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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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auf dem Kriegsfuße 5360 Mann, im Frieden 2720, darunter 1 Husarenregiment und 12 Geschütze; nach der mit Preußen auf 12 Jahre 1848 abgeschlossenen Convention gehört die braunschw. Brigade zur preuß. Division von Magdeburg. - Geschichte. Das Herzogthum B. entstand aus den Allodialgütern der Welfen, welche Heinrich dem Löwen nach seiner Aechtung 1194 überlassen wurden. eigentlich erst 1235, als Kaiser Friedrich II. den Enkel des Löwen, Otto das Kind, mit dem Herzogthum B.-Lüneburg belehnte. Dessen Sohn Albrecht gründete die ältere Wolfenbütteler Linie, die sich wieder in die von Osterode und Grubenhagen theilte, die 1452 und 1596 erloschen. - Albrecht der Fette, Sohn des Stifters der Wolfenbütteler Linie, gründete 1286 die Linie B.-Göttingen, erbte 1292 seinen kinderlosen Bruder Heinrich von Wolfenbüttel, aber schon seine Söhne theilten wieder; Ernst gründete die neue Linie Göttingen, die 1463 erlosch, Magnus I. die von Wolfenbüttel; sein gleichnamiger Sohn fiel 1372 bei Leveste im Lüneburger Erbfolgekriege, denn Lüneburg-B. war 1334 erloschen. Von dessen Söhnen gründete Heinrich die mittlere Linie B., Bernhard Lüneburg. B. theilte sich wieder in die Kalenbergische und Wolfenbütteler Linie, welche 4589 und 1697 erloschen. Die Lüneburger Linie theilte sich in B.-Harburg und B.-Gifhorn, die 1542 und 1549 erloschen, und Heinrich der Bekenner vereinigte das ganze Lüneburgische Erbe. Dessen junger Sohn Wilhelm ist der Stifter der jüngeren Lüneburger Linie, des jetzigen Hauses Hannover, der ältere, Heinrich, der neuen Linie B.-Wolfenbüttel, aus der 1733 die appanagirte Nebenlinie B.-Bevern zur Nachfolge gelangte. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, seit 1780 regierend, ist der bekannte unglückliche preuß. Feldmarschall, der 1807 bei Auerstädt tödtlich verwundet wurde. Nach dem Tilsiter Frieden wurde B. ein Theil des Königreichs Westfalen und blieb es bis nach der Schlacht von Leipzig. Für den minderjährigen Sohn des bei Quatrebras gefallenen Friedrich Wilhelm, Karl, führte der Prinzregent von Großbritannien die Regentschaft bis 1823. Karl gerieth bald in Streit mit seinem ehemaligen Vormunde, den von diesem eingesetzten Ministern, verdarb es mit dem Adel vollständig, kam in Zwist mit den Ständen und wurde den 7. Sept. 1830 durch einen von dem Adel geleiteten Aufstand der Hauptstadt vertrieben. Sein Bruder Wilhelm übernahm mit Beistimmung der Agnaten u. des deutschen Bundes die Regierung; 1832 erhielt B. seine jetzige Verfassung und 1842 trat es in den deutschen Zollverein. (Havemann, Geschichte der Lande B. und Lüneburg. Lüneburg 1837.)


Braunschweig, Haupt- u. Residenzstadt des Herzogthums an der Ocker mit 40000 E., Sitz der Regierung, mit dem neuen herzogl. Schlosse, dem alten, vor dem der eherne Löwe Heinrichs steht, dem eisernen 60' hohen Obelisken zum Andenken der 1806 und 15 gefallenen Herzoge Ferdinand und Karl; einem an Antiken und Kunstwerken reichen Museum. einer polytechnischen Schule, anatomisch-chirurg. Collegium, Gymnasium, Forstakademie etc. Bank, 1853 gestiftet, 2 jährliche Messen seit 1498; ansehnliche Industrie, berühmtes Bier, desgleichen Würste und Pfefferkuchen. - B. erhielt durch Heinrich den Löwen Stadtrecht, hob sich durch Gewerbsamkeit immer mehr, erkaufte sich von den Herzogen eine Freiheit nach der anderen. ward hansische Quartierstadt, kam aber durch den 30jährigen Krieg so in Zerfall, daß sie 1671 dem Herzog Rudolf August fast keinen Widerstand entgegensetzte.


Brausepulver (pulvis aerophorus) eine Mischung von kohlensaurem Alkali mit Weinsäure oder Essig; die Säure verbindet sich mit dem Alkali, treibt dessen Kohlensäure in Luftform aus, daher das Brausen der Flüssigkeit. Es gibt verschiedene B., meistens mit Zusatz von Zucker; sie gelten als beruhigendes Mittel bei Magen- und Nervenleiden.


