Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

den gehofften Einfluß nicht gewann; er betheiligte sich an dem Kampfe, wurde am 4. Nov. verhaftet, am 8. vor ein Kriegsgericht gestellt und am 9. nach dessen Urtheil auf der Brigittenau erschossen; denn das Kriegsgericht sah in dem Sendlinge der Revolutionspartei Mitteldeutschlands, dem Theilnehmer an dem Aufruhr, dem Hauptmann hinter der Barrikade keinen Reichstagsabgeordneten, welche Eigenschaft B. in Anspruch nehmen wollte. Er starb muthig, jedoch nicht als Blutzeuge seiner politischen, religiösen Irrthümer, sondern als ein in die Kirche zurückgekehrtes Glied derselben.


Bludenz, österr. Stadt im Vorarlberg, mit Bergschloß, 2100 E.; bis hinter B. kamen die Schweden in den letzten Jahren des 30jährigen Krieges.


Blumauer, Alois, zu Steyer in Oberösterreich 1755 geb., war 1 Jahr lang Jesuit, erhielt nach der Aufhebung des Ordens eine Stelle als Büchercensor, wurde 1793 Buchhändler, st. 16. März 1798. B. hatte viel poet. Talent, reichen Witz, seltenen Humor, aber er bewegt sich zu oft in der niedrigen Sphäre und vergeht sich als epukureischer Freigeist gegen die Kirche und die gute Sitte. Sein Hauptwerk ist travestirte Aeneis des Virgil. Seine Werke sind vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden; "Sämmtliche Werke in einem Bande" Stuttgart 1840.


Blume wird im gewöhnlichen Leben die farbige Blüthe einer Pflanze genannt, der Botaniker versteht darunter jeden einzelnen Apparat zur Samenbildung; der einer vollkommenen B. besteht aus den Befruchtungswerkzeugen, nämlich einem oder mehreren Staubgesäßen und einem oder mehreren Staubwegen u. deren Umhüllungen, Blumenkrone und Kelch genannt; häufig finden sich auch noch Honiggefäße. Ein Staubgefäß besteht aus dem Staubfaden mit dem Staubbeutel an der Spitze, ein Staubweg aus Fruchtknoten oder Eierstock, oben mit dem Griffel und der Narbe. Bei Zwitterblüthen sind Staubgefäße und Staubwege in einer Blüthe beisammen, z. B. bei der Tulpe, getrennte Blüthen, wo Staubgefäße und Staubwege jede eigene Blumen (unvollkommene) bilden. Die Linnesche Eintheilung des Pflanzenreiches ist auf die verschiedenen Verhältnisse dieser sog. männl. und weibl. Befruchtungswerkzeuge gegründet. - B. in der Jägersprache der Schwanz des Hasen, die weiße Schwanzspitze bei Wolf, Fuchs, Hund; B. in der Wollkunde der vollendete Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen Wolle; B. des Weins, das Arom desselben; B. in der Bierbrauerei die Oberhefen; in der Chemie die subblimirten Metalle, z. B. Schwefel-, Zink- etc. Blumen; B. in der mittelalterlichen Rechtssprache die Jungfrauschaft.


Blumenausstellungen sind in neuester Zeit in England und auf dem Festlande in großen Städten aufgekommen. z. B. Wien, Paris, Brüssel, Prag, Frankfurt am Main etc.


Blumenbach, Joseph Friedrich, geb. 1752 zu Gotha, seit 1776 Professor in Göttingen, als welcher er durch 50 Jahre im Gebiete der Naturgeschichte, vergleichenden Anatomie. Physiologie und Medicin, mit dem glänzendsten Erfolge wirkte, st. 1840. Er hob zuerst den Sinn und Geschmack für die Naturgeschichte, besonders durch sein in den weitesten Kreisen verbreitetes "Handbuch der Naturgeschichte" 12. Aufl. 1830 und brachte das Studium der vergleichenden Anatomie in Deutschland in Aufnahme, theils als Lehrer, theils durch sein in die meisten europ. Sprachen übersetztes "Handbuch der vergleichenden Anatomie und Physiologie" 1804; 3. Aufl. 1824. Als Physiolog machte er besonders Aufsehen durch seine Abhandlung "Ueber den Bildungstrieb" etc. 1781 und die "Institutiones physiologicae" 1787, 4. Aufl. 1821. Berühmt war seine Schädelsammlung.


