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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ein unendliches Thier sei, durchdrungen von der Weltseele, welche in der Materie, im Größten u. Kleinsten, in allen Gestaltungen des Weltalls sich offenbare. Aus der Unbeschränktheit folgerte er die Unendlichkeit Gottes u. daraus die Unendlichkeit der Welt, in welcher durch die Monaden (den platonischen Ideen entsprechend) das Kleinste Bestimmtheit und Unendlichkeit erhält.


Brunst, der Begattungstrieb der Hausthiere und dessen Aeußerung.


Bruntrut, s. Pruntrut.


Bruscamente, ital., trotzig, ungestüm. feurig, kräftig, musikalische Bezeichnung für scharfen Ausdruck der Accente.


Brusquembille (frz. Brüskangbillj'), ein Kartenspiel, von 2-4 oder von 3-5 Personen gespielt; jeder Spielende erhält 3 Karten, die übrigen werden in den Talon gelegt, von denen nach jedem Stiche jeder Spieler wieder eine nimmt. As und Zehner sind die höchsten Karten, und werden nur von Trumpf gestochen, Farbe wird nicht bekannt. Gewinner ist, dessen Stiche die meisten Augen zählen.


Brussa od. Bursa (Pursa), türk. Stadt in Kleinasien am Fuße des Olymps, zum Theil auf Anhöhen und Felsen gebaut, 3 Stunden im Umfange mit alten Festungswerken; hat 80000 E., gegen 200 Moscheen, ein Castell, das die Residenz der ersten 6 osmanischen Sultane war, bis Murad Adrianopel eroberte. B. hat eine sehr bedeutende Industrie, welche Seidenzeuge, Tapeten, Teppiche, Sammet, Gold- und Silberstoffe liefert. Seit 1853 ist es Aufenthaltsort Abdelkaders.


Brust, der obere Theil des menschl. Rumpfes, vom Halse bis zum Zwerchfell. Der äußere Umfang der B., der B.korb oder Thorax, wird theils aus knöchernen, theils aus weichen Theilen gebildet; jene sind nach vorn die Schlüsselbeine, das B.bein, die Rippen, zu beiden Seiten die Rippen, nach hinten wieder diese und die B.wirbel; diese: die Zwischenrippenmuskeln, mehrere äußere Muskeln, die sich am B.korbe ansetzen, und endlich die allgemeinen Bedeckungen. Der B.korb schließt eine der 3 Haupthöhlen des Körpers, die B.höhle, in sich. In dieser befinden sich die Lungen, das Herz mit dem Herzbeutel, mehrere große Gefäßstämme und Nerven. Die Speiseröhre läuft durch die B. hindurch. Die B.höhle ist in ihrem ganzen Umfange ausgekleidet von einer serösen Haut, dem B.felle (Pleura), welche zugleich auch die Lungen, den Herzbeutel und die Gefäßstämme überzieht.


Brustbeere, s. Rhamnus.


Brustbräune (Angina pectoris), ein meist auf organischen Herzkrankheiten beruhendes und periodisch auftretendes asthmatisches Uebel. Die Anfälle, bestehend in einem Gefühl von Zusammenziehen über der Brust u. als wolle der Athem ausgehen, kommen anfangs selten, bei Bewegung oder nach reichlicherer Mahlzeit, und meist schnell vorübergehend. Nach und nach aber werden dieselben häufiger und heftiger, ohne Veranlassung eintretend, und führen Unruhe, Angst, Störungen des Puls- und Herzschlages und Ohnmachten mit sich. Der Tod erfolgt endlich durch die genannten Zufälle, häufig aber plötzlich in einem Anfalle, während der Kranke kaum vorher noch völlig gesund schien. - In anderen Fällen ist die B. mehr ein reines Nervenleiden, eine Neuralgie des Herzgeflechtes. - Solche Kranke sollen alle stärkeren Bewegungen meiden, mäßige Diät führen, und für stets offenen Stuhl sorgen, dabei soviel möglich Ruhe des Gemüthes und warme Bekleidung.


Brustfellentzündung (Pleuritis), gibt sich gewöhnlich zu erkennen durch einen heftigen stechenden Schmerz in einer Seite der Brust (Seitenstich), der durch Athmen, Husten etc. vermehrt wird; Husten oft unbedeutend, das begleitende Fieber aber gewöhnlich stark. Manchmal ist die Krankheit bloß durch die physikalische Untersuchung, durch Auskultation und Percussion, erkennbar. Diese B. ist mit Ausschwitzungen verbunden, welche bald mehr gerinnbar sind, bald ganz wässerig oder auch eiterig, und von geringer Menge bis zu mehreren Pfunden betragen können. Bildet sich Eiteransammlung (Empyem), so

ein unendliches Thier sei, durchdrungen von der Weltseele, welche in der Materie, im Größten u. Kleinsten, in allen Gestaltungen des Weltalls sich offenbare. Aus der Unbeschränktheit folgerte er die Unendlichkeit Gottes u. daraus die Unendlichkeit der Welt, in welcher durch die Monaden (den platonischen Ideen entsprechend) das Kleinste Bestimmtheit und Unendlichkeit erhält.


