Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

der Bußeifer durch Fasten und Almosen angespornt (vgl. Herrnhuter).


Böhmischer Mägdekrieg, nach der Volkssage ein Krieg, den nach Libussas Tode deren Freundin Wlasta gegen die Männer erhob, um aus Böhmen ein Amazonenreich zu schaffen. Ihre Feste war Dewin, dem Wischerad gegenüber gelegen; endlich aber gelang es den Männern sich Dewins durch List zu bemächtigen und der Amazonenherrschaft ein Ende zu machen.


Böhmische Steine, die in Böhmen gefundenen Edelsteine, sodann besonders Glasflüsse und ächte sein geschliffene Bergkrystalle.


Böhnhase, ein sonst unzünftiger Handwerker, ein nicht geschworener Mäckler.


Böhtlink, Otto, geb. 1815 zu Petersburg, russ. Collegienrath und Mitglied der Akademie, einer der bedeutendsten Sprachforscher. Schriften: die Ausgaben des Panini, Vopadeva, Hemecandra, der Sakuntala des Kalidasa, einer Sanskritchrestomathie und eines Wörterbuchs der Sanskritsprache; über den Accent im Sanskrit, über die Sprache der Jakuten u. s. w.


Böning, Georg, geb. 1787 zu Wiesbaden, 1813-15 Offizier bei der nass. Landwehr, von 1821-26 Philhellene in Griechenland, betheiligte sich 1848 an den Hecker-Struveschen Aufruhrsversuchen in Baden, flüchtete in die Schweiz und kehrte als Commandant einer sogenannten Schweizerlegion zur Revolution von 1849 zurück, wurde nach der Uebergabe von Rastadt am 17. August kriegsrechtlich erschossen.


Böotien, Landschaft in Mittelgriechenland, 45 #M. groß, an Attika, den korinthischen Meerbusen, Phokis, Lokris und die Meerenge des Euripus gränzend, größtentheils von Gebirgen umgeben, dem Parnaß, Cithäron, Helikon u. s. w., zerfällt in das Kesselthal des Sees Kopais, in welchen sich der Cephissus ergießt, in das Thal des Asopus und mehrere kleinere Thäler. Das Land um den Kopaissee ist sehr fruchtbar, jetzt aber theilweise versumpft, weil die uralten Abzugskanäle des Sees verstopft sind. Außerdem hat B. dunkle Marmorarten, Eisen, Meerschaum, gute Töpfererde. Das alte B. war stark bewohnt; über die 14 (oder 12?) Städte wollte Theben Bundeshaupt sein, was ihm selten gelang. Die Böotier galten als tüchtige Bauern und Soldaten, aber daneben als grob, stumpfsinnig und sinnlich; doch zählten sie einen Epaminondas und Pelopidas, einen Pindar, eine Korinna u. Myrtis zu den ihrigen. Seine Lage machte B. zum Kampfplatze über Griechenlands Schicksal. Theben, Platää, Tanagra, Chäronea, Koronea, Leuktra, Orchomenus und Haliartus gaben Schlachten ihren Namen. Unter der Römerherrschaft sank B. tief herab, unter der türkischen verkümmerte es vollends und erst seit 1829 lebt es wieder auf; doch zerstörte ein Erdbeben im Sommer 1853 Neutheben vollständig.


Boer (eigentlich Boogers), Lukas Johann, geb. 1752 zu Uffenheim im Ansbachischen, Professor der Geburtshilfe an der Universität Wien, begründete vorzüglich die sogenannte natürliche Geburtshilfe; st. 1835. Schriften: "über die Anwendung des Hebels" 1783; "über die Säugung neugeborener Kinder" 1808; "natürliche Geburtshilfe" 1817 mit Supplementen.


Boer, russ. Schlitten in Schiffsform, mit Steuerschiene und Segel, zum Fahren auf dem Eise eingerichtet.


Börde, in Norddeutschland die Bezeichnung eines besonders fruchtbaren Landstrichs, z. B. die Magdeburger, die Warburger B.


Boerhaave (Buhrhave). Hermann, einer der berühmtesten Aerzte des vorigen Jahrh., geb. den 13. Dezbr. 1668 zu Voorhout bei Leyden, wandte sich 1690 vom Studium der Theologie zur Medizin. Alle wichtigeren Schriftsteller der Reihenfolge nach durchlesend, entschied er sich besonders für Hipokrates. Mit gleichem Eifer studirte er Botanik und Chemie. 1701 begann er seine akademische Laufbahn als Lector und ward 1709 Professor der Medizin und Botanik. In diese Zeit fallen seine 2 ausgezeichneten Werke, die "Institutiones medicae", eine Entwickelung seines Systems, und die "Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis". Später wurde

der Bußeifer durch Fasten und Almosen angespornt (vgl. Herrnhuter).


