Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

1830 Mitglied der ungar. Akademie, st. 1836. Gesammtausgabe seiner Werke Pesth 1824.


Besancon (Besangsong) sonst deutsch Bisanz, das gall.-röm. Vesontio, am Doubs, Hauptort des Departements des Doubs, ehemals der Freigrafschaft Hochburgund, mit 42000 E., Festung, Sitz der Departementalbehörden, eines Erzbischofs, hat eine Akademie für Mathematik und schöne Wissenschaften, öffentl. Bibliothek, botanischen Garten, mehrere Unterrichtsanstalten, 8 Hospitäler etc. Schöne goth. Kathedrale, St. Johannis- und Magdalenenkirche, röm. Alterthümer. B. hat sehr bedeutende Fabrikation von Metallwaaren, Waffen, Uhren, Hüten, von Wollen-, Baumwollen- und Seidenzeugen. B. ist Geburtsort des Cardinals Granvella. Suard, Mairet, Boissard, Acton, Abel Remusat, Victor Hugo, Pajol, Nodier, Millot etc. - B. erscheint nach der Völkerwanderung wieder als bedeutende Stadt, kam unter Heinrich I. an das deutsche Reich, durch den westfäl. Frieden 1648 an Spanien, 1679 an Frankreich.


Besanmast, der hintere Mast eines Schiffes; daher Besansegel, Besanstag etc.


Besborodko, Alexander, Fürst von. geb. 1742, russ. Minister unter Kaiserin Katharina II. und Kaiser Paul I., schloß den Frieden von Jassy 1792, unterhandelte die große Coalition 1798 gegen Frankreich und st. 1799 im Besitze eines ungeheuren Vermögens.


Beschauliches Leben, s. Contemplation.


Beschicken, im Hüttenwesen das Vermengen des Erzes mit anderen Stoffen (z. B. Flußspath, Kalkstein), um sie leichter schmelzbar zu machen; im Münzwesen, bei Gold-, Silberarbeitern und Zinngießern der Zusatz von Kupfer, Blei u. s. w.


Beschickte, rauhe Mark 12löthigen Silbers = 12 Loth Silber und 4 Loth Kupfer; die rauhe Mark 18karätiges Gold = 18 Karat Gold und 6 Karat Kupfer.


Beschlagen, in waidmänn. Sprache die Begattung der Hirsche, Rehe und Wildschweine.


Beschlik, türkische Silbermünze, 1/8 Piaster, 5 Para = 1 Sgr. 6 Pf. - B. heißt vorzugsweise das seit 1829 geschlagene schlechtere türk. Geld.


Beschneidung heißt der liturg. Akt; durch den 8 Tage nach der Geburt der Israelite seit Abrahams Zeit in die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgenommen und aller Rechte desselben theilhaftig wird. Bei den alten Aegyptern, wo sie im 13. oder 14. Lebensjahre vorgenommen wurde, hatte sie wohl ebenfalls eine heilige Bedeutung und ist bei den Kopten. Abyssiniern u. s. f. noch im Gebrauch. Bei den Mohammedanern ist sie bekanntlich die Weihe des jungen Moslem und wird vom 7.-13. Jahre vorgenommen. Im Orient hat die B. auch natürliche wohlthätige Folgen, indem sie örtlichen Entzündungen vorbeugt.


Beschockte Rittergüter, in Sachsen solche, welche den gewöhnlichen Grundsteuern und Grundlasten der Landgüter unterworfen sind, aber auch Ritterpfandsgeld entrichten.


Beschort, Friedrich Jonas, geb. 1767 zu Hanau, gest. 1846 zu Berlin, berühmter deutscher Sänger und Schauspieler.


