Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

dem er edle Würde behauptete und deßwegen begnadigt wurde, 51 v. Chr.


Caractere, span. Apothekergewicht = 41/6 holl. As.


Caraffa, alte adelige Familie in Neapel. Olivio C., geb. 1406, Erzbischof von Neapel und königl. Rath, 1467 Cardinal. diente Sixtus IV. als Diplomat, eroberte als Commandant einer päpstlichen Flotte Smyrna und den Hafen Satalia in Afrika, starb 1511. Giovanni Pietro C., s. Paul IV. Carlo C., Neffe Pauls IV., geb. 1517. zuerst Soldat, dann Maltheser. von seinem Oheim zum Cardinal erhoben. mißbrauchte aber seinen Einfluß; unter Pius IV. wurde er im Gefängnisse hingerichtet, unter Pius V. nach Revision des Processes als unschuldig erklärt. Ganz gleiches Schicksal hatte sein Bruder Giovanni. Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen; ihr Neffe Alfonso, Cardinal und Erzbischof von Neapel, entging dem Verderben durch eine große Geldstrafe. Antonio C., geb. 1538, Cardinal unter Pius V., ein sehr gelehrter Theologe und Canoniker, päpstlicher Bibliothekar, st. 1591; übersetzte Schriften des Theodoret und Gregors von Nazianz, gab eine Sammlung der päpstl. Decretalien und eine Ausgabe der Septuaginta heraus. Geronimo C., geb. 1564 zu Neapel, diente von 1587-1633 gegen die Niederländer, Franzosen, Böhmen und Schweden, wurde von dem Kaiser zum Reichsfürsten, von dem König von Spanien zum Generalcapitan und Vicekönig von Aragonien ernannt, st. 1633 in Genua. Antonio C., seit 1665 kaiserl. Officier, diente in Ungarn gegen die Türken, half 1683 Wien entsetzen, 1686 Ofen erobern, unterwarf Eperies, Erlau, Munkatsch etc., verfuhr aber gegen die ungar. Rebellen mit Grausamkeit, wurde abberufen und st. 1693 in Wien.


Caraffa, Michele, geb. 1785 zu Neapel, Componist, Nachahmer Rossinis, in seinen spätern Werken der franz. Richtung huldigend; seine Opern sind bereits wieder vergessen.


Caraffa, neapol. Flüssigkeitsmaß = 37 par. Kubikzoll.


Caraffe, frz., Flasche von geschliffenem Glase mit Glasstöpsel; Caraffine, dasselbe; Caraffon, Gefäß mit Eis gefüllt, um den Tischwein zu kühlen.


Caragana, Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblüthigen; C arborescens, Taubenerbse; C. frutescens, Strauch mit gelben Blüthen, als Zierpflanze in den Gärten.


Cara-Grusch, türk. Silbermünze = 7 Sgr. = 20 kr. C.-M.


Caraman, s. Chimay und Riquet.


Carambolage (frz. Carambolasch), das Zusammenprallen zweier Billardbälle, davon caramboliren.


Caramel, braun gesottener Candis.


Caramussal, türk. Kauffahrteischiff mit hohem Hintertheile.


Carapa, s. Hesperideae Meliaceae.


Carapatöl, s. Ricinus.


Carapella, s. Neapel.


Carascosa, Michele, Baron, Sicilianer, hielt 1798 zu der republik. Partei; nahm 1806 Kriegsdienste unter König Joseph Bonaparte, stieg von Grad zu Grad bis zum Divisionsgeneral, focht zuletzt 1815 mit Murat gegen die Oesterreicher. 1820 war er Kriegsminister, als die Truppen die Constitution ausriefen, trat zu ihnen über, commandirte dann ein Corps gegen die Oesterreicher, wurde bei Sulmona umgangen und entfloh nach Spanien, später nach England. Gab 1823 Memoiren über die neapolit. Revolution heraus.


Carate, caratiren etc., s. Karat.


Caravaca, span. Stadt in der Prov. Murcia mit 12000 E., in der Nähe die Höhle Barquilla mit Tropfsteingebilden.


Caravaggio (Carawatscho), Michel Angelo da, eigentlich Michel Angelo Amerighi, Maler, geb. 1569 zu C. im Mailänd., bildete sich in Mailand und Venedig, ging später nach Rom und schlug eine eigenthümliche Richtung in der Malerei ein, die naturalistische, mit treuer, aber derber und leidenschaftlicher Darstellung der Natur, entsprechend seinem leidenschaftlichen Charakter u. wilden Leben. Nicht blos seine Lieblingsdarstellungen von Mord, Zaubereien etc. tragen diesen Charakter, sondern auch seine Darstellungen hl. Gegenstände,

dem er edle Würde behauptete und deßwegen begnadigt wurde, 51 v. Chr.