Braut, die einem Manne öffentlich verlobte Jungfrau (eigentlich "die auf dem Wagen Dahergeführte", von der Sitte der Urzeit so genannt). B.jungfer,

auf dem Kriegsfuße 5360 Mann, im Frieden 2720, darunter 1 Husarenregiment und 12 Geschütze; nach der mit Preußen auf 12 Jahre 1848 abgeschlossenen Convention gehört die braunschw. Brigade zur preuß. Division von Magdeburg. – Geschichte. Das Herzogthum B. entstand aus den Allodialgütern der Welfen, welche Heinrich dem Löwen nach seiner Aechtung 1194 überlassen wurden. eigentlich erst 1235, als Kaiser Friedrich II. den Enkel des Löwen, Otto das Kind, mit dem Herzogthum B.-Lüneburg belehnte. Dessen Sohn Albrecht gründete die ältere Wolfenbütteler Linie, die sich wieder in die von Osterode und Grubenhagen theilte, die 1452 und 1596 erloschen. – Albrecht der Fette, Sohn des Stifters der Wolfenbütteler Linie, gründete 1286 die Linie B.-Göttingen, erbte 1292 seinen kinderlosen Bruder Heinrich von Wolfenbüttel, aber schon seine Söhne theilten wieder; Ernst gründete die neue Linie Göttingen, die 1463 erlosch, Magnus I. die von Wolfenbüttel; sein gleichnamiger Sohn fiel 1372 bei Leveste im Lüneburger Erbfolgekriege, denn Lüneburg-B. war 1334 erloschen. Von dessen Söhnen gründete Heinrich die mittlere Linie B., Bernhard Lüneburg. B. theilte sich wieder in die Kalenbergische und Wolfenbütteler Linie, welche 4589 und 1697 erloschen. Die Lüneburger Linie theilte sich in B.-Harburg und B.-Gifhorn, die 1542 und 1549 erloschen, und Heinrich der Bekenner vereinigte das ganze Lüneburgische Erbe. Dessen junger Sohn Wilhelm ist der Stifter der jüngeren Lüneburger Linie, des jetzigen Hauses Hannover, der ältere, Heinrich, der neuen Linie B.-Wolfenbüttel, aus der 1733 die appanagirte Nebenlinie B.-Bevern zur Nachfolge gelangte. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, seit 1780 regierend, ist der bekannte unglückliche preuß. Feldmarschall, der 1807 bei Auerstädt tödtlich verwundet wurde. Nach dem Tilsiter Frieden wurde B. ein Theil des Königreichs Westfalen und blieb es bis nach der Schlacht von Leipzig. Für den minderjährigen Sohn des bei Quatrebras gefallenen Friedrich Wilhelm, Karl, führte der Prinzregent von Großbritannien die Regentschaft bis 1823. Karl gerieth bald in Streit mit seinem ehemaligen Vormunde, den von diesem eingesetzten Ministern, verdarb es mit dem Adel vollständig, kam in Zwist mit den Ständen und wurde den 7. Sept. 1830 durch einen von dem Adel geleiteten Aufstand der Hauptstadt vertrieben. Sein Bruder Wilhelm übernahm mit Beistimmung der Agnaten u. des deutschen Bundes die Regierung; 1832 erhielt B. seine jetzige Verfassung und 1842 trat es in den deutschen Zollverein. (Havemann, Geschichte der Lande B. und Lüneburg. Lüneburg 1837.)


Braunschweig, Haupt- u. Residenzstadt des Herzogthums an der Ocker mit 40000 E., Sitz der Regierung, mit dem neuen herzogl. Schlosse, dem alten, vor dem der eherne Löwe Heinrichs steht, dem eisernen 60' hohen Obelisken zum Andenken der 1806 und 15 gefallenen Herzoge Ferdinand und Karl; einem an Antiken und Kunstwerken reichen Museum. einer polytechnischen Schule, anatomisch-chirurg. Collegium, Gymnasium, Forstakademie etc. Bank, 1853 gestiftet, 2 jährliche Messen seit 1498; ansehnliche Industrie, berühmtes Bier, desgleichen Würste und Pfefferkuchen. – B. erhielt durch Heinrich den Löwen Stadtrecht, hob sich durch Gewerbsamkeit immer mehr, erkaufte sich von den Herzogen eine Freiheit nach der anderen. ward hansische Quartierstadt, kam aber durch den 30jährigen Krieg so in Zerfall, daß sie 1671 dem Herzog Rudolf August fast keinen Widerstand entgegensetzte.


Brausepulver (pulvis aërophorus) eine Mischung von kohlensaurem Alkali mit Weinsäure oder Essig; die Säure verbindet sich mit dem Alkali, treibt dessen Kohlensäure in Luftform aus, daher das Brausen der Flüssigkeit. Es gibt verschiedene B., meistens mit Zusatz von Zucker; sie gelten als beruhigendes Mittel bei Magen- und Nervenleiden.


