Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Buße zu thun und andere zur Buße zu bewegen. Zu ihnen gehören die Religiosen und Klosterfrauen von der Buße der hl. Magdalena, die bußfertigen Religiosen und Religiosinen des 3. Ordens vom hl. Franz, die Hospitaliter und Hospitaliterinen des 3. Ordens, die Recollectinen des 3. Ordens vom hl. Franz etc.; die Bußbrüderschaften haben Welt- oder Ordensgeistliche zu ihren Führern und tragen bei öffentlichen Verrichtungen eine verhüllende Kleidung von verschiedener Farbe, nach welcher die Bruderschaften benannt werden. Bütte, s. Scholle; als Maß von sehr verschiedenem Gehalte. Büttel (von bieten), Gerichtsdiener. Büttner, Heinrich Christian, geb. 1766 zu Ansbach, zuerst in ansbachischem, später in württemb. Dienste, st. 1818 als Regierungsrath in Stuttgart, schrieb mehreres über Recht und Gesetzgebung. B., David, geb. 1724 zu Chemnitz, gest. 1768 als Prof. der Botanik in Göttingen. Von ihm hat die Pflanzenfamilie der Büttneriaceae ihren Namen. den Malvaceae sowie den Bambaceae sehr nahe verwandt. Die Sterculia-Arten sind meistprachtvolle, reichen Schatten gebende Bäume aus Ostindien und Guinea, mit großen eßbaren Samen, namentlich die von der famosen Kola (St. acuminata), welche gekaut, ein schon ziemlich verdorbenes Wasser wieder schmackhaft erscheinen lassen; nicht weniger geschätzt sind in Brasilien als Dessertfrucht die Cicha-Samen, welche gleichfalls von einer Sterculia kommen. Theobroma Cacao, ein niedriger Baum des südl. Amerikas, liefert die bekannten Cacaobohnen zur Chocoladefabrikation. Guazuma ulmifolia enthält in den Früchten einen süßen, sehr angenehm schmeckenden Schleim, und ein Extract aus der Rinde bildet auf Martinique ein Hauptklärungsmittel bei der Zuckersiederei. Astrapaea Wallichii endlich, sowie Cheirostemon platanoides und einige andere nahe verwandte Gattungen gehören zu den schönsten Baumpflanzen, die wir kennen. Bützow, mecklenburg. schwerin'sche Amtsstadt an der Warnow und einem See, durch eine Eisenbahn mit Hamburg in Verbindung, 4000 E.; die ansehnliche Industrie liefert Papier, Spielkarten, Gold- u. Silberwaaren, Strohhüte, Schuhe, Tabak, Bier. Buffa, ital., eine Posse, ein Schwank; opera buffa, komische Oper. Buffo oder Buffone, der Hauptsänger in der komischen Oper, auch der Komiker im Schauspiel. Buffo comico. - Buffonerie, Possenreißerei. Buffalmaco, auch Buonamico, Maler der altflorentinischen Schule aus dem 14. Jahrh., gilt als der Verfertiger der Passion Christi in der Halle des Campo-Santo in Pisa. Buffalo (Böffälo), nordamerikan. Stadt im Staate Newyork, am nördl. Ende des Eriesees und für Handel und Verkehr sehr vortheilhaft gelegen, mit 46000 E., darunter über 10000 Deutsche, einem trefflichen Hafen, Leuchtthurm, schönen Gebäuden und Plätzen, 17 Kirchen, einem Lyceum, Waisenhaus und vielen Schulen; Handel und Industrie sind bedeutend. die Stadt ist der Stapelplatz des Handels im Westdistrikt und Sammelplatz der Schiffe des Sees. Wurde 1801 gegründet. Buffarik, Boufarik, großer Marktort in der franz. Provinz Algier, in der Metidscha gelegen, mit 2000 E., starkem Binnenhandel. Buffbohne, s. Bohne. Buffet (frz. Büffäh), Schrank, Silberschrank; Credenztisch, Schenktisch; auch Schenkzimmer. Buffon (Büfong), Georg Louis Leclerc, Graf von, einer der berühmtesten Naturforscher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1707 zu Montbard in Bourgogne, bereiste in Gesellschaft des jungen Herzogs von Kingston und dessen gelehrten Führers Frankreich, Italien und England, ward 1739 Intendant des königl. Gartens in Paris und widmete sich von nun an ganz dem Studium der Naturgeschichte, besonders der Zoologie. Er machte sich dabei zur Aufgabe, dieselbe für Gebildete überhaupt interessant und anziehend zu machen; er erreichte dies allerdings durch Verlassung des trockenen systemat. Wegs, glänzende Sprache u. eigenthümliche poet. Behandlung des Stoffs, aber eigentlich Buße zu thun und andere zur Buße zu bewegen. Zu ihnen gehören die Religiosen und Klosterfrauen von der Buße der hl. Magdalena, die bußfertigen Religiosen und Religiosinen des 3. Ordens vom hl. Franz, die Hospitaliter und Hospitaliterinen des 3. Ordens, die Recollectinen des 3. Ordens vom hl. Franz etc.; die Bußbrüderschaften haben Welt- oder Ordensgeistliche zu ihren Führern und tragen bei öffentlichen Verrichtungen eine verhüllende