Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Sierra Leona wurde er 1828 ein Opfer des ungesunden Klimas. Denheiro, portug. Probirgewicht = 1/12 Mark Silber = 398 holländ. Aß. Denia, span. Stadt in der Provinz Alicante, befestigt, mit Hafen und 3000 E., Leinen- und Wollenweberei. Denier, s. Denar. Denierwage, Wage zur Bestimmung des Feinheitsgrades der Seide. Denigrant, lat., anschwärzend; Denigration, Anschwärzung; denigriren, anschwärzen. Denims (frz. Denäng), baumwollene Zeuge, deren Aufzug Twist, der Einschlag West ist; letzterer geht allemal über 2 Kettenfäden. Denina, Giacommaria Carlo, geb. 1731 zu Revel in Piemont, Geistlicher, wegen Liberalismus seiner Lehrstelle in Turin verlustig; 1782 Mitglied der Berliner Akademie, 1804 Napoleons Bibliothekar, st. 1813. Seine histor. und literaturhistor. Werke haben jetzt keine Bedeutung mehr; von Einfluß war seine "Geschichte der ital. Revolution". Denis, Joh. Mich. Cosmus, geb. 1729 zu Schärding, Jesuite, 1751 Lehrer am Theresianum zu Wien, 1773 Aufseher der Garellischen Bibliothek, 1784 Custos der k. k. Hofbibliothek, gest. 1800. D. war allgemein geachtet u. geliebt wegen seinen Kenntnissen und ungeheuchelten Frömmigkeit; als Dichter ein Vorkämpfer für die nationale Entwicklung der Poesie; er übersetzte Ossian und gab als Barde Sined (Anagramm von D.) eine Sammlung Gedichte heraus. Seine bibliograph. Arbeiten sind allgemein anerkannt; "Einleitung in die Bücherkunde"; "Merkwürdigkeiten der Garellischen Bibliothek"; "Wiens Buchdruckergeschichte bis 1560, mit Nachtrag." Deniske, Denga, s. Denar. Denization (Denisehschn), engl., Einbürgerung; Denizen, Eingebürgerter. Denken, lat. cogitare, ital. pensare, franz. penser, engl. think, heißt allgemein 1. sich geistig mit etwas beschäftigen, sich einen Gegenstand einbilden und vorstellen, näher 2. das Zusammenfassen von Vorstellungen zur Einheit im Bewußtsein, wodurch das Bilden von Begriffen, Urtheilen und Schlüssen zunächst vermittelt wird, und 3. endlich das Streben, einen Gegenstand der äußern oder vorherrschend der innern Erfahrung in seiner Wesenheit und damit in seinem Verhältnisse zu seinem Ganzen, in letzter Instanz zum All der Dinge und zu Gott zu erfassen. Ersteres hat der Sprachgebrauch aller gebildeten Völker je nach den Richtungen u. Arten des gewöhnlichen Denkens mit vielen andern Ausdrücken, z. B. überlegen, nachsinnen, sich bedenken, untersuchen u. a. m. in höherem oder geringerem Grade gleichbedeutend gemacht. Ueber das 2. sucht die Logik als Lehre des sich selbst, d. h. seiner Gesetze und Thätigkeiten bewußten Denkens aufzuklären. Insofern man von den Formen, dem Mechanismus des Denkens redet, ist Kants Behauptung, die Logik habe seit den Zeiten ihres Vaters, des Aristoteles (s. d. A.), wenig Fortschritte gemacht, noch heute giltig und eine genügende Erkenntnißtheorie überhaupt schwer zu hoffen. Die neuesten Logiker stellen 3 allgemeine Denkgesetze auf, nämlich das der Einerleiheit u. Verschiedenheit (Identität), der Einstimmigkeit u. des Widerspruchs (Contradiction) und der Begründung oder Grundlosigkeit (Causalität). Die 3. Stufe ist das philosoph. oder speculative D., in dessen Gebiet die Logik Hegels gehört und wobei sich die Macht und Ohnmacht des menschlichen Geistes zugleich erweist. Denkmäler, s. Monumente; Denkmünzen, s. Medaillen. Denkspruch, sententia, eine in gebundener oder ungebundener Rede kurz ausgesprochene Ansicht, Lebensregel oder Wahrheit; mancher D. ist zum Sprichwort oder zum Wahlspruch, symbolum, geworden, indem man ihn zum Grundsatze von Handlungen machte. Denkübungen, Verstandesübungen; näher jene, welche durch Basedow, Rochow, Salzmann und andere im Gegensatze zum