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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1848 bei dem Reichsverweser, 1850 bei den Dresdener Conferenzen. seit 1851 bei dem Bundestage.


Brehna, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, 1700 E., Tabak-, Kümmel- und Krappbau.


Breihahn, Broihahn, weißes Bier aus Weizen- und Gerstenluftmalz.


Breisach, celtische, später als Mons Brisiacus röm. Festung, jetzt bad. Amtsstadt am Rhein auf einem Basalthügel, 3300 E., Tapeten-, Tabaksfabrik. Rheinbad, etwas Handel u. Schiffahrt; altes Münster mit schönem, 1526 vielleicht von Hans Liefrink geschnitztem Hochaltar. Nach der Völkerwanderung kam B., der Schauplatz der Sage vom treuen Eckart, an das Geschlecht der Harelungen, war noch 950 und wiederum 1295 vom Rhein umflossen, wurde während des Mittelalters mehrmals erobert. erwarb die Reichsfreiheit und verlor sie mehrmals. 1469 von Herzog Sigismund von Oesterreich mit dem Breisgau an Karl den Kühnen verpfändet kam es 1474 durch den Krieg der Schweizer gegen Burgund wieder an Oesterreich. Im jährigen Kriege war es ein Hauptbollwerk der kaiserl. Macht. wurde 1633 vergeblich belagert u. 1638 nach beinahe einjähriger Belagerung durch Bernhard von Weimar bezwungen, weil der Kommandant, Graf Reinach, nur noch von Verhungerten und wandelnden Gerippen umgeben war. 1648 wurde B. französisch, wieder kaiserlich 1669 im Ryswikerfrieden. 1703 fiel B. den Franzosen wiederum in die Hände. kam 1715 an Oesterreich zurück, wurde von Karl VI. noch stärker befestigt, 1744 die Festungswerke aber von den Franzosen gänzlich zerstört, 1793 die Stadt zusammengeschossen und von 1796-1806 mehrmals verschanzt. 1801 kam B. mit dem Breisgau an Modena, 1805 an Baden (vgl. Gesch. der Stadt B. von Rosmann und Ens; herausgegeben von Dr. Weiß 1851).


Breisgau, der, von der Feste Breisach genannt, umfaßte die Gegend vom Feldberg bis zum Rhein und von der Wiese bis an die Elz, eine 8 #M. große herrliche Landschaft mit den höchsten Gipfeln des Schwarzwaldes und der warmen Rheinthalebene, welche von der Wiese, dem Neumagen, der Dreisam, Glotter und Elz durchflossen wird und aus welcher sich der weinreiche Kaiserstuhl als Trachytinsel 1785' hoch erhebt. Während am Feld-, Titi- und Schluchsee nach dem Ausdrucke der Umwohner 8 Monat der Winter und 4 Monat die Kälte herrscht, gedeihen auf den Vorhügeln des Schwarzwaldes die edlen Markgräflerweine und seine Obstarten und bietet die Ebene mit dem Kaiserstuhl eine seltene reiche Mannigfaltigkeit der Produkte. Bergbau auf Eisen. Blei, in neuester Zeit wieder auf Silber im Münsterthale und anderen Gegenden; Granaten bei Waldkirch. Hauptstadt ist Freiburg (s. d. Art.); außerdem Breisach, Badenweiler (s. d. Art.), Müllheim. Krotzingen. Riegel u. a. m. Viele Orte im B. sind keltischen u. römischen Ursprunges; unter den alemannischen Herzogen gab es eigene Grafen des B., von denen Bobo schon 640 und Berno 670 in Urkunden erscheinen. Später kam er an die Herzoge von Zähringen, wurde nach dem Aussterben derselben arg zerstückelt, bis ihn Oesterreich allmälig an sich brachte (1386), u. seitdem theilte der Gau das Schicksal Oesterreichs und der oberrheinischen Länder: 1801 fiel er an Modena, 1803 an den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, 1805 an Baden u. Würtemberg, 1806 aber ganz an Baden.


Breislak, Scipio, geb. 1768 zu Rom, von schwäbischer Abkunft, Professor der Physik u. Mathematik zu Ragusa, dann zu Rom, unter Napoleon Inspector der Pulver- u. Salpeterfabrikation im Königreich Italien, gest. 1825 in Turin, ein ausgezeichneter Geolog. Schriften: geologische Beschreibung der Lombardei; physische Topographie von Campanien; Einleitung in die Geologie.


Breite, geographische, nennt man den Abstand eines Ortes auf der Erde vom Aequator, gemessen durch den Bogen des Meridians, welcher zwischen dem Orte und dem Aequator enthalten ist. Je nachdem der Ort nördl. oder südl. vom Aequator liegt, ist die B. eine nördl. oder eine südl. Die B. eines

1848 bei dem Reichsverweser, 1850 bei den Dresdener Conferenzen. seit 1851 bei dem Bundestage.


