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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Demaskiren, die Maske abnehmen, entlarven.


Dembinski, Heinrich, geb. 3. Mai 1791 im Krakauischen, trat 1809 in poln.-franz. Kriegsdienst, diente bis 1814, nahm als Hauptmann seinen Abschied und lebte bis 1830 auf seinem Gute. Nach dem Ausbruche der poln. Revolution trat er sogleich als Commandant der mobilen Nationalgarde der Woiwodschaft Krakau ein, zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten aus, besonders aber durch seinen Rückzug aus Lithauen, als die Unternehmung unter Gielgud vollständig gescheitert war. Nach Skrzyneckis Abdankung wurde er Oberbefehlshaber und deckte nach dem Sturme auf Warschau den Uebertritt der poln. Armee auf das preuß. Gebiet. Bis 1848 lebte er in Frankreich, ging 1849 nach Ungarn, erhielt das Obercommando des revolutionären Heeres, gab es jedoch bald wieder gezwungen ab; später leitete er die Operationen der Theißarmee, wurde bei Szöreg und zuletzt bei Temeswar geschlagen, worauf er in die Türkei flüchtete; lebt jetzt wieder in Frankreich.


Demele, (frz. Demäleh), Streit, Händel; demeliren, entwirren, aussondern.


Demenagement (frz. Demenaschmang), Verlassen der Wohnung, Umzug; demenagiren, ausziehen.


Demens, lat., Unsinniger; dementia, Unsinn.


Dementi (frz. Demangti), Beschuldigung einer Lüge; ein D. geben, zum Lügner machen, sich oder einen andern.


Demephisation, lat., Reinigung der Luft von Gestank.


Demer, schiffbarer Fluß in Belgien, entspringt bei Tongern, mündet in die Dyle.


Demarara, Demarary, Colonie in Englisch Guiana, die Küste zwischen Essequibo und Berbice, fruchtbar, ungesund, mit 100000 E., meistens freien Negern. Hauptstadt Georgetown. Der Fluß D. ist 22 Meilen von seiner Mündung aufwärts schiffbar.


Demerent, lat., Mann von Verdienst; demeriren, sich verdient machen.


Demerite, frz., Vergehen; demeritiren, verschulden.


Demersion, lat., Untertauchung, Versenkung.


Demeter, Erdmutter, s. Ceres.


Demetrios, lat. -us, Name einiger gelehrten Griechen; der berühmteste, D. Phalereus, geb. um 345 v. Chr. im Hafenorte Athens, Phalerum, Schüler des Peripatetikers Theophrast, der letzte ausgezeichnete Redner der attischen Schule. Er wurde 317 macedonischer Befehlshaber von Athen, verschönerte die Stadt, erhielt von ihr so viele Ehrensäulen als Tage im Jahr sind, mußte aber später froh sein, dem Tode durch Flucht nach Aegypten zu entgehen. Ptolemäus Soter nahm ihn gut auf; er förderte die Gründung des Museums und der berühmten Bibliothek Alexandriens, st. jedoch 284 v. Chr. als Verbannter in Oberägypten, wohin ihn Ptolemäus II. Philadelphus angeblich wegen einer unvorsichtigen Aeußerung verwiesen. D. war Polyhistor und sammelte und schrieb Vieles, doch ist sehr wenig erhalten. Stobäus legt ihm eine noch vorhandene Sammlung der Sprüche der 7 Weisen bei; ein Bruchstück von D.s Schrift peri tukhes gab Angelo Mai heraus, das ihm zugeschriebene Werk über den rednerischen Vortrag, herausgegeben von Göller, Leipzig 1837 und von Walz im 9. Bd. der "rhetores graeci" gehört wahrscheinlich einem andern D. u. jedenfalls einer weit späteren Zeit an.


Demetrius, genannt Poliorketes, der Städtebelagerer, der 337 vor Chr. geb. Sohn des Antigonus, von dem er gegen Kassander geschickt wurde. Er eroberte Athen, verjagte den D. Phalereus u. wurde für Wiederherstellung der alten Verfassung 307 ernstlich vergöttert. Die Eroberung des cyprischen Salamis und der Seesieg über Ptolemäus verschafften D. seinen Beinamen und den Königstitel, dagegen verlor er 301 bei Ipsus den Vater und das Heer bis auf 9000 Mann und fand als Flüchtling in Athen keine Aufnahme. Von Korinth aus bekämpfte er den Lysimach, verheirathete in Syrien seine Tochter Stratonike an Seleukus, eroberte das undankbare Athen und behandelte es mit soldatischer Großmuth. Der Sohn des blutigen Kassander, Alexander, rief ihn um Hilfe, D. kam als er nicht mehr


Demaskiren, die Maske abnehmen, entlarven.


