Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

et opuscules inedits" Paris 1828.


Couron, in Ostindien die Summe von 10 Mill. Rupien = über 61/2 Mill. Thlr. = 9479167 fl. C.-M.


Couronnement (frz. Kuronn'mang), die Krönung, beim Festungskriege die Arbeiten der Belagerer, um sich auf dem Kamme des Glacis festzusetzen u. von da in den gedeckten Graben vorzudringen.


Courtage (frz. Kurtahsch), die Gebühr des Mäcklers für ein durch ihn abgeschlossenes Geschäft.


Courtaud (frz. Kurtoh), ein an Schwanz und Ohren gestutztes Pferd; courtaudiren, so stutzen.


Court de Gebelin (frz. Kuhr de Schebläng), geb. 1725 zu Neimes, gest. 1784, franz. Gelehrter, der erste, welcher in den Mythen den geschichtlichen Boden entdecken wollte; er schrieb auch für die Nordamerikaner, zuletzt für den thierischen Magnetismus.


Courtenay (frz. Kurtnäh), Stadt im Depart. Loiret, mit 2800 E.; von hier führten die Prinzen von C., königl. Geblütes, ihren Namen; die Linie erlosch im Mannsstamme schon 1250, in weiblicher Nachkommenschaft 1730.


Courtheson (frz. Kuhrtsong), franz. Stadt unweit Avignon, mit 3500 E., Wollen- und Seidenweberei; in der Nähe ein Salzsee.


Courtine (frz. Kuhrtihn), im Festungswesen der Theil des Walls, der 2 Bastionen mit einander verbindet.


Courtisan (frz. Kuhrtisang), Höfling, Buhler; auf den alten deutschen Theatern die lustige Person; C.e, vornehme Buhlerin.


Courtois (Kurtoah), Jacques, genannt Bourguignon, geb. 1621 zu St. Hippolyte bei Besancon, gest. zu Rom 1676, berühmter Schlachtenmaler.


Courtray (frz. Kurträh), Kortryk, belg. Stadt in Westflandern mit 21000 E., lebhafter Leinen-, Baumwollen-, Spitzen-, Seifenfabrikation. 1302 den 4. Juli Niederlage der Franzosen durch die Flandrer; 1382 Plünderung und Zerstörung durch die Franzosen; Sieg der Franzosen am 11. Mai 1794 über Clairfait, am 31. Mai 1814 über Thielemann.


Courts (Kohrts), Name der engl. Gerichtshöfe. C. of record (- of Rikahrd), mit schriftlicher Verhandlung sind: C. of chancery (- Tschänseri) oder Queens bench (Kwihns bentsch), über bürgerliche und Strafsachen, zugleich Appellhof; C. of exchequer (- extschekker), das Schatzkammergericht; C. of common pleas (- kommön plihs), für Real- u. Personalklagen. Zu den C. of non ricord, mit nichtschriftlicher Verhandlung gehören die County C. (Kaunti K.), Grafschaftsgerichte, die Hundered C. (Honndred Kohrts), Bezirksgerichte, und andere; Fälle der Kirchendisciplin werden von dem C. of arches (ahrtsches), dem obersten Gerichte des Erzbisthums Canterbury entschieden. In Schottland urtheilt der C. of session (-sesch'n) in Civilsachen, der C. of justiciary (- dschöstischäri), in Criminalfällen.


Cousin (frz. Kusäng) und Cousine (Kusihn), Geschwisterkind; überhaupt Vetter und Muhme.


Cousin (Kusäng), Jean, um 1502 zu Soucy bei Sens geb., gilt als der erste bedeutende Oelmaler der Franzosen (jüngstes Gericht), war ein guter Bildhauer (Denkmal des Admirals Chabot im Pariser Museum) und vor Allem ein ausgezeichneter Glasmaler (Fenstergemälde zu Vincennes); st. 1589 u. hinterließ auch Schriften über Perspective, Proportion des menschlichen Körpers u. A.