mechanischen Auswendiglernen der frühern Zeit besonders in Volksschulen eingeführt wurden, um den Verstand der Kinder nach einer der sokratischen verwandt sein sollenden Methode an den Lehrstoffen zu entwickeln. Die D., zu deren Erfindung unstreitig Sierra Leona wurde er 1828 ein Opfer des ungesunden Klimas. Denheiro, portug. Probirgewicht = 1/12 Mark Silber = 398 holländ. Aß. Denia, span. Stadt in der Provinz Alicante, befestigt, mit Hafen und 3000 E., Leinen- und Wollenweberei. Denier, s. Denar. Denierwage, Wage zur Bestimmung des Feinheitsgrades der Seide. Denigrant, lat., anschwärzend; Denigration, Anschwärzung; denigriren, anschwärzen. Denims (frz. Denäng), baumwollene Zeuge, deren Aufzug Twist, der Einschlag West ist; letzterer geht allemal über 2 Kettenfäden. Denina, Giacommaria Carlo, geb. 1731 zu Revel in Piemont, Geistlicher, wegen Liberalismus seiner Lehrstelle in Turin verlustig; 1782 Mitglied der Berliner Akademie, 1804 Napoleons Bibliothekar, st. 1813. Seine histor. und literaturhistor. Werke haben jetzt keine Bedeutung mehr; von Einfluß war seine „Geschichte der ital. Revolution“. Denis, Joh. Mich. Cosmus, geb. 1729 zu Schärding, Jesuite, 1751 Lehrer am Theresianum zu Wien, 1773 Aufseher der Garellischen Bibliothek, 1784 Custos der k. k. Hofbibliothek, gest. 1800. D. war allgemein geachtet u. geliebt wegen seinen Kenntnissen und ungeheuchelten Frömmigkeit; als Dichter ein Vorkämpfer für die nationale Entwicklung der Poesie; er übersetzte Ossian und gab als Barde Sined (Anagramm von D.) eine Sammlung Gedichte heraus. Seine bibliograph. Arbeiten sind allgemein anerkannt; „Einleitung in die Bücherkunde“; „Merkwürdigkeiten der Garellischen Bibliothek“; „Wiens Buchdruckergeschichte bis 1560, mit Nachtrag.“ Deniske, Denga, s. Denar. Denization (Denisehschn), engl., Einbürgerung; Denizen, Eingebürgerter. Denken, lat. cogitare, ital. pensare, franz. penser, engl. think, heißt allgemein 1. sich geistig mit etwas beschäftigen, sich einen Gegenstand einbilden und vorstellen, näher 2. das Zusammenfassen von Vorstellungen zur Einheit im Bewußtsein, wodurch das Bilden von Begriffen, Urtheilen und Schlüssen zunächst vermittelt wird, und 3. endlich das Streben, einen Gegenstand der äußern oder vorherrschend der innern Erfahrung in seiner Wesenheit und damit in seinem Verhältnisse zu seinem Ganzen, in letzter Instanz zum All der Dinge und zu Gott zu erfassen. Ersteres hat der Sprachgebrauch aller gebildeten Völker je nach den Richtungen u. Arten des gewöhnlichen Denkens mit vielen andern Ausdrücken, z. B. überlegen, nachsinnen, sich bedenken, untersuchen u. a. m. in höherem oder geringerem Grade gleichbedeutend gemacht. Ueber das 2. sucht die Logik als Lehre des sich selbst, d. h. seiner Gesetze und Thätigkeiten bewußten Denkens aufzuklären. Insofern man von den Formen, dem Mechanismus des Denkens redet, ist Kants Behauptung, die Logik habe seit den Zeiten ihres Vaters, des Aristoteles (s. d. A.), wenig Fortschritte gemacht, noch heute giltig und eine genügende Erkenntnißtheorie überhaupt schwer zu hoffen. Die neuesten Logiker stellen 3 allgemeine Denkgesetze auf, nämlich das der Einerleiheit u. Verschiedenheit (Identität), der Einstimmigkeit u. des Widerspruchs (Contradiction) und der Begründung oder Grundlosigkeit (Causalität). Die 3. Stufe ist das philosoph. oder speculative D., in dessen Gebiet die Logik Hegels gehört und wobei sich die Macht und Ohnmacht des menschlichen Geistes zugleich erweist. Denkmäler, s. Monumente; Denkmünzen, s. Medaillen. 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Denia, span. Stadt in der Provinz Alicante, befestigt, mit Hafen und 3000 E., Leinen- und Wollenweberei.