Brehna, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, 1700 E., Tabak-, Kümmel- und Krappbau.


Breihahn, Broihahn, weißes Bier aus Weizen- und Gerstenluftmalz.


Breisach, celtische, später als Mons Brisiacus röm. Festung, jetzt bad. Amtsstadt am Rhein auf einem Basalthügel, 3300 E., Tapeten-, Tabaksfabrik. Rheinbad, etwas Handel u. Schiffahrt; altes Münster mit schönem, 1526 vielleicht von Hans Liefrink geschnitztem Hochaltar. Nach der Völkerwanderung kam B., der Schauplatz der Sage vom treuen Eckart, an das Geschlecht der Harelungen, war noch 950 und wiederum 1295 vom Rhein umflossen, wurde während des Mittelalters mehrmals erobert. erwarb die Reichsfreiheit und verlor sie mehrmals. 1469 von Herzog Sigismund von Oesterreich mit dem Breisgau an Karl den Kühnen verpfändet kam es 1474 durch den Krieg der Schweizer gegen Burgund wieder an Oesterreich. Im jährigen Kriege war es ein Hauptbollwerk der kaiserl. Macht. wurde 1633 vergeblich belagert u. 1638 nach beinahe einjähriger Belagerung durch Bernhard von Weimar bezwungen, weil der Kommandant, Graf Reinach, nur noch von Verhungerten und wandelnden Gerippen umgeben war. 1648 wurde B. französisch, wieder kaiserlich 1669 im Ryswikerfrieden. 1703 fiel B. den Franzosen wiederum in die Hände. kam 1715 an Oesterreich zurück, wurde von Karl VI. noch stärker befestigt, 1744 die Festungswerke aber von den Franzosen gänzlich zerstört, 1793 die Stadt zusammengeschossen und von 1796–1806 mehrmals verschanzt. 1801 kam B. mit dem Breisgau an Modena, 1805 an Baden (vgl. Gesch. der Stadt B. von Rosmann und Ens; herausgegeben von Dr. Weiß 1851).


Breisgau, der, von der Feste Breisach genannt, umfaßte die Gegend vom Feldberg bis zum Rhein und von der Wiese bis an die Elz, eine 8 □M. große herrliche Landschaft mit den höchsten Gipfeln des Schwarzwaldes und der warmen Rheinthalebene, welche von der Wiese, dem Neumagen, der Dreisam, Glotter und Elz durchflossen wird und aus welcher sich der weinreiche Kaiserstuhl als Trachytinsel 1785' hoch erhebt. Während am Feld-, Titi- und Schluchsee nach dem Ausdrucke der Umwohner 8 Monat der Winter und 4 Monat die Kälte herrscht, gedeihen auf den Vorhügeln des Schwarzwaldes die edlen Markgräflerweine und seine Obstarten und bietet die Ebene mit dem Kaiserstuhl eine seltene reiche Mannigfaltigkeit der Produkte. Bergbau auf Eisen. Blei, in neuester Zeit wieder auf Silber im Münsterthale und anderen Gegenden; Granaten bei Waldkirch. Hauptstadt ist Freiburg (s. d. Art.); außerdem Breisach, Badenweiler (s. d. Art.), Müllheim. Krotzingen. Riegel u. a. m. Viele Orte im B. sind keltischen u. römischen Ursprunges; unter den alemannischen Herzogen gab es eigene Grafen des B., von denen Bobo schon 640 und Berno 670 in Urkunden erscheinen. Später kam er an die Herzoge von Zähringen, wurde nach dem Aussterben derselben arg zerstückelt, bis ihn Oesterreich allmälig an sich brachte (1386), u. seitdem theilte der Gau das Schicksal Oesterreichs und der oberrheinischen Länder: 1801 fiel er an Modena, 1803 an den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, 1805 an Baden u. Würtemberg, 1806 aber ganz an Baden.


Breislak, Scipio, geb. 1768 zu Rom, von schwäbischer Abkunft, Professor der Physik u. Mathematik zu Ragusa, dann zu Rom, unter Napoleon Inspector der Pulver- u. Salpeterfabrikation im Königreich Italien, gest. 1825 in Turin, ein ausgezeichneter Geolog. Schriften: geologische Beschreibung der Lombardei; physische Topographie von Campanien; Einleitung in die Geologie.


