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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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die trotzigen fränkischen Großen eben so stolz als grausam und hinterlistig, stürzte das fränkische Königshaus in Gräuel und Blutschuld und fiel endlich in die Hände Lothars II. von Soissons, der sie an den Schweif eines Pferdes binden und todt schleifen ließ. Die B. des Nibelungenlieds, Königin von Isenland und durch Siegfried Gemahlin des Königs Günther, die Urheberin von Siegfrieds Mord durch ihren Haß gegen ihre Schwägerin Chriemhilde, Siegfrieds Weib, ist ursprünglich myth. Persönlichkeit, hat aber offenbar von der fränkischen B., die noch in der Volkssage fortlebte, einige Züge angenommen.


Brunel (Brünell), Sir Marc Isambert, geb. 1769 zu Hacqueville in Frankreich, war zuerst zum Priesterstand bestimmt, trat aber 1786 in die franz. Marine, wanderte 1793 nach Nordamerika aus, studirte in New-York mit Eifer Mechanik u. die damit verwandten Wissenschaften u. übernahm daselbst die Leitung einer Kanonengießerei und der Hafenbefestigungen. 1799 ging er nach London, woselbst er 1806 für die Erfindung eines Klobenmechanismus zum Gebrauche der Marine eine Staatsbelohnung von 20000 Pfd. St. erhielt. Den Gipfel seines Ruhmes aber erreichte er durch den Bau des Themsetunnels; 1819 entwarf er den Plan zu diesem Riesenwerke, das aber erst 1825 in Angriff genommen, und 1842 nach Besiegung unsäglicher Schwierigkeiten beendigt wurde. Die Einweihung geschah den 25. März 1843. B. war Vicepräsident der königl. Gesellschaft der Wissenschaft und seit 1841 Baronet; st. 1849. - Sein Sohn ist ebenfalls ausgezeichneter Ingenieur, unterstützte seinen Vater beim Tunnelbau und erwarb sich bedeutenden Ruf durch Erbauung der Great-Western-Eisenbahn, war 4850 auch beim Bau des Glaspalastes thätig.


Brunellen, s. Pflaumen.


Brunelleschi (Brunelleski). Filippo, geb. 1377 zu Florenz, zuerst Goldarbeiter, dann Bildhauer, ging später mit Donatello nach Rom, wo er vorzugsweise dem Studium der Architektur und der antiken Baudenkmale oblag. Sein berühmtestes Bauwerk ist die kolossale Kuppel auf dem Chor der Kirche Sta. Maria-del-Fiore in Florenz, deren Bau lange für unausführbar gehalten wurde, bis. die Möglichkeit nachwies, 1420, und dann eben so glücklich als meisterhaft vollendete. Fernere Bauten von ihm sind die beiden Kirchen San-Lorenzo und San-Spirito in Florenz und der Palast Pitti; st. zu Florenz 1444.


Brunet (frz. Brünäh), bräunlicher, schwarzbrauner Mann; Brünette (Brünett), Frauenzimmer mit braunen Haaren, bräunlicher Gesichtsfarbe.


Brunet (Brüneh), Jacques Charles, berühmter franz. Bibliograph. geb. 1780 zu Paris, besonders bekannt durch sein treffliches "Manuel du libraire et de l'amateur de livres", 3 Bde., Paris 1810, 4. Aufl. 1842, welchem 18343 Bde. Supplement folgten.


Brunetti, Angelo, genannt Ciceruacchio, ein Karrenvermiether in Rom, machte sich in der Revolution von 1848 und 49 bekannt durch den Einfluß, den er anfangs auf die Menge ausübte. Zuerst war er der Herold des Preises für Pius IX., als aber dieser den Kreuzzug gegen Oesterreich nicht mit seinem Namen unterstützte, betheiligte sich B. an der Revolution vom 16. Novbr. 1848, und wurde eifriger Republikaner, verlor aber unter der Herrschaft der Mazzinianer alle Bedeutung. Bei der Besetzung Roms durch die Franzosen floh er nach Genua.


Brunst, der Begattungstrieb bei Thieren mit seinen verschiedenen Aeußerungen, namentlich bei Hirschen und Schweinen; Brunfbürsche, die Bürsche auf das Hochwild zur B.-zeit.


