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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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die niedrigsten Arbeiten, und obwohl die franz. Revolution ihnen alle Rechte franz. Bürger gab, leben sie doch thatsächlich noch herabgewürdigt.


Cahier (frz. Cahieh), Heft, Notizenbuch.


Cahiz, Cahi, span. Getreidemaß von 90981/2 bis 34572 par. Kubikzoll Inhalt.


Cahizada, span. Flächenmaß = 1200 span. Quadratklafter.


Cahors (frz. Cahohr), Hauptstadt des franz. Depart. des Lot, an diesem Flusse, 14000 E., Sitz der Departementalbehörden, eines Bischofs. einer Akademie, Fabriken für Tuch, Leder, Papier, Glas; berühmter Weinbau. C. ist Geburtsort Papst Johanns XX. u. Joachim Murats.


Caille, s. Lacaille.


Cailliaud (Caljoh), Frederic, geb. 1787 zu Nantes, franz. Naturforscher und Archäolog, der die Nilländer zweimal bereiste und untersuchte. Darüber: "Voyage a l'Oasis de Thebes et dans les deserts" Paris 1822; "Voyage a Meroe", Paris 1826, und die archäologischen "Recherches sur les arts et les metiers etc. des anciens peuples de l'Egypte, de la Nubie et de l'Ethiopie", Paris 1831-37.


Caillie, Rene, geb. 1800 zu Mouze im Poitou, der erste Europäer, der die centralafrikan. Stadt Timbuktu erreichte, Februar 1828, und wieder zurückkam, September 1828. Er gewann dadurch den ausgesetzten Preis von 10000 Fr., den Orden der Ehrenlegion und eine Pension; sein Tagebuch erschien Paris 1830; st. 1838.


Caincawurzel, Wurzel des brasil. Strauchs Chiococca anguifuga, enthält die Caincasäure und grünes widerlich riechendes Oel, soll in Brasilien gegen den Schlangenbiß wirksam sein; ist auch bei uns officinell.


Cainitofrüchte oder die sogenannten Sternäpfel kommen von verschiedenen Chrysophyllenarten, Bäumen auf den westindischen Inseln, und gehören unter die angenehmsten Dessertfrüchte, welche man kennt. Vergl. Sapoteae.


Ca ira (Sa ira d. h. es wird gehen, es wird sich machen), lautet der Anfang eines berüchtigten Jakobinerliedes, das wahrscheinlich nach einer Lieblingsmelodie der Königin Antoinette gesungen u. gleich der Carmagnole. Marseillaise u. s. w. durch die Revolution in Frankreich populär wurde. Bekanntlich hat der deutsche Dichter Freiligrath eine kleine Sammlung von wahnsinnigen Liedern 1847 ebenso betitelt.


Caisse (frz. Käß), die Kasse; c. d'escompte (K. deskonght). Auswechslungs-, Vorschußkasse; caissier (Kässieh), Kassier, Kassenverwalter.


Caithneß (Kehsneß), nördl. Grafschaft in Schottland, mit dem allgemeinen Charakter dieser Gegenden; Gebirge, Moore, zerrissene Küsten, wenig Getreidebau; Viehzucht und Fischerei, Bergbau, Hauptnahrungsquellen der 40000 E. auf 32 #M. Städte Wick und Thurso.


Cajantes, Zeug aus Wolle, oder aus Seide und Wolle, in Lille, Offenbach, Gera etc. gefertigt.


Cajeputöl, wird durch Destillation mit Wasser aus den Aesten u. Blättern des Cajeputbaumes, Melaleuca Cajeputi oder Leucadendron, gewonnen, ein Oel von grüner Farbe mit Terpentingeruch und Pfeffermünzgeschmack, eines der besten Mittel, um naturhistorische Präparate gegen Insektenfraß zu schützen, und officinell namentlich äußerlich eingerieben gegen rheumatische Affektionen und Gliederschmerzen. Vergl. Myrtaceae.


Cajetan, St., geb. 1480 zu Vicenza, Hieronymite, Mitstifter des Ordens der Theatiner, st. 7. August 1547 zu Neapel, wurde 1639 selig, 1671 heilig gesprochen.


Cajetan, Jakob (mit dem Klosternamen Thomas) de Vio von Gaeta, geb. 1469. wurde 1484 Dominikaner, 1500 Professor der Schrifterklärung u. Philosophie in der Sapienza, 1508 Ordensgeneral. 1511 vertheidigte er gegen das Pisaner Concilium das päpstliche Ansehen eifrig, wurde 1517 Cardinal, schrieb sodann aus Anlaß der Thesen Luthers eine Abhandlung über den Ablaß und wurde 1518 als Legat zum Reichstage von Augsburg geschickt, um einen Bund gegen die Türken zu Stande u. Luther zur Ruhe zu bringen. C., der auch gegen Heinrich VIII. für

die niedrigsten Arbeiten, und obwohl die franz. Revolution ihnen alle Rechte franz. Bürger gab, leben sie doch thatsächlich noch herabgewürdigt.


