Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

daher mehre seiner Kirchengemälde wieder entfernt werden mußten. Trotzdem sind seine Werke von hoher Meisterschaft in Darstellung und von ergreifendem Ausdruck. Wegen eines Mordes mußte er aus Rom flüchten, hielt sich dann in Neapel und Malta auf und st. auf seiner Rückreise nach Rom an den Wunden, die er bei einem Ueberfall erhalten. 1609. Seine Gemälde sind weit verbreitet, in Rom die meisterhafte Grablegung Christi. Hagar und Ismael, die Spieler, zu Malta die berühmte Enthauptung des hl. Johannes (er wurde dafür vom Großmeister zum Ritter geschlagen), in Petersburg die Kreuzigung Petri, ferner in Paris, Dresden. München etc. - Caldara da C., ebenfalls ital. Maler. s. Caldara.


Caravaggio (Carawatscho), österr. Stadt in der venet. lombard. Provinz Bergamo mit 6000 E.; schöne Kirche der Madonna di C., besuchte Wallfahrt.


Caravellas, brasil. Stadt unweit der Mündung des Espiritu Santo, 5000 E., Hafen, bedeutende Ausfuhr brasil. Erzeugnisse.


Caravelle, die kleine Caracca, mit 4 dreieckigen Segeln; die franz. C. kleines Fahrzeug von 25-30 Tonnen zum Heringsfang; die türk. C. Kriegsschiff, wie die Galeere ausgerüstet.


Carbiviren, s. Parforcejagd.


Carbo, lat., Kohle.


Carbonari (ital. Kohlenbrenner), die, geheime ital. Gesellschaft, C. genannt, weil sie vom Köhlerhandwerk ihre Symbole führen. Als ihren Zweck bezeichnen sie "die Reinigung des Waldes von den Wölfen" d. h. Vertreibung der Fremden; sie entstanden in Neapel zur Zeit der franz. Herrschaft u. waren zunächst gegen diese gerichtet, nach 1815 gegen die bestehenden Regierungen Italiens überhaupt und gewannen eine solche Ausbreitung, daß sie 1820 in Neapel und Piemont Revolutionen zu Stande brachten, die aber einen kläglichen Ausgang nahmen. Seitdem wurden sie in Italien als Hochverräther erklärt und verfolgt; die ital. Unruhen im Jahre 1831 schienen jedoch für ihre fortgesetzte Thätigkeit zu sprechen; 1834 wurden C. logen in der sardin. Armee entdeckt, und auch in späterer Zeit fanden sich Spuren genug in anderen italien. Staaten; der Carbonarismus ging auch nach Frankreich über und hatte in Paris einen Hauptsitz, doch scheinen Franzosen und Italiener nicht lange unter einander einig gewesen zu sein. Von den alten C. trennte sich die Gesellschaft "das junge Italien" und betrieb das revolutionäre Geschäft nach eigener Richtung, doch wirkten offenbar beide Gesellschaften von 1834 bis 1848 zusammen, indem jede hoffte, nach der Erreichung des gemeinschaftlichen nächsten Zweckes, der Vertreibung der Oesterreicher aus Italien, der anderen Partei Meister zu werden. Ueber die Organisation der C. ist wenig Zuverlässiges bekannt; sie sollen nach Art der Freimaurer in Logen und Grade abgetheilt sein, von denen die beiden unteren "gute Vettern" u. "Pythagoräer" heißen; den beiden oberen Graden soll die Leitung zustehen.


Carbonat, kohlensaure Verbindung, kohlensaures Salz; Carbone, Kohlenstoff; carbonesciren, verkohlen; carbonös, kohlenstoffhaltig.


Carbonette, schwärzliche Korallen.


Carbonne, franz. Stadt, Departem. Ober-Garonne, an der Garonne, mit 2500 E., Färbereien, Tuchfabrikation Handel mit Wolle, Oel.