Bruni, Leonardo, auch Bruno oder Brunus, und von seinem Geburtsorte Arezzo auch Aretino genannt, geb. 1369, studierte zuerst die Rechte, trieb aber später hauptsächlich classische Studien, begleitete von 1405 an mehrere Stellen am päpstlichen Hofe, erhielt später das Bürgerrecht in Florenz, ward Staatssekretär der Republik und st. 1444. B. war einer der gelehrtesten Männer Italiens nach dem Wiedererwachen der classischen Literatur, übersetzte die Werke des Aristoteles, Demosthenes und Plutarch, schrieb eine Geschichte von Florenz (Venedig

die trotzigen fränkischen Großen eben so stolz als grausam und hinterlistig, stürzte das fränkische Königshaus in Gräuel und Blutschuld und fiel endlich in die Hände Lothars II. von Soissons, der sie an den Schweif eines Pferdes binden und todt schleifen ließ. Die B. des Nibelungenlieds, Königin von Isenland und durch Siegfried Gemahlin des Königs Günther, die Urheberin von Siegfrieds Mord durch ihren Haß gegen ihre Schwägerin Chriemhilde, Siegfrieds Weib, ist ursprünglich myth. Persönlichkeit, hat aber offenbar von der fränkischen B., die noch in der Volkssage fortlebte, einige Züge angenommen.


Brunel (Brünell), Sir Marc Isambert, geb. 1769 zu Hacqueville in Frankreich, war zuerst zum Priesterstand bestimmt, trat aber 1786 in die franz. Marine, wanderte 1793 nach Nordamerika aus, studirte in New-York mit Eifer Mechanik u. die damit verwandten Wissenschaften u. übernahm daselbst die Leitung einer Kanonengießerei und der Hafenbefestigungen. 1799 ging er nach London, woselbst er 1806 für die Erfindung eines Klobenmechanismus zum Gebrauche der Marine eine Staatsbelohnung von 20000 Pfd. St. erhielt. Den Gipfel seines Ruhmes aber erreichte er durch den Bau des Themsetunnels; 1819 entwarf er den Plan zu diesem Riesenwerke, das aber erst 1825 in Angriff genommen, und 1842 nach Besiegung unsäglicher Schwierigkeiten beendigt wurde. Die Einweihung geschah den 25. März 1843. B. war Vicepräsident der königl. Gesellschaft der Wissenschaft und seit 1841 Baronet; st. 1849. – Sein Sohn ist ebenfalls ausgezeichneter Ingenieur, unterstützte seinen Vater beim Tunnelbau und erwarb sich bedeutenden Ruf durch Erbauung der Great-Western-Eisenbahn, war 4850 auch beim Bau des Glaspalastes thätig.


Brunellen, s. Pflaumen.


Brunelleschi (Brunelleski). Filippo, geb. 1377 zu Florenz, zuerst Goldarbeiter, dann Bildhauer, ging später mit Donatello nach Rom, wo er vorzugsweise dem Studium der Architektur und der antiken Baudenkmale oblag. Sein berühmtestes Bauwerk ist die kolossale Kuppel auf dem Chor der Kirche Sta. Maria-del-Fiore in Florenz, deren Bau lange für unausführbar gehalten wurde, bis. die Möglichkeit nachwies, 1420, und dann eben so glücklich als meisterhaft vollendete. Fernere Bauten von ihm sind die beiden Kirchen San-Lorenzo und San-Spirito in Florenz und der Palast Pitti; st. zu Florenz 1444.


Brunet (frz. Brünäh), bräunlicher, schwarzbrauner Mann; Brünette (Brünett), Frauenzimmer mit braunen Haaren, bräunlicher Gesichtsfarbe.


Brunet (Brüneh), Jacques Charles, berühmter franz. Bibliograph. geb. 1780 zu Paris, besonders bekannt durch sein treffliches „Manuel du libraire et de lʼamateur de livres“, 3 Bde., Paris 1810, 4. Aufl. 1842, welchem 18343 Bde. Supplement folgten.


Brunetti, Angelo, genannt Ciceruacchio, ein Karrenvermiether in Rom, machte sich in der Revolution von 1848 und 49 bekannt durch den Einfluß, den er anfangs auf die Menge ausübte. Zuerst war er der Herold des Preises für Pius IX., als aber dieser den Kreuzzug gegen Oesterreich nicht mit seinem Namen unterstützte, betheiligte sich B. an der Revolution vom 16. Novbr. 1848, und wurde eifriger Republikaner, verlor aber unter der Herrschaft der Mazzinianer alle Bedeutung. Bei der Besetzung Roms durch die Franzosen floh er nach Genua.


Brunst, der Begattungstrieb bei Thieren mit seinen verschiedenen Aeußerungen, namentlich bei Hirschen und Schweinen; Brunfbürsche, die Bürsche auf das Hochwild zur B.-zeit.