Blumenhagen, Phil. Wilh. Georg August, geb. 1781 zu Hannover, Arzt, Novellist, einst sehr beliebt bei dem deutschen Publikum, lyr. Dichter und Dramatiker, st. 1839; sämmtliche Schriften. 2. Aufl. in 16 Bdn. Stuttgart 1844.


Blumenkohl, Karviol (brassica oleracea botocytis; tetradynam. siliquosa), eine Kohlart, von der eine frühe, mittlere und späte Sorte vorkommt, seit

den gehofften Einfluß nicht gewann; er betheiligte sich an dem Kampfe, wurde am 4. Nov. verhaftet, am 8. vor ein Kriegsgericht gestellt und am 9. nach dessen Urtheil auf der Brigittenau erschossen; denn das Kriegsgericht sah in dem Sendlinge der Revolutionspartei Mitteldeutschlands, dem Theilnehmer an dem Aufruhr, dem Hauptmann hinter der Barrikade keinen Reichstagsabgeordneten, welche Eigenschaft B. in Anspruch nehmen wollte. Er starb muthig, jedoch nicht als Blutzeuge seiner politischen, religiösen Irrthümer, sondern als ein in die Kirche zurückgekehrtes Glied derselben.


Bludenz, österr. Stadt im Vorarlberg, mit Bergschloß, 2100 E.; bis hinter B. kamen die Schweden in den letzten Jahren des 30jährigen Krieges.


Blumauer, Alois, zu Steyer in Oberösterreich 1755 geb., war 1 Jahr lang Jesuit, erhielt nach der Aufhebung des Ordens eine Stelle als Büchercensor, wurde 1793 Buchhändler, st. 16. März 1798. B. hatte viel poet. Talent, reichen Witz, seltenen Humor, aber er bewegt sich zu oft in der niedrigen Sphäre und vergeht sich als epukureischer Freigeist gegen die Kirche und die gute Sitte. Sein Hauptwerk ist travestirte Aeneis des Virgil. Seine Werke sind vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden; „Sämmtliche Werke in einem Bande“ Stuttgart 1840.


Blume wird im gewöhnlichen Leben die farbige Blüthe einer Pflanze genannt, der Botaniker versteht darunter jeden einzelnen Apparat zur Samenbildung; der einer vollkommenen B. besteht aus den Befruchtungswerkzeugen, nämlich einem oder mehreren Staubgesäßen und einem oder mehreren Staubwegen u. deren Umhüllungen, Blumenkrone und Kelch genannt; häufig finden sich auch noch Honiggefäße. Ein Staubgefäß besteht aus dem Staubfaden mit dem Staubbeutel an der Spitze, ein Staubweg aus Fruchtknoten oder Eierstock, oben mit dem Griffel und der Narbe. Bei Zwitterblüthen sind Staubgefäße und Staubwege in einer Blüthe beisammen, z. B. bei der Tulpe, getrennte Blüthen, wo Staubgefäße und Staubwege jede eigene Blumen (unvollkommene) bilden. Die Linnésche Eintheilung des Pflanzenreiches ist auf die verschiedenen Verhältnisse dieser sog. männl. und weibl. Befruchtungswerkzeuge gegründet. – B. in der Jägersprache der Schwanz des Hasen, die weiße Schwanzspitze bei Wolf, Fuchs, Hund; B. in der Wollkunde der vollendete Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen Wolle; B. des Weins, das Arom desselben; B. in der Bierbrauerei die Oberhefen; in der Chemie die subblimirten Metalle, z. B. Schwefel-, Zink- etc. Blumen; B. in der mittelalterlichen Rechtssprache die Jungfrauschaft.


