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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dämpfer (ital. sordino, frz. sourdine), mechanische Vorrichtung bei musikalischen Instrumenten, um deren Ton schwächer und weicher zu stimmen.


Dämpfigkeit, Dampf, Pferdekrankheit, die sich durch schweres Athmen und gewöhnlich durch auffallende Bewegung der Flanken und falschen Rippen zeigt; sie ist selten heilbar.


Dädalus, ist ein Gattungsname der ältesten Künstler, näher der Stifter der Kunstschule der Dädaliden, deren Zöglinge ihren Einfluß bis auf 100 Jahre vor Phidias herab bewahrten, endlich Repräsentant der altattischen Kunst im Gegensatze zur äginetischen und ägyptischen. Endlich ist D., den die Sage bis 1500 vor Chr. hinaufrückt, der Name mehrerer Künstler, woraus sich erklärt, weßhalb noch 200 Jahre n. Chr. manche vorhandene alte Kunstwerke ihm zugeschrieben wurden. Die Alten lassen ihn hier die Werkzeuge der Baukunst, dort die der Schiffahrt erfinden, dem Minos sein Labyrinth etc. herstellen, Holzbilder bis Lybien u. in die Inseln des Eridanos verbreiten. Die Athener machten ihn zu einem Zeitgenossen des Theseus und Erechthiden, Vater des Ikarus u. sein Leben zu einem Roman, wobei die Flucht von Kreta durch die Luft, das Schmelzen der Wachsflügel des Sohnes in der Sonnennähe u. dessen Tod im ikarischen Meer wenn keinen historischen, doch einen tiefen moralischen Sinn in sich birgt.


Daendels (Dahn-), Hermann Wilhelm, geb. 1762 zu Hattem in Geldern, flüchtete als Gegner des Hauses Oranien 1787 nach Frankreich, kehrte 1793 an der Spitze der holländ. Flüchtlinge zurück und half 1795 Pichegru Holland erobern. Seitdem bewährte er sich als den besten General der batavischen Republik, namentlich 1799 bei der Niederlage der gelandeten Engländer u. Russen. 1807 wurde er Marschall von Holland, 1808-11 diente er als Generalgouverneur der holländ. Besitzungen in Ostindien, begleitete 1812 Napoleon nach Rußland und hielt nach der Vernichtung der großen Armee als Commandant der Festung Modlin dieselbe bis 1814; nach Holland zurückgekehrt wurde er als Generalgouverneur der holländ.-afrikan. Besitzungen nach der Goldküste geschickt, wo er 1818 st.


Dänemark, Königreich im nördl. Europa mit einigen Besitzungen außerhalb Europa, im Ganzen 2646 #M. groß mit 2420000 E. D. besteht aus den continentalen Herzogthümern Lauenburg, Holstein, Schleswig (338 #M. mit 890000 E.), der Halbinsel Jütland, den Inseln: Seeland, Fünen, Langeland, Laaland, Falster, Bornholm, Möen, Samsöe u. vielen kleinern Inseln (683 #M. mit 1408000 E.); den Faröern, Island, der Westküste von Grönland (1615 #M. mit 77000 E.); den westindischen Inseln St. Croix, St. Thomas und St. Jean (5 #M. mit 49000 E.) und den unbewohnten Nikobaren zwischen Sumatra u. den Andamanen. Als ein aus Halbinseln und Inseln bestehender Staat hat das eigentliche D. eine sehr beträchtliche Küstenentwickelung, viele Meerengen (Sund, großer und kleiner Belt sind die bekanntesten) und von Osten her tief eindringende Meerbusen oder Fiorde; der Lymfiord hat am 15. Febr. 1825 die Landenge zwischen der Ost- u. Nordsee durchbrochen und beide Meere mit einander verbunden. Der Boden ist flach, meistens fruchtbar; den westl. Theil der Halbinsel durchzieht eine Sandfläche, das Geestland, auch mangelt es nicht an Torflagern. Da in ganz D. kein Punkt ist, der über 10 M. vom Meere entfernt läge, so gibt es außer der Elbe an der südl. Gränze keine bedeutenden Flüsse; die beträchtlichsten sind: Eider, durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden, Trave, Schlei etc.; an kleinen Seen und Teichen mangelt es nirgends. Das Klima ist gemäßigt und gesund, die Luft feucht. Getreide aller Art, Hanf, Reps, Hopfen etc. gedeihen noch vortrefflich, Laubwälder sind vorherrschend. Die Viehzucht ist blühend, besonders werden die dän. Pferde geschätzt. Die Industrie beschränkt sich mit geringer Ausnahme auf die Handwerke. Die Ausfuhr betrug (1851) 18605724, die Einfuhr 55204097 Rigsbankdaler (1 Rgbdlr. = 22 Sgr. 8 Pf. = 1 fl. 6 kr. C.-M.); die Handelsflotte bestand aus 3422


Dämpfer (ital. sordino, frz. sourdine), mechanische Vorrichtung bei musikalischen Instrumenten, um deren Ton schwächer und weicher zu stimmen.