Breite, geographische, nennt man den Abstand eines Ortes auf der Erde vom Aequator, gemessen durch den Bogen des Meridians, welcher zwischen dem Orte und dem Aequator enthalten ist. Je nachdem der Ort nördl. oder südl. vom Aequator liegt, ist die B. eine nördl. oder eine südl. Die B. eines

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[659/0660] 1848 bei dem Reichsverweser, 1850 bei den Dresdener Conferenzen. seit 1851 bei dem Bundestage. Brehna, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, Reg.-Bez. Merseburg, 1700 E., Tabak-, Kümmel- und Krappbau. Breihahn, Broihahn, weißes Bier aus Weizen- und Gerstenluftmalz. Breisach, celtische, später als Mons Brisiacus röm. Festung, jetzt bad. Amtsstadt am Rhein auf einem Basalthügel, 3300 E., Tapeten-, Tabaksfabrik. Rheinbad, etwas Handel u. Schiffahrt; altes Münster mit schönem, 1526 vielleicht von Hans Liefrink geschnitztem Hochaltar. Nach der Völkerwanderung kam B., der Schauplatz der Sage vom treuen Eckart, an das Geschlecht der Harelungen, war noch 950 und wiederum 1295 vom Rhein umflossen, wurde während des Mittelalters mehrmals erobert. erwarb die Reichsfreiheit und verlor sie mehrmals. 1469 von Herzog Sigismund von Oesterreich mit dem Breisgau an Karl den Kühnen verpfändet kam es 1474 durch den Krieg der Schweizer gegen Burgund wieder an Oesterreich. Im jährigen Kriege war es ein Hauptbollwerk der kaiserl. Macht. wurde 1633 vergeblich belagert u. 1638 nach beinahe einjähriger Belagerung durch Bernhard von Weimar bezwungen, weil der Kommandant, Graf Reinach, nur noch von Verhungerten und wandelnden Gerippen umgeben war. 1648 wurde B. französisch, wieder kaiserlich 1669 im Ryswikerfrieden. 1703 fiel B. den Franzosen wiederum in die Hände. kam 1715 an Oesterreich zurück, wurde von Karl VI. noch stärker befestigt, 1744 die Festungswerke aber von den Franzosen gänzlich zerstört, 1793 die Stadt zusammengeschossen und von 1796–1806 mehrmals verschanzt. 1801 kam B. mit dem Breisgau an Modena, 1805 an Baden (vgl. Gesch. der Stadt B. von Rosmann und Ens; herausgegeben von Dr. Weiß 1851). Breisgau, der, von der Feste Breisach genannt, umfaßte die Gegend vom Feldberg bis zum Rhein und von der Wiese bis an die Elz, eine 8 □M. große herrliche Landschaft mit den höchsten Gipfeln des Schwarzwaldes und der warmen Rheinthalebene, welche von der Wiese, dem Neumagen, der Dreisam, Glotter und Elz durchflossen wird und aus welcher sich der weinreiche Kaiserstuhl als Trachytinsel 1785' hoch erhebt. Während am Feld-, Titi- und Schluchsee nach dem Ausdrucke der Umwohner 8 Monat der Winter und 4 Monat die Kälte herrscht, gedeihen auf den Vorhügeln des Schwarzwaldes die edlen Markgräflerweine und seine Obstarten und bietet die Ebene mit dem Kaiserstuhl eine seltene reiche Mannigfaltigkeit der Produkte. Bergbau auf Eisen. Blei, in neuester Zeit wieder auf Silber im Münsterthale und anderen Gegenden; Granaten bei Waldkirch. Hauptstadt ist Freiburg (s. d. Art.); außerdem Breisach, Badenweiler (s. d. Art.), Müllheim. Krotzingen. Riegel u. a. m. Viele Orte im B. sind keltischen u. römischen Ursprunges; unter den alemannischen Herzogen gab es eigene Grafen des B., von denen Bobo schon 640 und Berno 670 in Urkunden erscheinen. Später kam er an die Herzoge von Zähringen, wurde nach dem Aussterben derselben arg zerstückelt, bis ihn Oesterreich allmälig an sich brachte (1386), u. seitdem theilte der Gau das Schicksal Oesterreichs und der oberrheinischen Länder: 1801 fiel er an Modena, 1803 an den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, 1805 an Baden u. Würtemberg, 1806 aber ganz an Baden. Breislak, Scipio, geb. 1768 zu Rom, von schwäbischer Abkunft, Professor der Physik u. Mathematik zu Ragusa, dann zu Rom, unter Napoleon Inspector der Pulver- u. Salpeterfabrikation im Königreich Italien, gest. 1825 in Turin, ein ausgezeichneter Geolog. Schriften: geologische Beschreibung der Lombardei; physische Topographie von Campanien; Einleitung in die Geologie. Breite, geographische, nennt man den Abstand eines Ortes auf der Erde vom Aequator, gemessen durch den Bogen des Meridians, welcher zwischen dem Orte und dem Aequator enthalten ist. Je nachdem der Ort nördl. oder südl. vom Aequator liegt, ist die B. eine nördl. oder eine südl. Die B. eines

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/660>, abgerufen am 22.11.2024.