Böhmischer Mägdekrieg, nach der Volkssage ein Krieg, den nach Libussas Tode deren Freundin Wlasta gegen die Männer erhob, um aus Böhmen ein Amazonenreich zu schaffen. Ihre Feste war Dewin, dem Wischerad gegenüber gelegen; endlich aber gelang es den Männern sich Dewins durch List zu bemächtigen und der Amazonenherrschaft ein Ende zu machen.


Böhmische Steine, die in Böhmen gefundenen Edelsteine, sodann besonders Glasflüsse und ächte sein geschliffene Bergkrystalle.


Böhnhase, ein sonst unzünftiger Handwerker, ein nicht geschworener Mäckler.


Böhtlink, Otto, geb. 1815 zu Petersburg, russ. Collegienrath und Mitglied der Akademie, einer der bedeutendsten Sprachforscher. Schriften: die Ausgaben des Panini, Vopadeva, Hemecandra, der Sakuntala des Kalidasa, einer Sanskritchrestomathie und eines Wörterbuchs der Sanskritsprache; über den Accent im Sanskrit, über die Sprache der Jakuten u. s. w.


Böning, Georg, geb. 1787 zu Wiesbaden, 1813–15 Offizier bei der nass. Landwehr, von 1821–26 Philhellene in Griechenland, betheiligte sich 1848 an den Hecker-Struveschen Aufruhrsversuchen in Baden, flüchtete in die Schweiz und kehrte als Commandant einer sogenannten Schweizerlegion zur Revolution von 1849 zurück, wurde nach der Uebergabe von Rastadt am 17. August kriegsrechtlich erschossen.


Böotien, Landschaft in Mittelgriechenland, 45 □M. groß, an Attika, den korinthischen Meerbusen, Phokis, Lokris und die Meerenge des Euripus gränzend, größtentheils von Gebirgen umgeben, dem Parnaß, Cithäron, Helikon u. s. w., zerfällt in das Kesselthal des Sees Kopais, in welchen sich der Cephissus ergießt, in das Thal des Asopus und mehrere kleinere Thäler. Das Land um den Kopaissee ist sehr fruchtbar, jetzt aber theilweise versumpft, weil die uralten Abzugskanäle des Sees verstopft sind. Außerdem hat B. dunkle Marmorarten, Eisen, Meerschaum, gute Töpfererde. Das alte B. war stark bewohnt; über die 14 (oder 12?) Städte wollte Theben Bundeshaupt sein, was ihm selten gelang. Die Böotier galten als tüchtige Bauern und Soldaten, aber daneben als grob, stumpfsinnig und sinnlich; doch zählten sie einen Epaminondas und Pelopidas, einen Pindar, eine Korinna u. Myrtis zu den ihrigen. Seine Lage machte B. zum Kampfplatze über Griechenlands Schicksal. Theben, Platää, Tanagra, Chäronea, Koronea, Leuktra, Orchomenus und Haliartus gaben Schlachten ihren Namen. Unter der Römerherrschaft sank B. tief herab, unter der türkischen verkümmerte es vollends und erst seit 1829 lebt es wieder auf; doch zerstörte ein Erdbeben im Sommer 1853 Neutheben vollständig.


Boer (eigentlich Boogers), Lukas Johann, geb. 1752 zu Uffenheim im Ansbachischen, Professor der Geburtshilfe an der Universität Wien, begründete vorzüglich die sogenannte natürliche Geburtshilfe; st. 1835. Schriften: „über die Anwendung des Hebels“ 1783; „über die Säugung neugeborener Kinder“ 1808; „natürliche Geburtshilfe“ 1817 mit Supplementen.


Boer, russ. Schlitten in Schiffsform, mit Steuerschiene und Segel, zum Fahren auf dem Eise eingerichtet.


Börde, in Norddeutschland die Bezeichnung eines besonders fruchtbaren Landstrichs, z. B. die Magdeburger, die Warburger B.


Boerhaave (Buhrhave). Hermann, einer der berühmtesten Aerzte des vorigen Jahrh., geb. den 13. Dezbr. 1668 zu Voorhout bei Leyden, wandte sich 1690 vom Studium der Theologie zur Medizin. Alle wichtigeren Schriftsteller der Reihenfolge nach durchlesend, entschied er sich besonders für Hipokrates. Mit gleichem Eifer studirte er Botanik und Chemie. 1701 begann er seine akademische Laufbahn als Lector und ward 1709 Professor der Medizin und Botanik. In diese Zeit fallen seine 2 ausgezeichneten Werke, die „Institutiones medicae“, eine Entwickelung seines Systems, und die „Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis“. Später wurde