Dämpfigkeit, Dampf, Pferdekrankheit, die sich durch schweres Athmen und gewöhnlich durch auffallende Bewegung der Flanken und falschen Rippen zeigt; sie ist selten heilbar.


Dädalus, ist ein Gattungsname der ältesten Künstler, näher der Stifter der Kunstschule der Dädaliden, deren Zöglinge ihren Einfluß bis auf 100 Jahre vor Phidias herab bewahrten, endlich Repräsentant der altattischen Kunst im Gegensatze zur äginetischen und ägyptischen. Endlich ist D., den die Sage bis 1500 vor Chr. hinaufrückt, der Name mehrerer Künstler, woraus sich erklärt, weßhalb noch 200 Jahre n. Chr. manche vorhandene alte Kunstwerke ihm zugeschrieben wurden. Die Alten lassen ihn hier die Werkzeuge der Baukunst, dort die der Schiffahrt erfinden, dem Minos sein Labyrinth etc. herstellen, Holzbilder bis Lybien u. in die Inseln des Eridanos verbreiten. Die Athener machten ihn zu einem Zeitgenossen des Theseus und Erechthiden, Vater des Ikarus u. sein Leben zu einem Roman, wobei die Flucht von Kreta durch die Luft, das Schmelzen der Wachsflügel des Sohnes in der Sonnennähe u. dessen Tod im ikarischen Meer wenn keinen historischen, doch einen tiefen moralischen Sinn in sich birgt.


Daendels (Dahn–), Hermann Wilhelm, geb. 1762 zu Hattem in Geldern, flüchtete als Gegner des Hauses Oranien 1787 nach Frankreich, kehrte 1793 an der Spitze der holländ. Flüchtlinge zurück und half 1795 Pichegru Holland erobern. Seitdem bewährte er sich als den besten General der batavischen Republik, namentlich 1799 bei der Niederlage der gelandeten Engländer u. Russen. 1807 wurde er Marschall von Holland, 1808–11 diente er als Generalgouverneur der holländ. Besitzungen in Ostindien, begleitete 1812 Napoleon nach Rußland und hielt nach der Vernichtung der großen Armee als Commandant der Festung Modlin dieselbe bis 1814; nach Holland zurückgekehrt wurde er als Generalgouverneur der holländ.-afrikan. Besitzungen nach der Goldküste geschickt, wo er 1818 st.


Dänemark, Königreich im nördl. Europa mit einigen Besitzungen außerhalb Europa, im Ganzen 2646 □M. groß mit 2420000 E. D. besteht aus den continentalen Herzogthümern Lauenburg, Holstein, Schleswig (338 □M. mit 890000 E.), der Halbinsel Jütland, den Inseln: Seeland, Fünen, Langeland, Laaland, Falster, Bornholm, Möen, Samsöe u. vielen kleinern Inseln (683 □M. mit 1408000 E.); den Faröern, Island, der Westküste von Grönland (1615 □M. mit 77000 E.); den westindischen Inseln St. Croix, St. Thomas und St. Jean (5 □M. mit 49000 E.) und den unbewohnten Nikobaren zwischen Sumatra u. den Andamanen. Als ein aus Halbinseln und Inseln bestehender Staat hat das eigentliche D. eine sehr beträchtliche Küstenentwickelung, viele Meerengen (Sund, großer und kleiner Belt sind die bekanntesten) und von Osten her tief eindringende Meerbusen oder Fiorde; der Lymfiord hat am 15. Febr. 1825 die Landenge zwischen der Ost- u. Nordsee durchbrochen und beide Meere mit einander verbunden. Der Boden ist flach, meistens fruchtbar; den westl. Theil der Halbinsel durchzieht eine Sandfläche, das Geestland, auch mangelt es nicht an Torflagern. Da in ganz D. kein Punkt ist, der über 10 M. vom Meere entfernt läge, so gibt es außer der Elbe an der südl. Gränze keine bedeutenden Flüsse; die beträchtlichsten sind: Eider, durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden, Trave, Schlei etc.; an kleinen Seen und Teichen mangelt es nirgends. Das Klima ist gemäßigt und gesund, die Luft feucht. Getreide aller Art, Hanf, Reps, Hopfen etc. gedeihen noch vortrefflich, Laubwälder sind vorherrschend. Die Viehzucht ist blühend, besonders werden die dän. Pferde geschätzt. Die Industrie beschränkt sich mit geringer Ausnahme auf die Handwerke. Die Ausfuhr betrug (1851) 18605724, die Einfuhr 55204097 Rigsbankdaler (1 Rgbdlr. = 22 Sgr. 8 Pf. = 1 fl. 6 kr. C.-M.); die Handelsflotte bestand aus 3422