Beschreibung (descriptio), sie gibt von einem Gegenstande die wesentlichen und die besonders zu beachtenden Merkmale an und befaßt sich besonders mit Natur- u. Kunstgegenständen, sowie auch mit geistigen und körperlichen Zuständen. Sie kann prosaisch oder poetisch sein, ist in letzterer Form gewöhnl. ein poetisches Armuthszeugniß des Verfassers. Die beschreibende Poesie war den Alten als selbstständige Gattung unbekannt, herrschte aber im 18. Jahrh. über ganz Europa.


Beschreien, 1. im Mittelalter die Achterklärung eines Verbrechers durch öffentl. Anschlag; 2. bei einem neugebornen Kinde galt das "B. der 4 Wände" als nothwendiges Lebenszeichen in Beziehung auf Erbrecht; 3. abergläubische Meinung, daß durch das B., d. h. übermäßiges Loben, einem Menschen, besonders einem Kinde, Schaden gethan werde.


Beschwörung, s. Exorcismus.


Besdin, der untere jüd. Gerichtshof, aus wenigstens 3 Rabbinen bestehend,

1830 Mitglied der ungar. Akademie, st. 1836. Gesammtausgabe seiner Werke Pesth 1824.


Besançon (Besangsong) sonst deutsch Bisanz, das gall.-röm. Vesontio, am Doubs, Hauptort des Departements des Doubs, ehemals der Freigrafschaft Hochburgund, mit 42000 E., Festung, Sitz der Departementalbehörden, eines Erzbischofs, hat eine Akademie für Mathematik und schöne Wissenschaften, öffentl. Bibliothek, botanischen Garten, mehrere Unterrichtsanstalten, 8 Hospitäler etc. Schöne goth. Kathedrale, St. Johannis- und Magdalenenkirche, röm. Alterthümer. B. hat sehr bedeutende Fabrikation von Metallwaaren, Waffen, Uhren, Hüten, von Wollen-, Baumwollen- und Seidenzeugen. B. ist Geburtsort des Cardinals Granvella. Suard, Mairet, Boissard, Acton, Abel Remusat, Victor Hugo, Pajol, Nodier, Millot etc. – B. erscheint nach der Völkerwanderung wieder als bedeutende Stadt, kam unter Heinrich I. an das deutsche Reich, durch den westfäl. Frieden 1648 an Spanien, 1679 an Frankreich.


Besanmast, der hintere Mast eines Schiffes; daher Besansegel, Besanstag etc.


Besborodko, Alexander, Fürst von. geb. 1742, russ. Minister unter Kaiserin Katharina II. und Kaiser Paul I., schloß den Frieden von Jassy 1792, unterhandelte die große Coalition 1798 gegen Frankreich und st. 1799 im Besitze eines ungeheuren Vermögens.


Beschauliches Leben, s. Contemplation.


Beschicken, im Hüttenwesen das Vermengen des Erzes mit anderen Stoffen (z. B. Flußspath, Kalkstein), um sie leichter schmelzbar zu machen; im Münzwesen, bei Gold-, Silberarbeitern und Zinngießern der Zusatz von Kupfer, Blei u. s. w.


Beschickte, rauhe Mark 12löthigen Silbers = 12 Loth Silber und 4 Loth Kupfer; die rauhe Mark 18karätiges Gold = 18 Karat Gold und 6 Karat Kupfer.


Beschlagen, in waidmänn. Sprache die Begattung der Hirsche, Rehe und Wildschweine.


Beschlik, türkische Silbermünze, 1/8 Piaster, 5 Para = 1 Sgr. 6 Pf. – B. heißt vorzugsweise das seit 1829 geschlagene schlechtere türk. Geld.


Beschneidung heißt der liturg. Akt; durch den 8 Tage nach der Geburt der Israelite seit Abrahams Zeit in die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgenommen und aller Rechte desselben theilhaftig wird. Bei den alten Aegyptern, wo sie im 13. oder 14. Lebensjahre vorgenommen wurde, hatte sie wohl ebenfalls eine heilige Bedeutung und ist bei den Kopten. Abyssiniern u. s. f. noch im Gebrauch. Bei den Mohammedanern ist sie bekanntlich die Weihe des jungen Moslem und wird vom 7.–13. Jahre vorgenommen. Im Orient hat die B. auch natürliche wohlthätige Folgen, indem sie örtlichen Entzündungen vorbeugt.