Dembinski, Heinrich, geb. 3. Mai 1791 im Krakauischen, trat 1809 in poln.-franz. Kriegsdienst, diente bis 1814, nahm als Hauptmann seinen Abschied und lebte bis 1830 auf seinem Gute. Nach dem Ausbruche der poln. Revolution trat er sogleich als Commandant der mobilen Nationalgarde der Woiwodschaft Krakau ein, zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten aus, besonders aber durch seinen Rückzug aus Lithauen, als die Unternehmung unter Gielgud vollständig gescheitert war. Nach Skrzyneckis Abdankung wurde er Oberbefehlshaber und deckte nach dem Sturme auf Warschau den Uebertritt der poln. Armee auf das preuß. Gebiet. Bis 1848 lebte er in Frankreich, ging 1849 nach Ungarn, erhielt das Obercommando des revolutionären Heeres, gab es jedoch bald wieder gezwungen ab; später leitete er die Operationen der Theißarmee, wurde bei Szöreg und zuletzt bei Temeswar geschlagen, worauf er in die Türkei flüchtete; lebt jetzt wieder in Frankreich.


Démêlé, (frz. Demäleh), Streit, Händel; demeliren, entwirren, aussondern.


Demenagement (frz. Demenaschmang), Verlassen der Wohnung, Umzug; demenagiren, ausziehen.


Demens, lat., Unsinniger; dementia, Unsinn.


Dementi (frz. Demangti), Beschuldigung einer Lüge; ein D. geben, zum Lügner machen, sich oder einen andern.


Demephisation, lat., Reinigung der Luft von Gestank.


Demer, schiffbarer Fluß in Belgien, entspringt bei Tongern, mündet in die Dyle.


Demarara, Demarary, Colonie in Englisch Guiana, die Küste zwischen Essequibo und Berbice, fruchtbar, ungesund, mit 100000 E., meistens freien Negern. Hauptstadt Georgetown. Der Fluß D. ist 22 Meilen von seiner Mündung aufwärts schiffbar.


Demerent, lat., Mann von Verdienst; demeriren, sich verdient machen.


Demerite, frz., Vergehen; demeritiren, verschulden.


Demersion, lat., Untertauchung, Versenkung.


Demeter, Erdmutter, s. Ceres.


Demetrios, lat. –us, Name einiger gelehrten Griechen; der berühmteste, D. Phalereus, geb. um 345 v. Chr. im Hafenorte Athens, Phalerum, Schüler des Peripatetikers Theophrast, der letzte ausgezeichnete Redner der attischen Schule. Er wurde 317 macedonischer Befehlshaber von Athen, verschönerte die Stadt, erhielt von ihr so viele Ehrensäulen als Tage im Jahr sind, mußte aber später froh sein, dem Tode durch Flucht nach Aegypten zu entgehen. Ptolemäus Soter nahm ihn gut auf; er förderte die Gründung des Museums und der berühmten Bibliothek Alexandriens, st. jedoch 284 v. Chr. als Verbannter in Oberägypten, wohin ihn Ptolemäus II. Philadelphus angeblich wegen einer unvorsichtigen Aeußerung verwiesen. D. war Polyhistor und sammelte und schrieb Vieles, doch ist sehr wenig erhalten. Stobäus legt ihm eine noch vorhandene Sammlung der Sprüche der 7 Weisen bei; ein Bruchstück von D.s Schrift περι τύχης gab Angelo Mai heraus, das ihm zugeschriebene Werk über den rednerischen Vortrag, herausgegeben von Göller, Leipzig 1837 und von Walz im 9. Bd. der „rhetores graeci“ gehört wahrscheinlich einem andern D. u. jedenfalls einer weit späteren Zeit an.


Demetrius, genannt Poliorketes, der Städtebelagerer, der 337 vor Chr. geb. Sohn des Antigonus, von dem er gegen Kassander geschickt wurde. Er eroberte Athen, verjagte den D. Phalereus u. wurde für Wiederherstellung der alten Verfassung 307 ernstlich vergöttert. Die Eroberung des cyprischen Salamis und der Seesieg über Ptolemäus verschafften D. seinen Beinamen und den Königstitel, dagegen verlor er 301 bei Ipsus den Vater und das Heer bis auf 9000 Mann und fand als Flüchtling in Athen keine Aufnahme. Von Korinth aus bekämpfte er den Lysimach, verheirathete in Syrien seine Tochter Stratonike an Seleukus, eroberte das undankbare Athen und behandelte es mit soldatischer Großmuth. Der Sohn des blutigen Kassander, Alexander, rief ihn um Hilfe, D. kam als er nicht mehr

