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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bosch, Hieronymus, holländ. Maler und Kupferstecher aus dem 16. Jahrh., lebte meist in Spanien. wo seine Arbeiten sehr gesucht waren. Er liebte vorzüglich grelle phantastische Darstellungen.


Bosch, Hieronymus de, geb. 1740 zu Amsterdam, gelehrter Philolog und der beste latein. Dichter der neuen Zeit, war viele Jahre Curator der Universität Leyden und st. 1811. Er schrieb "Poemata" Leyden 1803 und "Anthologia Graeca" 4 Bde., 1795-1810.


Bosch, Graf, Johannes van den, geb. 1780 zu Bommel in Geldern. stieg in Indien zum Oberst, nahm 1810 seinen Abschied und kehrte 1813 zurück. Hier wirkte er eifrig für Wiederherstellung des Hauses Oranien. nahm wieder Dienste und wurde 1815 Generalmajor. 1827 wieder nach Indien gesendet. wurde er 1830 Generalgouverneur von Batavia, kehrte aber 1835 wieder in die Heimath, übernahm das Ministerium der Colonien und wurde 1839 bei seinem Austritt aus demselben in den Grafenstand erhoben. st. 1844.


Boscowich, Roger Joseph, Mathematiker und Astronom, geb. 1711 zu Ragusa, trat in den Jesuitenorden. bereiste später England, Frankreich, Polen und die Türkei, ward 1764 Prof. in Pavia, ging 1774 nach Paris, später nach Bassano und st. zu Mailand in Wahnsinn verfallen 1787. Er maß einen Meridiangrad im Kirchenstaate, berechnete die Jupiters- und Saturnsbewegungen, vervollkommnete die Theorie über achromatische Fernröhre, schrieb über die Sonnenflecken etc. Gesammtwerke unter dem Titel: "Opera pertinentia ad opticam et astronomiam" 5 Bde. 1785.


Bose, im Bergbau eine bestimmte Arbeitszeit, 1 B. = eine Schicht; ein Flachsbündel.


Bosco, Francois Joseph. ausgezeichneter franz. Bildhauer, geb. zu Monaco 1769, von Karl X. zum Baron erhoben. Seine Arbeiten sind von trefflicher Composition, mit Kraft und Anmuth der Form, darunter sein Herkules, die Statue des Herzogs von Enghien, Ludwig XIV. Von ihm sind auch die Basreliefs der Vendomesäule. B. war zuletzt Director der Academie der Künste zu Paris und st. 1845.


Bosjemans, s. Buschmänner.


Boskowitz, Stadt in Mähren. Reg.-B. Brünn, mit 3800 E., darunter viele Juden, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, Fabrikation von Glas. Alaun. Potasche und Liqueur; berühmtes Bier.


Bosna-Serai od. Sarajewo. Hauptstadt von Bosnien. an einem Nebenflusse der Bosna, mit 60000 E., wichtiger Handelsplatz mit 100 Moscheen, 3 Minoritenklöstern, Gewehr-, Säbel- und Eisenfabriken. In der Nähe Bäder und Eisengruben.


Bosniaken, die ursprünglichen Einwohner von Bosnien; sodann eine von Friedrich d. Gr. errichtete, mit Lanzen bewaffnete leichte Reiterei in Preußen.


Bosnien, türk. Ejalet unter einem Pascha von 3 Roßschweifen, aus B., der Herzogowina, türk. Kroatien und türk. Dalmatien bestehend, 850 #M. groß. mit 1 Mill. E. Es ist von den julischen und dinarischen Alpen durchzogen. deren höchste Gipfel Kam 8500' und Dormitor 7980' hoch steigen. Es ist sehr wohl bewässert; Hauptflüsse: Sau mit Bosna, Unna, Drina, Verbas Okrina; die in das adriat. Meer fließende Narenta und Bojana. Der Boden ist fruchtbar, die Viehzucht bedeutend, die Despotie aber lähmt den Anbau. sowie Handel und Gewerbe. Die Bevölkerung ist sehr gemischt. der Hauptmasse nach slav. Bosnier, ein kräftiger Stamm; als B. 1465 von den Türken erobert wurde. ging der Adel zum Islam über und behielt seine Güter, das gemeine Volk aber blieb christlich und hatte in dem Adel seine Unterdrücker. Dieser Adel bildete bis in die neueste Zeit den Kern der türk. Heere, besonders der Reiterei, ist aber seit einigen Jahren von der Pforte, die einen Abfall besorgte, hart mitgenommen worden. Außer den B. gibt es im Lande: Türken, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner.


Bosporus, der griech. Namen zweier Meerengen; der thracische B., jetzt Meerenge von Constantinopel, und der kimmerische B., jetzt Straße von Feodosia oder Kertsch, der Ausfluß des asowschen Meeres. Am kimmerischen B. bestand


Bosch, Hieronymus, holländ. Maler und Kupferstecher aus dem 16. Jahrh., lebte meist in Spanien. wo seine Arbeiten sehr gesucht waren. Er liebte vorzüglich grelle phantastische Darstellungen.


