Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

Jahrhdts. Besondern Beifall fanden seine Schelmenromane "El bachiller Trapaza" und "Garduna de Sevilla", in mehrere Sprachen übersetzt. - C., Andre del, ebenfalls Novellendichter aus der gleichen Zeit mit dem Vorigen; "La Mogiganga del gusto", sechs Novellen, Saragossa 1641. - C., Juan Ignacio Gonzalez del, aus dem gegenwärtigen Jahrh., Verfasser von Sainetes, einer eigenen Gattung witziger Zwischenstücke.


Castillo, Bernardo Diaz del C., geb. zu Medina del Campo, Offizier des Cortez bei seinem Zuge gegen Mexiko, Verfasser von Memoiren über diesen Feldzug, die sich durch Wahrheitsliebe und natürliche, lebhafte Erzählung auszeichnen. "Historia verdadera de la conquista de Nueva Espanna" Madrid 1632.


Castität (lat. Castitas) Keuschheit.


Castizen, in Brasilien Abkömmlinge der Portugiesen und Mestizen.


Castlebar (Kästlbar), Hauptort der irischen Grafschaft Mayo in der Prov. Connaught, mit 5700 E., mehreren Kirchen, Taback- und Seidenfabrikation, Leinwandmärkten.


Castlereagh (Kaßlreh), Henry Robert Stewart, Lord C., seit 1820 Viscount von Londonderry, geb. 18. Juni 1769 zu Mount Stewart in Irland, half als irisches Parlamentsmitglied die Union mit England zu Stande bringen, kam darauf in das Reichsparlament, wurde 1805 Kriegsminister und leitete bis 1822 die engl. Politik. Er war für die energische Fortsetzung des Krieges gegen Frankreich, in der Wahl der Mittel so gewissenlos als je ein punischer oder engl. Staatsmann; wegen der schmachvoll mißlungenen Expedition gegen Holland duellirte er sich mit Canning (1809). Im gleichen Jahre wurde er Minister des Auswärtigen, ging 1813 als Bevollmächtigter in das Hauptquartier der Verbündeten und betrieb den Sturz Napoleons. Er war auch Englands Vertreter auf dem Wiener Congresse, und seine Gegner tadeln ihn bitter, daß er die Vergrößerung Rußlands nicht gehindert, die engl. Schutzstaaten Sicilien und Genua an Neapel und Sardinien überlassen, Java aufgegeben und für England keine vortheilhaften Handelsverträge bewirkt habe. Nicht minder heftiger Tadel traf ihn von jener Seite deßwegen, weil er die Unterdrückung der Revolutionen in Piemont, Neapel und Spanien zuließ und dadurch den Mächten des Festlands die freie Verfügung über dasselbe einräumte, aber den engl. Einfluß auf die große Politik von Jahr zu Jahr herunterbrachte. Zudem war er durch seine innere Politik einem großen Theil der Nation verhaßt; der Krieg hatte zunächst Finanznoth und eine Handelskrise zur Folge, die Arbeit stockte, es erfolgten Aufstände, die mit Gewalt unterdrückt wurden, aber die Unzufriedenheit der niederen Volksklasse wurde immer bedrohlicher. Da unternahm die Regierung 1820 den berüchtigten Proceß gegen die Königin Karoline; für diese aber ergriffen London und England so entschieden Partei, daß C. die Anklage fallen ließ. Seine Lage besserte sich deßwegen nicht und den 22. Aug. 1822 tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in die Pulsader. Sein Bruder Charles hat seine Papiere "Correspondence, despatches and other papers" 1847-53 herausgegeben, die jedenfalls C.s Charakter als Mensch und Privatmann rechtfertigen.


Castleton (Kästlt'n), engl. Flecken in der Grafschaft Derby, mit 1500 E.; in der Nähe die berühmte Peakshöhle und viele Bleigruben.


Castor, Biber (s. d. A.), Castoreum, s. Bibergeil.


Castor und Pollux und Pollux, s. Dioskuren.


Castorine, kalmukähnliches Wollenzeug.


Castorion, bei den Spartanern die Marschmusik auf Flöten von besonders scharfem Ton geblasen.


Castoröl, s. Ricinus.


Castos, Ein- und Ausfuhrzoll in Japan.


Castrametation lat., Abstecken und Anlegen eines Lagers.


