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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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einem Zünder versehen abgeschossen wird. Ihr Wurf ist sehr unsicher u. gebräuchlicher sind deßhalb gegenwärtig die Brandbomben, gewöhnliche Sprengbomben, die zugleich mit Brandstoff gefüllt sind, der sich beim Krepiren entzündet und umher geworfen wird. u. die Granatbomben. im Ganzen den vorigen gleich, nur von großer Eisenstärke, und daß sie aus Haubizen geschossen werden. Die glühenden Kugeln, rothglühend gemachte Vollkugeln, aus Kanonen geschossen, mit feuchtem Rasen zwischen Kugel und Pulver. In der neuesten Zeit werden auch fast überall die congrevschen Brandraketen, von dem österr. General Augustin verbessert, im Felde und bei Belagerungen angewendet.


Brandhof, isolirte Alpenwirthschaft in Steyermark, am nördl. Abhange des Seekreises, seit 1818 Besitzung des Erzherzogs Johann, von der seine Gemahlin den Titel Gräfin von B. führt.


Brandis, das adelige Geschlecht, stammt aus Graubünden. der eine Zweig erlosch 1509; der Stifter des tyrolischen Zweiges ist Heinrich von Launa, der das Schloß B. an der Launa baute. 1641 gründeten Andreas Wilhelm und Veit Bruno, zu Reichsgrafen erhoben. 2 Linien, eine österr.-steyerische, welche 1790 ausstarb und die tyrolische, welche noch blüht.


Brandis, Joachim Dietrich, geb. 1762 zu Hildesheim, ward Professor der Medicin zu Kiel und 1809 Leibarzt des Königs von Dänemark; starb 1846. Schrieb eine Pathologie (Hamb. 1808), "über physische Heilmittel u. den Magnetismus" (Kopenhagen 1818), "über humanes Leben" (Schleswig 1825) u. a. m.


Brandis, Christian August. geb. 1790 zu Hildesheim, studierte in Kiel und Göttingen, lehrte schon 1813 Philosophie in Göttingen, 1815 in Berlin, reiste 1816 als preuß. Gesandtschaftssekretär nach Rom, kam 1821 als Prof. der Philosophie nach Bonn und kehrte 1839 dahin zurück, nachdem er seit 1837 als Lehrer des Königs Otto in Griechenland gewesen. Schrieb ein compendiöses, aber mit Gründlichkeit und Sachkenntniß abgefaßtes "Handbuch der Geschichte der griech.-röm. Philosophie" (Berlin 1835 bis 1844), "Mittheilungen über Griechenland" (Leipzig 1842 3 Bde.) u. a. m.


Brandkasse, s. Feuerversicherung.


Brandkohle, eine sehr geringe Art Steinkohle, beim Verbrennen mit bedeutendem erdigen Rückstande.


Brandkugel, s. Brandgeschosse.


Brandmarkung, eine früher übliche Strafweise, welche darin bestand, daß dem Sträfling ein Buchstabe oder ein Zeichen gewöhnlich auf einen sichtbaren Theil des Körpers eingebrannt wurde.


Brandon (frz. Brangdong), Strohwisch; brandoniren, mit Strohwischen bezeichnen.


Brandon (Bräund'n), engl. Stadt in der Grafschaft Suffolk am Little-Ouse, mit 3000 E., beträchtlichem Handel in Holz, Kohlen, Getreide u. einem weichen Flintensteinbruche in der Nähe.


Brandrohr, das Zündrohr an den Bomben und Brandkugeln, aus Holz gedreht, mit Pulversatz gefüllt und angezündet, um nach bestimmter Zeit die innere Ladung des Wurfgeschosses zu entzünden.


Brandschatzung, heißt die Geldsumme, die im Kriege dem siegenden Feinde gezahlt wurde, um Plünderung, Brand und Zerstörung abzuhalten. In neuerer Zeit werden die B.n gewöhnlich Contributionen genannt.


Brandspitzen, die rauhere, oft gelbe Stückwolle unten an den Füßen der Schafe, die nur zu gewöhnlichen Wollenzeugen. nicht zu Tuch verwendet wird.


Brandstiftung, das strafbare Anzünden einer Sache, zunächst einer fremden; aber auch der eigenen, wenn dadurch Leben oder nachbarliches Eigenthum oder andere fremde Rechte (Pfandrechte an der verbrannten Sache. Betrug gegen die Feuerassecuranzkassen) bedroht sind. Vollendet ist das Verbrechen, wenn die anzuzündende Sache selbst in Brand (Flamme) gerathen ist. - Unter den Beweggründen zur That nennt man häufig die krankhafte Feuerlust, Pyromanie. Viel häufiger, namentlich wenn Gebäude oder Mobilien hoch versichert sind, geht die Absicht auf Betrugsgewinn gegen die Assecuranzkassen.