Braut, die einem Manne öffentlich verlobte Jungfrau (eigentlich „die auf dem Wagen Dahergeführte“, von der Sitte der Urzeit so genannt). B.jungfer,

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[655/0656] auf dem Kriegsfuße 5360 Mann, im Frieden 2720, darunter 1 Husarenregiment und 12 Geschütze; nach der mit Preußen auf 12 Jahre 1848 abgeschlossenen Convention gehört die braunschw. Brigade zur preuß. Division von Magdeburg. – Geschichte. Das Herzogthum B. entstand aus den Allodialgütern der Welfen, welche Heinrich dem Löwen nach seiner Aechtung 1194 überlassen wurden. eigentlich erst 1235, als Kaiser Friedrich II. den Enkel des Löwen, Otto das Kind, mit dem Herzogthum B.-Lüneburg belehnte. Dessen Sohn Albrecht gründete die ältere Wolfenbütteler Linie, die sich wieder in die von Osterode und Grubenhagen theilte, die 1452 und 1596 erloschen. – Albrecht der Fette, Sohn des Stifters der Wolfenbütteler Linie, gründete 1286 die Linie B.-Göttingen, erbte 1292 seinen kinderlosen Bruder Heinrich von Wolfenbüttel, aber schon seine Söhne theilten wieder; Ernst gründete die neue Linie Göttingen, die 1463 erlosch, Magnus I. die von Wolfenbüttel; sein gleichnamiger Sohn fiel 1372 bei Leveste im Lüneburger Erbfolgekriege, denn Lüneburg-B. war 1334 erloschen. Von dessen Söhnen gründete Heinrich die mittlere Linie B., Bernhard Lüneburg. B. theilte sich wieder in die Kalenbergische und Wolfenbütteler Linie, welche 4589 und 1697 erloschen. Die Lüneburger Linie theilte sich in B.-Harburg und B.-Gifhorn, die 1542 und 1549 erloschen, und Heinrich der Bekenner vereinigte das ganze Lüneburgische Erbe. Dessen junger Sohn Wilhelm ist der Stifter der jüngeren Lüneburger Linie, des jetzigen Hauses Hannover, der ältere, Heinrich, der neuen Linie B.-Wolfenbüttel, aus der 1733 die appanagirte Nebenlinie B.-Bevern zur Nachfolge gelangte. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, seit 1780 regierend, ist der bekannte unglückliche preuß. Feldmarschall, der 1807 bei Auerstädt tödtlich verwundet wurde. Nach dem Tilsiter Frieden wurde B. ein Theil des Königreichs Westfalen und blieb es bis nach der Schlacht von Leipzig. Für den minderjährigen Sohn des bei Quatrebras gefallenen Friedrich Wilhelm, Karl, führte der Prinzregent von Großbritannien die Regentschaft bis 1823. Karl gerieth bald in Streit mit seinem ehemaligen Vormunde, den von diesem eingesetzten Ministern, verdarb es mit dem Adel vollständig, kam in Zwist mit den Ständen und wurde den 7. Sept. 1830 durch einen von dem Adel geleiteten Aufstand der Hauptstadt vertrieben. Sein Bruder Wilhelm übernahm mit Beistimmung der Agnaten u. des deutschen Bundes die Regierung; 1832 erhielt B. seine jetzige Verfassung und 1842 trat es in den deutschen Zollverein. (Havemann, Geschichte der Lande B. und Lüneburg. Lüneburg 1837.) Braunschweig, Haupt- u. Residenzstadt des Herzogthums an der Ocker mit 40000 E., Sitz der Regierung, mit dem neuen herzogl. Schlosse, dem alten, vor dem der eherne Löwe Heinrichs steht, dem eisernen 60' hohen Obelisken zum Andenken der 1806 und 15 gefallenen Herzoge Ferdinand und Karl; einem an Antiken und Kunstwerken reichen Museum. einer polytechnischen Schule, anatomisch-chirurg. Collegium, Gymnasium, Forstakademie etc. Bank, 1853 gestiftet, 2 jährliche Messen seit 1498; ansehnliche Industrie, berühmtes Bier, desgleichen Würste und Pfefferkuchen. – B. erhielt durch Heinrich den Löwen Stadtrecht, hob sich durch Gewerbsamkeit immer mehr, erkaufte sich von den Herzogen eine Freiheit nach der anderen. ward hansische Quartierstadt, kam aber durch den 30jährigen Krieg so in Zerfall, daß sie 1671 dem Herzog Rudolf August fast keinen Widerstand entgegensetzte. Brausepulver (pulvis aërophorus) eine Mischung von kohlensaurem Alkali mit Weinsäure oder Essig; die Säure verbindet sich mit dem Alkali, treibt dessen Kohlensäure in Luftform aus, daher das Brausen der Flüssigkeit. Es gibt verschiedene B., meistens mit Zusatz von Zucker; sie gelten als beruhigendes Mittel bei Magen- und Nervenleiden. Braut, die einem Manne öffentlich verlobte Jungfrau (eigentlich „die auf dem Wagen Dahergeführte“, von der Sitte der Urzeit so genannt). B.jungfer,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/656>, abgerufen am 22.11.2024.