Castration, lat., Verschneidung, nennt man diejenige chirurgische Operation, wodurch bei lebenden Thieren oder Menschen die Hoden oder Eierstöcke entweder gänzlich entfernt oder zu

Jahrhdts. Besondern Beifall fanden seine Schelmenromane „El bachiller Trapaza“ und „Garduna de Sevilla“, in mehrere Sprachen übersetzt. – C., André del, ebenfalls Novellendichter aus der gleichen Zeit mit dem Vorigen; „La Mogiganga del gusto“, sechs Novellen, Saragossa 1641. – C., Juan Ignacio Gonzalez del, aus dem gegenwärtigen Jahrh., Verfasser von Sainetes, einer eigenen Gattung witziger Zwischenstücke.


Castillo, Bernardo Diaz del C., geb. zu Medina del Campo, Offizier des Cortez bei seinem Zuge gegen Mexiko, Verfasser von Memoiren über diesen Feldzug, die sich durch Wahrheitsliebe und natürliche, lebhafte Erzählung auszeichnen. „Historia verdadera de la conquista de Nueva Espanna“ Madrid 1632.


Castität (lat. Castitas) Keuschheit.


Castizen, in Brasilien Abkömmlinge der Portugiesen und Mestizen.


Castlebar (Kästlbar), Hauptort der irischen Grafschaft Mayo in der Prov. Connaught, mit 5700 E., mehreren Kirchen, Taback- und Seidenfabrikation, Leinwandmärkten.


Castlereagh (Kaßlreh), Henry Robert Stewart, Lord C., seit 1820 Viscount von Londonderry, geb. 18. Juni 1769 zu Mount Stewart in Irland, half als irisches Parlamentsmitglied die Union mit England zu Stande bringen, kam darauf in das Reichsparlament, wurde 1805 Kriegsminister und leitete bis 1822 die engl. Politik. Er war für die energische Fortsetzung des Krieges gegen Frankreich, in der Wahl der Mittel so gewissenlos als je ein punischer oder engl. Staatsmann; wegen der schmachvoll mißlungenen Expedition gegen Holland duellirte er sich mit Canning (1809). Im gleichen Jahre wurde er Minister des Auswärtigen, ging 1813 als Bevollmächtigter in das Hauptquartier der Verbündeten und betrieb den Sturz Napoleons. Er war auch Englands Vertreter auf dem Wiener Congresse, und seine Gegner tadeln ihn bitter, daß er die Vergrößerung Rußlands nicht gehindert, die engl. Schutzstaaten Sicilien und Genua an Neapel und Sardinien überlassen, Java aufgegeben und für England keine vortheilhaften Handelsverträge bewirkt habe. Nicht minder heftiger Tadel traf ihn von jener Seite deßwegen, weil er die Unterdrückung der Revolutionen in Piemont, Neapel und Spanien zuließ und dadurch den Mächten des Festlands die freie Verfügung über dasselbe einräumte, aber den engl. Einfluß auf die große Politik von Jahr zu Jahr herunterbrachte. Zudem war er durch seine innere Politik einem großen Theil der Nation verhaßt; der Krieg hatte zunächst Finanznoth und eine Handelskrise zur Folge, die Arbeit stockte, es erfolgten Aufstände, die mit Gewalt unterdrückt wurden, aber die Unzufriedenheit der niederen Volksklasse wurde immer bedrohlicher. Da unternahm die Regierung 1820 den berüchtigten Proceß gegen die Königin Karoline; für diese aber ergriffen London und England so entschieden Partei, daß C. die Anklage fallen ließ. Seine Lage besserte sich deßwegen nicht und den 22. Aug. 1822 tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in die Pulsader. Sein Bruder Charles hat seine Papiere „Correspondence, despatches and other papers“ 1847–53 herausgegeben, die jedenfalls C.s Charakter als Mensch und Privatmann rechtfertigen.


Castleton (Kästltʼn), engl. Flecken in der Grafschaft Derby, mit 1500 E.; in der Nähe die berühmte Peakshöhle und viele Bleigruben.


Castor, Biber (s. d. A.), Castoreum, s. Bibergeil.


Castor und Pollux und Pollux, s. Dioskuren.


Castorine, kalmukähnliches Wollenzeug.


Castorion, bei den Spartanern die Marschmusik auf Flöten von besonders scharfem Ton geblasen.


Castoröl, s. Ricinus.


Castos, Ein- und Ausfuhrzoll in Japan.


Castrametation lat., Abstecken und Anlegen eines Lagers.