Caractere, span. Apothekergewicht = 41/6 holl. As.


Caraffa, alte adelige Familie in Neapel. Olivio C., geb. 1406, Erzbischof von Neapel und königl. Rath, 1467 Cardinal. diente Sixtus IV. als Diplomat, eroberte als Commandant einer päpstlichen Flotte Smyrna und den Hafen Satalia in Afrika, starb 1511. Giovanni Pietro C., s. Paul IV. Carlo C., Neffe Pauls IV., geb. 1517. zuerst Soldat, dann Maltheser. von seinem Oheim zum Cardinal erhoben. mißbrauchte aber seinen Einfluß; unter Pius IV. wurde er im Gefängnisse hingerichtet, unter Pius V. nach Revision des Processes als unschuldig erklärt. Ganz gleiches Schicksal hatte sein Bruder Giovanni. Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen; ihr Neffe Alfonso, Cardinal und Erzbischof von Neapel, entging dem Verderben durch eine große Geldstrafe. Antonio C., geb. 1538, Cardinal unter Pius V., ein sehr gelehrter Theologe und Canoniker, päpstlicher Bibliothekar, st. 1591; übersetzte Schriften des Theodoret und Gregors von Nazianz, gab eine Sammlung der päpstl. Decretalien und eine Ausgabe der Septuaginta heraus. Geronimo C., geb. 1564 zu Neapel, diente von 1587–1633 gegen die Niederländer, Franzosen, Böhmen und Schweden, wurde von dem Kaiser zum Reichsfürsten, von dem König von Spanien zum Generalcapitán und Vicekönig von Aragonien ernannt, st. 1633 in Genua. Antonio C., seit 1665 kaiserl. Officier, diente in Ungarn gegen die Türken, half 1683 Wien entsetzen, 1686 Ofen erobern, unterwarf Eperies, Erlau, Munkatsch etc., verfuhr aber gegen die ungar. Rebellen mit Grausamkeit, wurde abberufen und st. 1693 in Wien.


Caraffa, Michele, geb. 1785 zu Neapel, Componist, Nachahmer Rossinis, in seinen spätern Werken der franz. Richtung huldigend; seine Opern sind bereits wieder vergessen.


Caraffa, neapol. Flüssigkeitsmaß = 37 par. Kubikzoll.


Caraffe, frz., Flasche von geschliffenem Glase mit Glasstöpsel; Caraffine, dasselbe; Caraffon, Gefäß mit Eis gefüllt, um den Tischwein zu kühlen.


Caragana, Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblüthigen; C arborescens, Taubenerbse; C. frutescens, Strauch mit gelben Blüthen, als Zierpflanze in den Gärten.


Cara-Grusch, türk. Silbermünze = 7 Sgr. = 20 kr. C.-M.


Caraman, s. Chimay und Riquet.


Carambolage (frz. Carambolasch), das Zusammenprallen zweier Billardbälle, davon caramboliren.


Caramel, braun gesottener Candis.


Caramussal, türk. Kauffahrteischiff mit hohem Hintertheile.


Carapa, s. Hesperideae Meliaceae.


Carapatöl, s. Ricinus.


Carapella, s. Neapel.


Carascosa, Michele, Baron, Sicilianer, hielt 1798 zu der republik. Partei; nahm 1806 Kriegsdienste unter König Joseph Bonaparte, stieg von Grad zu Grad bis zum Divisionsgeneral, focht zuletzt 1815 mit Murat gegen die Oesterreicher. 1820 war er Kriegsminister, als die Truppen die Constitution ausriefen, trat zu ihnen über, commandirte dann ein Corps gegen die Oesterreicher, wurde bei Sulmona umgangen und entfloh nach Spanien, später nach England. Gab 1823 Memoiren über die neapolit. Revolution heraus.


Carate, caratiren etc., s. Karat.


Caravaca, span. Stadt in der Prov. Murcia mit 12000 E., in der Nähe die Höhle Barquilla mit Tropfsteingebilden.