Blumenausstellungen sind in neuester Zeit in England und auf dem Festlande in großen Städten aufgekommen. z. B. Wien, Paris, Brüssel, Prag, Frankfurt am Main etc.


Blumenbach, Joseph Friedrich, geb. 1752 zu Gotha, seit 1776 Professor in Göttingen, als welcher er durch 50 Jahre im Gebiete der Naturgeschichte, vergleichenden Anatomie. Physiologie und Medicin, mit dem glänzendsten Erfolge wirkte, st. 1840. Er hob zuerst den Sinn und Geschmack für die Naturgeschichte, besonders durch sein in den weitesten Kreisen verbreitetes „Handbuch der Naturgeschichte“ 12. Aufl. 1830 und brachte das Studium der vergleichenden Anatomie in Deutschland in Aufnahme, theils als Lehrer, theils durch sein in die meisten europ. Sprachen übersetztes „Handbuch der vergleichenden Anatomie und Physiologie“ 1804; 3. Aufl. 1824. Als Physiolog machte er besonders Aufsehen durch seine Abhandlung „Ueber den Bildungstrieb“ etc. 1781 und die „Institutiones physiologicae“ 1787, 4. Aufl. 1821. Berühmt war seine Schädelsammlung.


Blumenhagen, Phil. Wilh. Georg August, geb. 1781 zu Hannover, Arzt, Novellist, einst sehr beliebt bei dem deutschen Publikum, lyr. Dichter und Dramatiker, st. 1839; sämmtliche Schriften. 2. Aufl. in 16 Bdn. Stuttgart 1844.