Kleidung von verschiedener Farbe, nach welcher die Bruderschaften benannt werden. Bütte, s. Scholle; als Maß von sehr verschiedenem Gehalte. Büttel (von bieten), Gerichtsdiener. Büttner, Heinrich Christian, geb. 1766 zu Ansbach, zuerst in ansbachischem, später in württemb. Dienste, st. 1818 als Regierungsrath in Stuttgart, schrieb mehreres über Recht und Gesetzgebung. B., David, geb. 1724 zu Chemnitz, gest. 1768 als Prof. der Botanik in Göttingen. Von ihm hat die Pflanzenfamilie der Büttneriaceae ihren Namen. den Malvaceae sowie den Bambaceae sehr nahe verwandt. Die Sterculia-Arten sind meistprachtvolle, reichen Schatten gebende Bäume aus Ostindien und Guinea, mit großen eßbaren Samen, namentlich die von der famosen Kola (St. acuminata), welche gekaut, ein schon ziemlich verdorbenes Wasser wieder schmackhaft erscheinen lassen; nicht weniger geschätzt sind in Brasilien als Dessertfrucht die Cicha-Samen, welche gleichfalls von einer Sterculia kommen. Theobroma Cacao, ein niedriger Baum des südl. Amerikas, liefert die bekannten Cacaobohnen zur Chocoladefabrikation. Guazuma ulmifolia enthält in den Früchten einen süßen, sehr angenehm schmeckenden Schleim, und ein Extract aus der Rinde bildet auf Martinique ein Hauptklärungsmittel bei der Zuckersiederei. Astrapaea Wallichii endlich, sowie Cheirostemon platanoides und einige andere nahe verwandte Gattungen gehören zu den schönsten Baumpflanzen, die wir kennen. Bützow, mecklenburg. schwerinʼsche Amtsstadt an der Warnow und einem See, durch eine Eisenbahn mit Hamburg in Verbindung, 4000 E.; die ansehnliche Industrie liefert Papier, Spielkarten, Gold- u. Silberwaaren, Strohhüte, Schuhe, Tabak, Bier. Buffa, ital., eine Posse, ein Schwank; opera buffa, komische Oper. Buffo oder Buffone, der Hauptsänger in der komischen Oper, auch der Komiker im Schauspiel. Buffo comico. – Buffonerie, Possenreißerei. Buffalmaco, auch Buonamico, Maler der altflorentinischen Schule aus dem 14. Jahrh., gilt als der Verfertiger der Passion Christi in der Halle des Campo-Santo in Pisa. Buffalo (Böffälo), nordamerikan. Stadt im Staate Newyork, am nördl. Ende des Eriesees und für Handel und Verkehr sehr vortheilhaft gelegen, mit 46000 E., darunter über 10000 Deutsche, einem trefflichen Hafen, Leuchtthurm, schönen Gebäuden und Plätzen, 17 Kirchen, einem Lyceum, Waisenhaus und vielen Schulen; Handel und Industrie sind bedeutend. die Stadt ist der Stapelplatz des Handels im Westdistrikt und Sammelplatz der Schiffe des Sees. Wurde 1801 gegründet. Buffarik, Boufarik, großer Marktort in der franz. Provinz Algier, in der Metidscha gelegen, mit 2000 E., starkem Binnenhandel. Buffbohne, s. Bohne. Buffet (frz. Büffäh), Schrank, Silberschrank; Credenztisch, Schenktisch; auch Schenkzimmer. Buffon (Büfong), Georg Louis Leclerc, Graf von, einer der berühmtesten Naturforscher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1707 zu Montbard in Bourgogne, bereiste in Gesellschaft des jungen Herzogs von Kingston und dessen gelehrten Führers Frankreich, Italien und England, ward 1739 Intendant des königl. Gartens in Paris und widmete sich von nun an ganz dem Studium der Naturgeschichte, besonders der Zoologie. Er machte sich dabei zur Aufgabe, dieselbe für Gebildete überhaupt interessant und anziehend zu machen; er erreichte dies allerdings durch Verlassung des trockenen systemat. Wegs, glänzende Sprache u. eigenthümliche poet. Behandlung des Stoffs, aber eigentlich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0715" n="714"/> Buße zu thun und andere zur Buße zu bewegen. Zu ihnen gehören die Religiosen und Klosterfrauen von der Buße der hl. Magdalena, die bußfertigen Religiosen und Religiosinen des 3. Ordens vom hl. Franz, die Hospitaliter und Hospitaliterinen des 3. Ordens, die Recollectinen des 3. Ordens vom hl. 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Buße zu thun und andere zur Buße zu bewegen. Zu ihnen gehören die Religiosen und Klosterfrauen von der Buße der hl. Magdalena, die bußfertigen Religiosen und Religiosinen des 3. Ordens vom hl. Franz, die Hospitaliter und Hospitaliterinen des 3. Ordens, die Recollectinen des 3. Ordens vom hl. Franz etc.; die Bußbrüderschaften haben Welt- oder Ordensgeistliche zu ihren Führern und tragen bei öffentlichen Verrichtungen eine verhüllende Kleidung von verschiedener Farbe, nach welcher die Bruderschaften benannt werden.