Caravaggio (Carawátscho), Michel Angelo da, eigentlich Michel Angelo Amerighi, Maler, geb. 1569 zu C. im Mailänd., bildete sich in Mailand und Venedig, ging später nach Rom und schlug eine eigenthümliche Richtung in der Malerei ein, die naturalistische, mit treuer, aber derber und leidenschaftlicher Darstellung der Natur, entsprechend seinem leidenschaftlichen Charakter u. wilden Leben. Nicht blos seine Lieblingsdarstellungen von Mord, Zaubereien etc. tragen diesen Charakter, sondern auch seine Darstellungen hl. Gegenstände,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0799" n="798"/>
dem er edle Würde behauptete und deßwegen begnadigt wurde, 51 v. Chr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caractere</hi>, span. Apothekergewicht = 4<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">6</hi> holl. As.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caraffa</hi>, alte adelige Familie in Neapel. <hi rendition="#g">Olivio</hi> C., geb. 1406, Erzbischof von Neapel und königl. Rath, 1467 Cardinal. diente Sixtus IV. als Diplomat, eroberte als Commandant einer päpstlichen Flotte Smyrna und den Hafen Satalia in Afrika, starb 1511. <hi rendition="#g">Giovanni Pietro</hi> C., s. Paul IV. <hi rendition="#g">Carlo</hi> C., Neffe Pauls IV., geb. 1517. zuerst Soldat, dann Maltheser. von seinem Oheim zum Cardinal erhoben. mißbrauchte aber seinen Einfluß; unter Pius IV. wurde er im Gefängnisse hingerichtet, unter Pius V. nach Revision des Processes als unschuldig erklärt. Ganz gleiches Schicksal hatte sein Bruder Giovanni. Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen; ihr Neffe Alfonso, Cardinal und Erzbischof von Neapel, entging dem Verderben durch eine große Geldstrafe. <hi rendition="#g">Antonio</hi> C., geb. 1538, Cardinal unter Pius V., ein sehr gelehrter Theologe und Canoniker, päpstlicher Bibliothekar, st. 1591; übersetzte Schriften des Theodoret und Gregors von Nazianz, gab eine Sammlung der päpstl. Decretalien und eine Ausgabe der Septuaginta heraus. <hi rendition="#g">Geronimo</hi> C., geb. 1564 zu Neapel, diente von 1587&#x2013;1633 gegen die Niederländer, Franzosen, Böhmen und Schweden, wurde von dem Kaiser zum Reichsfürsten, von dem König von Spanien zum Generalcapitán und Vicekönig von Aragonien ernannt, st. 1633 in Genua. <hi rendition="#g">Antonio</hi> C., seit 1665 kaiserl. Officier, diente in Ungarn gegen die Türken, half 1683 Wien entsetzen, 1686 Ofen erobern, unterwarf Eperies, Erlau, Munkatsch etc., verfuhr aber gegen die ungar. Rebellen mit Grausamkeit, wurde abberufen und st. 1693 in Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caraffa</hi>, Michele, geb. 1785 zu Neapel, Componist, Nachahmer Rossinis, in seinen spätern Werken der franz. Richtung huldigend; seine Opern sind bereits wieder vergessen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caraffa</hi>, neapol. Flüssigkeitsmaß = 37 par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caraffe</hi>, frz., Flasche von geschliffenem Glase mit Glasstöpsel; Caraffine, dasselbe; Caraffon, Gefäß mit Eis gefüllt, um den Tischwein zu kühlen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caragana</hi>, Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblüthigen; <hi rendition="#i">C arborescens</hi>, Taubenerbse; <hi rendition="#i">C. frutescens</hi>, Strauch mit gelben Blüthen, als Zierpflanze in den Gärten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cara-Grusch</hi>, türk. Silbermünze = 7 Sgr. = 20 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caraman</hi>, s. Chimay und Riquet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carambolage</hi> (frz. Carambolasch), das Zusammenprallen zweier Billardbälle, davon caramboliren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caramel</hi>, braun gesottener Candis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caramussal</hi>, türk. Kauffahrteischiff mit hohem Hintertheile.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carapa</hi>, s. <hi rendition="#i">Hesperideae Meliaceae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carapatöl</hi>, s. Ricinus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carapella</hi>, s. Neapel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carascosa</hi>, Michele, Baron, Sicilianer, hielt 1798 zu der republik. Partei; nahm 1806 Kriegsdienste unter König Joseph Bonaparte, stieg von Grad zu Grad bis zum Divisionsgeneral, focht zuletzt 1815 mit Murat gegen die Oesterreicher. 