Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

mit hängenden gelben Blüthentrauben; ebenso C. alpinus, beide mit Spielarten; C. purpureus ist ein zierlicher niedriger Busch mit rothen Schmetterlingsblumen, der auf Stämme von C. Laburnum copulirt oder in die Rinde gepfropft werden kann.


Bohnenberger, Gottlieb Friedrich, Mathematiker und Astronom, geb. 1765 zu Simmotzheim in Württemberg, machte seine Studien in Stuttgart u. Tübingen, kam, nachdem er einige Jahre Pfarr-Vikar gewesen, 1793 nach Gotha, aber schon 1796 nach Tübingen an die Sternwarte und wurde 1803 Professor der Mathematik u. Astronomie. Trotz vieler an ihn ergangenen Rufe ins Ausland blieb er in Tübingen bis an sein Ende 1831. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten Schwungmaschine. Von seinen Schriften sind zu nennen: "Anleitung zur geograph. Ortsbestimmung" 1795; "Astronomie", Tübingen 1811; "Anfangsgründe der höheren Analysis" 1812. Außerdem bearbeitete er mit Autenrieth die "Tübinger Blätter für Naturwissenschaft" und mit Lindenau die "Zeitschrift für Astronomie". Auch war er Mitarbeiter an der großen topographischen Karte von Schwaben.


Bohnenkönigsfest, Familienfest am Dreikönigstage, aus Frankreich nach Norddeutschland übergetragen; wer die in einem Kuchen gebackene Bohne in seinem Antheile bekommt, ist Bohnenkönig und empfängt nun Huldigungen, ertheilt Gnaden und Befehle, wobei Witz und Laune ihre Rollen spielen.


Bohnenkraut, Saturei (Satureja hortensis), Gartengewürzpflanze, als Zuthat zu Bohnengerichten allbekannt; erscheint, einmal in Gärten cultivirt, durch Samenausfall immer wieder.


Bohnenlied, ein von dem Berner Nikolaus Manuel 1522 verfaßtes satyrisches Gedicht gegen den Ablaß, so stark in seinen Ausdrücken, daß die sprichwörtliche Redeweise entstand: "das geht über das Bohnenlied".


Bohrer, Kaspar, gest. 1809 zu München, einer der bedeutendsten Contrabassisten. Von seinen 4 Söhnen starben die jüngeren Peter u. Franz 1805, als sie bereits an der Münchener Kapelle angestellt waren; die anderen, Anton, Violinvirtuos, geb. 1791 u. Max, geb. 1793, Cellovirtuos, verließen 1809 München, machten Kunstreisen durch Europa, wurden 1818 an der Berliner Kapelle angestellt. 1824 gingen sie nach München zurück, heiratheten Fanny und Louise Dülken, zwei Klaviervirtuosinen und wurden von Karl X. von Frankreich als Hofsolospieler angestellt; nach der Julirevolution gingen sie zuerst nach England, 1832 wurde Max Concertmeister der Stuttgarter Kapelle, seine Frau Hofpianistin u. Lehrerin der Prinzessinen, Anton aber 1834 Concertmeister in Hannover.


Bohrkäfer (Ptinus), eine Gattung Käfer mit sägeförmigen Fühlhörnern. Sie leben in Häusern und stellen sich bei Berührung todt. Ihre Larven, besonders die des Diebs (Ptinus fur), sind die gefürchteten Verwüster der Naturaliensammlungen. Hieher gehört auch die Todtenuhr (Anobium pertinax), die mit ihren Kiefern durch Anstoßen an das Holz einen Ton wie das Picken einer Taschenuhr hervorbringt.