Cousin (Kusäng), Victor, 1792 zu Paris geb., 1815 Professor der Geschichte der Philosophie, und Royalist, wurde 1820 wegen Mißbrauch des Katheders für politische Agitation suspendiert. 1824 kam er nach kurzer Hast in Berlin mit Hegel zusammen, der ihn mit der deutschen Philosophie bekannt machte und auf die Ausbildung von C.s "Eclecticisme impartial aux faits de conscience", einen hegelisirenden Pantheismus, großen Einfluß übte. Nachdem C. bereits den Proclus (1820-27), Descartes (1824-26) herausgegeben und die französ. Uebersetzung Platos (1822-38, 12 Bde.) begonnen, machte er seit 1828 in wieder gestatteten Vorlesungen seine Landsleute mit der deutschen Philosophie bekannt, übersetzte

et opuscules inédits“ Paris 1828.


Couron, in Ostindien die Summe von 10 Mill. Rupien = über 61/2 Mill. Thlr. = 9479167 fl. C.-M.


Couronnement (frz. Kuronnʼmang), die Krönung, beim Festungskriege die Arbeiten der Belagerer, um sich auf dem Kamme des Glacis festzusetzen u. von da in den gedeckten Graben vorzudringen.


Courtage (frz. Kurtahsch), die Gebühr des Mäcklers für ein durch ihn abgeschlossenes Geschäft.


Courtaud (frz. Kurtoh), ein an Schwanz und Ohren gestutztes Pferd; courtaudiren, so stutzen.


Court de Gébelin (frz. Kuhr de Schebläng), geb. 1725 zu Nîmes, gest. 1784, franz. Gelehrter, der erste, welcher in den Mythen den geschichtlichen Boden entdecken wollte; er schrieb auch für die Nordamerikaner, zuletzt für den thierischen Magnetismus.


Courtenay (frz. Kurtnäh), Stadt im Depart. Loiret, mit 2800 E.; von hier führten die Prinzen von C., königl. Geblütes, ihren Namen; die Linie erlosch im Mannsstamme schon 1250, in weiblicher Nachkommenschaft 1730.


Courtheson (frz. Kuhrtsong), franz. Stadt unweit Avignon, mit 3500 E., Wollen- und Seidenweberei; in der Nähe ein Salzsee.


Courtine (frz. Kuhrtihn), im Festungswesen der Theil des Walls, der 2 Bastionen mit einander verbindet.


Courtisan (frz. Kuhrtisang), Höfling, Buhler; auf den alten deutschen Theatern die lustige Person; C.e, vornehme Buhlerin.


Courtois (Kurtoah), Jacques, genannt Bourguignon, geb. 1621 zu St. Hippolyte bei Besançon, gest. zu Rom 1676, berühmter Schlachtenmaler.


Courtray (frz. Kurträh), Kortryk, belg. Stadt in Westflandern mit 21000 E., lebhafter Leinen-, Baumwollen-, Spitzen-, Seifenfabrikation. 1302 den 4. Juli Niederlage der Franzosen durch die Flandrer; 1382 Plünderung und Zerstörung durch die Franzosen; Sieg der Franzosen am 11. Mai 1794 über Clairfait, am 31. Mai 1814 über Thielemann.


Courts (Kohrts), Name der engl. Gerichtshöfe. C. of record (– of Rikahrd), mit schriftlicher Verhandlung sind: C. of chancery (– Tschänseri) oder Queens bench (Kwihns bentsch), über bürgerliche und Strafsachen, zugleich Appellhof; C. of exchequer (– extschekker), das Schatzkammergericht; C. of common pleas (– kommön plihs), für Real- u. Personalklagen. Zu den C. of non ricord, mit nichtschriftlicher Verhandlung gehören die County C. (Kaunti K.), Grafschaftsgerichte, die Hundered C. (Honndred Kohrts), Bezirksgerichte, und andere; Fälle der Kirchendisciplin werden von dem C. of arches (ahrtsches), dem obersten Gerichte des Erzbisthums Canterbury entschieden. In Schottland urtheilt der C. of session (–seschʼn) in Civilsachen, der C. of justiciary (– dschöstischäri), in Criminalfällen.