Beschockte Rittergüter, in Sachsen solche, welche den gewöhnlichen Grundsteuern und Grundlasten der Landgüter unterworfen sind, aber auch Ritterpfandsgeld entrichten.


Beschort, Friedrich Jonas, geb. 1767 zu Hanau, gest. 1846 zu Berlin, berühmter deutscher Sänger und Schauspieler.


Beschreibung (descriptio), sie gibt von einem Gegenstande die wesentlichen und die besonders zu beachtenden Merkmale an und befaßt sich besonders mit Natur- u. Kunstgegenständen, sowie auch mit geistigen und körperlichen Zuständen. Sie kann prosaisch oder poetisch sein, ist in letzterer Form gewöhnl. ein poetisches Armuthszeugniß des Verfassers. Die beschreibende Poesie war den Alten als selbstständige Gattung unbekannt, herrschte aber im 18. Jahrh. über ganz Europa.


Beschreien, 1. im Mittelalter die Achterklärung eines Verbrechers durch öffentl. Anschlag; 2. bei einem neugebornen Kinde galt das „B. der 4 Wände“ als nothwendiges Lebenszeichen in Beziehung auf Erbrecht; 3. abergläubische Meinung, daß durch das B., d. h. übermäßiges Loben, einem Menschen, besonders einem Kinde, Schaden gethan werde.


Beschwörung, s. Exorcismus.


