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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Druckerei die der Schreibschrift ähnliche lat. Druckschrift.


Cursorisch, im Unterrichte der Gegensatz von statarisch, das Lesen eines Schriftstellers in fremder Sprache, wobei nur das Verständniß des Sinnes im Auge behalten wird, ohne daß man auf genauere Wort- und Sacherklärungen eingeht.


Cursus, lat., Lauf, die vollständige Darlegung einer Wissenschaft beim Unterricht; auch die Zeit eines bestimmten Studiums, z. B. der Logik.


Curtana, das Schwert Eduards des Bekenners, wird den engl. Königen bei der Krönung vorangetragen.


Curtirung, Curtation, distantia curtata, eines Planeten heißt die Projection seines Abstands von der Sonne auf der Ebene der Ekliptik.


Curtius Marcus, nach röm. Sage ein Ritter, der sich 362 vor Chr. bewaffnet in eine plötzlich auf dem Forum entstandene Erdspalte stürzte, nachdem ein Orakel erklärt hatte, sie werde sich nur schließen, wenn das Kostbarste, was Rom besitze, hineingeworfen würde.


Curtius Rufus Quintus, röm. Schriftsteller, wahrscheinlich aus der Zeit der Antonine, beschrieb die Thaten Alexanders d. Gr. in gekünsteltem pomphaftem Style u. romanhafter Haltung, daher ist er der Jugend viel angenehmer als C. Nepos, Justin etc.; der Historiker kann ihn nur mit großer Vorsicht benützen.


Curtius, Ernst, geb. 1814 zu Lübeck, Philolog und Archäolog, bereiste Griechenland, ist jetzt Professor in Berlin; schrieb: "Peloponnesus" (2 Bde., Gotha 1851 und 52). Sein Bruder Georg C., geb. 1820, seit 1851 Professor in Prag, ist durch seine Beiträge zur Sprachvergleichung und eine Schulgrammatik der griech. Sprache (Prag 1852) rühmlich bekannt.


Curulisch, eher mit curia als currus zusammenhängend, Beiname der höchsten Staatswürden im alten Rom, deren Inhaber auf der sella curulis, einem 4füßigen, mit Elfenbein belegten u. mit Leder beschlagenen Stuhle saßen; Amtssessel des Königs, der Vorstände der Curien, alsdann der Senatoren, Consulen, Prätoren und Aedilen.


Curvatur, in der Medicin jede bogenförmige Krümmung eines Körpertheiles.


Curve, in der Geometrie eine krumme Linie, nach gewissen Grundsätzen gezogen (Kreis, Ellipse etc.). Man bestimmt sie durch eine Gleichung zweier veränderlichen Größen, welche die Entfernung der C. von 2 bestimmten geraden Linien angeben. Diese Entfernungen heißen Coordinaten, u. nach ihnen werden die C.n in Ordnungen eingetheilt, je nachdem die Coordinaten in der Potenz (zweite, dritte etc.) steigen. Eine andere Eintheilung ist die in algebraische oder transcendente (mechanische); bei den ersteren finden sich nur in der Gleichung die Potenzen der Coordinaten, bei letzteren enthält die Gleichung transcendente Größen (z. B. Logarithmen). Die Messung der C.n gehörte früher zu den schwierigsten Aufgaben der höheren Geometrie; seit Descartes sind die Gleichungsformeln zu der Lösung solcher Aufgaben sehr ausgebildet worden.


Curzola, österreich. dalmat. Insel zur Präfectur Ragusa gehörig, von O. nach W. gestreckt, hat Wein-, Oel-, Mandelbau, Bauholz, mehrere Häfen, 6500 E. Die Stadt C. hat 2100 E., hat 2 Häfen, Schiffswerften, Küstenhandel, Fischerei.


Cusa oder Cusanus, Nikolaus von, geb. 1401 zu Kues, einem Flecken an der Mosel, Sohn des bemittelten Fischers Khryppfs, Krebs, mit Hilfe des Grafen Manderscheid in Deventer gebildet, studierte zu Padua die Rechte, wurde 3jährig Doktor und Rechtsanwalt in Mainz, 1430 aber geistlich und sehr bald Dekan des Collegiatstiftes St. Florin zu Koblenz und durch seinen ehemaligen Lehrer, den Cardinal Cesarini, Mitglied des Baselerconcils. In seinem berühmten Werke de concordantia catholica sowie in dem erst 1847 von Düx mitgetheilten tractatus de auctoritate praesidendi vertheidigte C. die seinen liberalen Zeitgenossen geläufige Ansicht, das Papstthum sei zwar göttlichen Ursprungs, der Papst jedoch nur "oeconomus" oder Mandatar des Conciles. Durch das Benehmen der Baseler aufrichtig bekehrt, ging er nach Italien und als Führer

Druckerei die der Schreibschrift ähnliche lat. Druckschrift.


