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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Mit dieser Hauptwirkung der B. aber verbindet sich noch die Bethätigung aller Ab- und Aussonderungen und der erschütternde und umstimmende Einfluß aufs ganze Nervensystem. Deßhalb auch werden die B. nicht allein in der Absicht angewendet. den Magen von Stoffen zu entleeren, sondern auch zu anderen wichtigen Heilzwecken.


Brechnußbaum (Strychnos nux vomica), Baum aus der Familie der Apocyneen mit grünlich weißen Blüthen u. kugeligen, apfelgroßen Beeren. Die sehr bitteren Samen, Krähenaugen, Brechnüsse, enthalten 2 Alkaloide von höchst giftiger Wirkung, das Strychnin und Brucin. Die Wirkung entfaltet sich hauptsächlich im Rückenmark, daher bei stärkerer Einwirkung allgemeine Convulsionen, Tetanus und Tod. Aber auch als kräftiges Heilmittel wird sie in der Medicin verwendet. Die Rinde dieses Baumes. die falsche Angosturarinde und früher der Gegenstand der gewissenlosesten Spekulation, kam durch Engländer und Holländer als Angosturarinde nach Deutschland u. verursachte viele Todesfälle, bis man sie von der wahren unterscheiden lernte.


Brechruhr, Brechdurchfall (Cholera), ist eine stürmisch und schnell verlaufende Krankheit, die mit heftigen und sehr häufigen wässerigen Ausleerungen nach oben und unten, und baldigem Sinken der Kräfte auftritt. Sie erscheint in 2 Formen, einmal endemisch u. in großer. mörderischer Verbreitung, als die bekannte und gefürchtete Cholera asiatica (s. d. Art.), sodann sporadisch oder in kleineren Epidemien, als Cholera nostras, europ. Cholera. Die letztere, vorzugsweise B. genannt, ist häufig bei uns, besonders in warmen Sommern. Meistens ohne Vorboten stellen sich sogleich heftige u. schnell sich wiederholende Ausleerungen durch Brechen und Stuhl ein. von Druck und Schmerz in der Herzgrube begleitet. Anfangs ist es noch der Inhalt des Magens mit Galle, nachher aber wässerige, schleimige Flüssigkeit. Dazu kommen starker Durst. und bald Verfallen des Gesichts, Blässe und Kälte der Haut. kalte Schweiße, Angst, Krämpfe und Ohnmachten. Richtig und bald behandelt geht die europ. Cholera, so stürmend und drohend sie auch auftritt. meist in Genesung über, oft schon am 1. oder 2. Tage, unter kritischem Schweiß und Harn; kann aber bei Versäumniß der rechten Hilfe auch schnell tödtlich werden. Die Behandlung geschieht theils durch äußere Mittel. trockene warme Ueberschläge, aromatische Kräuterkissen, Einreibungen von Kampferliniment mit Opiumtinktur, Vesicantien; theils innerlich, und hier ist Hauptmittel Opium, dann aromatische Wasser, Emulsionen, Brausepulver, Brechwurz in kleinen Gaben.


Brechung der Lichtstrahlen, s. Licht.


Brechweinstein (Tartarus emeticus, T. stibiatus). chemisches Präparat, von Mynsicht 1631 entdeckt (ein Doppelsalz, bestehend aus Weinsäure, Kali- und Antimonoxyd), ist einer der wichtigsten und wirksamsten Arzneistoffe. Er wird hauptsächlich als Brechmittel verwendet; da er aber sehr häufig zugleich Durchfälle erregt, so paßt er nicht, wo diese vermieden werden sollen. Eben so häufig kommt er in kleineren oft wiederholten Gaben in Anwendung, in welcher Weise er die Secretion der Schleimhaut, des Darmkanals wie der Lungen, die Secretion der Leber, der Nieren und äußeren Haut vermehrt und anregt. Neuer ist sein Gebrauch in Lungenentzündungen und zwar hier in großen Dosen.


Brechwurzel (Ipecacuanha), nennt man die Wurzeln verschiedener Tropenpflanzen. Die bei uns gebräuchliche ist die graue oder geringelte, von Cephaelis Ipecacuanha. In größeren Gaben wirkt sie brechenerregend u. zwar milder als der Brechweinstein, daher sie bei reizbaren, zarten Individuen und wo man das Durchschlagen nach unten vermeiden will, den Vorzug verdient; in kleinen Gaben wird sie häufig als krampfstillendes Mittel verwendet. Chiococca anguifuga ist in Brasilien ein äußerst heftig wirkendes aber sicheres Mittel gegen den Biß giftiger Schlangen.


Brecknock (Brecknöck), Hauptstadt der gleichnamigen engl. Grafschaft in Südwales mit 7500 E., lebhafte Industrie in Leinen- und Strumpfwaaren.


Breda, Stadt u. Festung im holländ.