Besdin, der untere jüd. Gerichtshof, aus wenigstens 3 Rabbinen bestehend,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0512" n="511"/>
1830 Mitglied der ungar. Akademie, st. 1836. Gesammtausgabe seiner Werke Pesth 1824.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Besançon</hi> (Besangsong) sonst deutsch Bisanz, das gall.-röm. <hi rendition="#i">Vesontio</hi>, am Doubs, Hauptort des Departements des Doubs, ehemals der Freigrafschaft Hochburgund, mit 42000 E., Festung, Sitz der Departementalbehörden, eines Erzbischofs, hat eine Akademie für Mathematik und schöne Wissenschaften, öffentl. Bibliothek, botanischen Garten, mehrere Unterrichtsanstalten, 8 Hospitäler etc. Schöne goth. Kathedrale, St. Johannis- und Magdalenenkirche, röm. Alterthümer. B. hat sehr bedeutende Fabrikation von Metallwaaren, Waffen, Uhren, Hüten, von Wollen-, Baumwollen- und Seidenzeugen. B. ist Geburtsort des Cardinals Granvella. Suard, Mairet, Boissard, Acton, Abel Remusat, Victor Hugo, Pajol, Nodier, Millot etc. &#x2013; B. erscheint nach der Völkerwanderung wieder als bedeutende Stadt, kam unter Heinrich I. an das deutsche Reich, durch den westfäl. Frieden 1648 an Spanien, 1679 an Frankreich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Besanmast</hi>, der hintere Mast eines Schiffes; daher Besansegel, Besanstag etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Besborodko</hi>, Alexander, Fürst von. geb. 1742, russ. Minister unter Kaiserin Katharina II. und Kaiser Paul I., schloß den Frieden von Jassy 1792, unterhandelte die große Coalition 1798 gegen Frankreich und st. 1799 im Besitze eines ungeheuren Vermögens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschauliches Leben</hi>, s. Contemplation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschicken</hi>, im Hüttenwesen das Vermengen des Erzes mit anderen Stoffen (z. B. Flußspath, Kalkstein), um sie leichter schmelzbar zu machen; im Münzwesen, bei Gold-, Silberarbeitern und Zinngießern der Zusatz von Kupfer, Blei u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschickte</hi>, rauhe Mark 12löthigen Silbers = 12 Loth Silber und 4 Loth Kupfer; die rauhe Mark 18karätiges Gold = 18 Karat Gold und 6 Karat Kupfer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschlagen</hi>, in waidmänn. Sprache die Begattung der Hirsche, Rehe und Wildschweine.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschlik</hi>, türkische Silbermünze, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi> Piaster, 5 Para = 1 Sgr. 6 Pf. &#x2013; B. heißt vorzugsweise das seit 1829 geschlagene schlechtere türk. Geld.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschneidung</hi> heißt der liturg. Akt; durch den 8 Tage nach der Geburt der Israelite seit Abrahams Zeit in die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgenommen und aller Rechte desselben theilhaftig wird. Bei den alten Aegyptern, wo sie im 13. oder 14. Lebensjahre vorgenommen wurde, hatte sie wohl ebenfalls eine heilige Bedeutung und ist bei den Kopten. Abyssiniern u. s. f. noch im Gebrauch. Bei den Mohammedanern ist sie bekanntlich die Weihe des jungen Moslem und wird vom 7.&#x2013;13. Jahre vorgenommen. Im Orient hat die B. auch natürliche wohlthätige Folgen, indem sie örtlichen Entzündungen vorbeugt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschockte Rittergüter</hi>, in Sachsen solche, welche den gewöhnlichen Grundsteuern und Grundlasten der Landgüter unterworfen sind, aber auch Ritterpfandsgeld entrichten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschort</hi>, Friedrich Jonas, geb. 1767 zu Hanau, gest. 1846 zu Berlin, berühmter deutscher Sänger und Schauspieler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschreibung</hi><hi rendition="#i">(descriptio)</hi>, sie gibt von einem Gegenstande die wesentlichen und die besonders zu beachtenden Merkmale an und befaßt sich besonders mit Natur- u. Kunstgegenständen, sowie auch mit geistigen und körperlichen Zuständen. Sie kann prosaisch oder poetisch sein, ist in letzterer Form gewöhnl. ein poetisches Armuthszeugniß des Verfassers. Die <hi rendition="#g">beschreibende Poesie</hi> war den Alten als selbstständige Gattung unbekannt, herrschte aber im 18. Jahrh. über ganz Europa.