Cursorisch, im Unterrichte der Gegensatz von statarisch, das Lesen eines Schriftstellers in fremder Sprache, wobei nur das Verständniß des Sinnes im Auge behalten wird, ohne daß man auf genauere Wort- und Sacherklärungen eingeht.


Cursus, lat., Lauf, die vollständige Darlegung einer Wissenschaft beim Unterricht; auch die Zeit eines bestimmten Studiums, z. B. der Logik.


Curtana, das Schwert Eduards des Bekenners, wird den engl. Königen bei der Krönung vorangetragen.


Curtirung, Curtation, distantia curtata, eines Planeten heißt die Projection seines Abstands von der Sonne auf der Ebene der Ekliptik.


Curtius Marcus, nach röm. Sage ein Ritter, der sich 362 vor Chr. bewaffnet in eine plötzlich auf dem Forum entstandene Erdspalte stürzte, nachdem ein Orakel erklärt hatte, sie werde sich nur schließen, wenn das Kostbarste, was Rom besitze, hineingeworfen würde.


Curtius Rufus Quintus, röm. Schriftsteller, wahrscheinlich aus der Zeit der Antonine, beschrieb die Thaten Alexanders d. Gr. in gekünsteltem pomphaftem Style u. romanhafter Haltung, daher ist er der Jugend viel angenehmer als C. Nepos, Justin etc.; der Historiker kann ihn nur mit großer Vorsicht benützen.


Curtius, Ernst, geb. 1814 zu Lübeck, Philolog und Archäolog, bereiste Griechenland, ist jetzt Professor in Berlin; schrieb: „Peloponnesus“ (2 Bde., Gotha 1851 und 52). Sein Bruder Georg C., geb. 1820, seit 1851 Professor in Prag, ist durch seine Beiträge zur Sprachvergleichung und eine Schulgrammatik der griech. Sprache (Prag 1852) rühmlich bekannt.


Curulisch, eher mit curia als currus zusammenhängend, Beiname der höchsten Staatswürden im alten Rom, deren Inhaber auf der sella curulis, einem 4füßigen, mit Elfenbein belegten u. mit Leder beschlagenen Stuhle saßen; Amtssessel des Königs, der Vorstände der Curien, alsdann der Senatoren, Consulen, Prätoren und Aedilen.


Curvatur, in der Medicin jede bogenförmige Krümmung eines Körpertheiles.


Curve, in der Geometrie eine krumme Linie, nach gewissen Grundsätzen gezogen (Kreis, Ellipse etc.). Man bestimmt sie durch eine Gleichung zweier veränderlichen Größen, welche die Entfernung der C. von 2 bestimmten geraden Linien angeben. Diese Entfernungen heißen Coordinaten, u. nach ihnen werden die C.n in Ordnungen eingetheilt, je nachdem die Coordinaten in der Potenz (zweite, dritte etc.) steigen. Eine andere Eintheilung ist die in algebraische oder transcendente (mechanische); bei den ersteren finden sich nur in der Gleichung die Potenzen der Coordinaten, bei letzteren enthält die Gleichung transcendente Größen (z. B. Logarithmen). Die Messung der C.n gehörte früher zu den schwierigsten Aufgaben der höheren Geometrie; seit Descartes sind die Gleichungsformeln zu der Lösung solcher Aufgaben sehr ausgebildet worden.


Curzola, österreich. dalmat. Insel zur Präfectur Ragusa gehörig, von O. nach W. gestreckt, hat Wein-, Oel-, Mandelbau, Bauholz, mehrere Häfen, 6500 E. Die Stadt C. hat 2100 E., hat 2 Häfen, Schiffswerften, Küstenhandel, Fischerei.


Cusa oder Cusanus, Nikolaus von, geb. 1401 zu Kues, einem Flecken an der Mosel, Sohn des bemittelten Fischers Khryppfs, Krebs, mit Hilfe des Grafen Manderscheid in Deventer gebildet, studierte zu Padua die Rechte, wurde 3jährig Doktor und Rechtsanwalt in Mainz, 1430 aber geistlich und sehr bald Dekan des Collegiatstiftes St. Florin zu Koblenz und durch seinen ehemaligen Lehrer, den Cardinal Cesarini, Mitglied des Baselerconcils. In seinem berühmten Werke de concordantia catholica sowie in dem erst 1847 von Düx mitgetheilten tractatus de auctoritate praesidendi vertheidigte C. die seinen liberalen Zeitgenossen geläufige Ansicht, das Papstthum sei zwar göttlichen Ursprungs, der Papst jedoch nur „oeconomus“ oder Mandatar des Conciles. Durch das Benehmen der Baseler aufrichtig bekehrt, ging er nach Italien und als Führer