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[317/0318] Demaskiren, die Maske abnehmen, entlarven. Dembinski, Heinrich, geb. 3. Mai 1791 im Krakauischen, trat 1809 in poln.-franz. Kriegsdienst, diente bis 1814, nahm als Hauptmann seinen Abschied und lebte bis 1830 auf seinem Gute. Nach dem Ausbruche der poln. Revolution trat er sogleich als Commandant der mobilen Nationalgarde der Woiwodschaft Krakau ein, zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten aus, besonders aber durch seinen Rückzug aus Lithauen, als die Unternehmung unter Gielgud vollständig gescheitert war. Nach Skrzyneckis Abdankung wurde er Oberbefehlshaber und deckte nach dem Sturme auf Warschau den Uebertritt der poln. Armee auf das preuß. Gebiet. Bis 1848 lebte er in Frankreich, ging 1849 nach Ungarn, erhielt das Obercommando des revolutionären Heeres, gab es jedoch bald wieder gezwungen ab; später leitete er die Operationen der Theißarmee, wurde bei Szöreg und zuletzt bei Temeswar geschlagen, worauf er in die Türkei flüchtete; lebt jetzt wieder in Frankreich. Démêlé, (frz. Demäleh), Streit, Händel; demeliren, entwirren, aussondern. Demenagement (frz. Demenaschmang), Verlassen der Wohnung, Umzug; demenagiren, ausziehen. Demens, lat., Unsinniger; dementia, Unsinn. Dementi (frz. Demangti), Beschuldigung einer Lüge; ein D. geben, zum Lügner machen, sich oder einen andern. Demephisation, lat., Reinigung der Luft von Gestank. Demer, schiffbarer Fluß in Belgien, entspringt bei Tongern, mündet in die Dyle. Demarara, Demarary, Colonie in Englisch Guiana, die Küste zwischen Essequibo und Berbice, fruchtbar, ungesund, mit 100000 E., meistens freien Negern. Hauptstadt Georgetown. Der Fluß D. ist 22 Meilen von seiner Mündung aufwärts schiffbar. Demerent, lat., Mann von Verdienst; demeriren, sich verdient machen. Demerite, frz., Vergehen; demeritiren, verschulden. Demersion, lat., Untertauchung, Versenkung. Demeter, Erdmutter, s. Ceres. Demetrios, lat. –us, Name einiger gelehrten Griechen; der berühmteste, D. Phalereus, geb. um 345 v. Chr. im Hafenorte Athens, Phalerum, Schüler des Peripatetikers Theophrast, der letzte ausgezeichnete Redner der attischen Schule. Er wurde 317 macedonischer Befehlshaber von Athen, verschönerte die Stadt, erhielt von ihr so viele Ehrensäulen als Tage im Jahr sind, mußte aber später froh sein, dem Tode durch Flucht nach Aegypten zu entgehen. Ptolemäus Soter nahm ihn gut auf; er förderte die Gründung des Museums und der berühmten Bibliothek Alexandriens, st. jedoch 284 v. Chr. als Verbannter in Oberägypten, wohin ihn Ptolemäus II. Philadelphus angeblich wegen einer unvorsichtigen Aeußerung verwiesen. D. war Polyhistor und sammelte und schrieb Vieles, doch ist sehr wenig erhalten. Stobäus legt ihm eine noch vorhandene Sammlung der Sprüche der 7 Weisen bei; ein Bruchstück von D.s Schrift περι τύχης gab Angelo Mai heraus, das ihm zugeschriebene Werk über den rednerischen Vortrag, herausgegeben von Göller, Leipzig 1837 und von Walz im 9. Bd. der „rhetores graeci“ gehört wahrscheinlich einem andern D. u. jedenfalls einer weit späteren Zeit an. Demetrius, genannt Poliorketes, der Städtebelagerer, der 337 vor Chr. geb. Sohn des Antigonus, von dem er gegen Kassander geschickt wurde. Er eroberte Athen, verjagte den D. Phalereus u. wurde für Wiederherstellung der alten Verfassung 307 ernstlich vergöttert. Die Eroberung des cyprischen Salamis und der Seesieg über Ptolemäus verschafften D. seinen Beinamen und den Königstitel, dagegen verlor er 301 bei Ipsus den Vater und das Heer bis auf 9000 Mann und fand als Flüchtling in Athen keine Aufnahme. Von Korinth aus bekämpfte er den Lysimach, verheirathete in Syrien seine Tochter Stratonike an Seleukus, eroberte das undankbare Athen und behandelte es mit soldatischer Großmuth. Der Sohn des blutigen Kassander, Alexander, rief ihn um Hilfe, D. kam als er nicht mehr

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/318>, abgerufen am 22.11.2024.