Cousin (frz. Kusäng) und Cousine (Kusihn), Geschwisterkind; überhaupt Vetter und Muhme.


Cousin (Kusäng), Jean, um 1502 zu Soucy bei Sens geb., gilt als der erste bedeutende Oelmaler der Franzosen (jüngstes Gericht), war ein guter Bildhauer (Denkmal des Admirals Chabot im Pariser Museum) und vor Allem ein ausgezeichneter Glasmaler (Fenstergemälde zu Vincennes); st. 1589 u. hinterließ auch Schriften über Perspective, Proportion des menschlichen Körpers u. A.


Cousin (Kusäng), Victor, 1792 zu Paris geb., 1815 Professor der Geschichte der Philosophie, und Royalist, wurde 1820 wegen Mißbrauch des Katheders für politische Agitation suspendiert. 1824 kam er nach kurzer Hast in Berlin mit Hegel zusammen, der ihn mit der deutschen Philosophie bekannt machte und auf die Ausbildung von C.s „Eclecticisme impartial aux faits de conscience“, einen hegelisirenden Pantheismus, großen Einfluß übte. Nachdem C. bereits den Proclus (1820–27), Descartes (1824–26) herausgegeben und die französ. Uebersetzung Platos (1822–38, 12 Bde.) begonnen, machte er seit 1828 in wieder gestatteten Vorlesungen seine Landsleute mit der deutschen Philosophie bekannt, übersetzte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0227" n="226"/>
et opuscules inédits</hi>&#x201C; Paris 1828.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Couron</hi>, in Ostindien die Summe von 10 Mill. Rupien = über 6<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Thlr. = 9479167 fl. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Couronnement</hi> (frz. Kuronn&#x02BC;mang), die Krönung, beim Festungskriege die Arbeiten der Belagerer, um sich auf dem Kamme des Glacis festzusetzen u. von da in den gedeckten Graben vorzudringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtage</hi> (frz. Kurtahsch), die Gebühr des Mäcklers für ein durch ihn abgeschlossenes Geschäft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtaud</hi> (frz. Kurtoh), ein an Schwanz und Ohren gestutztes Pferd; <hi rendition="#g">courtaudiren</hi>, so stutzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Court de Gébelin</hi> (frz. Kuhr de Schebläng), geb. 1725 zu Nîmes, gest. 1784, franz. Gelehrter, der erste, welcher in den Mythen den geschichtlichen Boden entdecken wollte; er schrieb auch für die Nordamerikaner, zuletzt für den thierischen Magnetismus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtenay</hi> (frz. Kurtnäh), Stadt im Depart. Loiret, mit 2800 E.; von hier führten die Prinzen von C., königl. Geblütes, ihren Namen; die Linie erlosch im Mannsstamme schon 1250, in weiblicher Nachkommenschaft 1730.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtheson</hi> (frz. Kuhrtsong), franz. Stadt unweit Avignon, mit 3500 E., Wollen- und Seidenweberei; in der Nähe ein Salzsee.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtine</hi> (frz. Kuhrtihn), im Festungswesen der Theil des Walls, der 2 Bastionen mit einander verbindet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtisan</hi> (frz. Kuhrtisang), Höfling, Buhler; auf den alten deutschen Theatern die lustige Person; C.e, vornehme Buhlerin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtois</hi> (Kurtoah), Jacques, genannt Bourguignon, geb. 1621 zu St. Hippolyte bei Besançon, gest. zu Rom 1676, berühmter Schlachtenmaler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courtray</hi> (frz. Kurträh), Kortryk, belg. Stadt in Westflandern mit 21000 E., lebhafter Leinen-, Baumwollen-, Spitzen-, Seifenfabrikation. 