Cahier (frz. Cahieh), Heft, Notizenbuch.


Cahiz, Cahi, span. Getreidemaß von 90981/2 bis 34572 par. Kubikzoll Inhalt.


Cahizada, span. Flächenmaß = 1200 span. Quadratklafter.


Cahors (frz. Cahohr), Hauptstadt des franz. Depart. des Lot, an diesem Flusse, 14000 E., Sitz der Departementalbehörden, eines Bischofs. einer Akademie, Fabriken für Tuch, Leder, Papier, Glas; berühmter Weinbau. C. ist Geburtsort Papst Johanns XX. u. Joachim Murats.


Caille, s. Lacaille.


Cailliaud (Caljoh), Frederic, geb. 1787 zu Nantes, franz. Naturforscher und Archäolog, der die Nilländer zweimal bereiste und untersuchte. Darüber: „Voyage à lʼOasis de Thebes et dans les deserts“ Paris 1822; „Voyage à Meroë“, Paris 1826, und die archäologischen „Recherches sur les arts et les metiers etc. des anciens peuples de lʼEgypte, de la Nubie et de lʼEthiopie“, Paris 1831–37.


Caillié, René, geb. 1800 zu Mouzé im Poitou, der erste Europäer, der die centralafrikan. Stadt Timbuktu erreichte, Februar 1828, und wieder zurückkam, September 1828. Er gewann dadurch den ausgesetzten Preis von 10000 Fr., den Orden der Ehrenlegion und eine Pension; sein Tagebuch erschien Paris 1830; st. 1838.


Caincawurzel, Wurzel des brasil. Strauchs Chiococca anguifuga, enthält die Caincasäure und grünes widerlich riechendes Oel, soll in Brasilien gegen den Schlangenbiß wirksam sein; ist auch bei uns officinell.


Cainitofrüchte oder die sogenannten Sternäpfel kommen von verschiedenen Chrysophyllenarten, Bäumen auf den westindischen Inseln, und gehören unter die angenehmsten Dessertfrüchte, welche man kennt. Vergl. Sapoteae.


Ça ira (Sa ira d. h. es wird gehen, es wird sich machen), lautet der Anfang eines berüchtigten Jakobinerliedes, das wahrscheinlich nach einer Lieblingsmelodie der Königin Antoinette gesungen u. gleich der Carmagnole. Marseillaise u. s. w. durch die Revolution in Frankreich populär wurde. Bekanntlich hat der deutsche Dichter Freiligrath eine kleine Sammlung von wahnsinnigen Liedern 1847 ebenso betitelt.


Caisse (frz. Käß), die Kasse; c. dʼescompte (K. deskonght). Auswechslungs-, Vorschußkasse; caissier (Kässieh), Kassier, Kassenverwalter.


Caithneß (Kehsneß), nördl. Grafschaft in Schottland, mit dem allgemeinen Charakter dieser Gegenden; Gebirge, Moore, zerrissene Küsten, wenig Getreidebau; Viehzucht und Fischerei, Bergbau, Hauptnahrungsquellen der 40000 E. auf 32 □M. Städte Wick und Thurso.


Cajantes, Zeug aus Wolle, oder aus Seide und Wolle, in Lille, Offenbach, Gera etc. gefertigt.


Cajeputöl, wird durch Destillation mit Wasser aus den Aesten u. Blättern des Cajeputbaumes, Melaleuca Cajeputi oder Leucadendron, gewonnen, ein Oel von grüner Farbe mit Terpentingeruch und Pfeffermünzgeschmack, eines der besten Mittel, um naturhistorische Präparate gegen Insektenfraß zu schützen, und officinell namentlich äußerlich eingerieben gegen rheumatische Affektionen und Gliederschmerzen. Vergl. Myrtaceae.


Cajetan, St., geb. 1480 zu Vicenza, Hieronymite, Mitstifter des Ordens der Theatiner, st. 7. August 1547 zu Neapel, wurde 1639 selig, 1671 heilig gesprochen.


