Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

Orient und Afrika einheimisch, wird der Saflor auch in Deutschland culti-virt, übrigens früher häufiger als jetzt; denn die Aernte, das Ausziehen der dunkelgelb gewordenen Blüthen mit einem stumpfen Messer aus den dornigen Kelchen ist ein zeitraubendes weitläufiges Geschäft, so daß kein sonderlicher Gewinn dabei herauskommt. Die Pflanzen bleiben noch stehen bis zur völligen Samenreife, worauf sie ausgerauft, getrocknet und abgedroschen werden, um den Samen zu gewinnen, der wenig, aber gutes Oel gibt, (graines de perroquets, weil in Frankreich zur Fütterung der Papagaien benützt; auch Truthühner und Gänse werden sehr fett davon). - Ist zugleich eine der besseren einjährigen Rabattenzierpflanzen unserer Gärten.


Cartocce (Kartotsche), Flüssigkeitsmaß in Rom, für Wein = 412/25, für Oel = 612/25 par. Kubikzoll.


Cartomantie, Kartenschlägerei, Wahrsagen aus Karten.


Carton (frz. Cartong), eine auf starkem Papier, Pappe etc. ausgeführte Musterzeichnung (Skizze), die als Vorbild bei Ausführung eines gleich großen Gemäldes dienen soll, besonders bei der Frescomalerei, Glasmalerei und Mosaik. - Ferner ein umgedrucktes Blatt, welches an die Stelle eines fehlerhaften, durch- od. ausgeschnittenen, in ein Buch eingesetzt wird. - Eine Pappschachtel zur Aufbewahrung von Zeichnungen oder Schriften. - Einband eines einfach gehefteten Buches mit leichter Pappe; cartonniren, einen solchen Einband herstellen.


Cartouche (frz. Kartusch), Patrone, der mit einer Ladung gefüllte wollene Beutel für Kanonen oder Haubitzen. Ein ausgeschnittenes Blatt Papier oder Pappe als Muster zu Malereien oder zum Zuschneiden. - Eine Randverzierung, Schönleiste, zierliche Einfassung eines Schildes, Wappens, einer Auf- oder Ueberschrift. - Die kleine Patrontasche der Reiterei.


Cartouche (Kartusch), Louis Dominique, berüchtigter Gauner, geb. 1693 zu Paris, sammelte in der Normandie eine Bande, zog später nach Paris, wo er mehrere Jahre sein Wesen trieb, bis er 1721 gefangen u. hingerichtet wurde.


Cartwright (Cartreit), Edmund, geb. 1743 zu Marnham in der Grafschaft Nottingham, Geistlicher der Hochkirche, hat sich als Dichter einen Namen gemacht, weit mehr aber durch seine mechanischen Erfindungen, so einer Webmaschine 1786, und einer neuen Methode, Wolle zu krämpeln 1690; st. 1824. - C., John, Bruder des Vorigen, geb. 1740 zu Marnham, diente zuerst auf der engl. Flotte gegen Frankreich, nahm dann seinen Abschied, trat 1775 in einer eigenen Schrift als Vertheidiger der Freiheit der engl. Colonien auf und wirkte besonders gegen den Sclavenhandel. Nach Ausbruch der franz. Revolution agitirte er mit erneuertem Eifer für die Parlamentsreform u. suchte seine Ideen durch Schriften und auf Reisen zu verbreiten, jedoch ohne Erfolg, st. 1824.


Caruba di Giudea, s. Pistacie.


Carube, algier. Münze = 5,4 Pf. = 11/2 kr. C.-M.


Carum carvi, s. Kümmel.


Carunkel (carunculus) eigentlich ein Stückchen Fleisch, in der Chirurgie kleine, rothe, weiche Fleischauswüchse, besonders nach venerischen Krankheiten in oder auf den Genitalien; ferner auch in der Bindehaut des Auges, angeboren oder Folge einer Entzündung.