1302 den 4. Juli Niederlage der Franzosen durch die Flandrer; 1382 Plünderung und Zerstörung durch die Franzosen; Sieg der Franzosen am 11. Mai 1794 über Clairfait, am 31. Mai 1814 über Thielemann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Courts</hi> (Kohrts), Name der engl. Gerichtshöfe. <hi rendition="#i">C. of record</hi> (&#x2013; of Rikahrd), mit schriftlicher Verhandlung sind: <hi rendition="#i">C. of chancery</hi> (&#x2013; Tschänseri) oder <hi rendition="#i">Queens bench</hi> (Kwihns bentsch), über bürgerliche und Strafsachen, zugleich Appellhof; <hi rendition="#i">C. of exchequer</hi> (&#x2013; extschekker), das Schatzkammergericht; <hi rendition="#i">C. of common pleas</hi> (&#x2013; kommön plihs), für Real- u. Personalklagen. Zu den <hi rendition="#i">C. <hi rendition="#g">of non ricord</hi></hi>, mit nichtschriftlicher Verhandlung gehören die <hi rendition="#i">County C</hi>. (Kaunti K.), Grafschaftsgerichte, die <hi rendition="#i">Hundered C</hi>. (Honndred Kohrts), Bezirksgerichte, und andere; Fälle der Kirchendisciplin werden von dem <hi rendition="#i">C. of arches</hi> (ahrtsches), dem obersten Gerichte des Erzbisthums Canterbury entschieden. In Schottland urtheilt der <hi rendition="#i">C. of session</hi> (&#x2013;sesch&#x02BC;n) in Civilsachen, der <hi rendition="#i">C. of justiciary</hi> (&#x2013; dschöstischäri), in Criminalfällen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cousin</hi> (frz. Kusäng) und <hi rendition="#i">Cousine</hi> (Kusihn), Geschwisterkind; überhaupt Vetter und Muhme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cousin</hi> (Kusäng), Jean, um 1502 zu Soucy bei Sens geb., gilt als der erste bedeutende Oelmaler der Franzosen (jüngstes Gericht), war ein guter Bildhauer (Denkmal des Admirals Chabot im Pariser Museum) und vor Allem ein ausgezeichneter Glasmaler (Fenstergemälde zu Vincennes); st. 1589 u. hinterließ auch Schriften über Perspective, Proportion des menschlichen Körpers u. A.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cousin</hi> (Kusäng), Victor, 1792 zu Paris geb., 1815 Professor der Geschichte der Philosophie, und Royalist, wurde 1820 wegen Mißbrauch des Katheders für politische Agitation suspendiert. 1824 kam er nach kurzer Hast in Berlin mit Hegel zusammen, der ihn mit der deutschen Philosophie bekannt machte und auf die Ausbildung von C.s &#x201E;<hi rendition="#i">Eclecticisme impartial aux faits de conscience</hi>&#x201C;, einen hegelisirenden Pantheismus, großen Einfluß übte. Nachdem C. bereits den Proclus (1820&#x2013;27), Descartes (1824&#x2013;26) herausgegeben und die französ. Uebersetzung Platos (1822&#x2013;38, 12 Bde.) begonnen, machte er seit 1828 in wieder gestatteten Vorlesungen seine Landsleute mit der deutschen Philosophie bekannt, übersetzte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0227] et opuscules inédits“ Paris 1828. Couron, in Ostindien die Summe von 10 Mill. Rupien = über 61/2 Mill. Thlr. = 9479167 fl. C.