Cajetan, Jakob (mit dem Klosternamen Thomas) de Vio von Gaëta, geb. 1469. wurde 1484 Dominikaner, 1500 Professor der Schrifterklärung u. Philosophie in der Sapienza, 1508 Ordensgeneral. 1511 vertheidigte er gegen das Pisaner Concilium das päpstliche Ansehen eifrig, wurde 1517 Cardinal, schrieb sodann aus Anlaß der Thesen Luthers eine Abhandlung über den Ablaß und wurde 1518 als Legat zum Reichstage von Augsburg geschickt, um einen Bund gegen die Türken zu Stande u. Luther zur Ruhe zu bringen. C., der auch gegen Heinrich VIII. für

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[753/0754] die niedrigsten Arbeiten, und obwohl die franz. Revolution ihnen alle Rechte franz. Bürger gab, leben sie doch thatsächlich noch herabgewürdigt. Cahier (frz. Cahieh), Heft, Notizenbuch. Cahiz, Cahi, span. Getreidemaß von 90981/2 bis 34572 par. Kubikzoll Inhalt. Cahizada, span. Flächenmaß = 1200 span. Quadratklafter. Cahors (frz. Cahohr), Hauptstadt des franz. Depart. des Lot, an diesem Flusse, 14000 E., Sitz der Departementalbehörden, eines Bischofs. einer Akademie, Fabriken für Tuch, Leder, Papier, Glas; berühmter Weinbau. C. ist Geburtsort Papst Johanns XX. u. Joachim Murats. Caille, s. Lacaille. Cailliaud (Caljoh), Frederic, geb. 1787 zu Nantes, franz. Naturforscher und Archäolog, der die Nilländer zweimal bereiste und untersuchte. Darüber: „Voyage à lʼOasis de Thebes et dans les deserts“ Paris 1822; „Voyage à Meroë“, Paris 1826, und die archäologischen „Recherches sur les arts et les metiers etc. des anciens peuples de lʼEgypte, de la Nubie et de lʼEthiopie“, Paris 1831–37. Caillié, René, geb. 1800 zu Mouzé im Poitou, der erste Europäer, der die centralafrikan. Stadt Timbuktu erreichte, Februar 1828, und wieder zurückkam, September 1828. Er gewann dadurch den ausgesetzten Preis von 10000 Fr., den Orden der Ehrenlegion und eine Pension; sein Tagebuch erschien Paris 1830; st. 1838. Caincawurzel, Wurzel des brasil. Strauchs Chiococca anguifuga, enthält die Caincasäure und grünes widerlich riechendes Oel, soll in Brasilien gegen den Schlangenbiß wirksam sein; ist auch bei uns officinell. Cainitofrüchte oder die sogenannten Sternäpfel kommen von verschiedenen Chrysophyllenarten, Bäumen auf den westindischen Inseln, und gehören unter die angenehmsten Dessertfrüchte, welche man kennt. Vergl. Sapoteae. Ça ira (Sa ira d. h. es wird gehen, es wird sich machen), lautet der Anfang eines berüchtigten Jakobinerliedes, das wahrscheinlich nach einer Lieblingsmelodie der Königin Antoinette gesungen u. gleich der Carmagnole. Marseillaise u. s. w. durch die Revolution in Frankreich populär wurde. Bekanntlich hat der deutsche Dichter Freiligrath eine kleine Sammlung von wahnsinnigen Liedern 1847 ebenso betitelt. Caisse (frz. Käß), die Kasse; c. dʼescompte (K. deskonght). Auswechslungs-, Vorschußkasse; caissier (Kässieh), Kassier, Kassenverwalter. Caithneß (Kehsneß), nördl. Grafschaft in Schottland, mit dem allgemeinen Charakter dieser Gegenden; Gebirge, Moore, zerrissene Küsten, wenig Getreidebau; Viehzucht und Fischerei, Bergbau, Hauptnahrungsquellen der 40000 E. auf 32 □M. Städte Wick und Thurso. Cajantes, Zeug aus Wolle, oder aus Seide und Wolle, in Lille, Offenbach, Gera etc. gefertigt. Cajeputöl, wird durch Destillation mit Wasser aus den Aesten u. Blättern des Cajeputbaumes, Melaleuca Cajeputi oder Leucadendron, gewonnen, ein Oel von grüner Farbe mit Terpentingeruch und Pfeffermünzgeschmack, eines der besten Mittel, um naturhistorische Präparate gegen Insektenfraß zu schützen, und officinell namentlich äußerlich eingerieben gegen rheumatische Affektionen und Gliederschmerzen. Vergl. Myrtaceae. Cajetan, St., geb. 1480 zu Vicenza, Hieronymite, Mitstifter des Ordens der Theatiner, st. 7. August 1547 zu Neapel, wurde 1639 selig, 1671 heilig gesprochen. Cajetan, Jakob (mit dem Klosternamen Thomas) de Vio von Gaëta, geb. 1469. wurde 1484 Dominikaner, 1500 Professor der Schrifterklärung u. Philosophie in der Sapienza, 1508 Ordensgeneral. 1511 vertheidigte er gegen das Pisaner Concilium das päpstliche Ansehen eifrig, wurde 1517 Cardinal, schrieb sodann aus Anlaß der Thesen Luthers eine Abhandlung über den Ablaß und wurde 1518 als Legat zum Reichstage von Augsburg geschickt, um einen Bund gegen die Türken zu Stande u. Luther zur Ruhe zu bringen. C., der auch gegen Heinrich VIII. für

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/754>, abgerufen am 16.06.2024.