Castration, lat., Verschneidung, nennt man diejenige chirurgische Operation, wodurch bei lebenden Thieren oder Menschen die Hoden oder Eierstöcke entweder gänzlich entfernt oder zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0029" n="28"/>
Jahrhdts. Besondern Beifall fanden seine Schelmenromane &#x201E;<hi rendition="#i">El bachiller Trapaza</hi>&#x201C; und &#x201E;<hi rendition="#i">Garduna de Sevilla</hi>&#x201C;, in mehrere Sprachen übersetzt. &#x2013; C., André del, ebenfalls Novellendichter aus der gleichen Zeit mit dem Vorigen; &#x201E;<hi rendition="#i">La Mogiganga del gusto</hi>&#x201C;, sechs Novellen, Saragossa 1641. &#x2013; C., Juan Ignacio Gonzalez del, aus dem gegenwärtigen Jahrh., Verfasser von <hi rendition="#i">Sainetes</hi>, einer eigenen Gattung witziger Zwischenstücke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castillo</hi>, Bernardo Diaz del C., geb. zu Medina del Campo, Offizier des Cortez bei seinem Zuge gegen Mexiko, Verfasser von Memoiren über diesen Feldzug, die sich durch Wahrheitsliebe und natürliche, lebhafte Erzählung auszeichnen. &#x201E;<hi rendition="#i">Historia verdadera de la conquista de Nueva Espanna</hi>&#x201C; Madrid 1632.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castität</hi> (lat. <hi rendition="#i">Castitas)</hi> Keuschheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castizen</hi>, in Brasilien Abkömmlinge der Portugiesen und Mestizen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castlebar</hi> (Kästlbar), Hauptort der irischen Grafschaft Mayo in der Prov. Connaught, mit 5700 E., mehreren Kirchen, Taback- und Seidenfabrikation, Leinwandmärkten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castlereagh</hi> (Kaßlreh), Henry Robert Stewart, Lord C., seit 1820 Viscount von Londonderry, geb. 18. Juni 1769 zu Mount Stewart in Irland, half als irisches Parlamentsmitglied die Union mit England zu Stande bringen, kam darauf in das Reichsparlament, wurde 1805 Kriegsminister und leitete bis 1822 die engl. Politik. Er war für die energische Fortsetzung des Krieges gegen Frankreich, in der Wahl der Mittel so gewissenlos als je ein punischer oder engl. Staatsmann; wegen der schmachvoll mißlungenen Expedition gegen Holland duellirte er sich mit Canning (1809). Im gleichen Jahre wurde er Minister des Auswärtigen, ging 1813 als Bevollmächtigter in das Hauptquartier der Verbündeten und betrieb den Sturz Napoleons. Er war auch Englands Vertreter auf dem Wiener Congresse, und seine Gegner tadeln ihn bitter, daß er die Vergrößerung Rußlands nicht gehindert, die engl. Schutzstaaten Sicilien und Genua an Neapel und Sardinien überlassen, Java aufgegeben und für England keine vortheilhaften Handelsverträge bewirkt habe. Nicht minder heftiger Tadel traf ihn von jener Seite deßwegen, weil er die Unterdrückung der Revolutionen in Piemont, Neapel und Spanien zuließ und dadurch den Mächten des Festlands die freie Verfügung über dasselbe einräumte, aber den engl. Einfluß auf die große Politik von Jahr zu Jahr herunterbrachte. Zudem war er durch seine innere Politik einem großen Theil der Nation verhaßt; der Krieg hatte zunächst Finanznoth und eine Handelskrise zur Folge, die Arbeit stockte, es erfolgten Aufstände, die mit Gewalt unterdrückt wurden, aber die Unzufriedenheit der niederen Volksklasse wurde immer bedrohlicher. Da unternahm die Regierung 1820 den berüchtigten Proceß gegen die Königin Karoline; für diese aber ergriffen London und England so entschieden Partei, daß C. die Anklage fallen ließ. Seine Lage besserte sich deßwegen nicht und den 22. Aug. 1822 tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in die Pulsader. Sein Bruder Charles hat seine Papiere &#x201E;<hi rendition="#i">Correspondence, despatches and other papers</hi>&#x201C; 1847&#x2013;53 herausgegeben, die jedenfalls C.s Charakter als Mensch und Privatmann rechtfertigen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castleton</hi> (Kästlt&#x02BC;n), engl. Flecken in der Grafschaft Derby, mit 1500 E.; in der Nähe die berühmte Peakshöhle und viele Bleigruben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castor</hi>, Biber (s. d. A.), Castoreum, s. Bibergeil.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castor und Pollux</hi> und <hi rendition="#b">Pollux</hi>, s. Dioskuren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castorine</hi>, kalmukähnliches Wollenzeug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castorion</hi>, bei den Spartanern die Marschmusik auf Flöten von besonders scharfem Ton geblasen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castoröl</hi>, s. Ricinus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castos</hi>, Ein- und Ausfuhrzoll in Japan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castrametation</hi> lat., Abstecken und Anlegen eines Lagers.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castration</hi>, lat., Verschneidung, nennt man diejenige chirurgische Operation, wodurch bei lebenden Thieren oder Menschen die Hoden oder Eierstöcke entweder gänzlich entfernt oder zu
