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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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ihrer Funktion untauglich gemacht werden (letzteres durch Zerquetschen der Hoden und Anstechen der Eierstöcke). Die C. weiblicher Individuen geschieht nur bei Hausthieren, Kühen, Schweinen etc. Castrirte, wenn die C. vor der Geschlechtsreife geschehen, erlangen nicht ihren natürlichen Geschlechtscharakter, sondern mehr oder weniger den entgegengesetzten, männliche Individuen den weiblichen, weibliche mehr den männlichen. Castrirte Knaben behalten stets die weibliche Stimme. Italien klebt die Schande an, auf diese Weise seine Theater mit männlichen Sopransängern versorgt zu haben und trotz der Verbote von vielen Päpsten dauerte dies bis in das 18. Jahrh. fort. Vergl. Eunuchen. Castrirte Pferde heißen Wallachen, Stiere Ochsen, Schafböcke Hammel, Hähne Kapaunen, Hühner Poularden etc.


Castren, Mathias Alexander, geb. 1813 im Kirchspiel Gerwola in Finnland, machte sich die Erforschung der finnischen Sprachen und Volkseigenthümlichkeiten zur Aufgabe seines Lebens, unternahm deßhalb ausgedehnte Reisen, 1838 nach dem finnischen Lappland, 1840 durch Karelien, 1841-44 durch den höchsten Norden Europas und Rußlands; seine mühseligste u. an Erfolgen reichste Reise aber war die durch die sämmtlichen Gouvernements Sibiriens, 1845-49. Nach seiner Rückkehr ward er 1851 Prof. der finnischen Sprache und Literatur zu Helsingfors, wo er 1852 st. Von seinen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: "Elementa grammaticae Syrjaenae" Helsingf. 1844; "Elementa grammaticae Tscheremissae" 1845; "Versuch einer ostjäkischen Sprachlehre" 1849. Seine Reiseberichte erschienen erst nach seinem Tode, gesammelt in den "Resor i Norden" Bd. I., Hels. 1853, deutsch von Schiefner, Petersburg 1853 und von Helmsen Leipzig 1853. Mit Bearbeitung seiner andern Sammlungen sind von der Petersburger Akademie Schiefner und Böhtlingk beauftragt.


Castres (Castr), Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements im frz. Depart. Tarn in Languedoc, am schiffbaren Agout, mit 20800 E.; Industrie in Wolle, Tuch, Baumwolle, Seide, Leder.


Castriren, lat., entmannen, verschneiden (s. Castration). Auch verstümmeln, z. B. von Büchern, Schriften, in denen gewisse Stellen weggelassen sind.


Castro, neapolitan. Stadt, Provinz Terra d'Otranto, am Meere, mit 8000 E., Bischofsitz, kleinem Hafen, Tabaks- und Baumwollpflanzungen, Getreide-, Wein- und Obstbau.


Castro , Ines de, die portug. Agnes Bernauer, von hohem Adel, Hofdame bei der Gemahlin des Kronprinzen Dom Pedro von Portugal, der sie 1345 nach dem Tode seiner Gemahlin heimlich heirathete. Sein Vater Alfons IV. opferte I. der Politik, als er von der Ehe Kunde erhielt und ließ sie durch Vertraute erdolchen. Dom Pedro ergriff die Waffen gegen seinen Vater, ließ sich jedoch durch seine Mutter besänftigen; aber nach dessen Tode brachte er die Mörder in seine Gewalt und ließ sie martervoll hinrichten, ebenso verfolgte er alle näher oder entfernter Schuldigen. Den Leichnam der I. ließ er im königl. Schmucke auf den Thron setzen und dann zu Alcobaza königlich begraben.


Castro, Guilen de, geb. 1564, gest. 1624, span. Dramatiker 2. Ranges, behandelte die Sage vom Cid u. regte dadurch Corneille zu seinem Drama "der Cid" an.


Castrocaro, Badeort in Toscana, unweit Florenz, mit 12000 E. Die salinischen Quellen werden hauptsächlich gegen Scropheln benützt.


Castro-Giovanni (Dschowanni), das alte Enna, Stadt in Sicilien, Provinz Caltanisetta, fast in Mitte der Insel, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 12000 E., einem Gymnasium, prachtvollem Hospital, werthvollen Privatsammlungen alter Münzen und Vasen. In der Nähe Schwefelquellen.


Castrovillari feste Stadt in Neapel, Provinz Calabria-citeriore, mit 7000 E.; wein- und obstreiche Gegend, Seidenzucht.