Brandstiftungstrieb (Pyromania);

einem Zünder versehen abgeschossen wird. Ihr Wurf ist sehr unsicher u. gebräuchlicher sind deßhalb gegenwärtig die Brandbomben, gewöhnliche Sprengbomben, die zugleich mit Brandstoff gefüllt sind, der sich beim Krepiren entzündet und umher geworfen wird. u. die Granatbomben. im Ganzen den vorigen gleich, nur von großer Eisenstärke, und daß sie aus Haubizen geschossen werden. Die glühenden Kugeln, rothglühend gemachte Vollkugeln, aus Kanonen geschossen, mit feuchtem Rasen zwischen Kugel und Pulver. In der neuesten Zeit werden auch fast überall die congrevschen Brandraketen, von dem österr. General Augustin verbessert, im Felde und bei Belagerungen angewendet.


Brandhof, isolirte Alpenwirthschaft in Steyermark, am nördl. Abhange des Seekreises, seit 1818 Besitzung des Erzherzogs Johann, von der seine Gemahlin den Titel Gräfin von B. führt.


Brandis, das adelige Geschlecht, stammt aus Graubünden. der eine Zweig erlosch 1509; der Stifter des tyrolischen Zweiges ist Heinrich von Launa, der das Schloß B. an der Launa baute. 1641 gründeten Andreas Wilhelm und Veit Bruno, zu Reichsgrafen erhoben. 2 Linien, eine österr.-steyerische, welche 1790 ausstarb und die tyrolische, welche noch blüht.


Brandis, Joachim Dietrich, geb. 1762 zu Hildesheim, ward Professor der Medicin zu Kiel und 1809 Leibarzt des Königs von Dänemark; starb 1846. Schrieb eine Pathologie (Hamb. 1808), „über physische Heilmittel u. den Magnetismus“ (Kopenhagen 1818), „über humanes Leben“ (Schleswig 1825) u. a. m.


Brandis, Christian August. geb. 1790 zu Hildesheim, studierte in Kiel und Göttingen, lehrte schon 1813 Philosophie in Göttingen, 1815 in Berlin, reiste 1816 als preuß. Gesandtschaftssekretär nach Rom, kam 1821 als Prof. der Philosophie nach Bonn und kehrte 1839 dahin zurück, nachdem er seit 1837 als Lehrer des Königs Otto in Griechenland gewesen. Schrieb ein compendiöses, aber mit Gründlichkeit und Sachkenntniß abgefaßtes „Handbuch der Geschichte der griech.-röm. Philosophie“ (Berlin 1835 bis 1844), „Mittheilungen über Griechenland“ (Leipzig 1842 3 Bde.) u. a. m.


Brandkasse, s. Feuerversicherung.


Brandkohle, eine sehr geringe Art Steinkohle, beim Verbrennen mit bedeutendem erdigen Rückstande.


Brandkugel, s. Brandgeschosse.


Brandmarkung, eine früher übliche Strafweise, welche darin bestand, daß dem Sträfling ein Buchstabe oder ein Zeichen gewöhnlich auf einen sichtbaren Theil des Körpers eingebrannt wurde.


Brandon (frz. Brangdong), Strohwisch; brandoniren, mit Strohwischen bezeichnen.


Brandon (Bräundʼn), engl. Stadt in der Grafschaft Suffolk am Little-Ouse, mit 3000 E., beträchtlichem Handel in Holz, Kohlen, Getreide u. einem weichen Flintensteinbruche in der Nähe.


Brandrohr, das Zündrohr an den Bomben und Brandkugeln, aus Holz gedreht, mit Pulversatz gefüllt und angezündet, um nach bestimmter Zeit die innere Ladung des Wurfgeschosses zu entzünden.


Brandschatzung, heißt die Geldsumme, die im Kriege dem siegenden Feinde gezahlt wurde, um Plünderung, Brand und Zerstörung abzuhalten. In neuerer Zeit werden die B.n gewöhnlich Contributionen genannt.


Brandspitzen, die rauhere, oft gelbe Stückwolle unten an den Füßen der Schafe, die nur zu gewöhnlichen Wollenzeugen. nicht zu Tuch verwendet wird.


Brandstiftung, das strafbare Anzünden einer Sache, zunächst einer fremden; aber auch der eigenen, wenn dadurch Leben oder nachbarliches Eigenthum oder andere fremde Rechte (Pfandrechte an der verbrannten Sache. Betrug gegen die Feuerassecuranzkassen) bedroht sind. Vollendet ist das Verbrechen, wenn die anzuzündende Sache selbst in Brand (Flamme) gerathen ist. – Unter den Beweggründen zur That nennt man häufig die krankhafte Feuerlust, Pyromanie. Viel häufiger, namentlich wenn Gebäude oder Mobilien hoch versichert sind, geht die Absicht auf Betrugsgewinn gegen die Assecuranzkassen.


