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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Biaisement (frz. Biäsmang). Krümmung, Umschweif.


Biala, Stadt in Galizien, Bezirk Krakau, am Gränzflusse gleichen Namens, mit 5000 E., Tuch- und Leinwandfabrikation und starkem Handel.


Bialowiczer Heide, 30 #M. großer Urwald im poln.-russ. Gouvernement Grodno, von der Narwa, Narewka und Bialowiczonka durchflossen, in der Mitte das Dorf Bialowicza, am Saume 6 andere Dörfer. Er ist in 12 Unterförstereien getheilt und hegt allein noch den Auerochsen. dessen Erhaltung den Förstern besonders obliegt.


Bialystock, Kreis des russ. Gouvernements Grodno, am Bug und Narew, zum größten Theil noch mit Wald bedeckt. 266000 E. Die Stadt B. ist fest, hat ein schönes Schloß mit großem Park. 12000 E. Manufakturen in Tuch, Baumwolle und Leder, beträchtlicher Handel.


Biambonies, damastartiges Gewebe aus Baumbast, in Ostindien gefertigt.


Bianchi, Friedrich. geb. 1771 zu Wien, Sohn eines Professors, diente seit 1788 im österr. Heere, focht unter Laudon 1789 gegen die Türken und später in allen Kriegen gegen die Franzosen und stieg von Stufe zu Stufe; als Feldmarschallieutenant vertrieb er 1815 Murat durch einen 6wöchentlichen Feldzug aus Italien und wurde dafür von dem König Ferdinand IV. von Neapel zum Herzog von Casalanza erhoben; lebt seit 1827 auf seinem Landgute bei Treviso. - Sein Sohn Friedrich, geb. 1812, focht 1848 und 1849 als Brigadegeneral in Italien u. Ungarn.


Bianchini, Francesko, geb. 1662 zu Verona, studierte zu Padua Theologie, nebenzu mit Vorliebe Mathematik und Naturwissenschaften, sowie Alterthumskunde. Von Papst Alexander VIII. erhielt er eine reiche Pfründe, wurde Bibliothekar des Cardinals Ottoboni, beschäftigte sich bei der mit der Kalenderverbesserung beauftragten Commission und löste mit Glück die ihm gewordene Aufgabe, in der Kirche Santa Maria degli Angeli eine Mittagslinie und einen Sonnenzeiger zu errichten. Seine bemerkenswerthesten Arbeiten sind: "Storia universale provata co' monumenti e figurata co' simboli degli antichi" 1694 und seine Ausgabe von "De vitis Romanorum pontificum" des Anastasius, die sein Neffe Giuseppe vollendete; B. st. 1729.


Bianco, ältere päpstl. Silbermünze = 12 Bajocchi. - B., s. Blanco.


Biandrie, Verheirathung mit zwei Männern. unter Umständen bei den Spartanern erlaubt.


Biapiculirt, deutschlatein., zweigipflig, zweispitzig.


Biarchie, Doppelregierung. gleichzeitige Herrschaft von 2 Regenten.


Biard, Francois Auguste, französ. Maler, geb. 1800 zu Lyon, bildete sich auf der Kunstschule daselbst und bereiste zum Zwecke von Kunststudien Spanien, Griechenland, Syrien und Aegypten. Besonders ausgezeichnet und beliebt sind seine humorist. Darstellungen; aber auch seine ernsten Bilder sind vortrefflich. 1839 reiste er nach Grönland und Spitzbergen, um auch aus dem hohen Norden Naturbilder und Skizzen zu sammeln.


Biarde, eine von einem gewissen Biard erfundene Webemaschine.


Biarticulirt, doppelgelenkig.


Bias, aus Priene in Ionien, war um 570 v. Chr. einer der 7 Weisen. Von seinen Sprüchen, welche Orelli 1819 sammelte und Dilthey 1835 übersetzte, ist der auf den Werth geistiger Güter hinzielende Omnia mea mecum porto (ich trage all das Meinige mit mir) am bekanntesten.


Biasse, eine Art roher levantinischer Seide.


Bibacität, deutschlat., Trunksucht; bibaculus, bibax, ein Trinker; bibalia, Trinkgelage, auch Trinkgelder; bibamus! laßt uns trinken!


Bibbiena , Bernardo Dovizio, ital. Dichter und Diplomat, von Papst Leo X., dessen Gunst er besonders genoß, 1513 zum Cardinal und Schatzmeister ernannt. War ein Freund Raphaels und Ariosts und schrieb das berühmte Lustspiel "La calandra".


Bibbiena, Fernando, Maler und Architekt, geb. 1657 zu Bologna. Sein Vater. Giov. Mar. Galli, nahm später den Namen B. an; war zuerst am Hofe


Biaisement (frz. Biäsmang). Krümmung, Umschweif.