Bohrmuschel (Pholas), eine Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Muscheln. Diese Thiere bohren sich Gänge in Schlamm, Holz, Steine und manche richten vielen Schaden an. Wie dieses Einbohren geschieht, ist noch nicht recht bekannt, doch wahrscheinlich durch einen ätzenden auflösenden Saft. da die Schale zu zerbrechlich dazu wäre. Hieher gehören auch die Bohrwürmer, Pfahlwürmer (Teredo), mit cylindrischem, ungefähr 6 Zoll langem Körper und ringförmiger, klaffender Schale. Sie bohren sich in unter Wasser befindliches Holz, in dem sie ihre Wohnungen einrichten, und werden so oft sehr schädlich. Besonders bekannt in dieser Hinsicht ist der Schiffsbohrwurm (Teredo navalis), der den Schiffen so gefährlich ist, und durch Zerstörung der Dämme Hollands dieses öfters in Gefahr brachte.


Bohrversuche werden mit dem Erdbohrer gemacht, um die Bodenbeschaffenheit der Erde in größerer Tiefe zu untersuchen; man bohrt nach Erzgängen; Kohlenlagern. Salz u. s. w., besonders aber nach unterirdischen Quellen, um die

mit hängenden gelben Blüthentrauben; ebenso C. alpinus, beide mit Spielarten; C. purpureus ist ein zierlicher niedriger Busch mit rothen Schmetterlingsblumen, der auf Stämme von C. Laburnum copulirt oder in die Rinde gepfropft werden kann.


Bohnenberger, Gottlieb Friedrich, Mathematiker und Astronom, geb. 1765 zu Simmotzheim in Württemberg, machte seine Studien in Stuttgart u. Tübingen, kam, nachdem er einige Jahre Pfarr-Vikar gewesen, 1793 nach Gotha, aber schon 1796 nach Tübingen an die Sternwarte und wurde 1803 Professor der Mathematik u. Astronomie. Trotz vieler an ihn ergangenen Rufe ins Ausland blieb er in Tübingen bis an sein Ende 1831. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten Schwungmaschine. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Anleitung zur geograph. Ortsbestimmung“ 1795; „Astronomie“, Tübingen 1811; „Anfangsgründe der höheren Analysis“ 1812. Außerdem bearbeitete er mit Autenrieth die „Tübinger Blätter für Naturwissenschaft“ und mit Lindenau die „Zeitschrift für Astronomie“. Auch war er Mitarbeiter an der großen topographischen Karte von Schwaben.


Bohnenkönigsfest, Familienfest am Dreikönigstage, aus Frankreich nach Norddeutschland übergetragen; wer die in einem Kuchen gebackene Bohne in seinem Antheile bekommt, ist Bohnenkönig und empfängt nun Huldigungen, ertheilt Gnaden und Befehle, wobei Witz und Laune ihre Rollen spielen.


Bohnenkraut, Saturei (Satureja hortensis), Gartengewürzpflanze, als Zuthat zu Bohnengerichten allbekannt; erscheint, einmal in Gärten cultivirt, durch Samenausfall immer wieder.


Bohnenlied, ein von dem Berner Nikolaus Manuel 1522 verfaßtes satyrisches Gedicht gegen den Ablaß, so stark in seinen Ausdrücken, daß die sprichwörtliche Redeweise entstand: „das geht über das Bohnenlied“.


Bohrer, Kaspar, gest. 1809 zu München, einer der bedeutendsten Contrabassisten. Von seinen 4 Söhnen starben die jüngeren Peter u. Franz 1805, als sie bereits an der Münchener Kapelle angestellt waren; die anderen, Anton, Violinvirtuos, geb. 1791 u. Max, geb. 1793, Cellovirtuos, verließen 1809 München, machten Kunstreisen durch Europa, wurden 1818 an der Berliner Kapelle angestellt. 1824 gingen sie nach München zurück, heiratheten Fanny und Louise Dülken, zwei Klaviervirtuosinen und wurden von Karl X. von Frankreich als Hofsolospieler angestellt; nach der Julirevolution gingen sie zuerst nach England, 1832 wurde Max Concertmeister der Stuttgarter Kapelle, seine Frau Hofpianistin u. Lehrerin der Prinzessinen, Anton aber 1834 Concertmeister in Hannover.