Bruni, Leonardo, auch Bruno oder Brunus, und von seinem Geburtsorte Arezzo auch Aretino genannt, geb. 1369, studierte zuerst die Rechte, trieb aber später hauptsächlich classische Studien, begleitete von 1405 an mehrere Stellen am päpstlichen Hofe, erhielt später das Bürgerrecht in Florenz, ward Staatssekretär der Republik und st. 1444. B. war einer der gelehrtesten Männer Italiens nach dem Wiedererwachen der classischen Literatur, übersetzte die Werke des Aristoteles, Demosthenes und Plutarch, schrieb eine Geschichte von Florenz (Venedig

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[692/0693] die trotzigen fränkischen Großen eben so stolz als grausam und hinterlistig, stürzte das fränkische Königshaus in Gräuel und Blutschuld und fiel endlich in die Hände Lothars II. von Soissons, der sie an den Schweif eines Pferdes binden und todt schleifen ließ. Die B. des Nibelungenlieds, Königin von Isenland und durch Siegfried Gemahlin des Königs Günther, die Urheberin von Siegfrieds Mord durch ihren Haß gegen ihre Schwägerin Chriemhilde, Siegfrieds Weib, ist ursprünglich myth. Persönlichkeit, hat aber offenbar von der fränkischen B., die noch in der Volkssage fortlebte, einige Züge angenommen. Brunel (Brünell), Sir Marc Isambert, geb. 1769 zu Hacqueville in Frankreich, war zuerst zum Priesterstand bestimmt, trat aber 1786 in die franz. Marine, wanderte 1793 nach Nordamerika aus, studirte in New-York mit Eifer Mechanik u. die damit verwandten Wissenschaften u. übernahm daselbst die Leitung einer Kanonengießerei und der Hafenbefestigungen. 1799 ging er nach London, woselbst er 1806 für die Erfindung eines Klobenmechanismus zum Gebrauche der Marine eine Staatsbelohnung von 20000 Pfd. St. erhielt. Den Gipfel seines Ruhmes aber erreichte er durch den Bau des Themsetunnels; 1819 entwarf er den Plan zu diesem Riesenwerke, das aber erst 1825 in Angriff genommen, und 1842 nach Besiegung unsäglicher Schwierigkeiten beendigt wurde. Die Einweihung geschah den 25. März 1843. B. war Vicepräsident der königl. Gesellschaft der Wissenschaft und seit 1841 Baronet; st. 1849. – Sein Sohn ist ebenfalls ausgezeichneter Ingenieur, unterstützte seinen Vater beim Tunnelbau und erwarb sich bedeutenden Ruf durch Erbauung der Great-Western-Eisenbahn, war 4850 auch beim Bau des Glaspalastes thätig. Brunellen, s. Pflaumen. Brunelleschi (Brunelleski). Filippo, geb. 1377 zu Florenz, zuerst Goldarbeiter, dann Bildhauer, ging später mit Donatello nach Rom, wo er vorzugsweise dem Studium der Architektur und der antiken Baudenkmale oblag. Sein berühmtestes Bauwerk ist die kolossale Kuppel auf dem Chor der Kirche Sta. Maria-del-Fiore in Florenz, deren Bau lange für unausführbar gehalten wurde, bis. die Möglichkeit nachwies, 1420, und dann eben so glücklich als meisterhaft vollendete. Fernere Bauten von ihm sind die beiden Kirchen San-Lorenzo und San-Spirito in Florenz und der Palast Pitti; st. zu Florenz 1444. Brunet (frz. Brünäh), bräunlicher, schwarzbrauner Mann; Brünette (Brünett), Frauenzimmer mit braunen Haaren, bräunlicher Gesichtsfarbe. Brunet (Brüneh), Jacques Charles, berühmter franz. Bibliograph. geb. 1780 zu Paris, besonders bekannt durch sein treffliches „Manuel du libraire et de lʼamateur de livres“, 3 Bde., Paris 1810, 4. Aufl. 1842, welchem 18343 Bde. Supplement folgten. Brunetti, Angelo, genannt Ciceruacchio, ein Karrenvermiether in Rom, machte sich in der Revolution von 1848 und 49 bekannt durch den Einfluß, den er anfangs auf die Menge ausübte. Zuerst war er der Herold des Preises für Pius IX., als aber dieser den Kreuzzug gegen Oesterreich nicht mit seinem Namen unterstützte, betheiligte sich B. an der Revolution vom 16. Novbr. 1848, und wurde eifriger Republikaner, verlor aber unter der Herrschaft der Mazzinianer alle Bedeutung. Bei der Besetzung Roms durch die Franzosen floh er nach Genua. Brunst, der Begattungstrieb bei Thieren mit seinen verschiedenen Aeußerungen, namentlich bei Hirschen und Schweinen; Brunfbürsche, die Bürsche auf das Hochwild zur B.-zeit. Bruni, Leonardo, auch Bruno oder Brunus, und von seinem Geburtsorte Arezzo auch Aretino genannt, geb. 1369, studierte zuerst die Rechte, trieb aber später hauptsächlich classische Studien, begleitete von 1405 an mehrere Stellen am päpstlichen Hofe, erhielt später das Bürgerrecht in Florenz, ward Staatssekretär der Republik und st. 1444. B. war einer der gelehrtesten Männer Italiens nach dem Wiedererwachen der classischen Literatur, übersetzte die Werke des Aristoteles, Demosthenes und Plutarch, schrieb eine Geschichte von Florenz (Venedig

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/693>, abgerufen am 01.06.2024.