Blumenkohl, Karviol (brassica oleracea botocytis; tetradynam. siliquosa), eine Kohlart, von der eine frühe, mittlere und späte Sorte vorkommt, seit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0573" n="572"/>
den gehofften Einfluß nicht gewann; er betheiligte sich an dem Kampfe, wurde am 4. Nov. verhaftet, am 8. vor ein Kriegsgericht gestellt und am 9. nach dessen Urtheil auf der Brigittenau erschossen; denn das Kriegsgericht sah in dem Sendlinge der Revolutionspartei Mitteldeutschlands, dem Theilnehmer an dem Aufruhr, dem Hauptmann hinter der Barrikade keinen Reichstagsabgeordneten, welche Eigenschaft B. in Anspruch nehmen wollte. Er starb muthig, jedoch nicht als Blutzeuge seiner politischen, religiösen Irrthümer, sondern als ein in die Kirche zurückgekehrtes Glied derselben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bludenz</hi>, österr. Stadt im Vorarlberg, mit Bergschloß, 2100 E.; bis hinter B. kamen die Schweden in den letzten Jahren des 30jährigen Krieges.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blumauer</hi>, Alois, zu Steyer in Oberösterreich 1755 geb., war 1 Jahr lang Jesuit, erhielt nach der Aufhebung des Ordens eine Stelle als Büchercensor, wurde 1793 Buchhändler, st. 16. März 1798. B. hatte viel poet. Talent, reichen Witz, seltenen Humor, aber er bewegt sich zu oft in der niedrigen Sphäre und vergeht sich als epukureischer Freigeist gegen die Kirche und die gute Sitte. Sein Hauptwerk ist travestirte Aeneis des Virgil. Seine Werke sind vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden; &#x201E;Sämmtliche Werke in einem Bande&#x201C; Stuttgart 1840.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blume</hi> wird im gewöhnlichen Leben die farbige Blüthe einer Pflanze genannt, der Botaniker versteht darunter jeden einzelnen Apparat zur Samenbildung; der einer <hi rendition="#g">vollkommenen</hi> B. besteht aus den Befruchtungswerkzeugen, nämlich einem oder mehreren Staubgesäßen und einem oder mehreren Staubwegen u. deren Umhüllungen, Blumenkrone und Kelch genannt; häufig finden sich auch noch Honiggefäße. Ein Staubgefäß besteht aus dem Staubfaden mit dem Staubbeutel an der Spitze, ein Staubweg aus Fruchtknoten oder Eierstock, oben mit dem Griffel und der Narbe. Bei Zwitterblüthen sind Staubgefäße und Staubwege in einer Blüthe beisammen, z. B. bei der Tulpe, getrennte Blüthen, wo Staubgefäße und Staubwege jede eigene Blumen (unvollkommene) bilden. Die Linnésche Eintheilung des Pflanzenreiches ist auf die verschiedenen Verhältnisse dieser sog. männl. und weibl. Befruchtungswerkzeuge gegründet. &#x2013; B. in der Jägersprache der Schwanz des Hasen, die weiße Schwanzspitze bei Wolf, Fuchs, Hund; B. in der Wollkunde der vollendete Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen Wolle; B. des Weins, das Arom desselben; B. in der Bierbrauerei die Oberhefen; in der Chemie die subblimirten Metalle, z. B. Schwefel-, Zink- etc. Blumen; B. in der mittelalterlichen Rechtssprache die Jungfrauschaft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blumenausstellungen</hi> sind in neuester Zeit in England und auf dem Festlande in großen Städten aufgekommen. z. B. Wien, Paris, Brüssel, Prag, Frankfurt am Main etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blumenbach</hi>, Joseph Friedrich, geb. 1752 zu Gotha, seit 1776 Professor in Göttingen, als welcher er durch 50 Jahre im Gebiete der Naturgeschichte, vergleichenden Anatomie. Physiologie und Medicin, mit dem glänzendsten Erfolge wirkte, st. 1840. Er hob zuerst den Sinn und Geschmack für die Naturgeschichte, besonders durch sein in den weitesten Kreisen verbreitetes &#x201E;Handbuch der Naturgeschichte&#x201C; 12. Aufl. 1830 und brachte das Studium der vergleichenden Anatomie in Deutschland in Aufnahme, theils als Lehrer, theils durch sein in die meisten europ. Sprachen übersetztes &#x201E;Handbuch der vergleichenden Anatomie und Physiologie&#x201C; 1804; 3. Aufl. 1824. Als Physiolog machte er besonders Aufsehen durch seine Abhandlung &#x201E;Ueber den Bildungstrieb&#x201C; etc. 1781 und die &#x201E;<hi rendition="#i">Institutiones physiologicae</hi>&#x201C; 1787, 4. Aufl. 1821. Berühmt war seine Schädelsammlung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blumenhagen</hi>, Phil. Wilh. Georg August, geb. 1781 zu Hannover, Arzt, Novellist, einst sehr beliebt bei dem deutschen Publikum, lyr. Dichter und Dramatiker, st. 1839; sämmtliche Schriften. 2. Aufl. in 16 Bdn. Stuttgart 1844.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Blumenkohl</hi>, Karviol <hi rendition="#i">(brassica oleracea botocytis; tetradynam. siliquosa)</hi>, eine Kohlart, von der eine frühe, mittlere und späte Sorte vorkommt, seit