Castrum, Festung, Lager, Burg; viele alten Orte führten den Namen C.;

ihrer Funktion untauglich gemacht werden (letzteres durch Zerquetschen der Hoden und Anstechen der Eierstöcke). Die C. weiblicher Individuen geschieht nur bei Hausthieren, Kühen, Schweinen etc. Castrirte, wenn die C. vor der Geschlechtsreife geschehen, erlangen nicht ihren natürlichen Geschlechtscharakter, sondern mehr oder weniger den entgegengesetzten, männliche Individuen den weiblichen, weibliche mehr den männlichen. Castrirte Knaben behalten stets die weibliche Stimme. Italien klebt die Schande an, auf diese Weise seine Theater mit männlichen Sopransängern versorgt zu haben und trotz der Verbote von vielen Päpsten dauerte dies bis in das 18. Jahrh. fort. Vergl. Eunuchen. Castrirte Pferde heißen Wallachen, Stiere Ochsen, Schafböcke Hammel, Hähne Kapaunen, Hühner Poularden etc.


Castrén, Mathias Alexander, geb. 1813 im Kirchspiel Gerwola in Finnland, machte sich die Erforschung der finnischen Sprachen und Volkseigenthümlichkeiten zur Aufgabe seines Lebens, unternahm deßhalb ausgedehnte Reisen, 1838 nach dem finnischen Lappland, 1840 durch Karelien, 1841–44 durch den höchsten Norden Europas und Rußlands; seine mühseligste u. an Erfolgen reichste Reise aber war die durch die sämmtlichen Gouvernements Sibiriens, 1845–49. Nach seiner Rückkehr ward er 1851 Prof. der finnischen Sprache und Literatur zu Helsingfors, wo er 1852 st. Von seinen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: „Elementa grammaticae Syrjaenae“ Helsingf. 1844; „Elementa grammaticae Tscheremissae“ 1845; „Versuch einer ostjäkischen Sprachlehre“ 1849. Seine Reiseberichte erschienen erst nach seinem Tode, gesammelt in den „Resor i Norden“ Bd. I., Hels. 1853, deutsch von Schiefner, Petersburg 1853 und von Helmsen Leipzig 1853. Mit Bearbeitung seiner andern Sammlungen sind von der Petersburger Akademie Schiefner und Böhtlingk beauftragt.


Castres (Castr), Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements im frz. Depart. Tarn in Languedoc, am schiffbaren Agout, mit 20800 E.; Industrie in Wolle, Tuch, Baumwolle, Seide, Leder.


Castriren, lat., entmannen, verschneiden (s. Castration). Auch verstümmeln, z. B. von Büchern, Schriften, in denen gewisse Stellen weggelassen sind.


Castro, neapolitan. Stadt, Provinz Terra dʼOtranto, am Meere, mit 8000 E., Bischofsitz, kleinem Hafen, Tabaks- und Baumwollpflanzungen, Getreide-, Wein- und Obstbau.


Castro , Ines de, die portug. Agnes Bernauer, von hohem Adel, Hofdame bei der Gemahlin des Kronprinzen Dom Pedro von Portugal, der sie 1345 nach dem Tode seiner Gemahlin heimlich heirathete. Sein Vater Alfons IV. opferte I. der Politik, als er von der Ehe Kunde erhielt und ließ sie durch Vertraute erdolchen. Dom Pedro ergriff die Waffen gegen seinen Vater, ließ sich jedoch durch seine Mutter besänftigen; aber nach dessen Tode brachte er die Mörder in seine Gewalt und ließ sie martervoll hinrichten, ebenso verfolgte er alle näher oder entfernter Schuldigen. Den Leichnam der I. ließ er im königl. Schmucke auf den Thron setzen und dann zu Alcobaza königlich begraben.


Castro, Guilen de, geb. 1564, gest. 1624, span. Dramatiker 2. Ranges, behandelte die Sage vom Cid u. regte dadurch Corneille zu seinem Drama „der Cid“ an.


Castrocaro, Badeort in Toscana, unweit Florenz, mit 12000 E. Die salinischen Quellen werden hauptsächlich gegen Scropheln benützt.


Castro-Giovanni (Dschowanni), das alte Enna, Stadt in Sicilien, Provinz Caltanisetta, fast in Mitte der Insel, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 12000 E., einem Gymnasium, prachtvollem Hospital, werthvollen Privatsammlungen alter Münzen und Vasen. In der Nähe Schwefelquellen.


Castrovillari feste Stadt in Neapel, Provinz Calabria-citeriore, mit 7000 E.; wein- und obstreiche Gegend, Seidenzucht.