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0591" n="590"/>
der Bußeifer durch Fasten und Almosen angespornt (vgl. Herrnhuter).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böhmischer Mägdekrieg</hi>, nach der Volkssage ein Krieg, den nach Libussas Tode deren Freundin Wlasta gegen die Männer erhob, um aus Böhmen ein Amazonenreich zu schaffen. Ihre Feste war Dewin, dem Wischerad gegenüber gelegen; endlich aber gelang es den Männern sich Dewins durch List zu bemächtigen und der Amazonenherrschaft ein Ende zu machen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böhmische Steine</hi>, die in Böhmen gefundenen Edelsteine, sodann besonders Glasflüsse und ächte sein geschliffene Bergkrystalle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böhnhase</hi>, ein sonst unzünftiger Handwerker, ein nicht geschworener Mäckler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böhtlink</hi>, Otto, geb. 1815 zu Petersburg, russ. Collegienrath und Mitglied der Akademie, einer der bedeutendsten Sprachforscher. Schriften: die Ausgaben des Panini, Vopadeva, Hemecandra, der Sakuntala des Kalidasa, einer Sanskritchrestomathie und eines Wörterbuchs der Sanskritsprache; über den Accent im Sanskrit, über die Sprache der Jakuten u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böning</hi>, Georg, geb. 1787 zu Wiesbaden, 1813&#x2013;15 Offizier bei der nass. Landwehr, von 1821&#x2013;26 Philhellene in Griechenland, betheiligte sich 1848 an den Hecker-Struveschen Aufruhrsversuchen in Baden, flüchtete in die Schweiz und kehrte als Commandant einer sogenannten Schweizerlegion zur Revolution von 1849 zurück, wurde nach der Uebergabe von Rastadt am 17. August kriegsrechtlich erschossen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Böotien</hi>, Landschaft in Mittelgriechenland, 45 &#x25A1;M. groß, an Attika, den korinthischen Meerbusen, Phokis, Lokris und die Meerenge des Euripus gränzend, größtentheils von Gebirgen umgeben, dem Parnaß, Cithäron, Helikon u. s. w., zerfällt in das Kesselthal des Sees Kopais, in welchen sich der Cephissus ergießt, in das Thal des Asopus und mehrere kleinere Thäler. Das Land um den Kopaissee ist sehr fruchtbar, jetzt aber theilweise versumpft, weil die uralten Abzugskanäle des Sees verstopft sind. Außerdem hat B. dunkle Marmorarten, Eisen, Meerschaum, gute Töpfererde. Das alte B. war stark bewohnt; über die 14 (oder 12?) Städte wollte Theben Bundeshaupt sein, was ihm selten gelang. Die Böotier galten als tüchtige Bauern und Soldaten, aber daneben als grob, stumpfsinnig und sinnlich; doch zählten sie einen Epaminondas und Pelopidas, einen Pindar, eine Korinna u. Myrtis zu den ihrigen. Seine Lage machte B. zum Kampfplatze über Griechenlands Schicksal. Theben, Platää, Tanagra, Chäronea, Koronea, Leuktra, Orchomenus und Haliartus gaben Schlachten ihren Namen. Unter der Römerherrschaft sank B. tief herab, unter der türkischen verkümmerte es vollends und erst seit 1829 lebt es wieder auf; doch zerstörte ein Erdbeben im Sommer 1853 Neutheben vollständig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Boer</hi> (eigentlich Boogers), Lukas Johann, geb. 1752 zu Uffenheim im Ansbachischen, Professor der Geburtshilfe an der Universität Wien, begründete vorzüglich die sogenannte natürliche Geburtshilfe; st. 1835. Schriften: &#x201E;über die Anwendung des Hebels&#x201C; 1783; &#x201E;über die Säugung neugeborener Kinder&#x201C; 1808; &#x201E;natürliche Geburtshilfe&#x201C; 1817 mit Supplementen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Boer</hi>, russ. Schlitten in Schiffsform, mit Steuerschiene und Segel, zum Fahren auf dem Eise eingerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Börde</hi>, in Norddeutschland die Bezeichnung eines besonders fruchtbaren Landstrichs, z. B. die Magdeburger, die Warburger B.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Boerhaave</hi> (Buhrhave). Hermann, einer der berühmtesten Aerzte des vorigen Jahrh., geb. den 13. Dezbr. 1668 zu Voorhout bei Leyden, wandte sich 1690 vom Studium der Theologie zur Medizin. Alle wichtigeren Schriftsteller der Reihenfolge nach durchlesend, entschied er sich besonders für Hipokrates. Mit gleichem Eifer studirte er Botanik und Chemie. 1701 begann er seine akademische Laufbahn als Lector und ward 1709 Professor der Medizin und Botanik. In diese Zeit fallen seine 2 ausgezeichneten Werke, die &#x201E;<hi rendition="#i">Institutiones medicae</hi>&#x201C;, eine Entwickelung seines Systems, und die &#x201E;<hi rendition="#i">Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis</hi>&#x201C;. Später wurde