1820 war er Kriegsminister, als die Truppen die Constitution ausriefen, trat zu ihnen über, commandirte dann ein Corps gegen die Oesterreicher, wurde bei Sulmona umgangen und entfloh nach Spanien, später nach England. Gab 1823 Memoiren über die neapolit. Revolution heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carate</hi>, caratiren etc., s. Karat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caravaca</hi>, span. Stadt in der Prov. Murcia mit 12000 E., in der Nähe die Höhle Barquilla mit Tropfsteingebilden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caravaggio</hi> (Carawátscho), Michel Angelo da, eigentlich Michel Angelo Amerighi, Maler, geb. 1569 zu C. im Mailänd., bildete sich in Mailand und Venedig, ging später nach Rom und schlug eine eigenthümliche Richtung in der Malerei ein, die naturalistische, mit treuer, aber derber und leidenschaftlicher Darstellung der Natur, entsprechend seinem leidenschaftlichen Charakter u. wilden Leben. Nicht blos seine Lieblingsdarstellungen von Mord, Zaubereien etc. tragen diesen Charakter, sondern auch seine Darstellungen hl. Gegenstände,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[798/0799] dem er edle Würde behauptete und deßwegen begnadigt wurde, 51 v. Chr. Caractere, span. Apothekergewicht = 41/6 holl. As. Caraffa, alte adelige Familie in Neapel. Olivio C., geb. 1406, Erzbischof von Neapel und königl. Rath, 1467 Cardinal. diente Sixtus IV. als Diplomat, eroberte als Commandant einer päpstlichen Flotte Smyrna und den Hafen Satalia in Afrika, starb 1511. Giovanni Pietro C., s. Paul IV. Carlo C., Neffe Pauls IV., geb. 1517. zuerst Soldat, dann Maltheser. von seinem Oheim zum Cardinal erhoben. mißbrauchte aber seinen Einfluß; unter Pius IV. wurde er im Gefängnisse hingerichtet, unter Pius V. nach Revision des Processes als unschuldig erklärt. Ganz gleiches Schicksal hatte sein Bruder Giovanni. Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen; ihr Neffe Alfonso, Cardinal und Erzbischof von Neapel, entging dem Verderben durch eine große Geldstrafe. Antonio C., geb. 1538, Cardinal unter Pius V., ein sehr gelehrter Theologe und Canoniker, päpstlicher Bibliothekar, st. 1591; übersetzte Schriften des Theodoret und Gregors von Nazianz, gab eine Sammlung der päpstl. Decretalien und eine Ausgabe der Septuaginta heraus. Geronimo C., geb. 1564 zu Neapel, diente von 1587–1633 gegen die Niederländer, Franzosen, Böhmen und Schweden, wurde von dem Kaiser zum Reichsfürsten, von dem König von Spanien zum Generalcapitán und Vicekönig von Aragonien ernannt, st. 1633 in Genua. Antonio C., seit 1665 kaiserl. Officier, diente in Ungarn gegen die Türken, half 1683 Wien entsetzen, 1686 Ofen erobern, unterwarf Eperies, Erlau, Munkatsch etc., verfuhr aber gegen die ungar. Rebellen mit Grausamkeit, wurde abberufen und st. 1693 in Wien. Caraffa, Michele, geb. 1785 zu Neapel, Componist, Nachahmer Rossinis, in seinen spätern Werken der franz. Richtung huldigend; seine Opern sind bereits wieder vergessen. Caraffa, neapol. Flüssigkeitsmaß = 37 par. Kubikzoll. Caraffe, frz., Flasche von geschliffenem Glase mit Glasstöpsel; Caraffine, dasselbe; Caraffon, Gefäß mit Eis gefüllt, um den Tischwein zu kühlen. Caragana, Pflanzengattung aus der Familie der Schmetterlingsblüthigen; C arborescens, Taubenerbse; C. frutescens, Strauch mit gelben Blüthen, als Zierpflanze in den Gärten. Cara-Grusch, türk. Silbermünze = 7 Sgr. = 20 kr. C.-M. Caraman, s. Chimay und Riquet. Carambolage (frz. Carambolasch), das Zusammenprallen zweier Billardbälle, davon caramboliren. Caramel, braun gesottener Candis. Caramussal, türk. Kauffahrteischiff mit hohem Hintertheile. Carapa, s. Hesperideae Meliaceae. Carapatöl, s. Ricinus. Carapella, s. Neapel. Carascosa, Michele, Baron, Sicilianer, hielt 1798 zu der republik. Partei; nahm 1806 Kriegsdienste unter König Joseph Bonaparte, stieg von Grad zu Grad bis zum Divisionsgeneral, focht zuletzt 1815 mit Murat gegen die Oesterreicher. 1820 war er Kriegsminister, als die Truppen die Constitution ausriefen, trat zu ihnen über, commandirte dann ein Corps gegen die Oesterreicher, wurde bei Sulmona umgangen und entfloh nach Spanien, später nach England. Gab 1823 Memoiren über die neapolit. Revolution heraus. Carate, caratiren etc., s. Karat. Caravaca, span. Stadt in der Prov. Murcia mit 12000 E., in der Nähe die Höhle Barquilla mit Tropfsteingebilden. Caravaggio (Carawátscho), Michel Angelo da, eigentlich Michel Angelo Amerighi, Maler, geb. 1569 zu C. im Mailänd., bildete sich in Mailand und Venedig, ging später nach Rom und schlug eine eigenthümliche Richtung in der Malerei ein, die naturalistische, mit treuer, aber derber und leidenschaftlicher Darstellung der Natur, entsprechend seinem leidenschaftlichen Charakter u. wilden Leben. Nicht blos seine Lieblingsdarstellungen von Mord, Zaubereien etc. tragen diesen Charakter, sondern auch seine Darstellungen hl. Gegenstände,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/799
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/799>, abgerufen am 22.11.2024.