Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Middleessex, Staat Massachusets, liegt am Charlesflusse, ist durch Brücken mit Boston und Charlestown verbunden, hat 15400 E. und die älteste Universität Nordamerikas, ein schwaches Abbild ihrer altengl. Namensschwester mit etwa 30 bis 35 Professoren (in neuester Zeit Agassiz) und 3-400 Zuhörern; lat. Schule, Arsenal, 6000 E.


Cambridge (Kehmbritsch), Adolphus Frederic. geb. 25. Februar 1774. der jüngste Sohn Georgs III. von England, machte 1793 den Feldzug in den Niederlanden mit, wurde später Feldmarschall, führte aber nie ein Commando. 1816 wurde er Generalstatthalter von Hannover, 1837 Vicekönig. 1837 kehrte er nach England zurück und st. 1850. Sein Sohn George Frederic William Charles. Herzog von C., geb. 1819, ist Generalmajor und Generalinspector der brit. Cavalerie; seine Tochter Auguste, geb. 1822, ist 1843 mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg Strelitz vermählt.


Cambronne (Cangbronn), Pierre Jaques Etienne, geb. 1770 zu St. Sebastian bei Nantes, focht zuerst als Freiwilliger gegen die Vendeer, dann in allen Kriegen der Republik und Napoleons, stieg zum Divisionsgeneral und begleitete den Kaiser nach Elba, kehrte mit ihm zurück und commandirte eine Division der alten Garde bei Waterloo. Hier fiel er schwer verwundet in engl. Gefangenschaft (die ihm zugeschriebene Antwort: "die Garde ergibt sich nicht, sie stirbt", ist ersonnen); Ludwig XVIII. ernannte ihn 1820 zum Marechal de Camp und zum Commandanten von Lille und gab ihm das Ludwigskreuz; C. st. 1826.


Cambsarius, neulat., der Besitzer, Cambsor, der Aussteller eines Wechsels.


Camden, Stadt in Südkarolina, nordamerik. Union, 3500 E.; Sieg der Engländer über die Nordamerikaner 16. August 1788. C. Stadt in Newjersey, nordamerik. Union, 10500 E.


Cameen, Wort unbekannten Ursprungs, erhaben geschnittene Steine. besonders die aus 2 verschieden gefärbten Lagen bestehende. von denen die eine den Grund, die andere das Bild gibt. Die Alten verwandten hiezu besonders den Onyx. Sardonyx, Chalcedon etc.


Camelin, geringes, nach Art des Camelots gefertigtes Zeug.


Camellen, gefeiltes Kupfer.


Camellieae. Eine ebenso wichtige, als an schönen Arten und Sorten reichhaltige Pflanzenfamilie mit zwei Gattungen, Thea und Camellia. - Der bekannte grüne und braune Thee kommt von der Gattung Thea, und zwar von Thea viridis, Bohea und stricta, welche alle 3 Arten in China und Japan einheimisch sind und daselbst aber auch mit vielem Fleiße cultivirt werden. Die Camellie. Camellia japonica, ein in Japan einheimischer, immer grüner Strauch. in seinen zahllosen Spielarten nach Farbe, Füllung und Gestalt der Blumen verbunden mit dem glänzenden satten Grün der Blätter gegenwärtig die gesuchteste und wohl auch die schönste Modepflanze, obwohl sie ohne Geruch ist. Was die Behandlung beider Gattungen als Topfgewächse anbelangt, so hat man in größeren Sammlungen für dieselben bekanntlich eigene Häuser, Camellienhäuser; der im Raume beschränkte Laie aber wird selten glücklich sein mit der Cultur dieser Pflanzenfamilie, die bezüglich des Standorts, der Temperatur und wohl auch des Begießens mit großer Pünktlichkeit behandelt sein will. Das leidige Abfallen der Blumenknospen ist die Folge eines schnellen Temperaturwechsels; auch zu starkes Austrocknen des Wurzelballens und mehrfache Veränderung des Standorts tragen das ihrige dazu bei. Im gewöhnlichen Wohnzimmer ist den Tag über die Temperatur meistens zu warm und des nachts zu kalt, und nicht minder nachtheilig wirken der häufige Mangel an frischer Luft, die Ofenwärme, der Rauch und der Staub. Kurz - die Camellien, so schön sie sind, eignen sich nicht für den gewöhnlichen Zimmerflor.


Camelot, dichtes Zeug, nach Art der Leinwand aus Wolle, Ziegenhaar oder Seide gewoben; das beste C. liefert Angora in der asiat. Türkei, dann die Niederlande, England, Frankreich, Norddeutschland.