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschreien</hi>, 1. im Mittelalter die Achterklärung eines Verbrechers durch öffentl. Anschlag; 2. bei einem neugebornen Kinde galt das &#x201E;B. der 4 Wände&#x201C; als nothwendiges Lebenszeichen in Beziehung auf Erbrecht; 3. abergläubische Meinung, daß durch das B., d. h. übermäßiges Loben, einem Menschen, besonders einem Kinde, Schaden gethan werde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beschwörung</hi>, s. Exorcismus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Besdin</hi>, der untere jüd. Gerichtshof, aus wenigstens 3 Rabbinen bestehend,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[511/0512] 1830 Mitglied der ungar. Akademie, st. 1836. Gesammtausgabe seiner Werke Pesth 1824. Besançon (Besangsong) sonst deutsch Bisanz, das gall.-röm. Vesontio, am Doubs, Hauptort des Departements des Doubs, ehemals der Freigrafschaft Hochburgund, mit 42000 E., Festung, Sitz der Departementalbehörden, eines Erzbischofs, hat eine Akademie für Mathematik und schöne Wissenschaften, öffentl. Bibliothek, botanischen Garten, mehrere Unterrichtsanstalten, 8 Hospitäler etc. Schöne goth. Kathedrale, St. Johannis- und Magdalenenkirche, röm. Alterthümer. B. hat sehr bedeutende Fabrikation von Metallwaaren, Waffen, Uhren, Hüten, von Wollen-, Baumwollen- und Seidenzeugen. B. ist Geburtsort des Cardinals Granvella. Suard, Mairet, Boissard, Acton, Abel Remusat, Victor Hugo, Pajol, Nodier, Millot etc. – B. erscheint nach der Völkerwanderung wieder als bedeutende Stadt, kam unter Heinrich I. an das deutsche Reich, durch den westfäl. Frieden 1648 an Spanien, 1679 an Frankreich. Besanmast, der hintere Mast eines Schiffes; daher Besansegel, Besanstag etc. Besborodko, Alexander, Fürst von. geb. 1742, russ. Minister unter Kaiserin Katharina II. und Kaiser Paul I., schloß den Frieden von Jassy 1792, unterhandelte die große Coalition 1798 gegen Frankreich und st. 1799 im Besitze eines ungeheuren Vermögens. Beschauliches Leben, s. Contemplation. Beschicken, im Hüttenwesen das Vermengen des Erzes mit anderen Stoffen (z. B. Flußspath, Kalkstein), um sie leichter schmelzbar zu machen; im Münzwesen, bei Gold-, Silberarbeitern und Zinngießern der Zusatz von Kupfer, Blei u. s. w. Beschickte, rauhe Mark 12löthigen Silbers = 12 Loth Silber und 4 Loth Kupfer; die rauhe Mark 18karätiges Gold = 18 Karat Gold und 6 Karat Kupfer. Beschlagen, in waidmänn. Sprache die Begattung der Hirsche, Rehe und Wildschweine. Beschlik, türkische Silbermünze, 1/8 Piaster, 5 Para = 1 Sgr. 6 Pf. – B. heißt vorzugsweise das seit 1829 geschlagene schlechtere türk. Geld. Beschneidung heißt der liturg. Akt; durch den 8 Tage nach der Geburt der Israelite seit Abrahams Zeit in die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgenommen und aller Rechte desselben theilhaftig wird. Bei den alten Aegyptern, wo sie im 13. oder 14. Lebensjahre vorgenommen wurde, hatte sie wohl ebenfalls eine heilige Bedeutung und ist bei den Kopten. Abyssiniern u. s. f. noch im Gebrauch. Bei den Mohammedanern ist sie bekanntlich die Weihe des jungen Moslem und wird vom 7.–13. Jahre vorgenommen. Im Orient hat die B. auch natürliche wohlthätige Folgen, indem sie örtlichen Entzündungen vorbeugt. Beschockte Rittergüter, in Sachsen solche, welche den gewöhnlichen Grundsteuern und Grundlasten der Landgüter unterworfen sind, aber auch Ritterpfandsgeld entrichten. Beschort, Friedrich Jonas, geb. 1767 zu Hanau, gest. 1846 zu Berlin, berühmter deutscher Sänger und Schauspieler. Beschreibung (descriptio), sie gibt von einem Gegenstande die wesentlichen und die besonders zu beachtenden Merkmale an und befaßt sich besonders mit Natur- u. Kunstgegenständen, sowie auch mit geistigen und körperlichen Zuständen. Sie kann prosaisch oder poetisch sein, ist in letzterer Form gewöhnl. ein poetisches Armuthszeugniß des Verfassers. Die beschreibende Poesie war den Alten als selbstständige Gattung unbekannt, herrschte aber im 18. Jahrh. über ganz Europa. Beschreien, 1. im Mittelalter die Achterklärung eines Verbrechers durch öffentl. Anschlag; 2. bei einem neugebornen Kinde galt das „B. der 4 Wände“ als nothwendiges Lebenszeichen in Beziehung auf Erbrecht; 3. abergläubische Meinung, daß durch das B., d. h. übermäßiges Loben, einem Menschen, besonders einem Kinde, Schaden gethan werde. Beschwörung, s. Exorcismus. Besdin, der untere jüd. Gerichtshof, aus wenigstens 3 Rabbinen bestehend,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/512
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/512>, abgerufen am 26.06.2024.