Mit dieser Hauptwirkung der B. aber verbindet sich noch die Bethätigung aller Ab- und Aussonderungen und der erschütternde und umstimmende Einfluß aufs ganze Nervensystem. Deßhalb auch werden die B. nicht allein in der Absicht angewendet. den Magen von Stoffen zu entleeren, sondern auch zu anderen wichtigen Heilzwecken.


Brechnußbaum (Strychnos nux vomica), Baum aus der Familie der Apocyneen mit grünlich weißen Blüthen u. kugeligen, apfelgroßen Beeren. Die sehr bitteren Samen, Krähenaugen, Brechnüsse, enthalten 2 Alkaloide von höchst giftiger Wirkung, das Strychnin und Brucin. Die Wirkung entfaltet sich hauptsächlich im Rückenmark, daher bei stärkerer Einwirkung allgemeine Convulsionen, Tetanus und Tod. Aber auch als kräftiges Heilmittel wird sie in der Medicin verwendet. Die Rinde dieses Baumes. die falsche Angosturarinde und früher der Gegenstand der gewissenlosesten Spekulation, kam durch Engländer und Holländer als Angosturarinde nach Deutschland u. verursachte viele Todesfälle, bis man sie von der wahren unterscheiden lernte.


Brechruhr, Brechdurchfall (Cholera), ist eine stürmisch und schnell verlaufende Krankheit, die mit heftigen und sehr häufigen wässerigen Ausleerungen nach oben und unten, und baldigem Sinken der Kräfte auftritt. Sie erscheint in 2 Formen, einmal endemisch u. in großer. mörderischer Verbreitung, als die bekannte und gefürchtete Cholera asiatica (s. d. Art.), sodann sporadisch oder in kleineren Epidemien, als Cholera nostras, europ. Cholera. Die letztere, vorzugsweise B. genannt, ist häufig bei uns, besonders in warmen Sommern. Meistens ohne Vorboten stellen sich sogleich heftige u. schnell sich wiederholende Ausleerungen durch Brechen und Stuhl ein. von Druck und Schmerz in der Herzgrube begleitet. Anfangs ist es noch der Inhalt des Magens mit Galle, nachher aber wässerige, schleimige Flüssigkeit. Dazu kommen starker Durst. und bald Verfallen des Gesichts, Blässe und Kälte der Haut. kalte Schweiße, Angst, Krämpfe und Ohnmachten. Richtig und bald behandelt geht die europ. Cholera, so stürmend und drohend sie auch auftritt. meist in Genesung über, oft schon am 1. oder 2. Tage, unter kritischem Schweiß und Harn; kann aber bei Versäumniß der rechten Hilfe auch schnell tödtlich werden. Die Behandlung geschieht theils durch äußere Mittel. trockene warme Ueberschläge, aromatische Kräuterkissen, Einreibungen von Kampferliniment mit Opiumtinktur, Vesicantien; theils innerlich, und hier ist Hauptmittel Opium, dann aromatische Wasser, Emulsionen, Brausepulver, Brechwurz in kleinen Gaben.


Brechung der Lichtstrahlen, s. Licht.


Brechweinstein (Tartarus emeticus, T. stibiatus). chemisches Präparat, von Mynsicht 1631 entdeckt (ein Doppelsalz, bestehend aus Weinsäure, Kali- und Antimonoxyd), ist einer der wichtigsten und wirksamsten Arzneistoffe. Er wird hauptsächlich als Brechmittel verwendet; da er aber sehr häufig zugleich Durchfälle erregt, so paßt er nicht, wo diese vermieden werden sollen. Eben so häufig kommt er in kleineren oft wiederholten Gaben in Anwendung, in welcher Weise er die Secretion der Schleimhaut, des Darmkanals wie der Lungen, die Secretion der Leber, der Nieren und äußeren Haut vermehrt und anregt. Neuer ist sein Gebrauch in Lungenentzündungen und zwar hier in großen Dosen.


Brechwurzel (Ipecacuanha), nennt man die Wurzeln verschiedener Tropenpflanzen. Die bei uns gebräuchliche ist die graue oder geringelte, von Cephaëlis Ipecacuanha. In größeren Gaben wirkt sie brechenerregend u. zwar milder als der Brechweinstein, daher sie bei reizbaren, zarten Individuen und wo man das Durchschlagen nach unten vermeiden will, den Vorzug verdient; in kleinen Gaben wird sie häufig als krampfstillendes Mittel verwendet. Chiococca anguifuga ist in Brasilien ein äußerst heftig wirkendes aber sicheres Mittel gegen den Biß giftiger Schlangen.


Brecknock (Brecknöck), Hauptstadt der gleichnamigen engl. Grafschaft in Südwales mit 7500 E., lebhafte Industrie in Leinen- und Strumpfwaaren.


Breda, Stadt u. Festung im holländ.