Bosch, Hieronymus de, geb. 1740 zu Amsterdam, gelehrter Philolog und der beste latein. Dichter der neuen Zeit, war viele Jahre Curator der Universität Leyden und st. 1811. Er schrieb „Poëmata“ Leyden 1803 und „Anthologia Graeca“ 4 Bde., 1795–1810.


Bosch, Graf, Johannes van den, geb. 1780 zu Bommel in Geldern. stieg in Indien zum Oberst, nahm 1810 seinen Abschied und kehrte 1813 zurück. Hier wirkte er eifrig für Wiederherstellung des Hauses Oranien. nahm wieder Dienste und wurde 1815 Generalmajor. 1827 wieder nach Indien gesendet. wurde er 1830 Generalgouverneur von Batavia, kehrte aber 1835 wieder in die Heimath, übernahm das Ministerium der Colonien und wurde 1839 bei seinem Austritt aus demselben in den Grafenstand erhoben. st. 1844.


Boscowich, Roger Joseph, Mathematiker und Astronom, geb. 1711 zu Ragusa, trat in den Jesuitenorden. bereiste später England, Frankreich, Polen und die Türkei, ward 1764 Prof. in Pavia, ging 1774 nach Paris, später nach Bassano und st. zu Mailand in Wahnsinn verfallen 1787. Er maß einen Meridiangrad im Kirchenstaate, berechnete die Jupiters- und Saturnsbewegungen, vervollkommnete die Theorie über achromatische Fernröhre, schrieb über die Sonnenflecken etc. Gesammtwerke unter dem Titel: „Opera pertinentia ad opticam et astronomiam“ 5 Bde. 1785.


Bose, im Bergbau eine bestimmte Arbeitszeit, 1 B. = eine Schicht; ein Flachsbündel.


Bosco, François Joseph. ausgezeichneter franz. Bildhauer, geb. zu Monaco 1769, von Karl X. zum Baron erhoben. Seine Arbeiten sind von trefflicher Composition, mit Kraft und Anmuth der Form, darunter sein Herkules, die Statue des Herzogs von Enghien, Ludwig XIV. Von ihm sind auch die Basreliefs der Vendomesäule. B. war zuletzt Director der Academie der Künste zu Paris und st. 1845.


Bosjemans, s. Buschmänner.


Boskowitz, Stadt in Mähren. Reg.-B. Brünn, mit 3800 E., darunter viele Juden, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, Fabrikation von Glas. Alaun. Potasche und Liqueur; berühmtes Bier.


Bosna-Serai od. Sarajewo. Hauptstadt von Bosnien. an einem Nebenflusse der Bosna, mit 60000 E., wichtiger Handelsplatz mit 100 Moscheen, 3 Minoritenklöstern, Gewehr-, Säbel- und Eisenfabriken. In der Nähe Bäder und Eisengruben.


Bosniaken, die ursprünglichen Einwohner von Bosnien; sodann eine von Friedrich d. Gr. errichtete, mit Lanzen bewaffnete leichte Reiterei in Preußen.


Bosnien, türk. Ejalet unter einem Pascha von 3 Roßschweifen, aus B., der Herzogowina, türk. Kroatien und türk. Dalmatien bestehend, 850 □M. groß. mit 1 Mill. E. Es ist von den julischen und dinarischen Alpen durchzogen. deren höchste Gipfel Kam 8500' und Dormitor 7980' hoch steigen. Es ist sehr wohl bewässert; Hauptflüsse: Sau mit Bosna, Unna, Drina, Verbas Okrina; die in das adriat. Meer fließende Narenta und Bojana. Der Boden ist fruchtbar, die Viehzucht bedeutend, die Despotie aber lähmt den Anbau. sowie Handel und Gewerbe. Die Bevölkerung ist sehr gemischt. der Hauptmasse nach slav. Bosnier, ein kräftiger Stamm; als B. 1465 von den Türken erobert wurde. ging der Adel zum Islam über und behielt seine Güter, das gemeine Volk aber blieb christlich und hatte in dem Adel seine Unterdrücker. Dieser Adel bildete bis in die neueste Zeit den Kern der türk. Heere, besonders der Reiterei, ist aber seit einigen Jahren von der Pforte, die einen Abfall besorgte, hart mitgenommen worden. Außer den B. gibt es im Lande: Türken, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner.