Camelotiers (frz. Camlotiers),

Middleessex, Staat Massachusets, liegt am Charlesflusse, ist durch Brücken mit Boston und Charlestown verbunden, hat 15400 E. und die älteste Universität Nordamerikas, ein schwaches Abbild ihrer altengl. Namensschwester mit etwa 30 bis 35 Professoren (in neuester Zeit Agassiz) und 3–400 Zuhörern; lat. Schule, Arsenal, 6000 E.


Cambridge (Kehmbritsch), Adolphus Frederic. geb. 25. Februar 1774. der jüngste Sohn Georgs III. von England, machte 1793 den Feldzug in den Niederlanden mit, wurde später Feldmarschall, führte aber nie ein Commando. 1816 wurde er Generalstatthalter von Hannover, 1837 Vicekönig. 1837 kehrte er nach England zurück und st. 1850. Sein Sohn George Frederic William Charles. Herzog von C., geb. 1819, ist Generalmajor und Generalinspector der brit. Cavalerie; seine Tochter Auguste, geb. 1822, ist 1843 mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg Strelitz vermählt.


Cambronne (Cangbronn), Pierre Jaques Etienne, geb. 1770 zu St. Sebastian bei Nantes, focht zuerst als Freiwilliger gegen die Vendeer, dann in allen Kriegen der Republik und Napoleons, stieg zum Divisionsgeneral und begleitete den Kaiser nach Elba, kehrte mit ihm zurück und commandirte eine Division der alten Garde bei Waterloo. Hier fiel er schwer verwundet in engl. Gefangenschaft (die ihm zugeschriebene Antwort: „die Garde ergibt sich nicht, sie stirbt“, ist ersonnen); Ludwig XVIII. ernannte ihn 1820 zum Marechal de Camp und zum Commandanten von Lille und gab ihm das Ludwigskreuz; C. st. 1826.


Cambsarius, neulat., der Besitzer, Cambsor, der Aussteller eines Wechsels.


Camden, Stadt in Südkarolina, nordamerik. Union, 3500 E.; Sieg der Engländer über die Nordamerikaner 16. August 1788. C. Stadt in Newjersey, nordamerik. Union, 10500 E.


Cameen, Wort unbekannten Ursprungs, erhaben geschnittene Steine. besonders die aus 2 verschieden gefärbten Lagen bestehende. von denen die eine den Grund, die andere das Bild gibt. Die Alten verwandten hiezu besonders den Onyx. Sardonyx, Chalcedon etc.


Camelin, geringes, nach Art des Camelots gefertigtes Zeug.


Camellen, gefeiltes Kupfer.


Camellieae. Eine ebenso wichtige, als an schönen Arten und Sorten reichhaltige Pflanzenfamilie mit zwei Gattungen, Thea und Camellia. – Der bekannte grüne und braune Thee kommt von der Gattung Thea, und zwar von Thea viridis, Bohea und stricta, welche alle 3 Arten in China und Japan einheimisch sind und daselbst aber auch mit vielem Fleiße cultivirt werden. Die Camellie. Camellia japonica, ein in Japan einheimischer, immer grüner Strauch. in seinen zahllosen Spielarten nach Farbe, Füllung und Gestalt der Blumen verbunden mit dem glänzenden satten Grün der Blätter gegenwärtig die gesuchteste und wohl auch die schönste Modepflanze, obwohl sie ohne Geruch ist. Was die Behandlung beider Gattungen als Topfgewächse anbelangt, so hat man in größeren Sammlungen für dieselben bekanntlich eigene Häuser, Camellienhäuser; der im Raume beschränkte Laie aber wird selten glücklich sein mit der Cultur dieser Pflanzenfamilie, die bezüglich des Standorts, der Temperatur und wohl auch des Begießens mit großer Pünktlichkeit behandelt sein will. Das leidige Abfallen der Blumenknospen ist die Folge eines schnellen Temperaturwechsels; auch zu starkes Austrocknen des Wurzelballens und mehrfache Veränderung des Standorts tragen das ihrige dazu bei. Im gewöhnlichen Wohnzimmer ist den Tag über die Temperatur meistens zu warm und des nachts zu kalt, und nicht minder nachtheilig wirken der häufige Mangel an frischer Luft, die Ofenwärme, der Rauch und der Staub. Kurz – die Camellien, so schön sie sind, eignen sich nicht für den gewöhnlichen Zimmerflor.


Camelot, dichtes Zeug, nach Art der Leinwand aus Wolle, Ziegenhaar oder Seide gewoben; das beste C. liefert Angora in der asiat. Türkei, dann die Niederlande, England, Frankreich, Norddeutschland.