Carus, Karl Gustav, Medicinalrath und Leibarzt des Königs von Sachsen, sehr verdienter medicinischer, naturhistorischer und philosophischer Schriftsteller, geb. 1789 zu Leipzig, besuchte daselbst die Thomasschule und seit 1804 die Universität, wo er sich, angezogen durch anatomische Vorlesungen, bald für das Studium der Medicin entschied. 1811 trat er als Privatdocent in Leipzig auf mit Vorlesungen über vergleichende Anatomie; 1814 wurde er nach Dresden berufen als Professor und Director der geburtshilflichen Klinik; 1827 ward er Leibarzt des Königs, Hof- und Medicinalrath, und machte als Begleiter des Prinzen Friedrich August Reisen nach der Schweiz, Italien, England und Schottland. 1833 wurde ihm von der Akademie zu Paris der Preis zuerkannt

Orient und Afrika einheimisch, wird der Saflor auch in Deutschland culti-virt, übrigens früher häufiger als jetzt; denn die Aernte, das Ausziehen der dunkelgelb gewordenen Blüthen mit einem stumpfen Messer aus den dornigen Kelchen ist ein zeitraubendes weitläufiges Geschäft, so daß kein sonderlicher Gewinn dabei herauskommt. Die Pflanzen bleiben noch stehen bis zur völligen Samenreife, worauf sie ausgerauft, getrocknet und abgedroschen werden, um den Samen zu gewinnen, der wenig, aber gutes Oel gibt, (graines de perroquets, weil in Frankreich zur Fütterung der Papagaien benützt; auch Truthühner und Gänse werden sehr fett davon). – Ist zugleich eine der besseren einjährigen Rabattenzierpflanzen unserer Gärten.


Cartocce (Kartotsche), Flüssigkeitsmaß in Rom, für Wein = 412/25, für Oel = 612/25 par. Kubikzoll.


Cartomantie, Kartenschlägerei, Wahrsagen aus Karten.


Carton (frz. Cartong), eine auf starkem Papier, Pappe etc. ausgeführte Musterzeichnung (Skizze), die als Vorbild bei Ausführung eines gleich großen Gemäldes dienen soll, besonders bei der Frescomalerei, Glasmalerei und Mosaik. – Ferner ein umgedrucktes Blatt, welches an die Stelle eines fehlerhaften, durch- od. ausgeschnittenen, in ein Buch eingesetzt wird. – Eine Pappschachtel zur Aufbewahrung von Zeichnungen oder Schriften. – Einband eines einfach gehefteten Buches mit leichter Pappe; cartonniren, einen solchen Einband herstellen.


Cartouche (frz. Kartusch), Patrone, der mit einer Ladung gefüllte wollene Beutel für Kanonen oder Haubitzen. Ein ausgeschnittenes Blatt Papier oder Pappe als Muster zu Malereien oder zum Zuschneiden. – Eine Randverzierung, Schönleiste, zierliche Einfassung eines Schildes, Wappens, einer Auf- oder Ueberschrift. – Die kleine Patrontasche der Reiterei.


Cartouche (Kartusch), Louis Dominique, berüchtigter Gauner, geb. 1693 zu Paris, sammelte in der Normandie eine Bande, zog später nach Paris, wo er mehrere Jahre sein Wesen trieb, bis er 1721 gefangen u. hingerichtet wurde.


Cartwright (Cartreit), Edmund, geb. 1743 zu Marnham in der Grafschaft Nottingham, Geistlicher der Hochkirche, hat sich als Dichter einen Namen gemacht, weit mehr aber durch seine mechanischen Erfindungen, so einer Webmaschine 1786, und einer neuen Methode, Wolle zu krämpeln 1690; st. 1824. – C., John, Bruder des Vorigen, geb. 1740 zu Marnham, diente zuerst auf der engl. Flotte gegen Frankreich, nahm dann seinen Abschied, trat 1775 in einer eigenen Schrift als Vertheidiger der Freiheit der engl. Colonien auf und wirkte besonders gegen den Sclavenhandel. Nach Ausbruch der franz. Revolution agitirte er mit erneuertem Eifer für die Parlamentsreform u. suchte seine Ideen durch Schriften und auf Reisen zu verbreiten, jedoch ohne Erfolg, st. 1824.