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0029] Jahrhdts. Besondern Beifall fanden seine Schelmenromane „El bachiller Trapaza“ und „Garduna de Sevilla“, in mehrere Sprachen übersetzt. – C., André del, ebenfalls Novellendichter aus der gleichen Zeit mit dem Vorigen; „La Mogiganga del gusto“, sechs Novellen, Saragossa 1641. – C., Juan Ignacio Gonzalez del, aus dem gegenwärtigen Jahrh., Verfasser von Sainetes, einer eigenen Gattung witziger Zwischenstücke. Castillo, Bernardo Diaz del C., geb. zu Medina del Campo, Offizier des Cortez bei seinem Zuge gegen Mexiko, Verfasser von Memoiren über diesen Feldzug, die sich durch Wahrheitsliebe und natürliche, lebhafte Erzählung auszeichnen. „Historia verdadera de la conquista de Nueva Espanna“ Madrid 1632. Castität (lat. Castitas) Keuschheit. Castizen, in Brasilien Abkömmlinge der Portugiesen und Mestizen. Castlebar (Kästlbar), Hauptort der irischen Grafschaft Mayo in der Prov. Connaught, mit 5700 E., mehreren Kirchen, Taback- und Seidenfabrikation, Leinwandmärkten. Castlereagh (Kaßlreh), Henry Robert Stewart, Lord C., seit 1820 Viscount von Londonderry, geb. 18. Juni 1769 zu Mount Stewart in Irland, half als irisches Parlamentsmitglied die Union mit England zu Stande bringen, kam darauf in das Reichsparlament, wurde 1805 Kriegsminister und leitete bis 1822 die engl. Politik. Er war für die energische Fortsetzung des Krieges gegen Frankreich, in der Wahl der Mittel so gewissenlos als je ein punischer oder engl. Staatsmann; wegen der schmachvoll mißlungenen Expedition gegen Holland duellirte er sich mit Canning (1809). Im gleichen Jahre wurde er Minister des Auswärtigen, ging 1813 als Bevollmächtigter in das Hauptquartier der Verbündeten und betrieb den Sturz Napoleons. Er war auch Englands Vertreter auf dem Wiener Congresse, und seine Gegner tadeln ihn bitter, daß er die Vergrößerung Rußlands nicht gehindert, die engl. Schutzstaaten Sicilien und Genua an Neapel und Sardinien überlassen, Java aufgegeben und für England keine vortheilhaften Handelsverträge bewirkt habe. Nicht minder heftiger Tadel traf ihn von jener Seite deßwegen, weil er die Unterdrückung der Revolutionen in Piemont, Neapel und Spanien zuließ und dadurch den Mächten des Festlands die freie Verfügung über dasselbe einräumte, aber den engl. Einfluß auf die große Politik von Jahr zu Jahr herunterbrachte. Zudem war er durch seine innere Politik einem großen Theil der Nation verhaßt; der Krieg hatte zunächst Finanznoth und eine Handelskrise zur Folge, die Arbeit stockte, es erfolgten Aufstände, die mit Gewalt unterdrückt wurden, aber die Unzufriedenheit der niederen Volksklasse wurde immer bedrohlicher. Da unternahm die Regierung 1820 den berüchtigten Proceß gegen die Königin Karoline; für diese aber ergriffen London und England so entschieden Partei, daß C. die Anklage fallen ließ. Seine Lage besserte sich deßwegen nicht und den 22. Aug. 1822 tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in die Pulsader. Sein Bruder Charles hat seine Papiere „Correspondence, despatches and other papers“ 1847–53 herausgegeben, die jedenfalls C.s Charakter als Mensch und Privatmann rechtfertigen. Castleton (Kästltʼn), engl. Flecken in der Grafschaft Derby, mit 1500 E.; in der Nähe die berühmte Peakshöhle und viele Bleigruben. Castor, Biber (s. d. A.), Castoreum, s. Bibergeil. Castor und Pollux und Pollux, s. Dioskuren. Castorine, kalmukähnliches Wollenzeug. Castorion, bei den Spartanern die Marschmusik auf Flöten von besonders scharfem Ton geblasen. Castoröl, s. Ricinus. Castos, Ein- und Ausfuhrzoll in Japan. Castrametation lat., Abstecken und Anlegen eines Lagers. Castration, lat., Verschneidung, nennt man diejenige chirurgische Operation, wodurch bei lebenden Thieren oder Menschen die Hoden oder Eierstöcke entweder gänzlich entfernt oder zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/29
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/29>, abgerufen am 30.04.2024.