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[248/0249] Druckerei die der Schreibschrift ähnliche lat. Druckschrift. Cursorisch, im Unterrichte der Gegensatz von statarisch, das Lesen eines Schriftstellers in fremder Sprache, wobei nur das Verständniß des Sinnes im Auge behalten wird, ohne daß man auf genauere Wort- und Sacherklärungen eingeht. Cursus, lat., Lauf, die vollständige Darlegung einer Wissenschaft beim Unterricht; auch die Zeit eines bestimmten Studiums, z. B. der Logik. Curtana, das Schwert Eduards des Bekenners, wird den engl. Königen bei der Krönung vorangetragen. Curtirung, Curtation, distantia curtata, eines Planeten heißt die Projection seines Abstands von der Sonne auf der Ebene der Ekliptik. Curtius Marcus, nach röm. Sage ein Ritter, der sich 362 vor Chr. bewaffnet in eine plötzlich auf dem Forum entstandene Erdspalte stürzte, nachdem ein Orakel erklärt hatte, sie werde sich nur schließen, wenn das Kostbarste, was Rom besitze, hineingeworfen würde. Curtius Rufus Quintus, röm. Schriftsteller, wahrscheinlich aus der Zeit der Antonine, beschrieb die Thaten Alexanders d. Gr. in gekünsteltem pomphaftem Style u. romanhafter Haltung, daher ist er der Jugend viel angenehmer als C. Nepos, Justin etc.; der Historiker kann ihn nur mit großer Vorsicht benützen. Curtius, Ernst, geb. 1814 zu Lübeck, Philolog und Archäolog, bereiste Griechenland, ist jetzt Professor in Berlin; schrieb: „Peloponnesus“ (2 Bde., Gotha 1851 und 52). Sein Bruder Georg C., geb. 1820, seit 1851 Professor in Prag, ist durch seine Beiträge zur Sprachvergleichung und eine Schulgrammatik der griech. Sprache (Prag 1852) rühmlich bekannt. Curulisch, eher mit curia als currus zusammenhängend, Beiname der höchsten Staatswürden im alten Rom, deren Inhaber auf der sella curulis, einem 4füßigen, mit Elfenbein belegten u. mit Leder beschlagenen Stuhle saßen; Amtssessel des Königs, der Vorstände der Curien, alsdann der Senatoren, Consulen, Prätoren und Aedilen. Curvatur, in der Medicin jede bogenförmige Krümmung eines Körpertheiles. Curve, in der Geometrie eine krumme Linie, nach gewissen Grundsätzen gezogen (Kreis, Ellipse etc.). Man bestimmt sie durch eine Gleichung zweier veränderlichen Größen, welche die Entfernung der C. von 2 bestimmten geraden Linien angeben. Diese Entfernungen heißen Coordinaten, u. nach ihnen werden die C.n in Ordnungen eingetheilt, je nachdem die Coordinaten in der Potenz (zweite, dritte etc.) steigen. Eine andere Eintheilung ist die in algebraische oder transcendente (mechanische); bei den ersteren finden sich nur in der Gleichung die Potenzen der Coordinaten, bei letzteren enthält die Gleichung transcendente Größen (z. B. Logarithmen). Die Messung der C.n gehörte früher zu den schwierigsten Aufgaben der höheren Geometrie; seit Descartes sind die Gleichungsformeln zu der Lösung solcher Aufgaben sehr ausgebildet worden. Curzola, österreich. dalmat. Insel zur Präfectur Ragusa gehörig, von O. nach W. gestreckt, hat Wein-, Oel-, Mandelbau, Bauholz, mehrere Häfen, 6500 E. Die Stadt C. hat 2100 E., hat 2 Häfen, Schiffswerften, Küstenhandel, Fischerei. Cusa oder Cusanus, Nikolaus von, geb. 1401 zu Kues, einem Flecken an der Mosel, Sohn des bemittelten Fischers Khryppfs, Krebs, mit Hilfe des Grafen Manderscheid in Deventer gebildet, studierte zu Padua die Rechte, wurde 3jährig Doktor und Rechtsanwalt in Mainz, 1430 aber geistlich und sehr bald Dekan des Collegiatstiftes St. Florin zu Koblenz und durch seinen ehemaligen Lehrer, den Cardinal Cesarini, Mitglied des Baselerconcils. In seinem berühmten Werke de concordantia catholica sowie in dem erst 1847 von Düx mitgetheilten tractatus de auctoritate praesidendi vertheidigte C. die seinen liberalen Zeitgenossen geläufige Ansicht, das Papstthum sei zwar göttlichen Ursprungs, der Papst jedoch nur „oeconomus“ oder Mandatar des Conciles. Durch das Benehmen der Baseler aufrichtig bekehrt, ging er nach Italien und als Führer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/249>, abgerufen am 23.11.2024.