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[590/0591] der Bußeifer durch Fasten und Almosen angespornt (vgl. Herrnhuter). Böhmischer Mägdekrieg, nach der Volkssage ein Krieg, den nach Libussas Tode deren Freundin Wlasta gegen die Männer erhob, um aus Böhmen ein Amazonenreich zu schaffen. Ihre Feste war Dewin, dem Wischerad gegenüber gelegen; endlich aber gelang es den Männern sich Dewins durch List zu bemächtigen und der Amazonenherrschaft ein Ende zu machen. Böhmische Steine, die in Böhmen gefundenen Edelsteine, sodann besonders Glasflüsse und ächte sein geschliffene Bergkrystalle. Böhnhase, ein sonst unzünftiger Handwerker, ein nicht geschworener Mäckler. Böhtlink, Otto, geb. 1815 zu Petersburg, russ. Collegienrath und Mitglied der Akademie, einer der bedeutendsten Sprachforscher. Schriften: die Ausgaben des Panini, Vopadeva, Hemecandra, der Sakuntala des Kalidasa, einer Sanskritchrestomathie und eines Wörterbuchs der Sanskritsprache; über den Accent im Sanskrit, über die Sprache der Jakuten u. s. w. Böning, Georg, geb. 1787 zu Wiesbaden, 1813–15 Offizier bei der nass. Landwehr, von 1821–26 Philhellene in Griechenland, betheiligte sich 1848 an den Hecker-Struveschen Aufruhrsversuchen in Baden, flüchtete in die Schweiz und kehrte als Commandant einer sogenannten Schweizerlegion zur Revolution von 1849 zurück, wurde nach der Uebergabe von Rastadt am 17. August kriegsrechtlich erschossen. Böotien, Landschaft in Mittelgriechenland, 45 □M. groß, an Attika, den korinthischen Meerbusen, Phokis, Lokris und die Meerenge des Euripus gränzend, größtentheils von Gebirgen umgeben, dem Parnaß, Cithäron, Helikon u. s. w., zerfällt in das Kesselthal des Sees Kopais, in welchen sich der Cephissus ergießt, in das Thal des Asopus und mehrere kleinere Thäler. Das Land um den Kopaissee ist sehr fruchtbar, jetzt aber theilweise versumpft, weil die uralten Abzugskanäle des Sees verstopft sind. Außerdem hat B. dunkle Marmorarten, Eisen, Meerschaum, gute Töpfererde. Das alte B. war stark bewohnt; über die 14 (oder 12?) Städte wollte Theben Bundeshaupt sein, was ihm selten gelang. Die Böotier galten als tüchtige Bauern und Soldaten, aber daneben als grob, stumpfsinnig und sinnlich; doch zählten sie einen Epaminondas und Pelopidas, einen Pindar, eine Korinna u. Myrtis zu den ihrigen. Seine Lage machte B. zum Kampfplatze über Griechenlands Schicksal. Theben, Platää, Tanagra, Chäronea, Koronea, Leuktra, Orchomenus und Haliartus gaben Schlachten ihren Namen. Unter der Römerherrschaft sank B. tief herab, unter der türkischen verkümmerte es vollends und erst seit 1829 lebt es wieder auf; doch zerstörte ein Erdbeben im Sommer 1853 Neutheben vollständig. Boer (eigentlich Boogers), Lukas Johann, geb. 1752 zu Uffenheim im Ansbachischen, Professor der Geburtshilfe an der Universität Wien, begründete vorzüglich die sogenannte natürliche Geburtshilfe; st. 1835. Schriften: „über die Anwendung des Hebels“ 1783; „über die Säugung neugeborener Kinder“ 1808; „natürliche Geburtshilfe“ 1817 mit Supplementen. Boer, russ. Schlitten in Schiffsform, mit Steuerschiene und Segel, zum Fahren auf dem Eise eingerichtet. Börde, in Norddeutschland die Bezeichnung eines besonders fruchtbaren Landstrichs, z. B. die Magdeburger, die Warburger B. Boerhaave (Buhrhave). Hermann, einer der berühmtesten Aerzte des vorigen Jahrh., geb. den 13. Dezbr. 1668 zu Voorhout bei Leyden, wandte sich 1690 vom Studium der Theologie zur Medizin. Alle wichtigeren Schriftsteller der Reihenfolge nach durchlesend, entschied er sich besonders für Hipokrates. Mit gleichem Eifer studirte er Botanik und Chemie. 1701 begann er seine akademische Laufbahn als Lector und ward 1709 Professor der Medizin und Botanik. In diese Zeit fallen seine 2 ausgezeichneten Werke, die „Institutiones medicae“, eine Entwickelung seines Systems, und die „Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis“. Später wurde

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/591
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/591>, abgerufen am 26.06.2024.