. Jan. 1778, zweiter Sohn des Grafen von Artois (König Karl X.), ging mit den Seinigen bei dem Ausbruch der franz. Revolution in die Verbannung, heirathete in Schottland morganatisch (von seinen 2 Töchtern wurde die eine an den Marquis von Charette, die andere an den Prinzen von Faucigny vermählt), 1816 nach der Restauration die neapolitan. Prinzessin Karoline Ferdinande Louise; auf ihm beruhte die Hoffnung der Fortdauer der älteren Linie der Bourbonen, deßwegen ermordete ihn den 13. Febr. 1820 ein fanatischer Sattler, Louvel, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen, denn die Herzogin gebar den 29. Dec. 1820 einen Erben, Heinrich, Herzog von Bordeaux (Graf Chambord, Heinrich V.). Nach der Juliusrevolution ging die Herzogin mit Karl X. nach Schottland, 1831 nach Italien und erschien 1832 in der Vendée und proclamirte Heinrich V. Sie bestand viele Gefahren mit Muth und Entschlossenheit, der Aufstand der Vendéer wurde aber leicht unterdrückt, sie selbst in Nantes durch den Verrath des getauften Juden Deutz aus Köln den 27. Nov. 1832 gefangen und auf die Citadelle Blaye unter General Bugeauds Obhut gebracht. Hier erklärte sie sich nach einiger Zeit mit dem Grafen Luchesi Palli vermählt und schwanger und wurde von Louis Philipp, nachdem sie ein Töchterlein geboren hatte, im Juni 1833 entlassen, weil sie ihre Bedeutung als Mutter Heinrichs V. vollständig eingebüßt hatte. Berry, türk. Meile, ungefähr 1/5 der geographischen Meile. Berryer (Berrijeh). Pierre Antoine, geb. 1792 zu Paris, einer der beredtesten Advocaten, seit 1829 Deputirter, war er nach der Juliusrevolution der Hauptsprecher der Legitimisten, aber ohne tiefer greifende Wirkung, da man wohl sein Talent, nicht aber seinen polit. Charakter achtete. Er vertheidigte vor den Schranken der Gerichte die angeklagten legitimist. und republikan. Journalisten, 1840 auch Louis Napoleon wegen des Attentats von Boulogne, griff in der Kammer jeden polit. Akt der Regierung Louis Philipps an und machte die legitimist. Pilgerfahrt 1843 zu dem Grafen Chambord nach London mit, blieb aber trotz allem beeidigtes Mitglied der Deputirtenkammer. Die Februarrevolution überrumpelte ihn wie alle liberalen und legitimist. Oppositionsmänner, als jedoch Cavaignac die Junischlacht gegen die socialist. Republikaner gewonnen und das Volk durch die Wahl Louis Napoleons zum Präsidenten seinen Protest gegen die Republik abgegeben hatte,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/507
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/507>, abgerufen am 26.06.2024.