Biala, Stadt in Galizien, Bezirk Krakau, am Gränzflusse gleichen Namens, mit 5000 E., Tuch- und Leinwandfabrikation und starkem Handel.


Bialowiczer Heide, 30 □M. großer Urwald im poln.-russ. Gouvernement Grodno, von der Narwa, Narewka und Bialowiczonka durchflossen, in der Mitte das Dorf Bialowicza, am Saume 6 andere Dörfer. Er ist in 12 Unterförstereien getheilt und hegt allein noch den Auerochsen. dessen Erhaltung den Förstern besonders obliegt.


Bialystock, Kreis des russ. Gouvernements Grodno, am Bug und Narew, zum größten Theil noch mit Wald bedeckt. 266000 E. Die Stadt B. ist fest, hat ein schönes Schloß mit großem Park. 12000 E. Manufakturen in Tuch, Baumwolle und Leder, beträchtlicher Handel.


Biambonies, damastartiges Gewebe aus Baumbast, in Ostindien gefertigt.


Bianchi, Friedrich. geb. 1771 zu Wien, Sohn eines Professors, diente seit 1788 im österr. Heere, focht unter Laudon 1789 gegen die Türken und später in allen Kriegen gegen die Franzosen und stieg von Stufe zu Stufe; als Feldmarschallieutenant vertrieb er 1815 Murat durch einen 6wöchentlichen Feldzug aus Italien und wurde dafür von dem König Ferdinand IV. von Neapel zum Herzog von Casalanza erhoben; lebt seit 1827 auf seinem Landgute bei Treviso. – Sein Sohn Friedrich, geb. 1812, focht 1848 und 1849 als Brigadegeneral in Italien u. Ungarn.


Bianchini, Francesko, geb. 1662 zu Verona, studierte zu Padua Theologie, nebenzu mit Vorliebe Mathematik und Naturwissenschaften, sowie Alterthumskunde. Von Papst Alexander VIII. erhielt er eine reiche Pfründe, wurde Bibliothekar des Cardinals Ottoboni, beschäftigte sich bei der mit der Kalenderverbesserung beauftragten Commission und löste mit Glück die ihm gewordene Aufgabe, in der Kirche Santa Maria degli Angeli eine Mittagslinie und einen Sonnenzeiger zu errichten. Seine bemerkenswerthesten Arbeiten sind: „Storia universale provata coʼ monumenti e figurata coʼ simboli degli antichi“ 1694 und seine Ausgabe von „De vitis Romanorum pontificum“ des Anastasius, die sein Neffe Giuseppe vollendete; B. st. 1729.


Bianco, ältere päpstl. Silbermünze = 12 Bajocchi. – B., s. Blanco.


Biandrie, Verheirathung mit zwei Männern. unter Umständen bei den Spartanern erlaubt.


Biapiculirt, deutschlatein., zweigipflig, zweispitzig.


Biarchie, Doppelregierung. gleichzeitige Herrschaft von 2 Regenten.


Biard, François Auguste, französ. Maler, geb. 1800 zu Lyon, bildete sich auf der Kunstschule daselbst und bereiste zum Zwecke von Kunststudien Spanien, Griechenland, Syrien und Aegypten. Besonders ausgezeichnet und beliebt sind seine humorist. Darstellungen; aber auch seine ernsten Bilder sind vortrefflich. 1839 reiste er nach Grönland und Spitzbergen, um auch aus dem hohen Norden Naturbilder und Skizzen zu sammeln.


Biarde, eine von einem gewissen Biard erfundene Webemaschine.


Biarticulirt, doppelgelenkig.


Bias, aus Priene in Ionien, war um 570 v. Chr. einer der 7 Weisen. Von seinen Sprüchen, welche Orelli 1819 sammelte und Dilthey 1835 übersetzte, ist der auf den Werth geistiger Güter hinzielende Omnia mea mecum porto (ich trage all das Meinige mit mir) am bekanntesten.


Biasse, eine Art roher levantinischer Seide.


Bibacität, deutschlat., Trunksucht; bibaculus, bibax, ein Trinker; bibalia, Trinkgelage, auch Trinkgelder; bibamus! laßt uns trinken!


Bibbiena , Bernardo Dovizio, ital. Dichter und Diplomat, von Papst Leo X., dessen Gunst er besonders genoß, 1513 zum Cardinal und Schatzmeister ernannt. War ein Freund Raphaels und Ariosts und schrieb das berühmte Lustspiel „La calandra“.