Carbunkel, der, auch Anthrax, eine mit brennendem Schmerze verbundene Entzündung der Haut u. des unterliegenden Zellgewebes, mit umschriebener harter Geschwulst, die unter Bildung von Pusteln schnell in Brand übergeht. Dabei mehr od. weniger starkes Fieber, das oft nervös und faulig wird. Man unterscheidet zwischen gutartigen u. bösartigen C.; letzterer (auch bösartige Pustel genannt) ist immer die Folge eines mitgetheilten Contagiums, das sich bei Thieren, die mit dem Milzbrand behaftet sind, entwickelt.


Carcan (frz. Karkang), Halseisen, Pranger; auch ein Frauenhalsband von Edelsteinen.


Carcaxente (Karkachente), Stadt in Spanien, Provinz Valencia. am Xucar, mit 6200 E.; Industrie und Handel in Seide- und Wollewaaren. Südfrüchten.


Carcasse (engl. Leichnam), das Gerippe,

daher mehre seiner Kirchengemälde wieder entfernt werden mußten. Trotzdem sind seine Werke von hoher Meisterschaft in Darstellung und von ergreifendem Ausdruck. Wegen eines Mordes mußte er aus Rom flüchten, hielt sich dann in Neapel und Malta auf und st. auf seiner Rückreise nach Rom an den Wunden, die er bei einem Ueberfall erhalten. 1609. Seine Gemälde sind weit verbreitet, in Rom die meisterhafte Grablegung Christi. Hagar und Ismael, die Spieler, zu Malta die berühmte Enthauptung des hl. Johannes (er wurde dafür vom Großmeister zum Ritter geschlagen), in Petersburg die Kreuzigung Petri, ferner in Paris, Dresden. München etc. – Caldara da C., ebenfalls ital. Maler. s. Caldara.


Caravaggio (Carawatscho), österr. Stadt in der venet. lombard. Provinz Bergamo mit 6000 E.; schöne Kirche der Madonna di C., besuchte Wallfahrt.


Caravellas, brasil. Stadt unweit der Mündung des Espiritu Santo, 5000 E., Hafen, bedeutende Ausfuhr brasil. Erzeugnisse.


Caravelle, die kleine Caracca, mit 4 dreieckigen Segeln; die franz. C. kleines Fahrzeug von 25–30 Tonnen zum Heringsfang; die türk. C. Kriegsschiff, wie die Galeere ausgerüstet.


Carbiviren, s. Parforcejagd.


Carbo, lat., Kohle.


Carbonari (ital. Kohlenbrenner), die, geheime ital. Gesellschaft, C. genannt, weil sie vom Köhlerhandwerk ihre Symbole führen. Als ihren Zweck bezeichnen sie „die Reinigung des Waldes von den Wölfen“ d. h. Vertreibung der Fremden; sie entstanden in Neapel zur Zeit der franz. Herrschaft u. waren zunächst gegen diese gerichtet, nach 1815 gegen die bestehenden Regierungen Italiens überhaupt und gewannen eine solche Ausbreitung, daß sie 1820 in Neapel und Piemont Revolutionen zu Stande brachten, die aber einen kläglichen Ausgang nahmen. Seitdem wurden sie in Italien als Hochverräther erklärt und verfolgt; die ital. Unruhen im Jahre 1831 schienen jedoch für ihre fortgesetzte Thätigkeit zu sprechen; 1834 wurden C. logen in der sardin. Armee entdeckt, und auch in späterer Zeit fanden sich Spuren genug in anderen italien. Staaten; der Carbonarismus ging auch nach Frankreich über und hatte in Paris einen Hauptsitz, doch scheinen Franzosen und Italiener nicht lange unter einander einig gewesen zu sein. Von den alten C. trennte sich die Gesellschaft „das junge Italien“ und betrieb das revolutionäre Geschäft nach eigener Richtung, doch wirkten offenbar beide Gesellschaften von 1834 bis 1848 zusammen, indem jede hoffte, nach der Erreichung des gemeinschaftlichen nächsten Zweckes, der Vertreibung der Oesterreicher aus Italien, der anderen Partei Meister zu werden. Ueber die Organisation der C. ist wenig Zuverlässiges bekannt; sie sollen nach Art der Freimaurer in Logen und Grade abgetheilt sein, von denen die beiden unteren „gute Vettern“ u. „Pythagoräer“ heißen; den beiden oberen Graden soll die Leitung zustehen.