Caruba di Giudea, s. Pistacie.


Carube, algier. Münze = 5,4 Pf. = 11/2 kr. C.-M.


Carum carvi, s. Kümmel.


Carunkel (carunculus) eigentlich ein Stückchen Fleisch, in der Chirurgie kleine, rothe, weiche Fleischauswüchse, besonders nach venerischen Krankheiten in oder auf den Genitalien; ferner auch in der Bindehaut des Auges, angeboren oder Folge einer Entzündung.


Carus, Karl Gustav, Medicinalrath und Leibarzt des Königs von Sachsen, sehr verdienter medicinischer, naturhistorischer und philosophischer Schriftsteller, geb. 1789 zu Leipzig, besuchte daselbst die Thomasschule und seit 1804 die Universität, wo er sich, angezogen durch anatomische Vorlesungen, bald für das Studium der Medicin entschied. 1811 trat er als Privatdocent in Leipzig auf mit Vorlesungen über vergleichende Anatomie; 1814 wurde er nach Dresden berufen als Professor und Director der geburtshilflichen Klinik; 1827 ward er Leibarzt des Königs, Hof- und Medicinalrath, und machte als Begleiter des Prinzen Friedrich August Reisen nach der Schweiz, Italien, England und Schottland. 1833 wurde ihm von der Akademie zu Paris der Preis zuerkannt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0018" n="17"/>
Orient und Afrika einheimisch, wird der Saflor auch in Deutschland culti-virt, übrigens früher häufiger als jetzt; denn die Aernte, das Ausziehen der dunkelgelb gewordenen Blüthen mit einem stumpfen Messer aus den dornigen Kelchen ist ein zeitraubendes weitläufiges Geschäft, so daß kein sonderlicher Gewinn dabei herauskommt. Die Pflanzen bleiben noch stehen bis zur völligen Samenreife, worauf sie ausgerauft, getrocknet und abgedroschen werden, um den Samen zu gewinnen, der wenig, aber gutes Oel gibt, (<hi rendition="#i">graines de perroquets</hi>, weil in Frankreich zur Fütterung der Papagaien benützt; auch Truthühner und Gänse werden sehr fett davon). &#x2013; Ist zugleich eine der besseren einjährigen Rabattenzierpflanzen unserer Gärten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cartocce</hi> (Kartotsche), Flüssigkeitsmaß in Rom, für Wein = 4<hi rendition="#sup">12</hi>/<hi rendition="#sub">25</hi>, für Oel = 6<hi rendition="#sup">12</hi>/<hi rendition="#sub">25</hi> par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cartomantie</hi>, Kartenschlägerei, Wahrsagen aus Karten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carton</hi> (frz. Cartong), eine auf starkem Papier, Pappe etc. ausgeführte Musterzeichnung (Skizze), die als Vorbild bei Ausführung eines gleich großen Gemäldes dienen soll, besonders bei der Frescomalerei, Glasmalerei und Mosaik. &#x2013; Ferner ein umgedrucktes Blatt, welches an die Stelle eines fehlerhaften, durch- od. ausgeschnittenen, in ein Buch eingesetzt wird. &#x2013; Eine Pappschachtel zur Aufbewahrung von Zeichnungen oder Schriften. &#x2013; Einband eines einfach gehefteten Buches mit leichter Pappe; <hi rendition="#g">cartonniren</hi>, einen solchen Einband herstellen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cartouche</hi> (frz. Kartusch), Patrone, der mit einer Ladung gefüllte wollene Beutel für Kanonen oder Haubitzen. Ein ausgeschnittenes Blatt Papier oder Pappe als Muster zu Malereien oder zum Zuschneiden. &#x2013; Eine Randverzierung, Schönleiste, zierliche Einfassung eines Schildes, Wappens, einer Auf- oder