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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und hinterlassen die den Pocken charakteristischen Narben, mit unregelmäßigen gezakten Rändern u. punktirtem Grunde, die zeitlebens bleiben. Ueber das Entstehen der Pocken ist man noch im Dunkel. Eine Anlage zu denselben ist bei allen Menschen, mit sehr wenig Ausnahmen anzunehmen, und sie können, ohne Ansteckung, von selbst entstehen. Einmal ausgebrochen aber wird die Krankheit besonders durch Ansteckung weiter verbreitet. Die Anlage wird am sichersten gehoben durch das Ueberstehen der Krankheit selber, aber auch die Vaccine, die Kuhpockenimpfung, vermag dieselbe zu tilgen, doch nicht mit voller Sicherheit, und ihre Schutzkraft scheint nach längerer oder kürzerer Zeit zu erlöschen. Werden indeß Vaccinirte von der Krankheit befallen, so nimmt diese eine mildere Form, die Form der Varioloiden oder modificirten B.n an. Ueber den geschichtlichen Gang der Krankheit läßt sich wenig Sicheres ermitteln. Man weiß, daß sie in China, Japan, schon vor Christi Geburt bestand, und wahrscheinlich kam sie schon in frühen Jahrh. zu uns, denn daß sie erst durch die Kreuzzüge aus dem Orient zu uns gebracht worden, ist unwahrscheinlich, und von keinem Arzte jener Zeit wird ihrer als einer erst neu entstandenen Krankheit erwähnt. Sicher ist nur, daß seit dem 13. Jahrh. die Pocken im Abendlande in immer sich wiederholenden und oft sehr verheerenden Epidemien auftreten, bis ihnen Ende vorigen Jahrh. durch Jenners Erfindung der Kuhpockenimpfung Schranken gesetzt wurden.


Blattgold, s. Gold.


Blattläuse (Aphides), sehr kleine Insekten, die eine eigene Familie in der Ordnung der Halbdeckflügler bilden. Sie leben meist gesellig auf verschiedenen Pflanzen, auf die sie oft sehr verderbend einwirken, theils durch Aussaugen der zarteren Theile, theils durch den schädlichen Saft, den sie von sich geben. Von ganz besonderer Merkwürdigkeit ist ihre Fortpflanzungsweise. Die Männchen nämlich erscheinen bloß im Herbste zur Begattung, worauf die letztgeborenen Weibchen Eier legen. Aus diesen Eiern kommen sodann im Frühjahr lauter Weibchen, die dann sogleich ohne Begattung lebendige Junge gebären, und dieses geht den Sommer über fort durch 10-12 Generationen, bis die letzten Weibchen im Herbste wieder Eier legen. Als Mittel zu ihrer Vertilgung wendet man an: Tabakrauch, Ueberbrausen mit sogenanntem Tabakwasser (Carottenwasser), Aufguß über geriebenen Meerrettig, Lerchenrinde oder Lerchennadeln.


Blattwespe (Tenthredo), eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Hautflügler, die viele Aehnlichkeit mit den Wespen haben, nur mit ungestieltem Hinterleib. Am Hinterleibe des Weibchens befindet sich ein beweglicher Legstachel. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die den Raupen sehr ähnlich sehen (Afterraupen genannt). Diese, die bei einigen Arten in Gesellschaft leben, richten oft großen Schaden an durch Abfressen der Blätter, was besonders der Fall ist bei der Fichten- und der Rosen-B.


Blattwickler, eine Insektenfamilie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Unterordnung Nachtfalter. Die Fühler dieser Falter sind fadenförmig, die Flügel dachförmig; ihre Raupen wickeln die Blätter zusammen, daher der Name, einige aber leben auch in Früchten. Hieher gehören unter anderen der Eichenwickler, Obstwickler, Weinrebenwickler, letzter oft sehr schädlich.


Blau, eine der Hauptfarben, von dem stärker gebrochenen Lichtstrahle erzeugt, wirkt chemisch besonders auf Silberoxyde; ein Körper erscheint blau, wenn er hauptsächlich blaue Lichtstrahlen zurückwirft oder durchläßt. B.e Farbmaterialien liefert das Pflanzenreich z. B. Indigo, Lakmus, Campecheholz etc., theils das Mineralreich z. B. das wasserhaltige kohlensaure Kupferoxyd, der Lasurstein etc., theils werden sie künstlich aus thierischen, pflanzlichen oder mineralischen Stoffen erzeugt z. B. die Smalte aus Kobalt, das künstliche Ultramarin, das Berliner-B. u. s. w.