Bohrkäfer (Ptinus), eine Gattung Käfer mit sägeförmigen Fühlhörnern. Sie leben in Häusern und stellen sich bei Berührung todt. Ihre Larven, besonders die des Diebs (Ptinus fur), sind die gefürchteten Verwüster der Naturaliensammlungen. Hieher gehört auch die Todtenuhr (Anobium pertinax), die mit ihren Kiefern durch Anstoßen an das Holz einen Ton wie das Picken einer Taschenuhr hervorbringt.


Bohrmuschel (Pholas), eine Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Muscheln. Diese Thiere bohren sich Gänge in Schlamm, Holz, Steine und manche richten vielen Schaden an. Wie dieses Einbohren geschieht, ist noch nicht recht bekannt, doch wahrscheinlich durch einen ätzenden auflösenden Saft. da die Schale zu zerbrechlich dazu wäre. Hieher gehören auch die Bohrwürmer, Pfahlwürmer (Teredo), mit cylindrischem, ungefähr 6 Zoll langem Körper und ringförmiger, klaffender Schale. Sie bohren sich in unter Wasser befindliches Holz, in dem sie ihre Wohnungen einrichten, und werden so oft sehr schädlich. Besonders bekannt in dieser Hinsicht ist der Schiffsbohrwurm (Teredo navalis), der den Schiffen so gefährlich ist, und durch Zerstörung der Dämme Hollands dieses öfters in Gefahr brachte.


