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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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clairvoyante, männl. oder weibl. Person in diesem Zustande.


Clajus, Joh., der Aeltere, eigentlich Klai, 1592 gest. als Prediger zu Weißensee in Thüringen, schrieb viele deutsche und lat. Gedichte, darunter das satirische "Altkumistica", die Kunst aus Mist Gold zu machen, auch in lat. Sprache eine deutsche Grammatik. C. Joh., der Jüngere, geb. 1616, gest. 1656 als Pastor zu Kitzingen, Mitstifter des Pegnitzordens, schrieb religiöse Trauerspiele und eine Lobrede der deutschen Poeterei.


Clam, gräfliche Familie, in Oesterreich und Böhmen begütert, ursprünglich Perger von Höchenberg in Kärnthen; Christoph P. v. H. kaufte Burg und Herrschaft C., das früher eigene Grafen hatte; C. ist nun ein Marktflecken im österreich. Mühlviertel mit schönem Schlosse. Joh. Gottfr. von C. wurde 1655 in den Freiherrnstand erhoben; von seinem Enkel Johann Leopold stammen die jetzigen Grafen von C. Martinicz und C. Gallas. Karl Joseph v. C., geb. 1760, nahm nach seiner Vermählung mit der Erbtochter Martinicz Namen und Wappen dieses Geschlechts an. Karl Joseph Nepomuk Gabriel v. C. M. geb. 1796, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant, machte die großen Kriege als Adjutant des Fürsten Schwarzenberg mit, begleitete mit dem General Koller Napoleon nach der Insel Elba und erwarb sich später bei mehreren Gelegenheiten diplomatischen Ruhm; C. war auch militärischer Schriftsteller. Sein Sohn Graf Heinrich, geb. 15. Juni 1826, ist jetziges Haupt der Familie C. M. Der Zweig C. Gallas wurde durch den Freiherrn Christian Philipp v. C. begründet, der 1759 von dem letzten Grafen von Gallas dessen Güter, Namen und Wappen erbte. Graf von C. G. ist Eduard, geb. 14. März 1805, Soldat seit 1823, in den Kriegen von 1848 und 49 öfters ausgezeichnet, 1850 Commandant des 1. Armeecorps in Böhmen.


Clamecy (frz. Klamsi), alte Stadt im Depart. Yonne, an der Yonne, 6200 E., Fabriken für Tuch, Papier, Stahlwaaren, Fayence; Holzhandel.


Clan (Klän), Lehensverbindung, welche bis 1746 in den schottischen Hochlanden herrschte. Der Gutsbesitzer war das Haupt des ganzen Stammes, der mit demselben einen Namen führte, gleichsam eine Familie bildete, auch von einem und dem selben Stammvater abzustammen glaubte. Der C.sgenosse folgte demselben unbedingt und steuerte ihm Naturalien, dafür hatte er von dem Gutsherrn eine Steinhütte, ein Stück Feld, Weide- und Jagdrecht und erhielt von ihm Waffen zum Kriegsdienste; der Hörige war aber persönlich vollkommen frei und konnte mit seiner beweglichen Habe hinziehen, wo er wollte. Dieses patriarch. Verhältniß setzte die C.shäupter in den Stand zu jeder Zeit mit bewaffneten Schaaren für ihre Ansprüche und polit. Neigungen aufzutreten, daher die engl. Regierung die Clane nach der Empörung von 1745 aufhob.


Clancularier, heimliche Wiedertäufer.


Clandestin, lat., heimlich.


Clapperton (Kläppert'n) Hugh, geb. 1788, Schotte, zuerst Seeoffizier, dann Reisender zur Erforschung des Innern von Afrika. Seine erste Reise in Gesellschaft mit Oudney und Denham ging von Tripoli durch die Wüste nach Bornu bis Sakkatuh. 1825 schiffte er von Benin den Niger aufwärts und bewies, daß die Flußmündungen von Benin die des Nigers oder Joliba seien. Er drang in dieser Richtung bis Sakkatu vor, wo er am 13. Apr. 1827 dem Klima unterlag. Seine Reiseberichte (die Aufzeichnungen auf der 2. Reise brachte sein Diener Lander zurück) zeichnen sich durch Einfachheit und Glaubwürdigkeit aus; sie erschienen London 1826.


Claque (frz. Klahk), in Frankreich oder Paris die Leute, welche dazu gemiethet und organisirt sind, um in dem Theater den Beifall des Publicums zu provociren; der Chef kennt das Stück u. vertheilt dann die Rollen an seine Untergebenen (die Claqueurs, spr. Klahköhr), von denen die einen als Gerührte, andere als Belustigte etc. im Parterre agiren.


Clara, s. Clarissinen.