Brandstiftungstrieb (Pyromania);

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[648/0649] einem Zünder versehen abgeschossen wird. Ihr Wurf ist sehr unsicher u. gebräuchlicher sind deßhalb gegenwärtig die Brandbomben, gewöhnliche Sprengbomben, die zugleich mit Brandstoff gefüllt sind, der sich beim Krepiren entzündet und umher geworfen wird. u. die Granatbomben. im Ganzen den vorigen gleich, nur von großer Eisenstärke, und daß sie aus Haubizen geschossen werden. Die glühenden Kugeln, rothglühend gemachte Vollkugeln, aus Kanonen geschossen, mit feuchtem Rasen zwischen Kugel und Pulver. In der neuesten Zeit werden auch fast überall die congrevschen Brandraketen, von dem österr. General Augustin verbessert, im Felde und bei Belagerungen angewendet. Brandhof, isolirte Alpenwirthschaft in Steyermark, am nördl. Abhange des Seekreises, seit 1818 Besitzung des Erzherzogs Johann, von der seine Gemahlin den Titel Gräfin von B. führt. Brandis, das adelige Geschlecht, stammt aus Graubünden. der eine Zweig erlosch 1509; der Stifter des tyrolischen Zweiges ist Heinrich von Launa, der das Schloß B. an der Launa baute. 1641 gründeten Andreas Wilhelm und Veit Bruno, zu Reichsgrafen erhoben. 2 Linien, eine österr.-steyerische, welche 1790 ausstarb und die tyrolische, welche noch blüht. Brandis, Joachim Dietrich, geb. 1762 zu Hildesheim, ward Professor der Medicin zu Kiel und 1809 Leibarzt des Königs von Dänemark; starb 1846. Schrieb eine Pathologie (Hamb. 1808), „über physische Heilmittel u. den Magnetismus“ (Kopenhagen 1818), „über humanes Leben“ (Schleswig 1825) u. a. m. Brandis, Christian August. geb. 1790 zu Hildesheim, studierte in Kiel und Göttingen, lehrte schon 1813 Philosophie in Göttingen, 1815 in Berlin, reiste 1816 als preuß. Gesandtschaftssekretär nach Rom, kam 1821 als Prof. der Philosophie nach Bonn und kehrte 1839 dahin zurück, nachdem er seit 1837 als Lehrer des Königs Otto in Griechenland gewesen. Schrieb ein compendiöses, aber mit Gründlichkeit und Sachkenntniß abgefaßtes „Handbuch der Geschichte der griech.-röm. Philosophie“ (Berlin 1835 bis 1844), „Mittheilungen über Griechenland“ (Leipzig 1842 3 Bde.) u. a. m. Brandkasse, s. Feuerversicherung. Brandkohle, eine sehr geringe Art Steinkohle, beim Verbrennen mit bedeutendem erdigen Rückstande. Brandkugel, s. Brandgeschosse. Brandmarkung, eine früher übliche Strafweise, welche darin bestand, daß dem Sträfling ein Buchstabe oder ein Zeichen gewöhnlich auf einen sichtbaren Theil des Körpers eingebrannt wurde. Brandon (frz. Brangdong), Strohwisch; brandoniren, mit Strohwischen bezeichnen. Brandon (Bräundʼn), engl. Stadt in der Grafschaft Suffolk am Little-Ouse, mit 3000 E., beträchtlichem Handel in Holz, Kohlen, Getreide u. einem weichen Flintensteinbruche in der Nähe. Brandrohr, das Zündrohr an den Bomben und Brandkugeln, aus Holz gedreht, mit Pulversatz gefüllt und angezündet, um nach bestimmter Zeit die innere Ladung des Wurfgeschosses zu entzünden. Brandschatzung, heißt die Geldsumme, die im Kriege dem siegenden Feinde gezahlt wurde, um Plünderung, Brand und Zerstörung abzuhalten. In neuerer Zeit werden die B.n gewöhnlich Contributionen genannt. Brandspitzen, die rauhere, oft gelbe Stückwolle unten an den Füßen der Schafe, die nur zu gewöhnlichen Wollenzeugen. nicht zu Tuch verwendet wird. Brandstiftung, das strafbare Anzünden einer Sache, zunächst einer fremden; aber auch der eigenen, wenn dadurch Leben oder nachbarliches Eigenthum oder andere fremde Rechte (Pfandrechte an der verbrannten Sache. Betrug gegen die Feuerassecuranzkassen) bedroht sind. Vollendet ist das Verbrechen, wenn die anzuzündende Sache selbst in Brand (Flamme) gerathen ist. – Unter den Beweggründen zur That nennt man häufig die krankhafte Feuerlust, Pyromanie. Viel häufiger, namentlich wenn Gebäude oder Mobilien hoch versichert sind, geht die Absicht auf Betrugsgewinn gegen die Assecuranzkassen. Brandstiftungstrieb (Pyromania);

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/649>, abgerufen am 22.11.2024.