Ueberschrift. &#x2013; Die kleine Patrontasche der Reiterei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cartouche</hi> (Kartusch), Louis Dominique, berüchtigter Gauner, geb. 1693 zu Paris, sammelte in der Normandie eine Bande, zog später nach Paris, wo er mehrere Jahre sein Wesen trieb, bis er 1721 gefangen u. hingerichtet wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cartwright</hi> (Cartreit), Edmund, geb. 1743 zu Marnham in der Grafschaft Nottingham, Geistlicher der Hochkirche, hat sich als Dichter einen Namen gemacht, weit mehr aber durch seine mechanischen Erfindungen, so einer Webmaschine 1786, und einer neuen Methode, Wolle zu krämpeln 1690; st. 1824. &#x2013; C., John, Bruder des Vorigen, geb. 1740 zu Marnham, diente zuerst auf der engl. Flotte gegen Frankreich, nahm dann seinen Abschied, trat 1775 in einer eigenen Schrift als Vertheidiger der Freiheit der engl. Colonien auf und wirkte besonders gegen den Sclavenhandel. Nach Ausbruch der franz. Revolution agitirte er mit erneuertem Eifer für die Parlamentsreform u. suchte seine Ideen durch Schriften und auf Reisen zu verbreiten, jedoch ohne Erfolg, st. 1824.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Caruba di Giudea</hi>, s. Pistacie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carube</hi>, algier. Münze = 5,4 Pf. = 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carum carvi</hi>, s. Kümmel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carunkel</hi><hi rendition="#i">(carunculus)</hi> eigentlich ein Stückchen Fleisch, in der Chirurgie kleine, rothe, weiche Fleischauswüchse, besonders nach venerischen Krankheiten in oder auf den Genitalien; ferner auch in der Bindehaut des Auges, angeboren oder Folge einer Entzündung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Carus</hi>, Karl Gustav, Medicinalrath und Leibarzt des Königs von Sachsen, sehr verdienter medicinischer, naturhistorischer und philosophischer Schriftsteller, geb. 1789 zu Leipzig, besuchte daselbst die Thomasschule und seit 1804 die Universität, wo er sich, angezogen durch anatomische Vorlesungen, bald für das Studium der Medicin entschied. 1811 trat er als Privatdocent in Leipzig auf mit Vorlesungen über vergleichende Anatomie; 1814 wurde er nach Dresden berufen als Professor und Director der geburtshilflichen Klinik; 1827 ward er Leibarzt des Königs, Hof- und Medicinalrath, und machte als Begleiter des Prinzen Friedrich August Reisen nach der Schweiz, Italien, England und Schottland. 1833 wurde ihm von der Akademie zu Paris der Preis zuerkannt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0018] Orient und Afrika einheimisch, wird der Saflor auch in Deutschland culti-virt, übrigens früher häufiger als jetzt; denn die Aernte, das Ausziehen der dunkelgelb gewordenen Blüthen mit einem stumpfen Messer aus den dornigen Kelchen ist ein zeitraubendes weitläufiges Geschäft, so daß kein sonderlicher Gewinn dabei herauskommt. Die Pflanzen bleiben noch stehen bis zur völligen Samenreife, worauf sie ausgerauft, getrocknet und abgedroschen werden, um den Samen zu gewinnen, der wenig, aber gutes Oel gibt, (graines de perroquets, weil in Frankreich zur Fütterung der Papagaien benützt; auch Truthühner und Gänse werden sehr fett davon). – Ist zugleich eine der besseren einjährigen