Bibbiena, Fernando, Maler und Architekt, geb. 1657 zu Bologna. Sein Vater. Giov. Mar. Galli, nahm später den Namen B. an; war zuerst am Hofe

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[525/0526] Biaisement (frz. Biäsmang). Krümmung, Umschweif. Biala, Stadt in Galizien, Bezirk Krakau, am Gränzflusse gleichen Namens, mit 5000 E., Tuch- und Leinwandfabrikation und starkem Handel. Bialowiczer Heide, 30 □M. großer Urwald im poln.-russ. Gouvernement Grodno, von der Narwa, Narewka und Bialowiczonka durchflossen, in der Mitte das Dorf Bialowicza, am Saume 6 andere Dörfer. Er ist in 12 Unterförstereien getheilt und hegt allein noch den Auerochsen. dessen Erhaltung den Förstern besonders obliegt. Bialystock, Kreis des russ. Gouvernements Grodno, am Bug und Narew, zum größten Theil noch mit Wald bedeckt. 266000 E. Die Stadt B. ist fest, hat ein schönes Schloß mit großem Park. 12000 E. Manufakturen in Tuch, Baumwolle und Leder, beträchtlicher Handel. Biambonies, damastartiges Gewebe aus Baumbast, in Ostindien gefertigt. Bianchi, Friedrich. geb. 1771 zu Wien, Sohn eines Professors, diente seit 1788 im österr. Heere, focht unter Laudon 1789 gegen die Türken und später in allen Kriegen gegen die Franzosen und stieg von Stufe zu Stufe; als Feldmarschallieutenant vertrieb er 1815 Murat durch einen 6wöchentlichen Feldzug aus Italien und wurde dafür von dem König Ferdinand IV. von Neapel zum Herzog von Casalanza erhoben; lebt seit 1827 auf seinem Landgute bei Treviso. – Sein Sohn Friedrich, geb. 1812, focht 1848 und 1849 als Brigadegeneral in Italien u. Ungarn. Bianchini, Francesko, geb. 1662 zu Verona, studierte zu Padua Theologie, nebenzu mit Vorliebe Mathematik und Naturwissenschaften, sowie Alterthumskunde. Von Papst Alexander VIII. erhielt er eine reiche Pfründe, wurde Bibliothekar des Cardinals Ottoboni, beschäftigte sich bei der mit der Kalenderverbesserung beauftragten Commission und löste mit Glück die ihm gewordene Aufgabe, in der Kirche Santa Maria degli Angeli eine Mittagslinie und einen Sonnenzeiger zu errichten. Seine bemerkenswerthesten Arbeiten sind: „Storia universale provata coʼ monumenti e figurata coʼ simboli degli antichi“ 1694 und seine Ausgabe von „De vitis Romanorum pontificum“ des Anastasius, die sein Neffe Giuseppe vollendete; B. st. 1729. Bianco, ältere päpstl. Silbermünze = 12 Bajocchi. – B., s. Blanco. Biandrie, Verheirathung mit zwei Männern. unter Umständen bei den Spartanern erlaubt. Biapiculirt, deutschlatein., zweigipflig, zweispitzig. Biarchie, Doppelregierung. gleichzeitige Herrschaft von 2 Regenten. Biard, François Auguste, französ. Maler, geb. 1800 zu Lyon, bildete sich auf der Kunstschule daselbst und bereiste zum Zwecke von Kunststudien Spanien, Griechenland, Syrien und Aegypten. Besonders ausgezeichnet und beliebt sind seine humorist. Darstellungen; aber auch seine ernsten Bilder sind vortrefflich. 1839 reiste er nach Grönland und Spitzbergen, um auch aus dem hohen Norden Naturbilder und Skizzen zu sammeln. Biarde, eine von einem gewissen Biard erfundene Webemaschine. Biarticulirt, doppelgelenkig. Bias, aus Priene in Ionien, war um 570 v. Chr. einer der 7 Weisen. Von seinen Sprüchen, welche Orelli 1819 sammelte und Dilthey 1835 übersetzte, ist der auf den Werth geistiger Güter hinzielende Omnia mea mecum porto (ich trage all das Meinige mit mir) am bekanntesten. Biasse, eine Art roher levantinischer Seide. Bibacität, deutschlat., Trunksucht; bibaculus, bibax, ein Trinker; bibalia, Trinkgelage, auch Trinkgelder; bibamus! laßt uns trinken! Bibbiena , Bernardo Dovizio, ital. Dichter und Diplomat, von Papst Leo X., dessen Gunst er besonders genoß, 1513 zum Cardinal und Schatzmeister ernannt. War ein Freund Raphaels und Ariosts und schrieb das berühmte Lustspiel „La calandra“. Bibbiena, Fernando, Maler und Architekt, geb. 1657 zu Bologna. Sein Vater. Giov. Mar. Galli, nahm später den Namen B. an; war zuerst am Hofe

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/526>, abgerufen am 26.06.2024.