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[572/0573] den gehofften Einfluß nicht gewann; er betheiligte sich an dem Kampfe, wurde am 4. Nov. verhaftet, am 8. vor ein Kriegsgericht gestellt und am 9. nach dessen Urtheil auf der Brigittenau erschossen; denn das Kriegsgericht sah in dem Sendlinge der Revolutionspartei Mitteldeutschlands, dem Theilnehmer an dem Aufruhr, dem Hauptmann hinter der Barrikade keinen Reichstagsabgeordneten, welche Eigenschaft B. in Anspruch nehmen wollte. Er starb muthig, jedoch nicht als Blutzeuge seiner politischen, religiösen Irrthümer, sondern als ein in die Kirche zurückgekehrtes Glied derselben. Bludenz, österr. Stadt im Vorarlberg, mit Bergschloß, 2100 E.; bis hinter B. kamen die Schweden in den letzten Jahren des 30jährigen Krieges. Blumauer, Alois, zu Steyer in Oberösterreich 1755 geb., war 1 Jahr lang Jesuit, erhielt nach der Aufhebung des Ordens eine Stelle als Büchercensor, wurde 1793 Buchhändler, st. 16. März 1798. B. hatte viel poet. Talent, reichen Witz, seltenen Humor, aber er bewegt sich zu oft in der niedrigen Sphäre und vergeht sich als epukureischer Freigeist gegen die Kirche und die gute Sitte. Sein Hauptwerk ist travestirte Aeneis des Virgil. Seine Werke sind vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden; „Sämmtliche Werke in einem Bande“ Stuttgart 1840. Blume wird im gewöhnlichen Leben die farbige Blüthe einer Pflanze genannt, der Botaniker versteht darunter jeden einzelnen Apparat zur Samenbildung; der einer vollkommenen B. besteht aus den Befruchtungswerkzeugen, nämlich einem oder mehreren Staubgesäßen und einem oder mehreren Staubwegen u. deren Umhüllungen, Blumenkrone und Kelch genannt; häufig finden sich auch noch Honiggefäße. Ein Staubgefäß besteht aus dem Staubfaden mit dem Staubbeutel an der Spitze, ein Staubweg aus Fruchtknoten oder Eierstock, oben mit dem Griffel und der Narbe. Bei Zwitterblüthen sind Staubgefäße und Staubwege in einer Blüthe beisammen, z. B. bei der Tulpe, getrennte Blüthen, wo Staubgefäße und Staubwege jede eigene Blumen (unvollkommene) bilden. Die Linnésche Eintheilung des Pflanzenreiches ist auf die verschiedenen Verhältnisse dieser sog. männl. und weibl. Befruchtungswerkzeuge gegründet. – B. in der Jägersprache der Schwanz des Hasen, die weiße Schwanzspitze bei Wolf, Fuchs, Hund; B. in der Wollkunde der vollendete Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen Wolle; B. des Weins, das Arom desselben; B. in der Bierbrauerei die Oberhefen; in der Chemie die subblimirten Metalle, z. B. Schwefel-, Zink- etc. Blumen; B. in der mittelalterlichen Rechtssprache die Jungfrauschaft. Blumenausstellungen sind in neuester Zeit in England und auf dem Festlande in großen Städten aufgekommen. z. B. Wien, Paris, Brüssel, Prag, Frankfurt am Main etc. Blumenbach, Joseph Friedrich, geb. 1752 zu Gotha, seit 1776 Professor in Göttingen, als welcher er durch 50 Jahre im Gebiete der Naturgeschichte, vergleichenden Anatomie. Physiologie und Medicin, mit dem glänzendsten Erfolge wirkte, st. 1840. Er hob zuerst den Sinn und Geschmack für die Naturgeschichte, besonders durch sein in den weitesten Kreisen verbreitetes „Handbuch der Naturgeschichte“ 12. Aufl. 1830 und brachte das Studium der vergleichenden Anatomie in Deutschland in Aufnahme, theils als Lehrer, theils durch sein in die meisten europ. Sprachen übersetztes „Handbuch der vergleichenden Anatomie und Physiologie“ 1804; 3. Aufl. 1824. Als Physiolog machte er besonders Aufsehen durch seine Abhandlung „Ueber den Bildungstrieb“ etc. 1781 und die „Institutiones physiologicae“ 1787, 4. Aufl. 1821. Berühmt war seine Schädelsammlung. Blumenhagen, Phil. Wilh. Georg August, geb. 1781 zu Hannover, Arzt, Novellist, einst sehr beliebt bei dem deutschen Publikum, lyr. Dichter und Dramatiker, st. 1839; sämmtliche Schriften. 2. Aufl. in 16 Bdn. Stuttgart 1844. Blumenkohl, Karviol (brassica oleracea botocytis; tetradynam. siliquosa), eine Kohlart, von der eine frühe, mittlere und späte Sorte vorkommt, seit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/573
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/573>, abgerufen am 26.06.2024.