Rabattenzierpflanzen unserer Gärten. Cartocce (Kartotsche), Flüssigkeitsmaß in Rom, für Wein = 412/25, für Oel = 612/25 par. Kubikzoll. Cartomantie, Kartenschlägerei, Wahrsagen aus Karten. Carton (frz. Cartong), eine auf starkem Papier, Pappe etc. ausgeführte Musterzeichnung (Skizze), die als Vorbild bei Ausführung eines gleich großen Gemäldes dienen soll, besonders bei der Frescomalerei, Glasmalerei und Mosaik. – Ferner ein umgedrucktes Blatt, welches an die Stelle eines fehlerhaften, durch- od. ausgeschnittenen, in ein Buch eingesetzt wird. – Eine Pappschachtel zur Aufbewahrung von Zeichnungen oder Schriften. – Einband eines einfach gehefteten Buches mit leichter Pappe; cartonniren, einen solchen Einband herstellen. Cartouche (frz. Kartusch), Patrone, der mit einer Ladung gefüllte wollene Beutel für Kanonen oder Haubitzen. Ein ausgeschnittenes Blatt Papier oder Pappe als Muster zu Malereien oder zum Zuschneiden. – Eine Randverzierung, Schönleiste, zierliche Einfassung eines Schildes, Wappens, einer Auf- oder Ueberschrift. – Die kleine Patrontasche der Reiterei. Cartouche (Kartusch), Louis Dominique, berüchtigter Gauner, geb. 1693 zu Paris, sammelte in der Normandie eine Bande, zog später nach Paris, wo er mehrere Jahre sein Wesen trieb, bis er 1721 gefangen u. hingerichtet wurde. Cartwright (Cartreit), Edmund, geb. 1743 zu Marnham in der Grafschaft Nottingham, Geistlicher der Hochkirche, hat sich als Dichter einen Namen gemacht, weit mehr aber durch seine mechanischen Erfindungen, so einer Webmaschine 1786, und einer neuen Methode, Wolle zu krämpeln 1690; st. 1824. – C., John, Bruder des Vorigen, geb. 1740 zu Marnham, diente zuerst auf der engl. Flotte gegen Frankreich, nahm dann seinen Abschied, trat 1775 in einer eigenen Schrift als Vertheidiger der Freiheit der engl. Colonien auf und wirkte besonders gegen den Sclavenhandel. Nach Ausbruch der franz. Revolution agitirte er mit erneuertem Eifer für die Parlamentsreform u. suchte seine Ideen durch Schriften und auf Reisen zu verbreiten, jedoch ohne Erfolg, st. 1824. Caruba di Giudea, s. Pistacie. Carube, algier. Münze = 5,4 Pf. = 11/2 kr. C.-M. Carum carvi, s. Kümmel. Carunkel (carunculus) eigentlich ein Stückchen Fleisch, in der Chirurgie kleine, rothe, weiche Fleischauswüchse, besonders nach venerischen Krankheiten in oder auf den Genitalien; ferner auch in der Bindehaut des Auges, angeboren oder Folge einer Entzündung. Carus, Karl Gustav, Medicinalrath und Leibarzt des Königs von Sachsen, sehr verdienter medicinischer, naturhistorischer und philosophischer Schriftsteller, geb. 1789 zu Leipzig, besuchte daselbst die Thomasschule und seit 1804 die Universität, wo er sich, angezogen durch anatomische Vorlesungen, bald für das Studium der Medicin entschied. 1811 trat er als Privatdocent in Leipzig auf mit Vorlesungen über vergleichende Anatomie; 1814 wurde er nach Dresden berufen als Professor und Director der geburtshilflichen Klinik; 1827 ward er Leibarzt des Königs, Hof- und Medicinalrath, und machte als Begleiter des Prinzen Friedrich August Reisen nach der Schweiz, Italien, England und Schottland. 1833 wurde ihm von der Akademie zu Paris der Preis zuerkannt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/18
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/18>, abgerufen am 21.11.2024.