Bohrversuche werden mit dem Erdbohrer gemacht, um die Bodenbeschaffenheit der Erde in größerer Tiefe zu untersuchen; man bohrt nach Erzgängen; Kohlenlagern. Salz u. s. w., besonders aber nach unterirdischen Quellen, um die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0596" n="595"/>
mit hängenden gelben Blüthentrauben; ebenso <hi rendition="#i">C. alpinus</hi>, beide mit Spielarten; <hi rendition="#i">C. purpureus</hi> ist ein zierlicher niedriger Busch mit rothen Schmetterlingsblumen, der auf Stämme von <hi rendition="#i">C. Laburnum</hi> copulirt oder in die Rinde gepfropft werden kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohnenberger</hi>, Gottlieb Friedrich, Mathematiker und Astronom, geb. 1765 zu Simmotzheim in Württemberg, machte seine Studien in Stuttgart u. Tübingen, kam, nachdem er einige Jahre Pfarr-Vikar gewesen, 1793 nach Gotha, aber schon 1796 nach Tübingen an die Sternwarte und wurde 1803 Professor der Mathematik u. Astronomie. Trotz vieler an ihn ergangenen Rufe ins Ausland blieb er in Tübingen bis an sein Ende 1831. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten Schwungmaschine. Von seinen Schriften sind zu nennen: &#x201E;Anleitung zur geograph. Ortsbestimmung&#x201C; 1795; &#x201E;Astronomie&#x201C;, Tübingen 1811; &#x201E;Anfangsgründe der höheren Analysis&#x201C; 1812. Außerdem bearbeitete er mit Autenrieth die &#x201E;Tübinger Blätter für Naturwissenschaft&#x201C; und mit Lindenau die &#x201E;Zeitschrift für Astronomie&#x201C;. Auch war er Mitarbeiter an der großen topographischen Karte von Schwaben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohnenkönigsfest</hi>, Familienfest am Dreikönigstage, aus Frankreich nach Norddeutschland übergetragen; wer die in einem Kuchen gebackene Bohne in seinem Antheile bekommt, ist Bohnenkönig und empfängt nun Huldigungen, ertheilt Gnaden und Befehle, wobei Witz und Laune ihre Rollen spielen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohnenkraut</hi>, Saturei <hi rendition="#i">(Satureja hortensis)</hi>, Gartengewürzpflanze, als Zuthat zu Bohnengerichten allbekannt; erscheint, einmal in Gärten cultivirt, durch Samenausfall immer wieder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohnenlied</hi>, ein von dem Berner Nikolaus Manuel 1522 verfaßtes satyrisches Gedicht gegen den Ablaß, so stark in seinen Ausdrücken, daß die sprichwörtliche Redeweise entstand: &#x201E;das geht über das Bohnenlied&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohrer</hi>, Kaspar, gest. 1809 zu München, einer der bedeutendsten Contrabassisten. Von seinen 4 Söhnen starben die jüngeren Peter u. Franz 1805, als sie bereits an der Münchener Kapelle angestellt waren; die anderen, Anton, Violinvirtuos, geb. 1791 u. Max, geb. 1793, Cellovirtuos, verließen 1809 München, machten Kunstreisen durch Europa, wurden 1818 an der Berliner Kapelle angestellt. 1824 gingen sie nach München zurück, heiratheten Fanny und Louise Dülken, zwei Klaviervirtuosinen und wurden von Karl X. von Frankreich als Hofsolospieler angestellt; nach der Julirevolution gingen sie zuerst nach England, 1832 wurde Max Concertmeister der Stuttgarter Kapelle, seine Frau Hofpianistin u. Lehrerin der Prinzessinen, Anton aber 1834 Concertmeister in Hannover.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohrkäfer</hi><hi rendition="#i">(Ptinus)</hi>, eine Gattung Käfer mit sägeförmigen Fühlhörnern. Sie leben in Häusern und stellen sich bei Berührung todt. Ihre Larven, besonders die des Diebs <hi rendition="#i">(Ptinus fur)</hi>, sind die gefürchteten Verwüster der Naturaliensammlungen. Hieher gehört auch die Todtenuhr <hi rendition="#i">(Anobium pertinax)</hi>, die mit ihren Kiefern durch Anstoßen an das Holz einen Ton wie das Picken einer Taschenuhr hervorbringt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohrmuschel</hi><hi rendition="#i">(Pholas)</hi>, eine Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Muscheln. Diese Thiere bohren sich Gänge in Schlamm, Holz, Steine und manche richten vielen Schaden an. Wie dieses Einbohren geschieht, ist noch nicht recht bekannt, doch wahrscheinlich durch einen ätzenden auflösenden Saft. da die Schale zu zerbrechlich dazu wäre. Hieher gehören auch die Bohrwürmer, Pfahlwürmer <hi rendition="#i">(Teredo)</hi>, mit cylindrischem, ungefähr 6 Zoll langem Körper und ringförmiger, klaffender Schale. Sie bohren sich in unter Wasser befindliches Holz, in dem sie ihre Wohnungen einrichten, und werden so oft sehr schädlich. Besonders bekannt in dieser Hinsicht ist der Schiffsbohrwurm <hi rendition="#i">(Teredo navalis)</hi>, der den Schiffen so gefährlich ist, und durch Zerstörung der Dämme Hollands dieses öfters in Gefahr brachte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bohrversuche</hi> werden mit dem Erdbohrer gemacht, um die Bodenbeschaffenheit der Erde in größerer Tiefe zu untersuchen; man bohrt nach Erzgängen; Kohlenlagern. Salz u. s. w., besonders aber nach unterirdischen Quellen, um die