Brunst, der Begattungstrieb der Hausthiere und dessen Aeußerung.


Bruntrut, s. Pruntrut.


Bruscamente, ital., trotzig, ungestüm. feurig, kräftig, musikalische Bezeichnung für scharfen Ausdruck der Accente.


Brusquembille (frz. Brüskangbilljʼ), ein Kartenspiel, von 2–4 oder von 3–5 Personen gespielt; jeder Spielende erhält 3 Karten, die übrigen werden in den Talon gelegt, von denen nach jedem Stiche jeder Spieler wieder eine nimmt. As und Zehner sind die höchsten Karten, und werden nur von Trumpf gestochen, Farbe wird nicht bekannt. Gewinner ist, dessen Stiche die meisten Augen zählen.


Brussa od. Bursa (Pursa), türk. Stadt in Kleinasien am Fuße des Olymps, zum Theil auf Anhöhen und Felsen gebaut, 3 Stunden im Umfange mit alten Festungswerken; hat 80000 E., gegen 200 Moscheen, ein Castell, das die Residenz der ersten 6 osmanischen Sultane war, bis Murad Adrianopel eroberte. B. hat eine sehr bedeutende Industrie, welche Seidenzeuge, Tapeten, Teppiche, Sammet, Gold- und Silberstoffe liefert. Seit 1853 ist es Aufenthaltsort Abdelkaders.


Brust, der obere Theil des menschl. Rumpfes, vom Halse bis zum Zwerchfell. Der äußere Umfang der B., der B.korb oder Thorax, wird theils aus knöchernen, theils aus weichen Theilen gebildet; jene sind nach vorn die Schlüsselbeine, das B.bein, die Rippen, zu beiden Seiten die Rippen, nach hinten wieder diese und die B.wirbel; diese: die Zwischenrippenmuskeln, mehrere äußere Muskeln, die sich am B.korbe ansetzen, und endlich die allgemeinen Bedeckungen. Der B.korb schließt eine der 3 Haupthöhlen des Körpers, die B.höhle, in sich. In dieser befinden sich die Lungen, das Herz mit dem Herzbeutel, mehrere große Gefäßstämme und Nerven. Die Speiseröhre läuft durch die B. hindurch. Die B.höhle ist in ihrem ganzen Umfange ausgekleidet von einer serösen Haut, dem B.felle (Pleura), welche zugleich auch die Lungen, den Herzbeutel und die Gefäßstämme überzieht.


Brustbeere, s. Rhamnus.


Brustbräune (Angina pectoris), ein meist auf organischen Herzkrankheiten beruhendes und periodisch auftretendes asthmatisches Uebel. Die Anfälle, bestehend in einem Gefühl von Zusammenziehen über der Brust u. als wolle der Athem ausgehen, kommen anfangs selten, bei Bewegung oder nach reichlicherer Mahlzeit, und meist schnell vorübergehend. Nach und nach aber werden dieselben häufiger und heftiger, ohne Veranlassung eintretend, und führen Unruhe, Angst, Störungen des Puls- und Herzschlages und Ohnmachten mit sich. Der Tod erfolgt endlich durch die genannten Zufälle, häufig aber plötzlich in einem Anfalle, während der Kranke kaum vorher noch völlig gesund schien. – In anderen Fällen ist die B. mehr ein reines Nervenleiden, eine Neuralgie des Herzgeflechtes. – Solche Kranke sollen alle stärkeren Bewegungen meiden, mäßige Diät führen, und für stets offenen Stuhl sorgen, dabei soviel möglich Ruhe des Gemüthes und warme Bekleidung.


Brustfellentzündung (Pleuritis), gibt sich gewöhnlich zu erkennen durch einen heftigen stechenden Schmerz in einer Seite der Brust (Seitenstich), der durch Athmen, Husten etc. vermehrt wird; Husten oft unbedeutend, das begleitende Fieber aber gewöhnlich stark. Manchmal ist die Krankheit bloß durch die physikalische Untersuchung, durch Auskultation und Percussion, erkennbar. Diese B. ist mit Ausschwitzungen verbunden, welche bald mehr gerinnbar sind, bald ganz wässerig oder auch eiterig, und von geringer Menge bis zu mehreren Pfunden betragen können. Bildet sich Eiteransammlung (Empyem), so