Bosporus, der griech. Namen zweier Meerengen; der thracische B., jetzt Meerenge von Constantinopel, und der kimmerische B., jetzt Straße von Feodosia oder Kertsch, der Ausfluß des asowschen Meeres. Am kimmerischen B. bestand

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[623/0624] Bosch, Hieronymus, holländ. Maler und Kupferstecher aus dem 16. Jahrh., lebte meist in Spanien. wo seine Arbeiten sehr gesucht waren. Er liebte vorzüglich grelle phantastische Darstellungen. Bosch, Hieronymus de, geb. 1740 zu Amsterdam, gelehrter Philolog und der beste latein. Dichter der neuen Zeit, war viele Jahre Curator der Universität Leyden und st. 1811. Er schrieb „Poëmata“ Leyden 1803 und „Anthologia Graeca“ 4 Bde., 1795–1810. Bosch, Graf, Johannes van den, geb. 1780 zu Bommel in Geldern. stieg in Indien zum Oberst, nahm 1810 seinen Abschied und kehrte 1813 zurück. Hier wirkte er eifrig für Wiederherstellung des Hauses Oranien. nahm wieder Dienste und wurde 1815 Generalmajor. 1827 wieder nach Indien gesendet. wurde er 1830 Generalgouverneur von Batavia, kehrte aber 1835 wieder in die Heimath, übernahm das Ministerium der Colonien und wurde 1839 bei seinem Austritt aus demselben in den Grafenstand erhoben. st. 1844. Boscowich, Roger Joseph, Mathematiker und Astronom, geb. 1711 zu Ragusa, trat in den Jesuitenorden. bereiste später England, Frankreich, Polen und die Türkei, ward 1764 Prof. in Pavia, ging 1774 nach Paris, später nach Bassano und st. zu Mailand in Wahnsinn verfallen 1787. Er maß einen Meridiangrad im Kirchenstaate, berechnete die Jupiters- und Saturnsbewegungen, vervollkommnete die Theorie über achromatische Fernröhre, schrieb über die Sonnenflecken etc. Gesammtwerke unter dem Titel: „Opera pertinentia ad opticam et astronomiam“ 5 Bde. 1785. Bose, im Bergbau eine bestimmte Arbeitszeit, 1 B. = eine Schicht; ein Flachsbündel. Bosco, François Joseph. ausgezeichneter franz. Bildhauer, geb. zu Monaco 1769, von Karl X. zum Baron erhoben. Seine Arbeiten sind von trefflicher Composition, mit Kraft und Anmuth der Form, darunter sein Herkules, die Statue des Herzogs von Enghien, Ludwig XIV. Von ihm sind auch die Basreliefs der Vendomesäule. B. war zuletzt Director der Academie der Künste zu Paris und st. 1845. Bosjemans, s. Buschmänner. Boskowitz, Stadt in Mähren. Reg.-B. Brünn, mit 3800 E., darunter viele Juden, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, Fabrikation von Glas. Alaun. Potasche und Liqueur; berühmtes Bier. Bosna-Serai od. Sarajewo. Hauptstadt von Bosnien. an einem Nebenflusse der Bosna, mit 60000 E., wichtiger Handelsplatz mit 100 Moscheen, 3 Minoritenklöstern, Gewehr-, Säbel- und Eisenfabriken. In der Nähe Bäder und Eisengruben. Bosniaken, die ursprünglichen Einwohner von Bosnien; sodann eine von Friedrich d. Gr. errichtete, mit Lanzen bewaffnete leichte Reiterei in Preußen. Bosnien, türk. Ejalet unter einem Pascha von 3 Roßschweifen, aus B., der Herzogowina, türk. Kroatien und türk. Dalmatien bestehend, 850 □M. groß. mit 1 Mill. E. Es ist von den julischen und dinarischen Alpen durchzogen. deren höchste Gipfel Kam 8500' und Dormitor 7980' hoch steigen. Es ist sehr wohl bewässert; Hauptflüsse: Sau mit Bosna, Unna, Drina, Verbas Okrina; die in das adriat. Meer fließende Narenta und Bojana. Der Boden ist fruchtbar, die Viehzucht bedeutend, die Despotie aber lähmt den Anbau. sowie Handel und Gewerbe. Die Bevölkerung ist sehr gemischt. der Hauptmasse nach slav. Bosnier, ein kräftiger Stamm; als B. 1465 von den Türken erobert wurde. ging der Adel zum Islam über und behielt seine Güter, das gemeine Volk aber blieb christlich und hatte in dem Adel seine Unterdrücker. Dieser Adel bildete bis in die neueste Zeit den Kern der türk. Heere, besonders der Reiterei, ist aber seit einigen Jahren von der Pforte, die einen Abfall besorgte, hart mitgenommen worden. Außer den B. gibt es im Lande: Türken, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner. Bosporus, der griech. Namen zweier Meerengen; der thracische B., jetzt Meerenge von Constantinopel, und der kimmerische B., jetzt Straße von Feodosia oder Kertsch, der Ausfluß des asowschen Meeres. Am kimmerischen B. bestand

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/624>, abgerufen am 22.11.2024.