Carbonat, kohlensaure Verbindung, kohlensaures Salz; Carbone, Kohlenstoff; carbonesciren, verkohlen; carbonös, kohlenstoffhaltig.


Carbonette, schwärzliche Korallen.


Carbonne, franz. Stadt, Departem. Ober-Garonne, an der Garonne, mit 2500 E., Färbereien, Tuchfabrikation Handel mit Wolle, Oel.


Carbunkel, der, auch Anthrax, eine mit brennendem Schmerze verbundene Entzündung der Haut u. des unterliegenden Zellgewebes, mit umschriebener harter Geschwulst, die unter Bildung von Pusteln schnell in Brand übergeht. Dabei mehr od. weniger starkes Fieber, das oft nervös und faulig wird. Man unterscheidet zwischen gutartigen u. bösartigen C.; letzterer (auch bösartige Pustel genannt) ist immer die Folge eines mitgetheilten Contagiums, das sich bei Thieren, die mit dem Milzbrand behaftet sind, entwickelt.


Carcan (frz. Karkang), Halseisen, Pranger; auch ein Frauenhalsband von Edelsteinen.


Carcaxente (Karkachente), Stadt in Spanien, Provinz Valencia. am Xucar, mit 6200 E.; Industrie und Handel in Seide- und Wollewaaren. Südfrüchten.