Clara voce (ital. -wotsche), mit lauter Stimme.

clairvoyante, männl. oder weibl. Person in diesem Zustande.


Clajus, Joh., der Aeltere, eigentlich Klai, 1592 gest. als Prediger zu Weißensee in Thüringen, schrieb viele deutsche und lat. Gedichte, darunter das satirische „Altkumistica“, die Kunst aus Mist Gold zu machen, auch in lat. Sprache eine deutsche Grammatik. C. Joh., der Jüngere, geb. 1616, gest. 1656 als Pastor zu Kitzingen, Mitstifter des Pegnitzordens, schrieb religiöse Trauerspiele und eine Lobrede der deutschen Poeterei.


Clam, gräfliche Familie, in Oesterreich und Böhmen begütert, ursprünglich Perger von Höchenberg in Kärnthen; Christoph P. v. H. kaufte Burg und Herrschaft C., das früher eigene Grafen hatte; C. ist nun ein Marktflecken im österreich. Mühlviertel mit schönem Schlosse. Joh. Gottfr. von C. wurde 1655 in den Freiherrnstand erhoben; von seinem Enkel Johann Leopold stammen die jetzigen Grafen von C. Martinicz und C. Gallas. Karl Joseph v. C., geb. 1760, nahm nach seiner Vermählung mit der Erbtochter Martinicz Namen und Wappen dieses Geschlechts an. Karl Joseph Nepomuk Gabriel v. C. M. geb. 1796, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant, machte die großen Kriege als Adjutant des Fürsten Schwarzenberg mit, begleitete mit dem General Koller Napoleon nach der Insel Elba und erwarb sich später bei mehreren Gelegenheiten diplomatischen Ruhm; C. war auch militärischer Schriftsteller. Sein Sohn Graf Heinrich, geb. 15. Juni 1826, ist jetziges Haupt der Familie C. M. Der Zweig C. Gallas wurde durch den Freiherrn Christian Philipp v. C. begründet, der 1759 von dem letzten Grafen von Gallas dessen Güter, Namen und Wappen erbte. Graf von C. G. ist Eduard, geb. 14. März 1805, Soldat seit 1823, in den Kriegen von 1848 und 49 öfters ausgezeichnet, 1850 Commandant des 1. Armeecorps in Böhmen.


Clamecy (frz. Klamsi), alte Stadt im Depart. Yonne, an der Yonne, 6200 E., Fabriken für Tuch, Papier, Stahlwaaren, Fayence; Holzhandel.


Clan (Klän), Lehensverbindung, welche bis 1746 in den schottischen Hochlanden herrschte. Der Gutsbesitzer war das Haupt des ganzen Stammes, der mit demselben einen Namen führte, gleichsam eine Familie bildete, auch von einem und dem selben Stammvater abzustammen glaubte. Der C.sgenosse folgte demselben unbedingt und steuerte ihm Naturalien, dafür hatte er von dem Gutsherrn eine Steinhütte, ein Stück Feld, Weide- und Jagdrecht und erhielt von ihm Waffen zum Kriegsdienste; der Hörige war aber persönlich vollkommen frei und konnte mit seiner beweglichen Habe hinziehen, wo er wollte. Dieses patriarch. Verhältniß setzte die C.shäupter in den Stand zu jeder Zeit mit bewaffneten Schaaren für ihre Ansprüche und polit. Neigungen aufzutreten, daher die engl. Regierung die Clane nach der Empörung von 1745 aufhob.


Clancularier, heimliche Wiedertäufer.


Clandestin, lat., heimlich.


Clapperton (Kläppertʼn) Hugh, geb. 1788, Schotte, zuerst Seeoffizier, dann Reisender zur Erforschung des Innern von Afrika. Seine erste Reise in Gesellschaft mit Oudney und Denham ging von Tripoli durch die Wüste nach Bornu bis Sakkatuh. 1825 schiffte er von Benin den Niger aufwärts und bewies, daß die Flußmündungen von Benin die des Nigers oder Joliba seien. Er drang in dieser Richtung bis Sakkatu vor, wo er am 13. Apr. 1827 dem Klima unterlag. Seine Reiseberichte (die Aufzeichnungen auf der 2. Reise brachte sein Diener Lander zurück) zeichnen sich durch Einfachheit und Glaubwürdigkeit aus; sie erschienen London 1826.


Claque (frz. Klahk), in Frankreich oder Paris die Leute, welche dazu gemiethet und organisirt sind, um in dem Theater den Beifall des Publicums zu provociren; der Chef kennt das Stück u. vertheilt dann die Rollen an seine Untergebenen (die Claqueurs, spr. Klahköhr), von denen die einen als Gerührte, andere als Belustigte etc. im Parterre agiren.