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[695/0696] ein unendliches Thier sei, durchdrungen von der Weltseele, welche in der Materie, im Größten u. Kleinsten, in allen Gestaltungen des Weltalls sich offenbare. Aus der Unbeschränktheit folgerte er die Unendlichkeit Gottes u. daraus die Unendlichkeit der Welt, in welcher durch die Monaden (den platonischen Ideen entsprechend) das Kleinste Bestimmtheit und Unendlichkeit erhält. Brunst, der Begattungstrieb der Hausthiere und dessen Aeußerung. Bruntrut, s. Pruntrut. Bruscamente, ital., trotzig, ungestüm. feurig, kräftig, musikalische Bezeichnung für scharfen Ausdruck der Accente. Brusquembille (frz. Brüskangbilljʼ), ein Kartenspiel, von 2–4 oder von 3–5 Personen gespielt; jeder Spielende erhält 3 Karten, die übrigen werden in den Talon gelegt, von denen nach jedem Stiche jeder Spieler wieder eine nimmt. As und Zehner sind die höchsten Karten, und werden nur von Trumpf gestochen, Farbe wird nicht bekannt. Gewinner ist, dessen Stiche die meisten Augen zählen. Brussa od. Bursa (Pursa), türk. Stadt in Kleinasien am Fuße des Olymps, zum Theil auf Anhöhen und Felsen gebaut, 3 Stunden im Umfange mit alten Festungswerken; hat 80000 E., gegen 200 Moscheen, ein Castell, das die Residenz der ersten 6 osmanischen Sultane war, bis Murad Adrianopel eroberte. B. hat eine sehr bedeutende Industrie, welche Seidenzeuge, Tapeten, Teppiche, Sammet, Gold- und Silberstoffe liefert. Seit 1853 ist es Aufenthaltsort Abdelkaders. Brust, der obere Theil des menschl. Rumpfes, vom Halse bis zum Zwerchfell. Der äußere Umfang der B., der B.korb oder Thorax, wird theils aus knöchernen, theils aus weichen Theilen gebildet; jene sind nach vorn die Schlüsselbeine, das B.bein, die Rippen, zu beiden Seiten die Rippen, nach hinten wieder diese und die B.wirbel; diese: die Zwischenrippenmuskeln, mehrere äußere Muskeln, die sich am B.korbe ansetzen, und endlich die allgemeinen Bedeckungen. Der B.korb schließt eine der 3 Haupthöhlen des Körpers, die B.höhle, in sich. In dieser befinden sich die Lungen, das Herz mit dem Herzbeutel, mehrere große Gefäßstämme und Nerven. Die Speiseröhre läuft durch die B. hindurch. Die B.höhle ist in ihrem ganzen Umfange ausgekleidet von einer serösen Haut, dem B.felle (Pleura), welche zugleich auch die Lungen, den Herzbeutel und die Gefäßstämme überzieht. Brustbeere, s. Rhamnus. Brustbräune (Angina pectoris), ein meist auf organischen Herzkrankheiten beruhendes und periodisch auftretendes asthmatisches Uebel. Die Anfälle, bestehend in einem Gefühl von Zusammenziehen über der Brust u. als wolle der Athem ausgehen, kommen anfangs selten, bei Bewegung oder nach reichlicherer Mahlzeit, und meist schnell vorübergehend. Nach und nach aber werden dieselben häufiger und heftiger, ohne Veranlassung eintretend, und führen Unruhe, Angst, Störungen des Puls- und Herzschlages und Ohnmachten mit sich. Der Tod erfolgt endlich durch die genannten Zufälle, häufig aber plötzlich in einem Anfalle, während der Kranke kaum vorher noch völlig gesund schien. – In anderen Fällen ist die B. mehr ein reines Nervenleiden, eine Neuralgie des Herzgeflechtes. – Solche Kranke sollen alle stärkeren Bewegungen meiden, mäßige Diät führen, und für stets offenen Stuhl sorgen, dabei soviel möglich Ruhe des Gemüthes und warme Bekleidung. Brustfellentzündung (Pleuritis), gibt sich gewöhnlich zu erkennen durch einen heftigen stechenden Schmerz in einer Seite der Brust (Seitenstich), der durch Athmen, Husten etc. vermehrt wird; Husten oft unbedeutend, das begleitende Fieber aber gewöhnlich stark. Manchmal ist die Krankheit bloß durch die physikalische Untersuchung, durch Auskultation und Percussion, erkennbar. Diese B. ist mit Ausschwitzungen verbunden, welche bald mehr gerinnbar sind, bald ganz wässerig oder auch eiterig, und von geringer Menge bis zu mehreren Pfunden betragen können. Bildet sich Eiteransammlung (Empyem), so

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/696>, abgerufen am 22.11.2024.