Carcasse (engl. Leichnam), das Gerippe,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0800" n="799"/>
daher mehre seiner Kirchengemälde wieder entfernt werden mußten. Trotzdem sind seine Werke von hoher Meisterschaft in Darstellung und von ergreifendem Ausdruck. Wegen eines Mordes mußte er aus Rom flüchten, hielt sich dann in Neapel und Malta auf und st. auf seiner Rückreise nach Rom an den Wunden, die er bei einem Ueberfall erhalten. 1609. Seine Gemälde sind weit verbreitet, in Rom die meisterhafte Grablegung Christi. Hagar und Ismael, die Spieler, zu Malta die berühmte Enthauptung des hl. Johannes (er wurde dafür vom Großmeister zum Ritter geschlagen), in Petersburg die Kreuzigung Petri, ferner in Paris, Dresden. München etc. &#x2013; Caldara da C., ebenfalls ital. Maler. s. Caldara.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caravaggio</hi> (Carawatscho), österr. Stadt in der venet. lombard. Provinz Bergamo mit 6000 E.; schöne Kirche der Madonna di C., besuchte Wallfahrt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caravellas</hi>, brasil. Stadt unweit der Mündung des Espiritu Santo, 5000 E., Hafen, bedeutende Ausfuhr brasil. Erzeugnisse.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caravelle</hi>, die kleine Caracca, mit 4 dreieckigen Segeln; die franz. C. kleines Fahrzeug von 25&#x2013;30 Tonnen zum Heringsfang; die türk. C. Kriegsschiff, wie die Galeere ausgerüstet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbiviren</hi>, s. Parforcejagd.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbo</hi>, lat., Kohle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbonari</hi> (ital. Kohlenbrenner), die, geheime ital. Gesellschaft, C. genannt, weil sie vom Köhlerhandwerk ihre Symbole führen. Als ihren Zweck bezeichnen sie &#x201E;die Reinigung des Waldes von den Wölfen&#x201C; d. h. Vertreibung der Fremden; sie entstanden in Neapel zur Zeit der franz. Herrschaft u. waren zunächst gegen diese gerichtet, nach 1815 gegen die bestehenden Regierungen Italiens überhaupt und gewannen eine solche Ausbreitung, daß sie 1820 in Neapel und Piemont Revolutionen zu Stande brachten, die aber einen kläglichen Ausgang nahmen. Seitdem wurden sie in Italien als Hochverräther erklärt und verfolgt; die ital. Unruhen im Jahre 1831 schienen jedoch für ihre fortgesetzte Thätigkeit zu sprechen; 1834 wurden C. logen in der sardin. Armee entdeckt, und auch in späterer Zeit fanden sich Spuren genug in anderen italien. Staaten; der Carbonarismus ging auch nach Frankreich über und hatte in Paris einen Hauptsitz, doch scheinen Franzosen und Italiener nicht lange unter einander einig gewesen zu sein. Von den alten C. trennte sich die Gesellschaft &#x201E;das junge Italien&#x201C; und betrieb das revolutionäre Geschäft nach eigener Richtung, doch wirkten offenbar beide Gesellschaften von 1834 bis 1848 zusammen, indem jede hoffte, nach der Erreichung des gemeinschaftlichen nächsten Zweckes, der Vertreibung der Oesterreicher aus Italien, der anderen Partei Meister zu werden. Ueber die Organisation der C. ist wenig Zuverlässiges bekannt; sie sollen nach Art der Freimaurer in Logen und Grade abgetheilt sein, von denen die beiden unteren &#x201E;gute Vettern&#x201C; u. &#x201E;Pythagoräer&#x201C; heißen; den beiden oberen Graden soll die Leitung zustehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbonat</hi>, kohlensaure Verbindung, kohlensaures Salz; <hi rendition="#g">Carbone</hi>, Kohlenstoff; <hi rendition="#g">carbonesciren</hi>, verkohlen; <hi rendition="#g">carbonös</hi>, kohlenstoffhaltig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbonette</hi>, schwärzliche Korallen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbonne</hi>, franz. Stadt, Departem. Ober-Garonne, an der Garonne, mit 2500 E., Färbereien, Tuchfabrikation Handel mit Wolle, Oel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carbunkel</hi>, der, auch Anthrax, eine mit brennendem Schmerze verbundene Entzündung der Haut u. des unterliegenden Zellgewebes, mit umschriebener harter Geschwulst, die unter Bildung von Pusteln schnell in Brand übergeht. Dabei mehr od. weniger starkes Fieber, das oft nervös und faulig wird. Man unterscheidet zwischen gutartigen u. bösartigen C.; letzterer (auch bösartige Pustel genannt) ist immer die Folge eines mitgetheilten Contagiums, das sich bei Thieren, die mit dem Milzbrand behaftet sind, entwickelt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carcan</hi> (frz. Karkang), Halseisen, Pranger; auch