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[29/0030] ihrer Funktion untauglich gemacht werden (letzteres durch Zerquetschen der Hoden und Anstechen der Eierstöcke). Die C. weiblicher Individuen geschieht nur bei Hausthieren, Kühen, Schweinen etc. Castrirte, wenn die C. vor der Geschlechtsreife geschehen, erlangen nicht ihren natürlichen Geschlechtscharakter, sondern mehr oder weniger den entgegengesetzten, männliche Individuen den weiblichen, weibliche mehr den männlichen. Castrirte Knaben behalten stets die weibliche Stimme. Italien klebt die Schande an, auf diese Weise seine Theater mit männlichen Sopransängern versorgt zu haben und trotz der Verbote von vielen Päpsten dauerte dies bis in das 18. Jahrh. fort. Vergl. Eunuchen. Castrirte Pferde heißen Wallachen, Stiere Ochsen, Schafböcke Hammel, Hähne Kapaunen, Hühner Poularden etc. Castrén, Mathias Alexander, geb. 1813 im Kirchspiel Gerwola in Finnland, machte sich die Erforschung der finnischen Sprachen und Volkseigenthümlichkeiten zur Aufgabe seines Lebens, unternahm deßhalb ausgedehnte Reisen, 1838 nach dem finnischen Lappland, 1840 durch Karelien, 1841–44 durch den höchsten Norden Europas und Rußlands; seine mühseligste u. an Erfolgen reichste Reise aber war die durch die sämmtlichen Gouvernements Sibiriens, 1845–49. Nach seiner Rückkehr ward er 1851 Prof. der finnischen Sprache und Literatur zu Helsingfors, wo er 1852 st. Von seinen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: „Elementa grammaticae Syrjaenae“ Helsingf. 1844; „Elementa grammaticae Tscheremissae“ 1845; „Versuch einer ostjäkischen Sprachlehre“ 1849. Seine Reiseberichte erschienen erst nach seinem Tode, gesammelt in den „Resor i Norden“ Bd. I., Hels. 1853, deutsch von Schiefner, Petersburg 1853 und von Helmsen Leipzig 1853. Mit Bearbeitung seiner andern Sammlungen sind von der Petersburger Akademie Schiefner und Böhtlingk beauftragt. Castres (Castr), Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements im frz. Depart. Tarn in Languedoc, am schiffbaren Agout, mit 20800 E.; Industrie in Wolle, Tuch, Baumwolle, Seide, Leder. Castriren, lat., entmannen, verschneiden (s. Castration). Auch verstümmeln, z. B. von Büchern, Schriften, in denen gewisse Stellen weggelassen sind. Castro, neapolitan. Stadt, Provinz Terra dʼOtranto, am Meere, mit 8000 E., Bischofsitz, kleinem Hafen, Tabaks- und Baumwollpflanzungen, Getreide-, Wein- und Obstbau. Castro , Ines de, die portug. Agnes Bernauer, von hohem Adel, Hofdame bei der Gemahlin des Kronprinzen Dom Pedro von Portugal, der sie 1345 nach dem Tode seiner Gemahlin heimlich heirathete. Sein Vater Alfons IV. opferte I. der Politik, als er von der Ehe Kunde erhielt und ließ sie durch Vertraute erdolchen. Dom Pedro ergriff die Waffen gegen seinen Vater, ließ sich jedoch durch seine Mutter besänftigen; aber nach dessen Tode brachte er die Mörder in seine Gewalt und ließ sie martervoll hinrichten, ebenso verfolgte er alle näher oder entfernter Schuldigen. Den Leichnam der I. ließ er im königl. Schmucke auf den Thron setzen und dann zu Alcobaza königlich begraben. Castro, Guilen de, geb. 1564, gest. 1624, span. Dramatiker 2. Ranges, behandelte die Sage vom Cid u. regte dadurch Corneille zu seinem Drama „der Cid“ an. Castrocaro, Badeort in Toscana, unweit Florenz, mit 12000 E. Die salinischen Quellen werden hauptsächlich gegen Scropheln benützt. Castro-Giovanni (Dschowanni), das alte Enna, Stadt in Sicilien, Provinz Caltanisetta, fast in Mitte der Insel, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 12000 E., einem Gymnasium, prachtvollem Hospital, werthvollen Privatsammlungen alter Münzen und Vasen. In der Nähe Schwefelquellen. Castrovillari feste Stadt in Neapel, Provinz Calabria-citeriore, mit 7000 E.; wein- und obstreiche Gegend, Seidenzucht. Castrum, Festung, Lager, Burg; viele alten Orte führten den Namen C.;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/30>, abgerufen am 21.11.2024.