Blaubart, nach franz. Mährchen ein Ritter Raoul mit blauem Barte, übergibt bei seiner Abreise seinem Weibe einen goldenen Schlüssel zu einer Kammer, die sie bei Todesdrohung nicht öfften

und hinterlassen die den Pocken charakteristischen Narben, mit unregelmäßigen gezakten Rändern u. punktirtem Grunde, die zeitlebens bleiben. Ueber das Entstehen der Pocken ist man noch im Dunkel. Eine Anlage zu denselben ist bei allen Menschen, mit sehr wenig Ausnahmen anzunehmen, und sie können, ohne Ansteckung, von selbst entstehen. Einmal ausgebrochen aber wird die Krankheit besonders durch Ansteckung weiter verbreitet. Die Anlage wird am sichersten gehoben durch das Ueberstehen der Krankheit selber, aber auch die Vaccine, die Kuhpockenimpfung, vermag dieselbe zu tilgen, doch nicht mit voller Sicherheit, und ihre Schutzkraft scheint nach längerer oder kürzerer Zeit zu erlöschen. Werden indeß Vaccinirte von der Krankheit befallen, so nimmt diese eine mildere Form, die Form der Varioloiden oder modificirten B.n an. Ueber den geschichtlichen Gang der Krankheit läßt sich wenig Sicheres ermitteln. Man weiß, daß sie in China, Japan, schon vor Christi Geburt bestand, und wahrscheinlich kam sie schon in frühen Jahrh. zu uns, denn daß sie erst durch die Kreuzzüge aus dem Orient zu uns gebracht worden, ist unwahrscheinlich, und von keinem Arzte jener Zeit wird ihrer als einer erst neu entstandenen Krankheit erwähnt. Sicher ist nur, daß seit dem 13. Jahrh. die Pocken im Abendlande in immer sich wiederholenden und oft sehr verheerenden Epidemien auftreten, bis ihnen Ende vorigen Jahrh. durch Jenners Erfindung der Kuhpockenimpfung Schranken gesetzt wurden.


Blattgold, s. Gold.


Blattläuse (Aphides), sehr kleine Insekten, die eine eigene Familie in der Ordnung der Halbdeckflügler bilden. Sie leben meist gesellig auf verschiedenen Pflanzen, auf die sie oft sehr verderbend einwirken, theils durch Aussaugen der zarteren Theile, theils durch den schädlichen Saft, den sie von sich geben. Von ganz besonderer Merkwürdigkeit ist ihre Fortpflanzungsweise. Die Männchen nämlich erscheinen bloß im Herbste zur Begattung, worauf die letztgeborenen Weibchen Eier legen. Aus diesen Eiern kommen sodann im Frühjahr lauter Weibchen, die dann sogleich ohne Begattung lebendige Junge gebären, und dieses geht den Sommer über fort durch 10–12 Generationen, bis die letzten Weibchen im Herbste wieder Eier legen. Als Mittel zu ihrer Vertilgung wendet man an: Tabakrauch, Ueberbrausen mit sogenanntem Tabakwasser (Carottenwasser), Aufguß über geriebenen Meerrettig, Lerchenrinde oder Lerchennadeln.


Blattwespe (Tenthredo), eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Hautflügler, die viele Aehnlichkeit mit den Wespen haben, nur mit ungestieltem Hinterleib. Am Hinterleibe des Weibchens befindet sich ein beweglicher Legstachel. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die den Raupen sehr ähnlich sehen (Afterraupen genannt). Diese, die bei einigen Arten in Gesellschaft leben, richten oft großen Schaden an durch Abfressen der Blätter, was besonders der Fall ist bei der Fichten- und der Rosen-B.


Blattwickler, eine Insektenfamilie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Unterordnung Nachtfalter. Die Fühler dieser Falter sind fadenförmig, die Flügel dachförmig; ihre Raupen wickeln die Blätter zusammen, daher der Name, einige aber leben auch in Früchten. Hieher gehören unter anderen der Eichenwickler, Obstwickler, Weinrebenwickler, letzter oft sehr schädlich.


Blau, eine der Hauptfarben, von dem stärker gebrochenen Lichtstrahle erzeugt, wirkt chemisch besonders auf Silberoxyde; ein Körper erscheint blau, wenn er hauptsächlich blaue Lichtstrahlen zurückwirft oder durchläßt. B.e Farbmaterialien liefert das Pflanzenreich z. B. Indigo, Lakmus, Campecheholz etc., theils das Mineralreich z. B. das wasserhaltige kohlensaure Kupferoxyd, der Lasurstein etc., theils werden sie künstlich aus thierischen, pflanzlichen oder mineralischen Stoffen erzeugt z. B. die Smalte aus Kobalt, das künstliche Ultramarin, das Berliner-B. u. s. w.