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[262/0263] Dämpfer (ital. sordino, frz. sourdine), mechanische Vorrichtung bei musikalischen Instrumenten, um deren Ton schwächer und weicher zu stimmen. Dämpfigkeit, Dampf, Pferdekrankheit, die sich durch schweres Athmen und gewöhnlich durch auffallende Bewegung der Flanken und falschen Rippen zeigt; sie ist selten heilbar. Dädalus, ist ein Gattungsname der ältesten Künstler, näher der Stifter der Kunstschule der Dädaliden, deren Zöglinge ihren Einfluß bis auf 100 Jahre vor Phidias herab bewahrten, endlich Repräsentant der altattischen Kunst im Gegensatze zur äginetischen und ägyptischen. Endlich ist D., den die Sage bis 1500 vor Chr. hinaufrückt, der Name mehrerer Künstler, woraus sich erklärt, weßhalb noch 200 Jahre n. Chr. manche vorhandene alte Kunstwerke ihm zugeschrieben wurden. Die Alten lassen ihn hier die Werkzeuge der Baukunst, dort die der Schiffahrt erfinden, dem Minos sein Labyrinth etc. herstellen, Holzbilder bis Lybien u. in die Inseln des Eridanos verbreiten. Die Athener machten ihn zu einem Zeitgenossen des Theseus und Erechthiden, Vater des Ikarus u. sein Leben zu einem Roman, wobei die Flucht von Kreta durch die Luft, das Schmelzen der Wachsflügel des Sohnes in der Sonnennähe u. dessen Tod im ikarischen Meer wenn keinen historischen, doch einen tiefen moralischen Sinn in sich birgt. Daendels (Dahn–), Hermann Wilhelm, geb. 1762 zu Hattem in Geldern, flüchtete als Gegner des Hauses Oranien 1787 nach Frankreich, kehrte 1793 an der Spitze der holländ. Flüchtlinge zurück und half 1795 Pichegru Holland erobern. Seitdem bewährte er sich als den besten General der batavischen Republik, namentlich 1799 bei der Niederlage der gelandeten Engländer u. Russen. 1807 wurde er Marschall von Holland, 1808–11 diente er als Generalgouverneur der holländ. Besitzungen in Ostindien, begleitete 1812 Napoleon nach Rußland und hielt nach der Vernichtung der großen Armee als Commandant der Festung Modlin dieselbe bis 1814; nach Holland zurückgekehrt wurde er als Generalgouverneur der holländ.-afrikan. Besitzungen nach der Goldküste geschickt, wo er 1818 st. Dänemark, Königreich im nördl. Europa mit einigen Besitzungen außerhalb Europa, im Ganzen 2646 □M. groß mit 2420000 E. D. besteht aus den continentalen Herzogthümern Lauenburg, Holstein, Schleswig (338 □M. mit 890000 E.), der Halbinsel Jütland, den Inseln: Seeland, Fünen, Langeland, Laaland, Falster, Bornholm, Möen, Samsöe u. vielen kleinern Inseln (683 □M. mit 1408000 E.); den Faröern, Island, der Westküste von Grönland (1615 □M. mit 77000 E.); den westindischen Inseln St. Croix, St. Thomas und St. Jean (5 □M. mit 49000 E.) und den unbewohnten Nikobaren zwischen Sumatra u. den Andamanen. Als ein aus Halbinseln und Inseln bestehender Staat hat das eigentliche D. eine sehr beträchtliche Küstenentwickelung, viele Meerengen (Sund, großer und kleiner Belt sind die bekanntesten) und von Osten her tief eindringende Meerbusen oder Fiorde; der Lymfiord hat am 15. Febr. 1825 die Landenge zwischen der Ost- u. Nordsee durchbrochen und beide Meere mit einander verbunden. Der Boden ist flach, meistens fruchtbar; den westl. Theil der Halbinsel durchzieht eine Sandfläche, das Geestland, auch mangelt es nicht an Torflagern. Da in ganz D. kein Punkt ist, der über 10 M. vom Meere entfernt läge, so gibt es außer der Elbe an der südl. Gränze keine bedeutenden Flüsse; die beträchtlichsten sind: Eider, durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden, Trave, Schlei etc.; an kleinen Seen und Teichen mangelt es nirgends. Das Klima ist gemäßigt und gesund, die Luft feucht. Getreide aller Art, Hanf, Reps, Hopfen etc. gedeihen noch vortrefflich, Laubwälder sind vorherrschend. Die Viehzucht ist blühend, besonders werden die dän. Pferde geschätzt. Die Industrie beschränkt sich mit geringer Ausnahme auf die Handwerke. Die Ausfuhr betrug (1851) 18605724, die Einfuhr 55204097 Rigsbankdaler (1 Rgbdlr. = 22 Sgr. 8 Pf. = 1 fl. 6 kr. C.-M.); die Handelsflotte bestand aus 3422

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/263>, abgerufen am 22.11.2024.