-M. Couronnement (frz. Kuronnʼmang), die Krönung, beim Festungskriege die Arbeiten der Belagerer, um sich auf dem Kamme des Glacis festzusetzen u. von da in den gedeckten Graben vorzudringen. Courtage (frz. Kurtahsch), die Gebühr des Mäcklers für ein durch ihn abgeschlossenes Geschäft. Courtaud (frz. Kurtoh), ein an Schwanz und Ohren gestutztes Pferd; courtaudiren, so stutzen. Court de Gébelin (frz. Kuhr de Schebläng), geb. 1725 zu Nîmes, gest. 1784, franz. Gelehrter, der erste, welcher in den Mythen den geschichtlichen Boden entdecken wollte; er schrieb auch für die Nordamerikaner, zuletzt für den thierischen Magnetismus. Courtenay (frz. Kurtnäh), Stadt im Depart. Loiret, mit 2800 E.; von hier führten die Prinzen von C., königl. Geblütes, ihren Namen; die Linie erlosch im Mannsstamme schon 1250, in weiblicher Nachkommenschaft 1730. Courtheson (frz. Kuhrtsong), franz. Stadt unweit Avignon, mit 3500 E., Wollen- und Seidenweberei; in der Nähe ein Salzsee. Courtine (frz. Kuhrtihn), im Festungswesen der Theil des Walls, der 2 Bastionen mit einander verbindet. Courtisan (frz. Kuhrtisang), Höfling, Buhler; auf den alten deutschen Theatern die lustige Person; C.e, vornehme Buhlerin. Courtois (Kurtoah), Jacques, genannt Bourguignon, geb. 1621 zu St. Hippolyte bei Besançon, gest. zu Rom 1676, berühmter Schlachtenmaler. Courtray (frz. Kurträh), Kortryk, belg. Stadt in Westflandern mit 21000 E., lebhafter Leinen-, Baumwollen-, Spitzen-, Seifenfabrikation. 1302 den 4. Juli Niederlage der Franzosen durch die Flandrer; 1382 Plünderung und Zerstörung durch die Franzosen; Sieg der Franzosen am 11. Mai 1794 über Clairfait, am 31. Mai 1814 über Thielemann. Courts (Kohrts), Name der engl. Gerichtshöfe. C. of record (– of Rikahrd), mit schriftlicher Verhandlung sind: C. of chancery (– Tschänseri) oder Queens bench (Kwihns bentsch), über bürgerliche und Strafsachen, zugleich Appellhof; C. of exchequer (– extschekker), das Schatzkammergericht; C. of common pleas (– kommön plihs), für Real- u. Personalklagen. Zu den C. of non ricord, mit nichtschriftlicher Verhandlung gehören die County C. (Kaunti K.), Grafschaftsgerichte, die Hundered C. (Honndred Kohrts), Bezirksgerichte, und andere; Fälle der Kirchendisciplin werden von dem C. of arches (ahrtsches), dem obersten Gerichte des Erzbisthums Canterbury entschieden. In Schottland urtheilt der C. of session (–seschʼn) in Civilsachen, der C. of justiciary (– dschöstischäri), in Criminalfällen. Cousin (frz. Kusäng) und Cousine (Kusihn), Geschwisterkind; überhaupt Vetter und Muhme. Cousin (Kusäng), Jean, um 1502 zu Soucy bei Sens geb., gilt als der erste bedeutende Oelmaler der Franzosen (jüngstes Gericht), war ein guter Bildhauer (Denkmal des Admirals Chabot im Pariser Museum) und vor Allem ein ausgezeichneter Glasmaler (Fenstergemälde zu Vincennes); st. 1589 u. hinterließ auch Schriften über Perspective, Proportion des menschlichen Körpers u. A. Cousin (Kusäng), Victor, 1792 zu Paris geb., 1815 Professor der Geschichte der Philosophie, und Royalist, wurde 1820 wegen Mißbrauch des Katheders für politische Agitation suspendiert. 1824 kam er nach kurzer Hast in Berlin mit Hegel zusammen, der ihn mit der deutschen Philosophie bekannt machte und auf die Ausbildung von C.s „Eclecticisme impartial aux faits de conscience“, einen hegelisirenden Pantheismus, großen Einfluß übte. Nachdem C. bereits den Proclus (1820–27), Descartes (1824–26) herausgegeben und die französ. Uebersetzung Platos (1822–38, 12 Bde.) begonnen, machte er seit 1828 in wieder gestatteten Vorlesungen seine Landsleute mit der deutschen Philosophie bekannt, übersetzte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/227
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/227>, abgerufen am 17.05.2024.