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[657/0658] Mit dieser Hauptwirkung der B. aber verbindet sich noch die Bethätigung aller Ab- und Aussonderungen und der erschütternde und umstimmende Einfluß aufs ganze Nervensystem. Deßhalb auch werden die B. nicht allein in der Absicht angewendet. den Magen von Stoffen zu entleeren, sondern auch zu anderen wichtigen Heilzwecken. Brechnußbaum (Strychnos nux vomica), Baum aus der Familie der Apocyneen mit grünlich weißen Blüthen u. kugeligen, apfelgroßen Beeren. Die sehr bitteren Samen, Krähenaugen, Brechnüsse, enthalten 2 Alkaloide von höchst giftiger Wirkung, das Strychnin und Brucin. Die Wirkung entfaltet sich hauptsächlich im Rückenmark, daher bei stärkerer Einwirkung allgemeine Convulsionen, Tetanus und Tod. Aber auch als kräftiges Heilmittel wird sie in der Medicin verwendet. Die Rinde dieses Baumes. die falsche Angosturarinde und früher der Gegenstand der gewissenlosesten Spekulation, kam durch Engländer und Holländer als Angosturarinde nach Deutschland u. verursachte viele Todesfälle, bis man sie von der wahren unterscheiden lernte. Brechruhr, Brechdurchfall (Cholera), ist eine stürmisch und schnell verlaufende Krankheit, die mit heftigen und sehr häufigen wässerigen Ausleerungen nach oben und unten, und baldigem Sinken der Kräfte auftritt. Sie erscheint in 2 Formen, einmal endemisch u. in großer. mörderischer Verbreitung, als die bekannte und gefürchtete Cholera asiatica (s. d. Art.), sodann sporadisch oder in kleineren Epidemien, als Cholera nostras, europ. Cholera. Die letztere, vorzugsweise B. genannt, ist häufig bei uns, besonders in warmen Sommern. Meistens ohne Vorboten stellen sich sogleich heftige u. schnell sich wiederholende Ausleerungen durch Brechen und Stuhl ein. von Druck und Schmerz in der Herzgrube begleitet. Anfangs ist es noch der Inhalt des Magens mit Galle, nachher aber wässerige, schleimige Flüssigkeit. Dazu kommen starker Durst. und bald Verfallen des Gesichts, Blässe und Kälte der Haut. kalte Schweiße, Angst, Krämpfe und Ohnmachten. Richtig und bald behandelt geht die europ. Cholera, so stürmend und drohend sie auch auftritt. meist in Genesung über, oft schon am 1. oder 2. Tage, unter kritischem Schweiß und Harn; kann aber bei Versäumniß der rechten Hilfe auch schnell tödtlich werden. Die Behandlung geschieht theils durch äußere Mittel. trockene warme Ueberschläge, aromatische Kräuterkissen, Einreibungen von Kampferliniment mit Opiumtinktur, Vesicantien; theils innerlich, und hier ist Hauptmittel Opium, dann aromatische Wasser, Emulsionen, Brausepulver, Brechwurz in kleinen Gaben. Brechung der Lichtstrahlen, s. Licht. Brechweinstein (Tartarus emeticus, T. stibiatus). chemisches Präparat, von Mynsicht 1631 entdeckt (ein Doppelsalz, bestehend aus Weinsäure, Kali- und Antimonoxyd), ist einer der wichtigsten und wirksamsten Arzneistoffe. Er wird hauptsächlich als Brechmittel verwendet; da er aber sehr häufig zugleich Durchfälle erregt, so paßt er nicht, wo diese vermieden werden sollen. Eben so häufig kommt er in kleineren oft wiederholten Gaben in Anwendung, in welcher Weise er die Secretion der Schleimhaut, des Darmkanals wie der Lungen, die Secretion der Leber, der Nieren und äußeren Haut vermehrt und anregt. Neuer ist sein Gebrauch in Lungenentzündungen und zwar hier in großen Dosen. Brechwurzel (Ipecacuanha), nennt man die Wurzeln verschiedener Tropenpflanzen. Die bei uns gebräuchliche ist die graue oder geringelte, von Cephaëlis Ipecacuanha. In größeren Gaben wirkt sie brechenerregend u. zwar milder als der Brechweinstein, daher sie bei reizbaren, zarten Individuen und wo man das Durchschlagen nach unten vermeiden will, den Vorzug verdient; in kleinen Gaben wird sie häufig als krampfstillendes Mittel verwendet. Chiococca anguifuga ist in Brasilien ein äußerst heftig wirkendes aber sicheres Mittel gegen den Biß giftiger Schlangen. Brecknock (Brecknöck), Hauptstadt der gleichnamigen engl. Grafschaft in Südwales mit 7500 E., lebhafte Industrie in Leinen- und Strumpfwaaren. Breda, Stadt u. Festung im holländ.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/658>, abgerufen am 16.06.2024.