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[134/0135] clairvoyante, männl. oder weibl. Person in diesem Zustande. Clajus, Joh., der Aeltere, eigentlich Klai, 1592 gest. als Prediger zu Weißensee in Thüringen, schrieb viele deutsche und lat. Gedichte, darunter das satirische „Altkumistica“, die Kunst aus Mist Gold zu machen, auch in lat. Sprache eine deutsche Grammatik. C. Joh., der Jüngere, geb. 1616, gest. 1656 als Pastor zu Kitzingen, Mitstifter des Pegnitzordens, schrieb religiöse Trauerspiele und eine Lobrede der deutschen Poeterei. Clam, gräfliche Familie, in Oesterreich und Böhmen begütert, ursprünglich Perger von Höchenberg in Kärnthen; Christoph P. v. H. kaufte Burg und Herrschaft C., das früher eigene Grafen hatte; C. ist nun ein Marktflecken im österreich. Mühlviertel mit schönem Schlosse. Joh. Gottfr. von C. wurde 1655 in den Freiherrnstand erhoben; von seinem Enkel Johann Leopold stammen die jetzigen Grafen von C. Martinicz und C. Gallas. Karl Joseph v. C., geb. 1760, nahm nach seiner Vermählung mit der Erbtochter Martinicz Namen und Wappen dieses Geschlechts an. Karl Joseph Nepomuk Gabriel v. C. M. geb. 1796, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant, machte die großen Kriege als Adjutant des Fürsten Schwarzenberg mit, begleitete mit dem General Koller Napoleon nach der Insel Elba und erwarb sich später bei mehreren Gelegenheiten diplomatischen Ruhm; C. war auch militärischer Schriftsteller. Sein Sohn Graf Heinrich, geb. 15. Juni 1826, ist jetziges Haupt der Familie C. M. Der Zweig C. Gallas wurde durch den Freiherrn Christian Philipp v. C. begründet, der 1759 von dem letzten Grafen von Gallas dessen Güter, Namen und Wappen erbte. Graf von C. G. ist Eduard, geb. 14. März 1805, Soldat seit 1823, in den Kriegen von 1848 und 49 öfters ausgezeichnet, 1850 Commandant des 1. Armeecorps in Böhmen. Clamecy (frz. Klamsi), alte Stadt im Depart. Yonne, an der Yonne, 6200 E., Fabriken für Tuch, Papier, Stahlwaaren, Fayence; Holzhandel. Clan (Klän), Lehensverbindung, welche bis 1746 in den schottischen Hochlanden herrschte. Der Gutsbesitzer war das Haupt des ganzen Stammes, der mit demselben einen Namen führte, gleichsam eine Familie bildete, auch von einem und dem selben Stammvater abzustammen glaubte. Der C.sgenosse folgte demselben unbedingt und steuerte ihm Naturalien, dafür hatte er von dem Gutsherrn eine Steinhütte, ein Stück Feld, Weide- und Jagdrecht und erhielt von ihm Waffen zum Kriegsdienste; der Hörige war aber persönlich vollkommen frei und konnte mit seiner beweglichen Habe hinziehen, wo er wollte. Dieses patriarch. Verhältniß setzte die C.shäupter in den Stand zu jeder Zeit mit bewaffneten Schaaren für ihre Ansprüche und polit. Neigungen aufzutreten, daher die engl. Regierung die Clane nach der Empörung von 1745 aufhob. Clancularier, heimliche Wiedertäufer. Clandestin, lat., heimlich. Clapperton (Kläppertʼn) Hugh, geb. 1788, Schotte, zuerst Seeoffizier, dann Reisender zur Erforschung des Innern von Afrika. Seine erste Reise in Gesellschaft mit Oudney und Denham ging von Tripoli durch die Wüste nach Bornu bis Sakkatuh. 1825 schiffte er von Benin den Niger aufwärts und bewies, daß die Flußmündungen von Benin die des Nigers oder Joliba seien. Er drang in dieser Richtung bis Sakkatu vor, wo er am 13. Apr. 1827 dem Klima unterlag. Seine Reiseberichte (die Aufzeichnungen auf der 2. Reise brachte sein Diener Lander zurück) zeichnen sich durch Einfachheit und Glaubwürdigkeit aus; sie erschienen London 1826. Claque (frz. Klahk), in Frankreich oder Paris die Leute, welche dazu gemiethet und organisirt sind, um in dem Theater den Beifall des Publicums zu provociren; der Chef kennt das Stück u. vertheilt dann die Rollen an seine Untergebenen (die Claqueurs, spr. Klahköhr), von denen die einen als Gerührte, andere als Belustigte etc. im Parterre agiren. Clara, s. Clarissinen. Clara voce (ital. –wotsche), mit lauter Stimme.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/135>, abgerufen am 29.11.2024.