Blaubart, nach franz. Mährchen ein Ritter Raoul mit blauem Barte, übergibt bei seiner Abreise seinem Weibe einen goldenen Schlüssel zu einer Kammer, die sie bei Todesdrohung nicht öfften

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[562/0563] und hinterlassen die den Pocken charakteristischen Narben, mit unregelmäßigen gezakten Rändern u. punktirtem Grunde, die zeitlebens bleiben. Ueber das Entstehen der Pocken ist man noch im Dunkel. Eine Anlage zu denselben ist bei allen Menschen, mit sehr wenig Ausnahmen anzunehmen, und sie können, ohne Ansteckung, von selbst entstehen. Einmal ausgebrochen aber wird die Krankheit besonders durch Ansteckung weiter verbreitet. Die Anlage wird am sichersten gehoben durch das Ueberstehen der Krankheit selber, aber auch die Vaccine, die Kuhpockenimpfung, vermag dieselbe zu tilgen, doch nicht mit voller Sicherheit, und ihre Schutzkraft scheint nach längerer oder kürzerer Zeit zu erlöschen. Werden indeß Vaccinirte von der Krankheit befallen, so nimmt diese eine mildere Form, die Form der Varioloiden oder modificirten B.n an. Ueber den geschichtlichen Gang der Krankheit läßt sich wenig Sicheres ermitteln. Man weiß, daß sie in China, Japan, schon vor Christi Geburt bestand, und wahrscheinlich kam sie schon in frühen Jahrh. zu uns, denn daß sie erst durch die Kreuzzüge aus dem Orient zu uns gebracht worden, ist unwahrscheinlich, und von keinem Arzte jener Zeit wird ihrer als einer erst neu entstandenen Krankheit erwähnt. Sicher ist nur, daß seit dem 13. Jahrh. die Pocken im Abendlande in immer sich wiederholenden und oft sehr verheerenden Epidemien auftreten, bis ihnen Ende vorigen Jahrh. durch Jenners Erfindung der Kuhpockenimpfung Schranken gesetzt wurden. Blattgold, s. Gold. Blattläuse (Aphides), sehr kleine Insekten, die eine eigene Familie in der Ordnung der Halbdeckflügler bilden. Sie leben meist gesellig auf verschiedenen Pflanzen, auf die sie oft sehr verderbend einwirken, theils durch Aussaugen der zarteren Theile, theils durch den schädlichen Saft, den sie von sich geben. Von ganz besonderer Merkwürdigkeit ist ihre Fortpflanzungsweise. Die Männchen nämlich erscheinen bloß im Herbste zur Begattung, worauf die letztgeborenen Weibchen Eier legen. Aus diesen Eiern kommen sodann im Frühjahr lauter Weibchen, die dann sogleich ohne Begattung lebendige Junge gebären, und dieses geht den Sommer über fort durch 10–12 Generationen, bis die letzten Weibchen im Herbste wieder Eier legen. Als Mittel zu ihrer Vertilgung wendet man an: Tabakrauch, Ueberbrausen mit sogenanntem Tabakwasser (Carottenwasser), Aufguß über geriebenen Meerrettig, Lerchenrinde oder Lerchennadeln. Blattwespe (Tenthredo), eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Hautflügler, die viele Aehnlichkeit mit den Wespen haben, nur mit ungestieltem Hinterleib. Am Hinterleibe des Weibchens befindet sich ein beweglicher Legstachel. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die den Raupen sehr ähnlich sehen (Afterraupen genannt). Diese, die bei einigen Arten in Gesellschaft leben, richten oft großen Schaden an durch Abfressen der Blätter, was besonders der Fall ist bei der Fichten- und der Rosen-B. Blattwickler, eine Insektenfamilie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Unterordnung Nachtfalter. Die Fühler dieser Falter sind fadenförmig, die Flügel dachförmig; ihre Raupen wickeln die Blätter zusammen, daher der Name, einige aber leben auch in Früchten. Hieher gehören unter anderen der Eichenwickler, Obstwickler, Weinrebenwickler, letzter oft sehr schädlich. Blau, eine der Hauptfarben, von dem stärker gebrochenen Lichtstrahle erzeugt, wirkt chemisch besonders auf Silberoxyde; ein Körper erscheint blau, wenn er hauptsächlich blaue Lichtstrahlen zurückwirft oder durchläßt. B.e Farbmaterialien liefert das Pflanzenreich z. B. Indigo, Lakmus, Campecheholz etc., theils das Mineralreich z. B. das wasserhaltige kohlensaure Kupferoxyd, der Lasurstein etc., theils werden sie künstlich aus thierischen, pflanzlichen oder mineralischen Stoffen erzeugt z. B. die Smalte aus Kobalt, das künstliche Ultramarin, das Berliner-B. u. s. w. Blaubart, nach franz. Mährchen ein Ritter Raoul mit blauem Barte, übergibt bei seiner Abreise seinem Weibe einen goldenen Schlüssel zu einer Kammer, die sie bei Todesdrohung nicht öfften

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/563>, abgerufen am 26.06.2024.