Bütte, s. Scholle; als Maß von sehr verschiedenem Gehalte.
Büttel (von bieten), Gerichtsdiener.
Büttner, Heinrich Christian, geb. 1766 zu Ansbach, zuerst in ansbachischem, später in württemb. Dienste, st. 1818 als Regierungsrath in Stuttgart, schrieb mehreres über Recht und Gesetzgebung. B., David, geb. 1724 zu Chemnitz, gest. 1768 als Prof. der Botanik in Göttingen. Von ihm hat die Pflanzenfamilie der Büttneriaceae ihren Namen. den Malvaceae sowie den Bambaceae sehr nahe verwandt. Die Sterculia-Arten sind meistprachtvolle, reichen Schatten gebende Bäume aus Ostindien und Guinea, mit großen eßbaren Samen, namentlich die von der famosen Kola (St. acuminata), welche gekaut, ein schon ziemlich verdorbenes Wasser wieder schmackhaft erscheinen lassen; nicht weniger geschätzt sind in Brasilien als Dessertfrucht die Cicha-Samen, welche gleichfalls von einer Sterculia kommen. Theobroma Cacao, ein niedriger Baum des südl. Amerikas, liefert die bekannten Cacaobohnen zur Chocoladefabrikation. Guazuma ulmifolia enthält in den Früchten einen süßen, sehr angenehm schmeckenden Schleim, und ein Extract aus der Rinde bildet auf Martinique ein Hauptklärungsmittel bei der Zuckersiederei. Astrapaea Wallichii endlich, sowie Cheirostemon platanoides und einige andere nahe verwandte Gattungen gehören zu den schönsten Baumpflanzen, die wir kennen.
Bützow, mecklenburg. schwerinʼsche Amtsstadt an der Warnow und einem See, durch eine Eisenbahn mit Hamburg in Verbindung, 4000 E.; die ansehnliche Industrie liefert Papier, Spielkarten, Gold- u. Silberwaaren, Strohhüte, Schuhe, Tabak, Bier.
Buffa, ital., eine Posse, ein Schwank; opera buffa, komische Oper. Buffo oder Buffone, der Hauptsänger in der komischen Oper, auch der Komiker im Schauspiel. Buffo comico. – Buffonerie, Possenreißerei.
Buffalmaco, auch Buonamico, Maler der altflorentinischen Schule aus dem 14. Jahrh., gilt als der Verfertiger der Passion Christi in der Halle des Campo-Santo in Pisa.
Buffalo (Böffälo), nordamerikan. Stadt im Staate Newyork, am nördl. Ende des Eriesees und für Handel und Verkehr sehr vortheilhaft gelegen, mit 46000 E., darunter über 10000 Deutsche, einem trefflichen Hafen, Leuchtthurm, schönen Gebäuden und Plätzen, 17 Kirchen, einem Lyceum, Waisenhaus und vielen Schulen; Handel und Industrie sind bedeutend. die Stadt ist der Stapelplatz des Handels im Westdistrikt und Sammelplatz der Schiffe des Sees. Wurde 1801 gegründet.
Buffarik, Boufarik, großer Marktort in der franz. Provinz Algier, in der Metidscha gelegen, mit 2000 E., starkem Binnenhandel.
Buffbohne, s. Bohne.
Buffet (frz. Büffäh), Schrank, Silberschrank; Credenztisch, Schenktisch; auch Schenkzimmer.
Buffon (Büfong), Georg Louis Leclerc, Graf von, einer der berühmtesten Naturforscher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1707 zu Montbard in Bourgogne, bereiste in Gesellschaft des jungen Herzogs von Kingston und dessen gelehrten Führers Frankreich, Italien und England, ward 1739 Intendant des königl. Gartens in Paris und widmete sich von nun an ganz dem Studium der Naturgeschichte, besonders der Zoologie. Er machte sich dabei zur Aufgabe, dieselbe für Gebildete überhaupt interessant und anziehend zu machen; er erreichte dies allerdings durch Verlassung des trockenen systemat. Wegs, glänzende Sprache u. eigenthümliche poet. Behandlung des Stoffs, aber eigentlich
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