Camelotiers (frz. Camlotiers),

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0769" n="768"/>
Middleessex, Staat Massachusets, liegt am Charlesflusse, ist durch Brücken mit Boston und Charlestown verbunden, hat 15400 E. und die älteste Universität Nordamerikas, ein schwaches Abbild ihrer altengl. Namensschwester mit etwa 30 bis 35 Professoren (in neuester Zeit Agassiz) und 3&#x2013;400 Zuhörern; lat. Schule, Arsenal, 6000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cambridge</hi> (Kehmbritsch), Adolphus Frederic. geb. 25. Februar 1774. der jüngste Sohn Georgs III. von England, machte 1793 den Feldzug in den Niederlanden mit, wurde später Feldmarschall, führte aber nie ein Commando. 1816 wurde er Generalstatthalter von Hannover, 1837 Vicekönig. 1837 kehrte er nach England zurück und st. 1850. Sein Sohn George Frederic William Charles. Herzog von C., geb. 1819, ist Generalmajor und Generalinspector der brit. Cavalerie; seine Tochter Auguste, geb. 1822, ist 1843 mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg Strelitz vermählt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cambronne</hi> (Cangbronn), Pierre Jaques Etienne, geb. 1770 zu St. Sebastian bei Nantes, focht zuerst als Freiwilliger gegen die Vendeer, dann in allen Kriegen der Republik und Napoleons, stieg zum Divisionsgeneral und begleitete den Kaiser nach Elba, kehrte mit ihm zurück und commandirte eine Division der alten Garde bei Waterloo. Hier fiel er schwer verwundet in engl. Gefangenschaft (die ihm zugeschriebene Antwort: &#x201E;die Garde ergibt sich nicht, sie stirbt&#x201C;, ist ersonnen); Ludwig XVIII. ernannte ihn 1820 zum Marechal de Camp und zum Commandanten von Lille und gab ihm das Ludwigskreuz; C. st. 1826.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cambsarius</hi>, neulat., der Besitzer, Cambsor, der Aussteller eines Wechsels.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camden</hi>, Stadt in Südkarolina, nordamerik. Union, 3500 E.; Sieg der Engländer über die Nordamerikaner 16. August 1788. C. Stadt in Newjersey, nordamerik. Union, 10500 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cameen</hi>, Wort unbekannten Ursprungs, erhaben geschnittene Steine. besonders die aus 2 verschieden gefärbten Lagen bestehende. von denen die eine den Grund, die andere das Bild gibt. Die Alten verwandten hiezu besonders den Onyx. Sardonyx, Chalcedon etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camelin</hi>, geringes, nach Art des Camelots gefertigtes Zeug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camellen</hi>, gefeiltes Kupfer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camellieae</hi>. Eine ebenso wichtige, als an schönen Arten und Sorten reichhaltige Pflanzenfamilie mit zwei Gattungen, <hi rendition="#i">Thea</hi> und <hi rendition="#i">Camellia</hi>. &#x2013; Der bekannte grüne und braune <hi rendition="#g">Thee</hi> kommt von der Gattung <hi rendition="#i">Thea</hi>, und zwar von <hi rendition="#i">Thea viridis, Bohea</hi> und <hi rendition="#i">stricta</hi>, welche alle 3 Arten in China und Japan einheimisch sind und daselbst aber auch mit vielem Fleiße cultivirt werden. Die <hi rendition="#g">Camellie</hi>. <hi rendition="#i">Camellia japonica</hi>, ein in Japan einheimischer, immer grüner Strauch. in seinen zahllosen Spielarten nach Farbe, Füllung und Gestalt der Blumen verbunden mit dem glänzenden satten Grün der Blätter gegenwärtig die gesuchteste und wohl auch die schönste Modepflanze, obwohl sie ohne Geruch ist. Was die <hi rendition="#g">Behandlung</hi> beider Gattungen als Topfgewächse anbelangt, so hat man in größeren Sammlungen für dieselben bekanntlich eigene Häuser, Camellienhäuser; der im Raume beschränkte Laie aber wird selten glücklich sein mit der Cultur dieser Pflanzenfamilie, die bezüglich des Standorts, der Temperatur und wohl auch des Begießens mit großer Pünktlichkeit behandelt sein will. Das leidige Abfallen der Blumenknospen ist die Folge eines schnellen Temperaturwechsels; auch zu starkes Austrocknen des Wurzelballens und mehrfache Veränderung des Standorts tragen das ihrige dazu bei. Im gewöhnlichen Wohnzimmer ist den Tag über die Temperatur meistens zu warm und des nachts zu kalt, und nicht minder nachtheilig wirken der häufige Mangel an frischer Luft, die Ofenwärme, der Rauch und der Staub. Kurz &#x2013; die Camellien, so schön sie sind, eignen sich nicht für den gewöhnlichen Zimmerflor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camelot</hi>, dichtes Zeug, nach Art der Leinwand aus Wolle, Ziegenhaar oder Seide gewoben; das beste C. liefert Angora in der asiat. Türkei, dann die Niederlande, England, Frankreich, Norddeutschland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Camelotiers</hi> (frz. Camlotiers),