ein Frauenhalsband von Edelsteinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carcaxente</hi> (Karkachente), Stadt in Spanien, Provinz Valencia. am Xucar, mit 6200 E.; Industrie und Handel in Seide- und Wollewaaren. Südfrüchten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carcasse</hi> (engl. Leichnam), das Gerippe,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[799/0800] daher mehre seiner Kirchengemälde wieder entfernt werden mußten. Trotzdem sind seine Werke von hoher Meisterschaft in Darstellung und von ergreifendem Ausdruck. Wegen eines Mordes mußte er aus Rom flüchten, hielt sich dann in Neapel und Malta auf und st. auf seiner Rückreise nach Rom an den Wunden, die er bei einem Ueberfall erhalten. 1609. Seine Gemälde sind weit verbreitet, in Rom die meisterhafte Grablegung Christi. Hagar und Ismael, die Spieler, zu Malta die berühmte Enthauptung des hl. Johannes (er wurde dafür vom Großmeister zum Ritter geschlagen), in Petersburg die Kreuzigung Petri, ferner in Paris, Dresden. München etc. – Caldara da C., ebenfalls ital. Maler. s. Caldara. Caravaggio (Carawatscho), österr. Stadt in der venet. lombard. Provinz Bergamo mit 6000 E.; schöne Kirche der Madonna di C., besuchte Wallfahrt. Caravellas, brasil. Stadt unweit der Mündung des Espiritu Santo, 5000 E., Hafen, bedeutende Ausfuhr brasil. Erzeugnisse. Caravelle, die kleine Caracca, mit 4 dreieckigen Segeln; die franz. C. kleines Fahrzeug von 25–30 Tonnen zum Heringsfang; die türk. C. Kriegsschiff, wie die Galeere ausgerüstet. Carbiviren, s. Parforcejagd. Carbo, lat., Kohle. Carbonari (ital. Kohlenbrenner), die, geheime ital. Gesellschaft, C. genannt, weil sie vom Köhlerhandwerk ihre Symbole führen. Als ihren Zweck bezeichnen sie „die Reinigung des Waldes von den Wölfen“ d. h. Vertreibung der Fremden; sie entstanden in Neapel zur Zeit der franz. Herrschaft u. waren zunächst gegen diese gerichtet, nach 1815 gegen die bestehenden Regierungen Italiens überhaupt und gewannen eine solche Ausbreitung, daß sie 1820 in Neapel und Piemont Revolutionen zu Stande brachten, die aber einen kläglichen Ausgang nahmen. Seitdem wurden sie in Italien als Hochverräther erklärt und verfolgt; die ital. Unruhen im Jahre 1831 schienen jedoch für ihre fortgesetzte Thätigkeit zu sprechen; 1834 wurden C. logen in der sardin. Armee entdeckt, und auch in späterer Zeit fanden sich Spuren genug in anderen italien. Staaten; der Carbonarismus ging auch nach Frankreich über und hatte in Paris einen Hauptsitz, doch scheinen Franzosen und Italiener nicht lange unter einander einig gewesen zu sein. Von den alten C. trennte sich die Gesellschaft „das junge Italien“ und betrieb das revolutionäre Geschäft nach eigener Richtung, doch wirkten offenbar beide Gesellschaften von 1834 bis 1848 zusammen, indem jede hoffte, nach der Erreichung des gemeinschaftlichen nächsten Zweckes, der Vertreibung der Oesterreicher aus Italien, der anderen Partei Meister zu werden. Ueber die Organisation der C. ist wenig Zuverlässiges bekannt; sie sollen nach Art der Freimaurer in Logen und Grade abgetheilt sein, von denen die beiden unteren „gute Vettern“ u. „Pythagoräer“ heißen; den beiden oberen Graden soll die Leitung zustehen. Carbonat, kohlensaure Verbindung, kohlensaures Salz; Carbone, Kohlenstoff; carbonesciren, verkohlen; carbonös, kohlenstoffhaltig. Carbonette, schwärzliche Korallen. Carbonne, franz. Stadt, Departem. Ober-Garonne, an der Garonne, mit 2500 E., Färbereien, Tuchfabrikation Handel mit Wolle, Oel. Carbunkel, der, auch Anthrax, eine mit brennendem Schmerze verbundene Entzündung der Haut u. des unterliegenden Zellgewebes, mit umschriebener harter Geschwulst, die unter Bildung von Pusteln schnell in Brand übergeht. Dabei mehr od. weniger starkes Fieber, das oft nervös und faulig wird. Man unterscheidet zwischen gutartigen u. bösartigen C.; letzterer (auch bösartige Pustel genannt) ist immer die Folge eines mitgetheilten Contagiums, das sich bei Thieren, die mit dem Milzbrand behaftet sind, entwickelt. Carcan (frz. Karkang), Halseisen, Pranger; auch ein Frauenhalsband von Edelsteinen. Carcaxente (Karkachente), Stadt in Spanien, Provinz Valencia. am Xucar, mit 6200 E.; Industrie und Handel in Seide- und Wollewaaren. Südfrüchten. Carcasse (engl. Leichnam), das Gerippe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/800
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/800>, abgerufen am 22.11.2024.