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[595/0596] mit hängenden gelben Blüthentrauben; ebenso C. alpinus, beide mit Spielarten; C. purpureus ist ein zierlicher niedriger Busch mit rothen Schmetterlingsblumen, der auf Stämme von C. Laburnum copulirt oder in die Rinde gepfropft werden kann. Bohnenberger, Gottlieb Friedrich, Mathematiker und Astronom, geb. 1765 zu Simmotzheim in Württemberg, machte seine Studien in Stuttgart u. Tübingen, kam, nachdem er einige Jahre Pfarr-Vikar gewesen, 1793 nach Gotha, aber schon 1796 nach Tübingen an die Sternwarte und wurde 1803 Professor der Mathematik u. Astronomie. Trotz vieler an ihn ergangenen Rufe ins Ausland blieb er in Tübingen bis an sein Ende 1831. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten Schwungmaschine. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Anleitung zur geograph. Ortsbestimmung“ 1795; „Astronomie“, Tübingen 1811; „Anfangsgründe der höheren Analysis“ 1812. Außerdem bearbeitete er mit Autenrieth die „Tübinger Blätter für Naturwissenschaft“ und mit Lindenau die „Zeitschrift für Astronomie“. Auch war er Mitarbeiter an der großen topographischen Karte von Schwaben. Bohnenkönigsfest, Familienfest am Dreikönigstage, aus Frankreich nach Norddeutschland übergetragen; wer die in einem Kuchen gebackene Bohne in seinem Antheile bekommt, ist Bohnenkönig und empfängt nun Huldigungen, ertheilt Gnaden und Befehle, wobei Witz und Laune ihre Rollen spielen. Bohnenkraut, Saturei (Satureja hortensis), Gartengewürzpflanze, als Zuthat zu Bohnengerichten allbekannt; erscheint, einmal in Gärten cultivirt, durch Samenausfall immer wieder. Bohnenlied, ein von dem Berner Nikolaus Manuel 1522 verfaßtes satyrisches Gedicht gegen den Ablaß, so stark in seinen Ausdrücken, daß die sprichwörtliche Redeweise entstand: „das geht über das Bohnenlied“. Bohrer, Kaspar, gest. 1809 zu München, einer der bedeutendsten Contrabassisten. Von seinen 4 Söhnen starben die jüngeren Peter u. Franz 1805, als sie bereits an der Münchener Kapelle angestellt waren; die anderen, Anton, Violinvirtuos, geb. 1791 u. Max, geb. 1793, Cellovirtuos, verließen 1809 München, machten Kunstreisen durch Europa, wurden 1818 an der Berliner Kapelle angestellt. 1824 gingen sie nach München zurück, heiratheten Fanny und Louise Dülken, zwei Klaviervirtuosinen und wurden von Karl X. von Frankreich als Hofsolospieler angestellt; nach der Julirevolution gingen sie zuerst nach England, 1832 wurde Max Concertmeister der Stuttgarter Kapelle, seine Frau Hofpianistin u. Lehrerin der Prinzessinen, Anton aber 1834 Concertmeister in Hannover. Bohrkäfer (Ptinus), eine Gattung Käfer mit sägeförmigen Fühlhörnern. Sie leben in Häusern und stellen sich bei Berührung todt. Ihre Larven, besonders die des Diebs (Ptinus fur), sind die gefürchteten Verwüster der Naturaliensammlungen. Hieher gehört auch die Todtenuhr (Anobium pertinax), die mit ihren Kiefern durch Anstoßen an das Holz einen Ton wie das Picken einer Taschenuhr hervorbringt. Bohrmuschel (Pholas), eine Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Muscheln. Diese Thiere bohren sich Gänge in Schlamm, Holz, Steine und manche richten vielen Schaden an. Wie dieses Einbohren geschieht, ist noch nicht recht bekannt, doch wahrscheinlich durch einen ätzenden auflösenden Saft. da die Schale zu zerbrechlich dazu wäre. Hieher gehören auch die Bohrwürmer, Pfahlwürmer (Teredo), mit cylindrischem, ungefähr 6 Zoll langem Körper und ringförmiger, klaffender Schale. Sie bohren sich in unter Wasser befindliches Holz, in dem sie ihre Wohnungen einrichten, und werden so oft sehr schädlich. Besonders bekannt in dieser Hinsicht ist der Schiffsbohrwurm (Teredo navalis), der den Schiffen so gefährlich ist, und durch Zerstörung der Dämme Hollands dieses öfters in Gefahr brachte. Bohrversuche werden mit dem Erdbohrer gemacht, um die Bodenbeschaffenheit der Erde in größerer Tiefe zu untersuchen; man bohrt nach Erzgängen; Kohlenlagern. Salz u. s. w., besonders aber nach unterirdischen Quellen, um die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/596
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/596>, abgerufen am 26.06.2024.