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Denina, Giacommaria Carlo, geb. 1731 zu Revel in Piemont, Geistlicher, wegen Liberalismus seiner Lehrstelle in Turin verlustig; 1782 Mitglied der Berliner Akademie, 1804 Napoleons Bibliothekar, st. 1813. Seine histor. und literaturhistor. Werke haben jetzt keine Bedeutung mehr; von Einfluß war seine „Geschichte der ital. Revolution“.
Denis, Joh. Mich. Cosmus, geb. 1729 zu Schärding, Jesuite, 1751 Lehrer am Theresianum zu Wien, 1773 Aufseher der Garellischen Bibliothek, 1784 Custos der k. k. Hofbibliothek, gest. 1800. D. war allgemein geachtet u. geliebt wegen seinen Kenntnissen und ungeheuchelten Frömmigkeit; als Dichter ein Vorkämpfer für die nationale Entwicklung der Poesie; er übersetzte Ossian und gab als Barde Sined (Anagramm von D.) eine Sammlung Gedichte heraus. Seine bibliograph. Arbeiten sind allgemein anerkannt; „Einleitung in die Bücherkunde“; „Merkwürdigkeiten der Garellischen Bibliothek“; „Wiens Buchdruckergeschichte bis 1560, mit Nachtrag.“
Deniske, Denga, s. Denar.
Denization (Denisehschn), engl., Einbürgerung; Denizen, Eingebürgerter.
Denken, lat. cogitare, ital. pensare, franz. penser, engl. think, heißt allgemein 1. sich geistig mit etwas beschäftigen, sich einen Gegenstand einbilden und vorstellen, näher 2. das Zusammenfassen von Vorstellungen zur Einheit im Bewußtsein, wodurch das Bilden von Begriffen, Urtheilen und Schlüssen zunächst vermittelt wird, und 3. endlich das Streben, einen Gegenstand der äußern oder vorherrschend der innern Erfahrung in seiner Wesenheit und damit in seinem Verhältnisse zu seinem Ganzen, in letzter Instanz zum All der Dinge und zu Gott zu erfassen. Ersteres hat der Sprachgebrauch aller gebildeten Völker je nach den Richtungen u. Arten des gewöhnlichen Denkens mit vielen andern Ausdrücken, z. B. überlegen, nachsinnen, sich bedenken, untersuchen u. a. m. in höherem oder geringerem Grade gleichbedeutend gemacht. Ueber das 2. sucht die Logik als Lehre des sich selbst, d. h. seiner Gesetze und Thätigkeiten bewußten Denkens aufzuklären. Insofern man von den Formen, dem Mechanismus des Denkens redet, ist Kants Behauptung, die Logik habe seit den Zeiten ihres Vaters, des Aristoteles (s. d. A.), wenig Fortschritte gemacht, noch heute giltig und eine genügende Erkenntnißtheorie überhaupt schwer zu hoffen. Die neuesten Logiker stellen 3 allgemeine Denkgesetze auf, nämlich das der Einerleiheit u. Verschiedenheit (Identität), der Einstimmigkeit u. des Widerspruchs (Contradiction) und der Begründung oder Grundlosigkeit (Causalität). Die 3. Stufe ist das philosoph. oder speculative D., in dessen Gebiet die Logik Hegels gehört und wobei sich die Macht und Ohnmacht des menschlichen Geistes zugleich erweist.
Denkmäler, s. Monumente; Denkmünzen, s. Medaillen.
Denkspruch, sententia, eine in gebundener oder ungebundener Rede kurz ausgesprochene Ansicht, Lebensregel oder Wahrheit; mancher D. ist zum Sprichwort oder zum Wahlspruch, symbolum, geworden, indem man ihn zum Grundsatze von Handlungen machte.
Denkübungen, Verstandesübungen; näher jene, welche durch Basedow, Rochow, Salzmann und andere im Gegensatze zum mechanischen Auswendiglernen der frühern Zeit besonders in Volksschulen eingeführt wurden, um den Verstand der Kinder nach einer der sokratischen verwandt sein sollenden Methode an den Lehrstoffen zu entwickeln. Die D., zu deren Erfindung unstreitig
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