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[768/0769] Middleessex, Staat Massachusets, liegt am Charlesflusse, ist durch Brücken mit Boston und Charlestown verbunden, hat 15400 E. und die älteste Universität Nordamerikas, ein schwaches Abbild ihrer altengl. Namensschwester mit etwa 30 bis 35 Professoren (in neuester Zeit Agassiz) und 3–400 Zuhörern; lat. Schule, Arsenal, 6000 E. Cambridge (Kehmbritsch), Adolphus Frederic. geb. 25. Februar 1774. der jüngste Sohn Georgs III. von England, machte 1793 den Feldzug in den Niederlanden mit, wurde später Feldmarschall, führte aber nie ein Commando. 1816 wurde er Generalstatthalter von Hannover, 1837 Vicekönig. 1837 kehrte er nach England zurück und st. 1850. Sein Sohn George Frederic William Charles. Herzog von C., geb. 1819, ist Generalmajor und Generalinspector der brit. Cavalerie; seine Tochter Auguste, geb. 1822, ist 1843 mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg Strelitz vermählt. Cambronne (Cangbronn), Pierre Jaques Etienne, geb. 1770 zu St. Sebastian bei Nantes, focht zuerst als Freiwilliger gegen die Vendeer, dann in allen Kriegen der Republik und Napoleons, stieg zum Divisionsgeneral und begleitete den Kaiser nach Elba, kehrte mit ihm zurück und commandirte eine Division der alten Garde bei Waterloo. Hier fiel er schwer verwundet in engl. Gefangenschaft (die ihm zugeschriebene Antwort: „die Garde ergibt sich nicht, sie stirbt“, ist ersonnen); Ludwig XVIII. ernannte ihn 1820 zum Marechal de Camp und zum Commandanten von Lille und gab ihm das Ludwigskreuz; C. st. 1826. Cambsarius, neulat., der Besitzer, Cambsor, der Aussteller eines Wechsels. Camden, Stadt in Südkarolina, nordamerik. Union, 3500 E.; Sieg der Engländer über die Nordamerikaner 16. August 1788. C. Stadt in Newjersey, nordamerik. Union, 10500 E. Cameen, Wort unbekannten Ursprungs, erhaben geschnittene Steine. besonders die aus 2 verschieden gefärbten Lagen bestehende. von denen die eine den Grund, die andere das Bild gibt. Die Alten verwandten hiezu besonders den Onyx. Sardonyx, Chalcedon etc. Camelin, geringes, nach Art des Camelots gefertigtes Zeug. Camellen, gefeiltes Kupfer. Camellieae. Eine ebenso wichtige, als an schönen Arten und Sorten reichhaltige Pflanzenfamilie mit zwei Gattungen, Thea und Camellia. – Der bekannte grüne und braune Thee kommt von der Gattung Thea, und zwar von Thea viridis, Bohea und stricta, welche alle 3 Arten in China und Japan einheimisch sind und daselbst aber auch mit vielem Fleiße cultivirt werden. Die Camellie. Camellia japonica, ein in Japan einheimischer, immer grüner Strauch. in seinen zahllosen Spielarten nach Farbe, Füllung und Gestalt der Blumen verbunden mit dem glänzenden satten Grün der Blätter gegenwärtig die gesuchteste und wohl auch die schönste Modepflanze, obwohl sie ohne Geruch ist. Was die Behandlung beider Gattungen als Topfgewächse anbelangt, so hat man in größeren Sammlungen für dieselben bekanntlich eigene Häuser, Camellienhäuser; der im Raume beschränkte Laie aber wird selten glücklich sein mit der Cultur dieser Pflanzenfamilie, die bezüglich des Standorts, der Temperatur und wohl auch des Begießens mit großer Pünktlichkeit behandelt sein will. Das leidige Abfallen der Blumenknospen ist die Folge eines schnellen Temperaturwechsels; auch zu starkes Austrocknen des Wurzelballens und mehrfache Veränderung des Standorts tragen das ihrige dazu bei. Im gewöhnlichen Wohnzimmer ist den Tag über die Temperatur meistens zu warm und des nachts zu kalt, und nicht minder nachtheilig wirken der häufige Mangel an frischer Luft, die Ofenwärme, der Rauch und der Staub. Kurz – die Camellien, so schön sie sind, eignen sich nicht für den gewöhnlichen Zimmerflor. Camelot, dichtes Zeug, nach Art der Leinwand aus Wolle, Ziegenhaar oder Seide gewoben; das beste C. liefert Angora in der asiat. Türkei, dann die Niederlande, England, Frankreich, Norddeutschland. Camelotiers (frz. Camlotiers),

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/769
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/769>, abgerufen am 16.06.2024.